Научная статья
УДК 327
DOI 10.52070/2500-347X_2022_1_846_29
стратегическая культура: детерминаты, етандарты действий, модели поведения
В. Лапинс
Институт международной политики WeltTrends, Потсдам, Германия
Аннотация. Стратегическая культура включает в себя ценности, нормы, ресурсы, географические факто-
ры, социализацию и историю государства, тем самым формируя его идентичность. В контексте исследования стратегических культур предпринимаются попытки определить и спрогнозировать поведение противостоящих международных акторов при принятии решений в области военной политики и политики безопасности. Стратегическая культура Германии руководствуется принципами «никогда больше» и «никогда одни». Стратегическая культура России исторически формировалась под влиянием острой необходимости в безопасности.
Ключевые слова: стратегическая культура, ядерное сдерживание, школа мышления, социальный конструктивизм, культурный сдвиг, Германия, Россия, география, авторитаризм, демократия
Для цитирования: Лапинс В. Стратегическая культура: детерминанты, стандарты действий, модели поведения // Вестник Московского государственного лингвистического университета. Общественные науки. 2022. Вып. 1(846). С. 29-39. DOI 10.52070/2500-347Х_2022_1_846_29
Original article
Strategic Culture: Determinants, Standards of Action, Patterns of Behavior
W. Lapins
WeltTrends Institute for International Relations in Potsdam, Germany [email protected]
Abstract.
Keywords:
For citation:
The strategic culture incorporates a state's values, norms, resources, geofactors, socialization and history, thereby shaping its identity. In the context of strategic cultural research, attempts are made to determine and forecast the military and security policy decision-making behavior of opposing international actors. Germany's strategic culture is guided by the maxims "never again" and "never alone". Russia's strategic culture has historically been shaped by a strong need for security.
Strategic culture, Nuclear deterrence, School of thought, Social constructivism, Cultural change, Germany, Russia, Geography, Authoritarianism, Democracy
Lapins, W. (2022). Strategic culture: determinants, standards of action, patterns of behavior. Vestnik of Moscow State Linguistic University. Social Sciences, 1(846), 29-39. 10.52070/2500-347X_2022_1_846_29
Original article
Strategische Kultur:
Determinanten, Handlungsnormen, Verhaltensmuster1
Lapins Wulf
WeltTrends-Instituts für Internationale Politik in Potsdam, Deutschland, Bonn
Zusammenfassung: Die strategische Kultur inkorporiert die Werte, Normen, Ressourcen, Geofaktoren, Sozialisation und Geschichte eines Staates und prägt somit seine Identität. Im Rahmen der strategischen Kulturforschung wird versucht, das militärische und sicherheitspolitische Entscheidungsverhalten gegnerischer internationaler Akteure zu bestimmen und zu prognostizieren. Die strategische Kultur Deutschlands orientiert sich an den Maximen „Nie wieder" und „Nie wieder allein". Russlands strategische Kultur ist historisch von einem starken Sicherheitsbedürfnis geprägt.
Stichworte: Strategische Kultur, Nukleare Abschreckung, Denkschule, Sozialer Konstruktivismus, Kultureller
Wandel, Deutschland, Russland, Geographie, Autoritarismus, Demokratie
1 Dieser Aufsatz resultiert aus einem intensiven Diskussionsprozess mit Thomas Pankratz von der österreichischen Landesverteidigungsakademie. Der Dank des Autors gilt ihm für richtungsweisende Literaturhinweise und Forschungsskizzen.
For citation:
genealogie der STRATEGISCHEN kultur
Strategie-Kultur und Strategische Kultur bilden kein Synonym. Beide Begriffe sind jedoch miteinander verbunden. Das Erkenntnisinteresse bei der Strategie-Kultur fokussiert die gesellschaftspolitische Einbettung, historiographische Herleitung, Charakteristika, Standards und Akteursanwendung von Strategie. Bei der Strategischen Kultur liegt demgegenüber der Schwerpunkt auf der jeweiligen sozio-politischen, normativen und ökonomischen Identität eines Staates, seiner Kultur, die die außen- und sicherheitspolitische Ausrichtung und das Handeln prägen.
Die terminologische Nähe wie auch zugleich Abgrenzung von Strategie-Kultur und Strategischer Kultur kann beispielhaft mit der Differenzierung der Mehrdimensionalität des Politischen - Polity, Policy und Politics - in der angelsächsischen Politikwissenschaft veranschaulicht werden. StrategieKultur entspricht analog Polity (Strukturen) und Policy (Inhalte). Beide sind Teilsysteme von Politics (Politik) als Prozessdimension. Die Strategische Kultur wäre bei dieser Analogie die Politics. Die Strategische Kultur überwölbt also als Metaebene die Strategie-Kultur.
Den intellektuellen Entwurf der „Strategic Culture" entwickelte 1977 Jack Lewis Snyder im Kontext einer „RAND-Studie" für das Office of the Deputy Chief of Staff for Plans and Operations, Headquarters, United States Air Force zum kritischen Diskurs über die damalige US-atomare Abschreckungsdoktrin. Er lehrte zu dieser Zeit als Politikwissenschaftler an der Columbia Universität [Snyder, 1977]. 1991 konzipierte er dann die Differenzierung zwischen offensivem und defensivem Realismus in den internationalen Beziehungen [Snyder, 1991]. Seine Forschung zielte darauf "(1) providing a context for a better understanding of the intellectual, institutional, and strategic-cultural determinants that would bound the Soviet decision-making process in a crisis and, (2) speculating on the dominant behavioral propensities that would motivate - and constrain -the Soviet leaders during their efforts to cope with
a situation where limited nuclear use by either side loomed as a possibility" [ibidem].
Snyders Überlegungen hatten den Ausgangspunkt, dass die US-amerikanische Abschreckungsstrategie stark von spieltheoretischen Annahmen geprägt war, was implizierte, die UdSSR würde von ähnlichen Annahmen ausgehen. Thomas C. Schelling gilt als einer der einflussreichsten Protagonisten der spieltheoretisch fundierten Abschreckungstheorie [Schelling, 1960]. Snyder argumentierte, das US-Abschreckungsdenken würde zu wenig die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass die eigene Doktrin wegen den in der Sowjetunion anders gedachten Rationalitäten wirkungslos sein könnte. Eine Abschreckung funktioniere vielmehr nur dann, wenn auch die gegnerischen politischen Akteure von gleichen Prämissen ausgingen. Deshalb dürfte sich die Nuklearstrategie nicht nur auf die Analyse der gegenseitigen Machtpotentiale beschränken, sondern müsse auch die gegebenen normativen und ideellen / ideologischen Grundlagen zum Einsatz von Nuklearwaffen in Betracht ziehen. Snyder zog daraus die Konsequenz: die jeweiligen Eliten hätten eine spezifische Strategische Kultur als Produkt unterschiedlicher organisatorischer, historischer, politischer und auch technologischer Kontexte entwickelt, die sich in einem spezifischen Denken in Bezug auf militärischen Fragen manifestiert haben.
Ihmzufolge verfolgte die sowjetische militärische Führung eine Präferenz für den preemptiven und offensiven Einsatz von Nuklearwaffen, deren Ursprung in der russischen Geschichte läge, die durch Unsicherheiten, Wirren, Angriffen von ausländischen Mächten sowie dem autoritären System geprägt sei. Seine Schlussfolgerung resultierte in der Position, neue Entwicklungen müssten unter dem Aspekt der Strategischen Kultur bewertet werden. Sie wären gewissermaßen nur semi-permanent.
Frank Sauer liefert einen sehr guten Überblick zur Gesamtproblematik nukleare Abschreckung [Sauer, 2017]. Hanja Blendin und Gerald Schneider thematisieren psychologische Aspekte im Abschreckungstheorem [Blendin, Schneider, 2015].
Bis in die 1970er Jahre spielten in der US-strategischen Diskussion kulturtheoretische Überlegungen keine Rolle. Sie war vielmehr insbesondere durch das nukleare Abschreckungsdenken geprägt und dominiert. Die Gestaltung der Systeme im sogenannten politischen Westen und seine Implikationen für die politische Praxis war Gegenstand der Regierungslehre bzw. der sogenannten Sowjetologie. Im Vordergrund des sicherheitspolitischen Strategiedenkens in den
Lapins W. Strategische Kultur: Determinanten, Handlungsnormen, Verhaltensmuster. Vestnik of Moscow State Linguistic University. Social Sciences, 1(846), 29-39. 1 0.5 2 0 7 0 / 2 5 0 0 -347X_2022_1_846_29
USA standen spieltheoretische1 und (neo)realistische Theorien [Herz, 1959; Morgenthau, 1962; Schelling, 1966; Waltz, 1979; Kissinger, 1994 ].
Eine gute Gegenüberstellung von Realismus und Neorealismus bietet Michael Zürn [Zürn, 1994].
Während der klassische Realismus (Morgenthau) eine Außenpolitiktheorie darstellte, analysiert der Neo- oder auch strukturelle Realismus als systemische Theorie die Struktur der internationalen Beziehungen und versucht daraus Rückschlüsse auf das staatliche Agieren zu ziehen [Morgan, 1977]. Patrick M. Morgan hat sich kritisch mit der Logik und Praxis der atomaren Abschreckung auseinandergesetzt.
Auch Rational-Choice-Modelle [Steinbrunner, 1976] abstrahierten von kulturellen Faktoren und Besonderheiten der beiden Supermächte im Kalten Krieg. Auf dieser Grundlage resümierten US-Forscher, dass die sowjetische Führung sich in ähnlichen Situationen analog wie die USA verhalten würde.
strategische kultur - denkschulen
Ende der 1970er Jahre setzte sich jedoch die Erkenntnis durch, dass sich rational-spieltheoretische Analysen und Prognosen westlicher Analytiker als falsch erwiesen hatten. Im Zuge von empirischen Erfahrungen in den internationalen Beziehungen war das Wissen gereift: Staaten in ähnlichen Situationen verhalten sich nicht immer vergleichbar und erwartbar. Sicherheitspolitische Situationen werden vielmehr unterschiedlich analysiert und interpretiert. Konsequent sind auch die Reaktionen der Akteure different. Dieses Phänomen wurde versucht, anhand von kulturalistischen Ansätzen zu erklären. Dadurch rückten wieder Fragen der nationalen Kultur in den Vordergrund. Hieraus entstanden letztlich drei verschiedene Ansätze / Generationen der Strategischen Kultur, die sich in ihren jeweiligen Ansätzen voneinander unterscheiden.
Die erste Generation interpretierte das staatliche, sicherheitspolitische posture als in die Strategic Culture implementiert [Gray, 1981].
Nach diesem Verständnis formt Strategische Kultur den Kontext des Verhaltens und ist zugleich aber auch Bestandteil für dieses Verhalten selbst. Es wird also eine wechselseitige Beeinflussung von Strategischer Kultur und sicherheitspolitischem Verhalten unterstellt. Eine Grundannahme ist, dass die strategische Kultur Tendenzen beeinflusst, aber nicht ausschließlich das Verhalten und politische Entscheidungen prägt. Es konnte jedoch keine
1 Hesse R. Spieltheoretische Betrachtungen von Abschreckung. Diplomarbeit TU-Darmstadt, 2014.
explizite Konnotation zwischen tatsächlichem Verhalten und Strategischer Kultur hergestellt werden. In den 1980er und 1990er Jahren lösten sich dann die Diskussionen zur Strategischen Kultur vom bisherigen zentralen Thema Nukleare Abschreckung.
Zentral für die zweite Generation war, in der Tradition der Kritischen Theorie (kritische Dekonstruktion), die Herausarbeitung von Differenzen zwischen der formellen, deklarierten Strategischen Kultur und den in der Realität konkret verfolgten Beweggründen und Zielen der Entscheidungseliten [Klein, 1988]. Diese zweite Generation wurde kritisiert, sie habe den Zusammenhang zwischen Strategischer Kultur und strategischem Verhalten entkoppelt, indem Charakteristika der Strategischen Kultur lediglich als Scheinargumente dominanter Gruppierungen betrachtet würden, um Sicherheitspolitik zu rechtfertigen und um tatsächliche politische Beweggründe zu verschleiern.
In einem dritten Verständnis existiert die Strategic Culture als eigenständige, souveräne Entität, die die staatliche Sicherheitspolitik steuert [Johnston, 1995]. Mit den Vertretern der ersten Generation verbindet diese Denkschule wiederum die Fokussierung auf Normen, Einstellungen und Werte zum Einsatz militärischer Mittel, weil ihnen eine besondere Relevanz für das Verhalten von Staaten in Fragen der Außen- und Sicherheitspolitik beigemessen wird. Ein weiteres gemeinsames Merkmal ist auch die strikte Ablehnung ahistorischer und antikulturalistischer Paradigmen, wie sie etwa vom Neorealismus vertreten wird.
Eine der zentralen Ideen hinter dem Begriff der Strategischen Kultur war und ist also nach wie vor, Handlungsmuster und Verhalten von Staaten zu erklären, die sich nicht mit Prognosen in Bezug auf Rationalität des Staates decken. Daraus kann man schließen: Es gibt nicht die eine, universelle Rationalität, sondern diverse Vernünftigkeiten. Was ein Akteur als logisch und erstrebenswert erachtet, kann jedoch für einen anderen als irrational gelten. Des Weiteren gilt: Jeder strategische Akteur ist durch seine eigene strategische Kultur geprägt. Dazu zählen Werte, Normen, Weltbilder, Kultur, Geschichte, Erfahrungen, Ängste etc. [Fischer, 2017; Winter,2013].
neuansatz durch den Konstruktivismus
Mit Ende des Kalten Krieges ebbte das Interesse am Forschungsfeld Strategische Kultur ab. Jedoch Mitte der 1990er Jahre lebte die Diskussion wieder auf. Maßgeblichen Einfluss hierfür hatte der sich entwickelnde Konstruktivismus als weitere
politikwissenschaftliche Metatheorie in den internationalen Beziehungen [Martinsen, 2014]. Die schnelle Bedeutungszunahme basierte auf dem Unvermögen des bis dahin vorherrschenden Neorealismus, der mit seinen Methoden nicht die Aufhebung des Ost-West-Konflikts hatte prognostizieren können. Wesentlich war dies auch durch seine Theoriekonstanz bedingt: ein Wandel des internationalen Systems mit den mächtigen Akteuren sei kaum möglich.
Die internationalen Beziehungen werden beim Konstruktivismus durch das Prisma sozialtheoretischer Annahmen gesehen und bewertet. Als einer der Begründer gilt der deutsch-US Politikwissenschaftler Alexander Wendt [Wendt, 1999]. Der Konstruktivismus geht von der Grundannahme aus, dass menschliches Handeln seine Relevanz mittels Sprache und Interpretation der materiellen Umwelt erlangt. Geschichtliche Erfahrungen und kulturelle Konventionen / Traditionen / Rituale stiften ihm zufolge ein Repertoire von Sinnzuweisungen und Deutungsmustern für die Analyse von sozialem Handeln. Eine weitere zentrale Annahme dieses Ansatzes ist, Identitäten und Interessen werden von Akteuren nicht als gegebene Größen zu verstehen, sondern diese entstehen erst aus der Interaktion von materiellen und ideellen Faktoren [Biehl et al., 2011]. Interessen werden als Resultat von Ideen verstanden. Damit bedingt erst die soziale Konstruktion von Freundschaft / Feindschaft das entsprechende staatliche Verhalten [ibidem]. Der konstruktivistische Ansatz legt großen Wert auf die Identifizierung von Formation in Verbindung zu organisationalen Prozessen der Geschichte, Tradition und Kultur.
Diese neue politikwissenschaftliche Metatheorie unterscheidet sich von den drei Generationen, siehe oben, insbesondere in zweifacher Hinsicht: Erstens wird Strategische Kultur weder als unabhängige noch als abhängige Variable, sondern als intervenierende Variable gesehen, die im Zusammenspiel mit anderen Faktoren das Verhalten von Akteuren beeinflusst. Strategische Kultur strukturiert zudem, welche Optionen innerhalb einer Gesellschaft, etwa im Hinblick auf die Anwendung militärischer Mittel im Rahmen der Sicherheitspolitik, als legitim angesehen werden. Zweitens werden die Meinungen, Einstellungen und Präferenzen der Bevölkerung berücksichtigt.
Aus dieser kurzen Darstellung der theoretischen Entwicklungsprozesse zur Strategischen Kultur wird ersichtlich: Strategische Kultur beschreibt akteursspezifische Ideen, Werte und Normen, Meinungen, Grundhaltungen, Annahmen oder Erwartungen, die die Identität, Interpretationsmuster der Umwelt, Handlungspositionen und das Verhalten eines Akteurs in außen-, sicherheits- und
verteidigungspolitischen Fragen (mit-) bestimmen. Der Staat, beziehungsweise seine politischen und militärischen Eliten, sind die zentralen Subjekte. Ihre Aufgabe ist es, einen Bezugsrahmen herzustellen und damit eine erfolgreiche Strategie zu generieren. Im Falle des Scheiterns entstehen Orientierungslosigkeit, Unberechenbarkeit, Umsetzungsprobleme, begrenzte Handlungsfähigkeit, Fremdbestimmtheit, Legitimitätsproblematik und viele andere Phänomene.
In die Strategische Kultur fließen aber auch materielle, soziale als auch ideelle Faktoren ein. Diese Faktoren interagieren mit dem jeweiligen Akteur und beeinflussen seine Sozialisation. Geofaktoren, wie etwa topographische Merkmale, Zugang zum Meer oder Lage als Binnenstaat, demographische Aspekte, der Zugang zu wichtigen Ressourcen oder das Klima gelten als weitere Schlüsselfaktoren. In diesem Kontext wird oft die geographische Nachbarschaft zu einer Großmacht erwähnt [Lentis et al., 2013]. Weitere wichtige Faktoren und Komponenten liefern historische Erfahrungen und Narrative, das politische System sowie nationale, internationale wie auch transnationale Normen. Gleichwohl liegen bislang weder eine einheitliche Definition noch ein in sich geschlossenes Theoriegebäude vor.
Der britische Neurowissenschaftler, Nayef Al-Rodhan, führt zur Beziehung zwischen neuro-wissenschaftlichen Erkenntnissen und strategischen Fragestellungen in den internationalen Beziehungen aus: "The strategic culture of any given country has numerous sources and it is bound to remain an elastic' term given that there are various factors that influence the formation of national culture and a subsequent rationality for security policy and strategic thinking. Factors such as geopolitics, norms and customs, perceptions of regional and international roles, political systems and power sharing (including the balance between military and civilian actors or how military power and institutions are structured) are solidified in collective memory and identity through political narratives, education, artistic and popular renderings of (often carefully) selected historical episodes, interpretations of common memories" [Al-Rodhan, URL].
strategischer kulturwandel?
Beim Diskurs zur Strategischen Kultur ist die Frage sehr relevant, ob die politische Kultur eines Landes als dauerhaft zu werten ist oder ob sie auch Wandlungsprozessen unterliegt. Und wenn das angenommen wird, unter welchen Umständen vollzieht sich das?
Deutschland: Axiomatisch-normative Leitplanken der deutschen Strategischen Kultur geben die Verfassungsbestimmungen vor. Die Raison d'être des außenpolitischen Rollenverhaltens liefert den Subtext einer in historischer Verantwortung aus der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik resultierenden festen demokratischen und moralischen Selbstbindung. Dieser Paradigmenwechsel lässt sich in den drei „essentials" zusammenfassen: „Nie wieder", „Politik vor Macht" und „Niemals alleine". In der „Bonner Republik" hatte dieses Rollenkonzept sicherheitspolitisch die Funktion: Sicherheit für Deutschland, Sicherheit mit Deutschland - aber zugleich auch Sicherheit vor Deutschland.
„Nie wieder" sowie „Politik vor Macht" zielen auf das verfassungsrechtliche Verbot (Artikel 26, Abs. 1) eines deutschen Angriffskrieges [Deutscher Bundestag, URL] sowie die entschlossene politische Ablehnung einer wiederholten deutschen diktatorischen Politik - umgekehrt vielmehr auf die konsequente demokratische-rechtsstaatliche Verfasstheit. Außenpolitisch manifestiert sich das in der Zurückhaltung von militärischen Einsätzen. Entsprechend gesellschaftlich scharf kontrovers diskutiert und rechtlich umstritten war deshalb Deutschlands Beteiligung am Kosovo-Krieg1.
Nach der Einheit 1990 kehrte Deutschland wieder in seine geographische und zugleich prekäre historische Mittellage zurück und ist nunmehr die „dominante strukturelle Macht in Europa" [Hanrieder, 1995]. In den Hauptstädten, einschließlich in Russland lautete deshalb die Frage, ob sich die „Berliner Republik" außenpolitisch erneut zum regionalen Hegemonen aufschwingen werde, mithin die Wiederkehr des Goliaths ansteht? Oder würde die Nachkriegsidentität in Westdeutschland als wertorientierte Zivilmacht ihre Prägekraft sich im geeinten Deutschland fortentwickeln - zu einem friedvollen gentle giant?
Im Zuge vielfacher Spannungen und Verschlechterungen in den internationalen Beziehungen drängten in der 2000er Jahren zunehmend die Verbündeten, dass Deutschland seinen Kurs der militärischen Selbstbeschränkung aufgeben und realpolitisch mehr weltpolitische Mitverantwortung übernehmen solle. Nach langem politischem Zögern der politischen Klasse diesem Insistieren nachzukommen, forderte auf der Münchner Sicherheitskonferenz 2014 der damalige Bundespräsident Joachim Gauck, Deutschland müsse sich „früher, entschiedener und substanzieller" einbringen [Gauck, URL]. Und Außenminister Frank Walter Steinmeier
1Reicherter G. Rechtsgrundlagen der humanitären Intervention unterbesonderer Berücksichtigung des Kosovo-Konflikts.
betonte sehr ähnlich: „Deutschland ist eigentlich zu groß, um Weltpolitik nur von der Außenlinie zu kommentieren" [Steinmeier, URL]. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer bemängelte gleichwohl die fehlenden politischen Umsetzungen dieser Einsichten und Bekenntnissen sechs Jahre später auf der Münchner Sicherheitskonferenz 2020 und mahnte: „Und doch haben wir das Versprechen von 2014 noch nicht vollständig eingelöst. Ich halte es für notwendig, dass aus dem Münchner Konsens der Worte ein Münchner Konsens des Handelns wird" [Kramp-Karrenbauer, URL].
Die Kritik aus dem deutschen konservativen wissenschaftlichen Spektrum fokussiert zwei Defizite: das Fehlen von sicherheitspolitischem Plan, Zweck, Ziel und sowie eine Mentalität eines „Trittbrettfahrens". Zum ersten Minus: „Kanzlerin Angela Merkel selbst hat weder eine konzeptionell schlüssige Antwort auf Deutschlands sicherheitspolitische Herausforderungen formuliert noch sich verbindlich dazu geäußert, welchen strategischen Zwecken die militärische Macht Deutschlands dienen soll"2. Zur mangelnden Bündnissolidarität am Beispiel der deutschen Beteiligung an der IS Bekämpfung im Irak beklagt der Potsdamer Militärhistoriker Sönke Neitzel: „Unser militärisches Engagement fällt sogar hinter kleine Länder wie Dänemark und die Niederlande zurück. Die Holländer haben sich mit F-16-Kampfjets an Luftschlägen beteiligt, während wir unsere Tornados geschickt haben, die aber keine Kampfeinsätze geflogen sind... natürlich werden deutsche Soldaten in Krisengebiete geschickt. Doch im Dreck liegen meist andere. Das ist die strategische Kultur in unserem Land" (Neitzel S. Berlin moralisiert gerne, Der Spiegel Nr. 21/2021. S 31).
Ein Drang nach gewaltloser deutscher Außen-und Sicherheitspolitik lässt sich gleichwohl nicht daraus ableiten. Pazifismus ist zwar ein Teil in den politischen Programmen des linksdemokratischen-grünen Parteien-Spektrums. Pazifismus ist jedoch nicht Leitlinie der amtlichen, deutschen Außen- und Sicherheitspolitik.
„Niemals alleine" fokussiert ein signifikantes Interesse an Kooperation, den Willen zu supranationalen Einbindungen, multilaterale Verflechtungen - Verfassungsartikel 24: „Der Bund kann durch Gesetze Hoheitsrechte auf zwischenstaatliche Einrichtungen übertragen" (z.B. EU und NATO) - sowie in der außenpolitischen Praxis die Vermeidung von Isolierung in den eingegangenen Bündnissen. Die Enthaltung Deutschlands im UN-Sicherheitsrat zur
2Giegerich, B., Terhalle, M. (2021). Verteidigung ist Pflicht - Deutschlands außenpolitische Kultur muss strategisch werden. Teil 1. // SIRIUS -Zeitschrift für Strategische Analysen, 5(3), 203-226.
Resolution 1973 (Libyen) wurde vor diesem Hintergrund deshalb vielfach als Selbstisolierung in der NATO kritisiert [Harnisch, URL].
Der Offensiv-Nationalismus der bis 1945 vorherrschenden Strategischen Kultur wurde nach 1945 strukturell ausgelöscht. Die heutige deutsche Strategische Kultur lässt Raum nur noch für einen defensiven Verfassungs-Patriotismus. Defensiv, weil er sich allein auf die Eigenwerte des Grundgesetzes bezieht.
Die Strategische Kultur der Deutschen Außenpolitik ist durch eine dialogische Konfliktbearbeitung bestimmt. Der Diplomatie als Transformation von Gegnerschaft in Prozesse, Abkommen und Kontrollregimen wird hierbei ein Premiumplatz zugewiesen. In der Sicherheitspolitik gilt ein ganzheitlicher Ansatz. Das Bundesministerium der Verteidigung spricht von vernetzter Sicherheit. Teilsysteme sind hierbei „politische, diplomatische, wirtschaftliche, entwicklungspolitische und militärische Maßnahmen"1.
Im strategischen kulturellen Selbstbild versteht sich das politische Berlin als Zivilmacht [Maull, 2007]. Die Stabilisierung von Krisen soll vorzugsweise durch zivile Konfliktbearbeitungsstrategien erzeugt werden. Doch auf solche krisenhaften Entwicklungen reagiert man - auch wegen schwieriger Ressortabstimmungen - nicht selten zu zurückhaltend und zu spät.
In den strategischen sicherheitspolitischen KulturenderDemokratienFrankreich,Großbritannien, USA wird - im Vergleich zu Deutschland - dem Militärischen ein weitaus höherer Stellenwert in der Politikgestaltung zugewiesen. Ihre Kontexte als historische lange Kolonialstaaten, permanente UN-Sicherheitsratsmitglieder wie auch als nukleare Abschreckungsmächte bieten dafür die Erklärung.
Russland: Russland steht exemplarisch für die Position einer langen beständigen strategischen Kulturverankerung. Die Last der Geographie fasste im 19. Jahrhundert der russische Dichter und Denker, Pjotr Jakowlewitsch Tschaadajew, in die Worte: „Es gibt einen Faktor, der wie ein roter Faden durch unsere ganze Geschichte läuft, der in sich sozusagen ihre ganze Philosophie enthält und der gleichzeitig wesentliches Element unserer politischen Größe und wahre Ursache unserer geistigen Ohnmacht ist - das ist das geographische Faktum" [Kappeler, 2002]. Die geographische Ausdehnung des russischen Reiches mit seinen Riesenentfernungen zwischen Zentrum und Peripherie begünstigte zur politischen Kontrolle zentralistisch-autoritäre Herrschaftsstrukturen sowie Hierarchien und Dichotomien, die damit
1Vernetzter Ansatz. URL: https://www.bmvg.de/de/ vernetzter-ansatz-14532.
dominante Schlüsselfaktoren der Strategischen Kultur bilden. Das durchzieht wie ein Leitfaden die russische Geschichte in ihren zahlreichen Epochen seit der Christianisierung 988 bis heute.
Nach der osmanischen Eroberung von Konstantinopel 1453 wurde Russland Hort und Bewahrer der byzantinischen Orthodoxie mit einer militärischen Kulturprägung des Staatswesens bis in die Gegenwart. Die Zaren schöpften seit Mitte des 15. Jahrhunderts ihr Herrschaftsmandat aus der byzantinischen Traditionslinie analog den Gott-gleichen römischen Kaisern (Cäsaren).
Die tiefgreifenden sozioökonomischen und herrschaftspolitischen Umwälzungen der Oktoberrevolution 1917 und die Errichtung der Sowjetunion konnten die Strategische Kultur nicht erschütterten. „Wirkmächtige ideologische Veränderungskräfte der Revolution wurden somit bereits nach wenigen Jahren von tief verankerten Präferenzen überlagert" [Eitelhuber, 2015].
Das russische militärische Desaster in Afghanistan (1979-1989) konstituierte eine entscheidende Triebkraft für erstmalige tiefgreifende Ent-militarisierungs- und Entideologisierungsprozesse der sowjetischen Außenpolitik unter Michail Gorbatschow. Seine Amtszeit bildete jedoch nur eine kurze liberale Episode der Strategischen Kultur. Die wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Turbulenzen der darauffolgenden zwei JelzinRegierungen in den 1990er Jahren erschienen der Bevölkerung wie eine historische Wiederkehr der Smuta. Nach fester Auffassung der Eliten aus den Silowiki-Strukturen verantwortete die Liberalisierung der russischen Staatlichkeit die Chaos-Jahre. Sie unterstützten nach Jelzins Amtsperiode deshalb die neuen Machteliten im Kreml in ihrer Präferenz für einen revitalisierten starken staatlichen Autori-tarismus, der wiederum gesellschaftlich durchaus breite Zustimmung aufweist und auf fruchtbaren Boden der Strategischen Kultur fällt. Es ist diese historische Pfadabhängigkeit, die die Außen- und Sicherheitspolitik formt.
Ihr intrinsisches Streben nach Sicherheit wird von dem Standpunkt befeuert, dass der Westen zu seinen Gunsten russische Schwächen systematisch ausnutzt (z.B. Osterweiterung der NATO). Solche Bedrohungsperzeptionen eines expansiv-aggressiven Westens erinnern und korrespondieren mit dem früheren sowjetischen Feindbild vom „imperialistischen Kapitalismus". „Trotz umfassender politischer, personeller, institutioneller, gesellschaftlicher und ökonomischer Transformation ähnelt die russische strategische Kultur derjenigen aus der Zarenepoche in mehr oder weniger abgeschwächter Form". Und zwar in diesen beiden Kategorien: „Das
Großmachtstreben und das ausgeprägte Sicherheitsbedürfnis aus Angst vor politisch-militärischen Desavouierungen aus dem konkurrierenden Ausland" [Fischer, 2017].
Ein kurzer Blick auf die russische Gesellschaft: Sie bleibt in Kontinuität durchweg eine etatistische Veranstaltung. Der Staat, ob zaristisch, kommunistisch oder in sogenannter gelenkter Demokratie geführt, hat immer Primat vor Wirtschaft und Sozialwesen. „Nicht die Gesellschaft <...> der Staat war und bleibt bis heute das wahre Subjekt der russischen Geschichte" [Henke, 2003].
zusammenfassung. deutsche und russische strategische kultur im vergleich
Die außen- und sicherheitspolitisch Verantwortlichen in Deutschland sind strategisch-kulturell geprägt im Sinne der politischen Theorien des Institutionalismus und des Liberalismus mit ihren Prinzipien: Berechenbarkeit, Souveränität, Völkerrecht, Diplomatie, Mächtegleichgewicht, partizipatorisches Herrschaftssystem. Ihr Rollenhandeln ist dialogisch und win-win fokussiert. Deutsches Handeln folgt einer Verantwortungsethik, d.h. Motive und Handeln unterliegen sittlichen Zwecken.
Die außen- und sicherheitspolitisch Verantwortlichen in Russland sind strategisch-kulturell neorealistisch geprägt mit seinen Prinzipien: Streben nach Sicherheit, Bildung von Gegenmacht, Strategische Rivalitäten, Machtpolitik zur Bewahrung der bedroht perzipierten eigenen Souveränität und
Sicherheit. Ihr Rollendenken ist dichotomisch und Nullsummen fokussiert. Russisches Handeln folgt einer Gesinnungsethik, d.h. Handlungsabsichten und Handlungsfolgen stehen nicht in einem aufeinander bezogenen moralischen Bezug.
Für die deutsche Politik ist die Souveränitätsgarantie und -sicherung in den internationalen Beziehungen elementar. Die faktische Kraft des Normativen, die Stärke des Rechts in der internationalen Interaktion ist für das politische Berlin konstitutiv.
Die russische Politik folgt dagegen der normativen Kraft des Faktischen, in dem Sinn, dass international geschaffene Tatsachen durch Gewöhnung eigene Rechtsqualität (Recht des Stärkeren) entwickeln sollen. Dem russischen strategischen kulturellen Denken sind regionale Machtprojektionen und Einflusssphären immanent.
nachtrag: 10. 3. 2022
Der renommierte österreichische Strategieforscher, Wolfgang Peischel, mahnte vor knapp drei Jahren: „Bedenklich scheinen Konstruktionen, die glauben machen wollen, dass Europa sich mit der vermeintlichen strategischen Zwecksetzung 'Nie wieder Krieg' im Einklang mit der strategischen Ausrichtung Chinas befände" [Peischel 2019]. Am 24. 2. 2022 zerbrach insbesondere in Deutschland und Europa eine vergleichbare, lange bearbeitete und erhoffte Übereinstimmung auch mit Russlands strategischer Justierung. An diesem Tag startete Russland seine territoriale umfassende, behördlich verpflichtend-sprachlich genannte „Militäroperation" in der
Ukraine. Das Datum markiert für Deutschland eine „Zeitenwende", wie der deutsche Bundeskanzler Olaf Schulz in seiner Grundsatzrede im Deutschen Bundestag an die Deutsche Nation statuierte [Scholz, 2022]. Er setzte damit zugleich den Spatenstich für einen gewollten sicherheitspolitischen Kulturwandel in Deutschland. Die Zivilmacht soll militärisch deutlich wehrhafter werden. Es bleibt abzuwarten, ob diese Neuorientierung exekutiv, legislativ und auch gesellschaftspolitisch strategisch wird oder in den Mühen des politischen Alltags zerrieben wird. Ob die politikwissenschaftliche Theorie des Neorealismus weitgehend handlungsleitend für die deutsche Außen- und Sicherheitspolitik ab dato wird.
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информация об авторе
Лапинс Вульф
доктор политических наук, профессор, старший научный сотрудник Института международных отношений WeltTrends, Потсдам, Германия, член редколлегии Австрийского военного журнала
information about the author
Lapins Wulf
Doctor of Political Science (Dr. habil), Professor, Senior Research Fellow of the WeltTrends Institute for International Relations in Potsdam / Germany. Peer Reviewer of the Austrian Military Journal
informationen zum autor
Lapins Wulf
Politikwissenschaftler, Prof. Dr., Senior Research Fellow des WeltTrends Institut für Internationale Beziehungen in Potsdam / Deutschland. Peer Review Gutachter der Österreichischen Militärischen Zeitschrift
Статья поступила в редакцию 10.01.2022 одобрена после рецензирования 21.01.2022 принята к публикации 26.02.2022
The article was submitted 10.01.2022 approved after reviewing 21.01.2022 accepted for publication 26.02.2022