Научная статья на тему '“Germanen” und römische Politik'

“Germanen” und römische Politik Текст научной статьи по специальности «Языкознание и литературоведение»

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Ключевые слова
RöMER / GERMANEN / GERMANIA / GEGNER / KRIEGE

Аннотация научной статьи по языкознанию и литературоведению, автор научной работы — Schmitt Tassilo

Nach der Eroberung Galliens von Caesar waren Konflikte der Römer auf dem östlichen Ufer Rheins als -Kriege gegen ‗Germanen‗bekannt. Dieser Artikel führt vor, wie jene Feinde den Namen „Germanenbekommen haben und wie diese Bezeichnungwahrgenommen wurde. Es werden die römischen Methoden der Bewahrung des Imperiums, sowie die Rolle der Widerstreite mit den „Germanenfür die römischen Kaiser beschrieben.

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Текст научной работы на тему «“Germanen” und römische Politik»

"GERMANEN" UND RÖMISCHE POLITIK

Tassilo Schmitt

Universität Bremen

TaccHAO Шмитт

Бременский университет

Abstract. Nach der Eroberung Galliens von Caesar waren Konflikte der Römer auf dem östlichen Ufer Rheins als "Kriege gegen 'Germanen'" bekannt. Dieser Artikel führt vor, wie jene Feinde den Namen „Germanen" bekommen haben und wie diese Bezeichnung wahrgenommen wurde. Es werden die römischen Methoden der Bewahrung des Imperiums, sowie die Rolle der Widerstreite mit den „Germanen" für die römischen Kaiser beschrieben.

Schlüsselwörter: Römer, Germanen, Germania, Gegner, Kriege.

E-mail: tschmitt[at]uni-bremen. de

Copyright: © 2014 Schmitt. This is an open-access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (CC BY 4.0), which permits unrestricted use, distribution, and reproduction in any medium, provided the original author and source are credited.

Abstract. After Caesar's conquest of Gaul, the Romans went to battle in the "wars against 'Germans'" on the eastern bank of the Rhine River. This article explores how this new enemy came to be known as "the Germans" and the significance of this name. It also examines how Romans secured the empire and the importance of conflict with the "Germans" for Roman emperors.

Keywords: Romans, Germans, Germania, contenders, wars.

Аннотация. После завоевания Цезарем Галлии римляне вступили в борьбу за земли на восточном берегу Рейна. Эти столкновения стали известны как «войны против "германцев"». В статье дано объяснение, почему эти племена именовались «германцами» и как трактовалось это название. Проанализированы методы защиты Римской империи и значение столкновений с «германцами» для императоров Рима.

Ключевые слова: римляне, германцы, Германия, противники, войны.

"GERMANS" AND THE POLICY OF ROME

УДК 94 (37)

«ГЕРМАНЦЫ» И ПОЛИТИКА РИМА

„Seit 210 Jahren," so formuliert Tacitus in seiner im Jahre 98 n. Chr. verfassten Schrift Germania, „wird Germania besiegt.— Der Autor spannt damit den Bogen von der Gründung der Stadt, in deren 640. Jahr—das ist 113 v. Chr.—man zum ersten Mal von den Waffentaten der Kimbern gehört habe, bis zu seiner Gegenwart. Jenes Jahr markiert für ihn einen Einschnitt, seit dem die Römer Völkern aus dem Norden immer noch nicht Herr geworden sind. Die „Germanen— stehen für ihn hier in einer Reihe mit den Samniten, den Karthagern, den spanischen Völkerschaften, den Galliern und den Parthern, also mit all den großen Gegnern der Römer. Eines unterscheidet erstere aber: Über sie seien zwar ebenfalls Triumphe gefeiert worden, besiegt seien sie hingegen nicht (Tacitus, Germania XXXVII 2-5).1

Der weite Horizont dieses historischen Überblicks hat seine Wirkung nicht verfehlt. Die anscheinend „ewige— Feindschaft zwischen Römern und Germanen konnte seit der Wiederentdeckung der Germania im 15. Jahrhundert als Vorstufe eigener zeitgenössischer Konflikte thematisiert werden, sei es zwischen Reformation und Römischer Kirche oder zwischen der deutschen und der französischen Nation. Tacitus' Aussage verlieh diesen Auseinandersetzungen historische Tiefe und Relief—und machte vergessen, dass seine Deutungen hier wie anderswo keineswegs selbstverständlich und sehr voraussetzungsreich sind (Timpe 1995): Es war und ist ein schwerer Fehler, Tacitus' Darstellung ohne Weiteres als eine gültige Aussage über das Verhältnis der Römer zu denen zu betrachten, die von ihm hier als Germani ezeichnet werden. Vor diesem Fehlschluss kann schon der Befund warnen, dass im Jahre 83 n. Chr. Domitian (81-96 n. Chr.) zur Bekräftigung des Anspruchs, das „Germanen-Problem— endgültig gelöst zu haben, als erster römischer Kaiser den Siegesbeinamen Germanicus annahm und den Monat September in Germanicus umbenannte. Auch die Benennung der von Domitan geschaffenen Provinzen Germania Superior (Obergermanien) und Germania Inferior (Niedergermanien) verkündete diesen Sieg. Solche Aussagen sind es, gegen die Tacitus polemisiert, die aber immerhin doch die Frage aufwerfen, wie es denn mit dem angeblichen Dauerkonflikt wirklich bestellt war.

Unter den Kaisern Nerva (96-98 n. Chr.) und Trajan (98-117 n. Chr.) ist es dann noch zu gelegentlichen Feldzügen gegen „Germanen— gekommen, an die diese Herrscher ebenfalls jeweils durch den Siegesbeinamen Germanicus oder durch die Prägung von Münzen mit Germania capta („Germanien ist eingenommen—) erinnert haben. Aber eine starke Bedrohung aus der Germania ist nirgends erkennbar. Die Zahl der Legionen wurde reduziert. Sogar die Befestigung des Limes und seine Vorverlegung im zweiten Jahrhundert verweisen nicht auf gravierende Sicherheitsprobleme, sondern dienen vor allem der Ordnung im Grenzgebiet, die ganz so gestaltet werden konnte, wie die Römer sich

1 Gute allgemeine Überblicke bei Beck et al 1998; Pohl 2004; Wolfers 2008; Bleckmann 2009. Die neueste Forschung erschließt Timpe 2012.

das vorstellten (Schallmayer 2006; Pietzner 2009). Mit massivem Widerstand durch „Germanen" mussten sie dabei nicht rechnen. Die nach Tacitus angeblich schwärende Wunde an der römischen Nordgrenze war also vielmehr im Wesentlichen ausgeheilt.

Als sich schließlich unter Marcus Aurelius (161-180 n. Chr.) zunächst im unteren Donauraum, im dritten Jahrhundert wieder jenseits von Neckar und Rhein Gefahren zusammenbrauten, liegen neue, eigene Entwicklungen vor: Die beginnenden Auseinandersetzungen mit Marcomanni, Alamanni, Franci und anderen werden in zeitgenössischen Quellen anfänglich zwar gelegentlich als „germanische" Konflikte bezeichnet. Dabei spielt die Erinnerung an die früheren Kämpfe eine Rolle. Aber im allgemeinen Verständnis handelte es sich gerade nicht um ein Wiederaufleben einer „germanischen" Urbedrohung. Deswegen wird die Bezeichnung „germanisch" auch immer seltener. Erst die Neuzeit hat im Banne des Tacitus einen jahrhundertelangen römisch-germanischen Gegensatz konstruiert. Pointiert ausgedrückt: Gerade die, die in der späteren Kaiserzeit schwerste Kämpfe im Norden zu bestehen hatten, kämpften gegen Gegner, die man nur anachronistisch „Germanen" nennen konnte. Deren Selbstverständnis entsprach diese Bezeichnung gewiss nicht. Das gilt erst recht für die so genannten „Germanischen" Nachfolgereiche, die erst die Moderne zu solchen gemacht hat.

Der Name „Germanen" wurde, wie Tacitus in einem schwierigen, erst spät in der Forschung überzeugend gedeuteten Satz erkennen lässt, von den Römern auf die Völkerschaften jenseits des Rheins übertragen, die Caesar in seinem Gallischen Krieg nicht unterworfen hatte (Timpe 1995, 61-92). Vorher waren als „Germanen" nur einige besonders kriegstüchtige Stämme bezeichnet worden, von denen man sich erzählte, dass sie lange vor der caesarischen Eroberung den Rhein überschritten, die Vorbevölkerung vertrieben und sich in deren fruchtbaren Gebieten niedergelassen hätten (Caesar, Bellum Gallicum II 4,2). Diese Germanen waren schon dem Universalgelehrten Poseidonios (135-51 v. Chr.) bekannt. Von seiner Darstellung ist nur ein aus dem Zusammenhang gerissener Satz erhalten: „Die Germanen ... tragen zur Mittagszeit gliederweise gebratenes Fleisch auf und trinken Milch dazu und den Wein ungemischt."2 Griechische und römische Leser dieses Fragmentes erkannten an derartigen Esssitten, dass es sich bei diesen „Germanen" um solche handeln musste, deren zivilisatorische Standards an Homers Zyklopen erinnerten, besonders „wilde" Menschen also. Damit knüpft Poseidonios gewiss an das Bild an, das die Nachbarn dieser „Germanen" von ihnen zeichneten. Aber er unterscheidet sie nicht grundsätzlich von den Galliern oder Kelten. Für ihn wie für die älteren Geographen und Ethnographen gab es im Norden nur Kelten (Gallier) im Westen und Skythen im Osten; die „Germanen" hielten sie für einen wilden Teil der Kelten. Poseidonios hat auch die Kämpfe mit den Kimbern beschrieben

2 FGrHist 87 F 22 = Fr 73 Edelstein-Kidd; vgl. Malitz 1983, 204.

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und es dabei nicht versäumt, über deren Herkunft und Eigenart Forschungen anzustellen. Nichts deutet darauf hin, dass er sie—ganz anders als später Tacitus—nicht ebenfalls als Teil der Kelten angesehen hätte; Verbindungen zu den „Germanen— hat er nicht hergestellt. Bis in die Zeit Caesars also waren „Germanen— nur als eine Untergruppe der Kelten bekannt: Ihren Nachbarn galten sie als später hinzugekommene Eindringlinge. Auch das bei Poseidonios bezeugte Merkmal der besonderen Wildheit wird ursprünglich auf deren Schilderungen zurückgehen. Allerdings waren diese „Germanen— deswegen nicht isoliert. Vor allem mit den Belgern hatten sie sich vielfach verbunden und dazu beigetragen, dass diese als hervorragende Krieger galten (Caesar, Ibid. II 4,3).

Erst Caesar hat Germanen und Kelten deutlich differenziert. Seine Unterscheidung konnte gewiss deswegen überzeugen, weil Caesar durch die jahrelangen Feldzüge (58-51 v. Chr.) und vielfältige Kontakte ein ungleich größeres Wissen über die Verhältnisse im Norden gewonnen hatte als jeder Römer (und Grieche) vor ihm. Genau hat er festgehalten, dass jemand wie Ariovist, der aus Gebieten weit jenseits des Rheins gekommen war, üblicherweise einen Dolmetscher brauchte, um mit den Völkerschaften diesseits des Rheins in Gespräch zu kommen (Caesar, Ibid. I 47,4). Aber es ist ganz unwahrscheinlich, dass solche Beobachtungen zu Kultur und Sprache der wesentliche Grund dafür waren, den „Germanen— einen eigenen Platz neben den Kelten einzuräumen. Caesars Motivation lässt sich vielmehr dann erschließen, wenn man berücksichtigt, dass es ihm darauf ankommen musste, den Kampf gegen Ariovist zu legitimieren, der immerhin den ihn vom Senat verliehenen Titel eines „Freundes des römischen Volkes. — Deswegen rückte Caesar die von Ariovist ausgehende Bedrohung in einen engen Zusammenhang mit den Kimbern, derer Herr zu werden den Römern so große Schwierigkeiten bereitet hatte: Wie diese kamen auch Ariovist und seine Sueben aus Gebieten weit jenseits des Horizontes, den die Menschen Italiens und der Mittelmeerwelt überblickten. Dieser Heimat weitab von jeglicher Gesittung verdankten sie ihre besondere Unberechenbarkeit und Gefährlichkeit; hier wuchs eine Bedrohung Italiens heran (Vgl. Caesar, Ibid. I 33,4). Ihr zu begegnen präsentierte sich Caesar als der richtige Mann, der zugleich bewusst an das Erbe seines Onkels, des Kimbernsiegers Marius, anknüpfte. Der barbarische Übermut musste bezwungen werden. Für die Benennung dieser Barbaren als „Germanen— benutzte Caesar eine ältere Bezeichnung, die linksrheinisch für eine besonders militante, aus dem Rechtsrheinischen stammende Gruppe von Völkern verwendet worden war. Damit übertrug er diesen Namen auf die gesamte Völkerwelt rechts des Rheines. Die, die bislang allein „Germanen— geheißen hatten, mussten nun konsequent „Germanen diesseits des Rheins— (Germani cisrhenarii) genannt werden. Caesar selbst übernahm zugleich die Rolle des Schutzherrn aller Gallier, indem er sie von den „Germanen— und von der Furcht vor ihnen befreite.

Gerade weil er so zum Patron wurde, wählte er einen Namen, der für seine neuen gallischen Klienten (und deren römische Verbindungsleute) ein deutliches Relief besaß und nicht etwa den der „Sueben,— der angesichts von Ariovists Verbindungen ebenfalls in Frage gekommen wäre.

Die Abspaltung der Germania vom gallischen Norden war Caesar aber auch in seiner innerrömischen Rivalität mit Pompeius von Nutzen: Dieser war wenige Jahre zuvor im Jahre 61 v. Chr. von erfolgreichen Unternehmungen im Osten zurückgekehrt und hatte einen Triumph für einen Sieg über „Asien— gefeiert (Plinius, Naturalis historia VII 98), sich also als Bezwinger eines Erdteils stilisiert. „Gallien— konnte als Begriff für den gesamten westlichen Norden ebenfalls als ein solcher Erdteil aufgefasst werden. Um nicht hinter Pompeius zurückzubleiben, genügte es aber nicht, dort einige Feldzüge unternommen zu haben. Nein, „Gallien in seiner Ganzheit— musste für das römische Volk gewonnen werden! Den Bericht über die Kriege dort leitet Caesar deswegen pointiert mit einer Skizze „Galliens in seiner Gesamtheit— (Gallia ... omnis) ein, bevor er schildert, wie er dort in harten Schlachten den römischen Frieden (pax Romana) durchsetzte. Der Anspruch, dies in „ganz Gallien— getan zu haben, war nur dann aufrecht zu erhalten, wenn die Gebiete östlich des Rheins von Gallien abgetrennt wurden.

Caesar also konstituierte die Germanen als eine eigene Völkergruppe. Das von ihnen bewohnte Gebiet wurde als Germania bezeichnet. Insbesondere im ersten Jahrhundert n. Chr. wirkte sich die Herkunft der Benennung nach einem „Angst-"Gegner—ursprünglich von (anderen) Kelten—insofern aus, als Germania auch das Aufgabengebiet von römischen Feldherren im Norden meinen und schließlich ab Domitian für die neuen Provinzen Germania Superior und Germania Inferior verwendet werden konnte.

Für ethnographische Betrachtungen warf das Auftreten dieser neuen Völkergruppe die Frage auf, was denn an ihr besonders sei. Man gewann die Kriterien wesentlich aus der Übersteigerung der schon den Kelten zugeschriebenen Eigenschaft der Wildheit, die noch von keiner Zivilisation gebändigt worden war. Als Prototypen standen die Germani cisrhenani für solche, die (angeblich) aus der Tiefe des Nordens kommend noch diesen barbarischen Zug bewahrt hatten, der gemildert worden wäre—so konnte man schließen,—wenn sie schon länger mit anderen, von der mediterranen Kultur beeinflussten Stämmen in Berührung gekommen wären. „Germanen— sind demnach in den Jahrzehnten um die Zeitenwende erst kürzlich in den Gesichtskreis der Mittelmeerwelt und ihrer unmittelbaren Anrainer getretene Völkerschaften des Nordens, die aus unbekannter Ferne stammten, besonders wild waren und sich wegen der räumlichen, kulturellen und sprachlichen Distanz zu den übrigen Kelten auch nicht recht mit ihnen verständigen konnten. Caesar hatte im Falle der Kimbern vorgemacht, dass man ethnische Einheiten auch nachträglich zu den „Germanen— rechnen konnte. In der Ethnographie hat man das am in mancher

Hinsicht typologisch verwandten Beispiel der Bastarner wiederholt, die seit dem dritten vorchristlichen Jahrhundert als sehr wilde Neuankömmlinge südlich der unteren Donau wahrgenommen, zunächst als Kelten registriert und schließlich den Germanen zugeordnet worden sind.3 Tacitus' Germania hat diese Anschauung dann in eine für die spätere Nachwelt gültige Form gebracht und eine Germania omnis („Germanien in seiner Gesamtheit—) zum Gegenstand seiner Germania gemacht, ein von „Germanen— bewohntes Gebiet, das durch Rhein und Donau begrenzt ist, im Osten bis zu Sarmaten und Dakern reicht und im Norden vom Ozean umspült ist (Tacitus, Germania I).

Wenn Caesars Abtrennung der rechtsrheinischen Gebiete vom Keltenland und die Konstitution der Völkergruppe der „Germanen— also vornehmlich aus den Umständen und Notwendigkeiten des römischen Siegers über Gallien erklärt werden muss, kann gleichwohl nicht bestritten werden, dass seine ethnische Identifikation der von Ariovist geführten Scharen mit den Kimbern der vorangegangenen Jahrhunderts eine typologische Plausibilität hatte. Jedes Mal handelt es sich um hoch mobile, durch Jungmannschaften geprägte, weite Strecken überwindende Kriegerscharen, die vielfach als Verbündete in innerkeltischen Auseinandersetzungen um den Vorrang im regionalen oder überregionalen Kontext ihre Aufgabe gefunden hatten (Vgl. Timpe 1994/2006). Ariovist war zunächst Anführer einer von den Sequanern in den Rivalitäten mit ihren Nachbarn hinzugezogenen Unterstützungsmannschaft, konnte sich dann aber als selbstständiger Machtfaktor etablieren. Das ermöglichte auch den Nachzug von Frauen und Familien. Neben dem „Bedarf— an derartigen Truppen für die innerkeltischen Kämpfe haben im Einzelnen auch spezifische Faktoren in den Herkunftsgebieten, generell aber das kulturelle und ökonomische Gefälle zwischen den Völkerschaften im Norden und Osten und dem wesentlich reicheren gallischen Westen jeweils eine wichtige Rolle gespielt: Für Anführer wie Ariovist und ihre Männer gab es in Reichtum und Ansehen viel zu gewinnen.

Die Römer erbten als neue Macht am Rhein diese Problemlage— und sie verhielten sich analog. Wie „germanische— Kämpfer vorher oft auf beiden Seiten zu finden waren, haben die Römer auf der einen Seite „barbarische— Übergriffe wie die eines Ariovist mit aller Macht bekämpft, sich auf der anderen Seite aber auch von Anfang an „germanischer— Hilfstruppen bedient. Solche Einheiten sind seit Caesar bezeugt und haben im ersten nachchristlichen Jahrhundert mindestens zweimal in historisch bedeutsamer Weise in den Gang der römischen Geschichte eingegriffen: Arminius, der Sieger der Schlacht im Teutoburger Wald im Jahre 9 n. Chr., hat den Aufstand gegen den Statthalter Varus zunächst innerhalb der römischen Armee, als „Anführer— einer nach ethnischen Gesichtspunkten formierten Hilfstruppe (ductor popularium (Tacitus,

3 Quellen und Diskussion bei Bleckmann 2009, 48-54, der die Bastarner als die am frühesten bezeugten „Germanen vor den Germanen— ansieht.

Annales II 10,3)) initiiert. In den Bürgerkriegen nach dem Ende der Julisch-Claudischen Kaiserdynastie spielen die Truppen der Bataver eine aktive und bedeutsame Rolle (so genannter Bataver-Aufstand 69-70 n. Chr.) (Vgl. Timpe 2005/2006). Es ist wahrscheinlich, dass gerade diese beiden Erfahrungen mit Einheiten, die ins römische Militär eingegliedert worden waren, sich dann aber gegen die Römer wandten, Tacitus' Ansicht von den „Germanen,— insbesondere von ihrer Nicht-Integrierbarkeit wesentlich geprägt haben. Hinter seiner Darstellung stecken demnach (vielleicht durchaus individuell) gewichtete Erfahrungen der römisch-„germanischen— Beziehungen seit Caesar bis zum Ende des ersten nachchristlichen Jahrhunderts.

Dieselben Ansichten und Schlüsse dürfen für die Zeitgenossen der Phase nach Caesars Weggang aus Gallien keineswegs vorausgesetzt werden. Dessen Parallelisierung von Kimbern und „Germanen— lieferte für die Zeit unmittelbar danach keine eindeutigen Handlungsmaximen. Völlig unvorhersehbar musste es zunächst sein, wie die „Germanen— auf die römische Eroberung Galliens und auf die Sicherung und den Ausbau der römischen Herrschaft dort reagieren würden: Als „Verbündete— in innergallischen Händeln wurden sie nicht mehr gebraucht. Manche werden ihr Auskommen bei den Römern gesucht haben, für wieder andere änderte sich anscheinend wenig daran, im reichen Gallien ein Betätigungsfeld für männliche Kriegerehre und das Ziel von Beutezügen zu sehen.

Entsprechend darf man annehmen, dass die Etablierung der römischen Herrschaft wesentlich mit der Sicherung der eroberten „gallischen— Gebiete durch Infrastrukturmaßnahmen und durch die Bekämpfung von „Überfällen— beschäftigt war. Die Quellen, die sich auf die innerrömischen Bürgerkriege zunächst im Zusammenhang mit Caesars Weg zur Alleinherrschaft, dann um sein Erbe konzentrieren, verraten kaum Einzelheiten von der Entwicklung der nächsten Jahrzehnte. Selbst ein so wesentliches Faktum wie die Umsiedlung der Ubier durch Augustus' Schwiegersohn Agrippa als Voraussetzung für die Gründung der Stadt ara Ubiorum, dem späteren Köln, kann nicht eindeutig der ersten oder der zweiten Statthalterschaft in Gallien 39-38 v. Chr. oder 19 v. Chr. zugeordnet werden.4

Einen Wendepunkt markiert die Niederlage des römischen Statthalters in Gallien M. Lollius im Jahre 16 v. Chr. (clades Lolliana) im Kampf gegen Sugambrer, die den Rhein überschritten hatten. Das nur durch lapidare Notizen bekannte Ereignis (Vellerns Paterculus, Historia Romana II XCVII 1; Sueton, Augustus XXIII 1; Cassius Dio LIV 20, 4-6) ist in seiner militärischen Bedeutung nicht einzuschätzen. Wesentlicher war aber, dass es den Feinden gelungen war, einen Legionsadler zu erbeuten. Das bedeutete einen Rückschlag für Kaiser Augustus, der seine Rolle als Sieger weltweit kurz zuvor dadurch unter Beweis gestellt hatte, dass er 20 v. Chr. endlich die Legionsadler zurückgewinnen

4 Zum römischen Köln umfassend Eck 2004.

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konnte, die im Jahre 53 v. Chr. durch die Niederlage des Crassus bei Carrhae an die Parther verloren worden waren. Nun war vier Jahre später wieder eine solche Standarte in den Händen von Feinden. Es ist deutlich, dass von nun an für lange Zeit—wie bei Caesar—„Germanen—-Politik und Kriegszüge gegen sie ganz eng mit dem Prestige des Kaisers selbst verbunden wurden. Da dessen Stellung entscheidend darauf beruhte, dass er sich als militärisch erfolgreicher Führer (imperator) bewährte, waren außenpolitische Erfolge ein Teil der Herrschaftssicherung. Deswegen richtete sich nun eine verstärkte Aufmerksamkeit des Kaisers (und der Quellen) auf die Verhältnisse an der Nordgrenze. Die Bedeutung für Augustus lässt sich unmittelbar daran ablesen, dass nun meist enge Vertraute oder Verwandte des Herrschers das Kommando führten (Agrippa, Drusus, Tiberius, Varus, Germanicus).

Politik und Kriegführung waren in den folgenden Jahrzehnten von der Grenz- und Vorfeldsicherung, von der Notwendigkeit des Kaisers, den Schutz Galliens sowie das Ansehen einer siegreichen Armee zu gewährleisten und von dem Bedürfnis kaiserlicher Verwandter bestimmt, sich als erfolgreiche Feldherren zu bewähren. Die konkreten Entscheidungen waren außerdem abhängig vom Verhalten der „Germanen— und der Einschätzung ihrer Gefährlichkeit, von der Kenntnis und Erschließung der Räume für die Auseinandersetzung und von der allgemeinen politischen Lage, in die die Verhältnisse in anderen Regionen des Reiches ebenso eingingen wie die wechselnden dynastischen oder sonstigen Überlegungen zur Stabilisierung der Kaiserherrschaft.

Welche jeweiligen kurz-, mittel- und langfristigen Pläne dabei konzipiert wurden, ist nicht überliefert und kann deswegen nur aus den Unternehmungen selbst abgeleitet werden. Aus der kontroversen Forschungsdiskussion kann die Meinung, dass die Römer wegen ihres Selbstverständnisses als Weltenherrscher bereit oder gar genötigt waren, grundsätzlich schrankenlos auszugreifen, sicher ausgeschlossen werden. Augustus hatte gezeigt, wie auch Kompromisse als Sieg und Verständigungen als Unterwerfung dargestellt werden konnten: Er stand unter keinem ideologischen Druck dieser Art.

Im Übrigen sind die Möglichkeiten großräumiger Planungen durch die bessere Landeskenntnis und den Ausbau militärischer Infrastruktur sicher gewachsen. Dasselbe muss aber auch für das Bewusstsein davon gelten, dass lange Verbindungslinien stärker gefährdet waren und dass kein Vorstoß nach Osten zu einer „natürlichen,— leicht zu stabilisierenden Grenze führte. Diesen Ambivalenzen konnte man sich defensiver oder offensiver stellen. Der Kaiser mochte seine Meinung auch revidieren oder anderen Überlegungen den Vorzug geben. Er konnte es für nötig halten, umfassende Strategien zu entwerfen, oder auch nur auf wirkliche oder angenommene Bedrohungen reagieren: Grundsätzlich lässt sich (meist) ein sehr rational kalkulierendes Vorgehen beobachten, das eher weniger zu der These passt, die

Führungskräfte hätten vornehmlich weit ausgreifende Strategien verfolgt.

Als Folge der clades Lolliana wurden die in Gallien stationierten Legionen dauerhaft an den Rhein vorverlegt. An den Mündungen der beiden wichtigsten Germanien nach Osten erschließenden Flüsse Lippe und Main entstanden die Lager Castra Vetera (Xanten) und Moguntiacum (Mainz). Augustus selbst weilte zunächst mehrere Jahre in Gallien (16-13 v. Chr.). Im Jahre 12 v. Chr. eröffnete sein Adoptiv-Sohn Drusus als Reaktion auf neuerliche Germanenüberfälle die Offensive. Beim vierten Jahresfeldzug 9 v. Chr. erreichte er die Elbe. Auf dem Rückmarsch starb er an den Folgen eines Reitunfalls. Von ihm übernahm sein eilends nach Norden aufgebrochener Bruder Tiberius das Kommando, beendete im Jahre 8 v. Chr. den Krieg und konnte am 1. Januar 7 v. Chr. einen Triumph feiern. Der zeitgenössische Historiker Aufidius Bassus notiert, dass sich „zwischen Elbe und Rhein alle Germanen dem Tiberius Nero unterworfen— hätten (Aufidius Bassus F 3 Peter: inter Albim et Rhenum Germani omnes Tiberio Neroni dediti). Zentrale Achsen der Kriegführung und dann auch der Kontrolle waren die östlichen Nebenflüsse des Rheins und von der Nordsee aus vor allem Ems und Weser, schließlich auch die Elbe.

Die vom Militär geleisteten Pionierarbeiten in der Erschließung des Landes müssen gewaltig gewesen sein. Dazu kam die Anlage mächtiger Lager vor allem an der Lippe (Oberaden; 8 v. Chr. wieder aufgegeben), aber auch kleinerer Vor- und Überwachungsposten wie dem, der kürzlich bei Hedemünden an der Werra entdeckte wurde (Grote 2006). Aus der militärischen Infrastruktur konnten sich aber mancherorts im Laufe der Zeit auch neue Zentren ziviler Nutzung entwickeln. Die Grabungsergebnisse in Haltern können das ebenso verdeutlichen wie der sensationelle Nachweis einer sich monumentalisierenden Siedlung in Waldgirmes (Becker und Rasbach 2006). Die zumindest partiell intensive wirtschaftliche Erschließung ist jüngst durch den Nachweis von Bleibergbau im Sauerland sichtbar geworden (Rothenhöfer und Hanel 2005). Die rechtsrheinischen Gebiete verblieben zwar unter dem Kommando des Statthalters von Gallien, nahmen aber immer mehr den Charakter einer eigenen Provinz an. Allenthalben lässt sich beobachten, dass die Römer es auch hier verstanden haben müssen, nach der Errichtung ihrer Herrschaft feindliche Stämme und Gruppierungen zum Beispiel durch Umsiedlungen oder Vertreibung zu isolieren, vor allem aber weite Teile der Stammeseliten zu gewinnen: Arminius machte Karriere als römischer Offizier. Ohne Konflikte in diesen Völkerschaften ist das oft gewiss nicht verlaufen—und es blieb noch hinreichend Potenzial für die anti-römische Optionen. So waren Versuche des Statthalters L. Domitius Ahenobarbus um die Zeitenwende, in der cheruskischen Innenpolitik Einfluss zu nehmen, nicht erfolgreich und M. Vinicius sowie Tiberius fochten Kämpfe seit 1 n. Chr bis 5 n. Chr. aus, für die sie in Rom ausgezeichnet wurden; ihre Siege wurden zu solchen eines großen Krieges stilisiert (bellum immensum) (Velleius

Paterculus, Historia Romana II 104, 2).5 Eine wirkliche Erschütterung der römischen Machtposition war damit aber wohl nirgends verbunden.

Als gefährlich erschienen solche Stammesführer, die bei und mit den Römern gelernt hatten, wie diese ihre Kriege führten. Jedenfalls hielten es Tiberius und Augustus für angemessen, den zunächst mit den Römern verbundenen Markomannenkönig Marbod, der in Böhmen ein weit ausgreifendes Herrschaftszentrum errichtet hatte, in seine Schranken zu verweisen. Der gegen ihn vorbereitete Zangenangriff, bei dem erstmals gleichermaßen von Rhein und Donau aus operiert werden sollte, musste im Jahre 6 n. Chr. abgebrochen werden, weil ein Aufstand in Pannonien (Ungarn) die Aufmerksamkeit der Römer auf sich zog—und Marbod war klug genug, seine Chance zum Ausgleich zu nutzen.

Im Jahre 6 n. Chr. übernahm P. Quinctilius Varus die gallische Statthalterschaft und damit die Zuständigkeit für Germanien. Er war ein in heiklen Aufgaben erfahrener und mit dem Kaiserhaus eng verbundener Mann. Die schwer durchschaubare Überlieferung lässt nicht eindeutig erkennen, inwiefern er die römische Durchdringung der rechtsrheinischen Gebiete stark intensivierte oder nur im Wesentlichen weiterführte. Unklar ist trotz zahlloser Bemühungen der Forschung auch, was Arminius, einen Offizier seines Stabes, dazu bewog, drei römische Legionen in einen Hinterhalt zu locken. Höchstwahrscheinlich spielten hierbei Rivalitäten innerhalb des cheruskischen Adels eine große Rolle. Die Frage, wie man sich zur römischen Herrschaft stellte, war dabei gut geeignet, Loyalitäten zu binden. Für Arminius muss— vielleicht aufgrund der Beobachtung der Entwicklungen um Marbod— der Gedanke motivierend gewesen sein, sich auch außerhalb der römischen Oberhoheit etablieren zu können. Der Kampf um die „Freiheit— von den Römern war untrennbar mit dem Kampf um eine eigene Machtstellung verbunden. Jedenfalls gelang es ihm, indem er das in ihn gesetzte Vertrauen des Varus brach, im Jahre 9 n. Chr. in der Schlacht im Teutoburger Wald eine große römische Armee zu vernichten. Der Erfolg dieser Revolte wuchs sich zu einem Aufstand aus, der das Netz römischer Infrastruktur über die rechtsrheinischen Gebiete zerriss. Die Lager und Siedlungen mussten aufgegeben werden. Die Gebiete, die seit den Feldzügen des Drusus gewonnen worden waren, gingen zum großen Teil verloren. Andererseits zeigte es sich für die Römer, die anfänglich auch um linksrheinische Gebiete sehr besorgt waren, dass diese zu keiner Zeit tatsächlich gefährdet waren.

Arminius' Erfolg beruhte nicht auf einem gesamtgermanischen Aufbegehren und führte auch nicht zu einer politischen Einheit. Der Verlust der römischen Herrschaft hatte vielmehr erbitterte Kämpfe zwischen den Stämmen und innerhalb ihrer Eliten zur Folge: Auch Arminius erlag später einem Anschlag von Verwandten. Den zum dritten Mal an die Nordgrenze beorderten Tiberius gelang es, mit Hilfe neuer

5 Zur Diskussion vgl. Wolfers 2008, 56-59.

und verstärkter Legionen sich siegreich auch rechts des Rheins zu behaupten sowie vorgelagerte Stützpunkte neu zu befestigen. Ab 13 n. Chr. stieß dann Drusus' Sohn Germanicus in mehreren Feldzügen wieder weit nach Osten vor und stattete auch dem Ort der VarusSchlacht einen Besuch ab. Die Römer verwüsteten weite Gebiete und zentrale heilige Orte ihrer Gegner wie etwa der Marser, verzeichneten immer wieder Siege, ohne jedoch eine entscheidende Schlacht schlagen zu können. Umgekehrt liefen die aufwändig vorbereiteten Operationen, bei denen die Truppen sowohl über Land als auch mit der Flotte über die Flüsse weit in die Gebiete ihrer Feinde vorstießen, das Risiko, Schiffbruch zu erleiden oder in unwegsamem Gelände einem Hinterhalt zu erliegen: Im Jahre 15 n. Chr. entging der römische Feldherr Caecina nur knapp einer Situation, die dem Varus-Heer den Untergang gebracht hatte. Der als Augustus' Nachfolger im Jahre 14 n. Chr. zum Kaiser gewordene Tiberius (14-37 n. Chr.) zog aus solchen Beobachtungen die Konsequenz, dass man die „Germanen— der Dynamik ihrer internen Auseinandersetzungen (internae discordiae (Tacitus, Annales II 26)) überlassen und das Risiko direkter Interventionen vermeiden sollte. Er berief Germanicus gegen dessen Willen von der Rheinfront ab und überhäufte ihn mit Ehren für die erfolgreiche Rache an den „Germanen— und deren Bezähmung, die—wie die Zukunft zeigte—in der Tat keine schwere Bedrohung mehr darstellten. Das war kein Verzicht auf die Eroberung der rechtrheinischen Gebiete und Völker, sondern eine der Situation angemessene Entscheidung, die ohne weiteres die Option enthielt, bei Bedarf jederzeit wieder militärisch einzugreifen. Germanien blieb unter römischer Beobachtung und Kontrolle, ohne dass man eine direkte Verwaltung errichtet oder Städte gegründet hätte: Die griechischrömische Zivilisation konnte sich so nicht weithin verbreiten und einwurzeln.

Diese grundsätzliche Disposition schloss es nicht aus, dass Kaiser wie Caligula (37-41 n. Chr.) oder Claudius (41-54 n. Chr.), Germanicus' Sohn bzw. Bruder, Feldzüge gegen wirkliche oder vermeintlich gefährliche Gegner unternahmen und suchten, sich das Prestige eines Germanen-Siegers zu verschaffen. Im Allgemeinen blieb die Politik von abwägendem Kalkül bestimmt. In diesem Rahmen war es möglich, dass man am Oberrhein die Gebiete direkter Herrschaft in Phasen bis an den Neckar vorschob und damit fruchtbare Gegenden für „keltische— und römische Neusiedler erschloss, die vorher lange ungenutzt geblieben waren.

Das Verhältnis der Römer zu den Völkerschaften rechts des Rheins war weitaus differenzierter als es deren Etikettierung als „Germanen— erscheinen lässt. Dieser Name sollte gefährliche Gegner bezeichnen, über die zu siegen als besondere Leistung galt und besonderen Ruhm verhieß. Wahrscheinlich hätten die meisten so genannten „Germanen— verständnislos auf die Frage reagiert, ob sie denn „Germanen— seien. Ein allgemeines „germanisches— Selbst-bewusstsein ist nicht belegt, weil es in dieser Form nicht existiert hat.

„Germanen— waren im Altertum im Wesentlichen eine römische Projektion.

REFERENCES

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11.Timpe, D. 1994/2006. „Kimberntradition und Kimbernmythos'' (ursprgl. 1994), 63-113. In Timpe, D. 2006. Römisch-germanische Begegnung in der späten Republik und frühen Kaiserzeit. Voraussetzungen - Konfrontationen -Wirkungen. Gesammelte Studien. München; Leipzig: K. G. Saur.

12.Timpe, D. 1995. Romano-Germanica. Gesammelte Schriften zur Germania des Tacitus. Stuttgart: Teubner.

13.Timpe, D. 2005/2006. „Tacitus und der Bataveraufstand— (ursprgl. 2005), 318-357. In Timpe, D. 2006. Römisch-germanische Begegnung in der späten Republik und frühen Kaiserzeit. Voraussetzungen - Konfrontationen -Wirkungen. Gesammelte Studien. München; Leipzig: K. G. Saur.

14.Timpe, D. 2012. „Die „Varusschlacht— in ihren Kontexten. Eine kritische Nachlese zum Bimillenium 2009.— Historische Zeitschrift 292: 593-652.

15.Wolters, R. 2008. Die Schlacht im Teutoburger Wald. Arminius, Varus und das römische Germanien. München: C. H. Beck Verlag.

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