Научная статья на тему 'Neuplatonismusrezeption im Umfeld der deutschen Idealisten — eine recherche mit Blick auf Schelling und Cusanus'

Neuplatonismusrezeption im Umfeld der deutschen Idealisten — eine recherche mit Blick auf Schelling und Cusanus Текст научной статьи по специальности «Языкознание и литературоведение»

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Текст научной работы на тему «Neuplatonismusrezeption im Umfeld der deutschen Idealisten — eine recherche mit Blick auf Schelling und Cusanus»

K. Zeyer (Alfter/Bernkastel-Kues)

NEUPLATONISMUSREZEPTION IM UMFELD DER DEUTSCHEN IDEALISTEN — EINE RECHERCHE MIT BLICK AUF SCHELLING UND CUSANUS

1. Von der ,secta eclectica‘ zum ,Neuplatonismus‘

Der Begriff ,Neuplatonismus‘ entstand im Zuge der von Johann Jakob Brucker vorgelegten Historia Critica Philosophiae (1742) und tauchte zum ersten Mal 1774 in Anton Friedrich Buschings Grundrifi einer Geschichte der Philosophie auf.1 Wahrend Brucker noch mit einer aufierst kritischen Haltung, die das Urteil nachfolgender Philosophiehistoriker zunachst zum Negativen beeinflussen sollte, den Begriff der ,Secta eclectica‘ hantiert,2 und damit ausgerechnet „die allerspekulativste Philosophie, namlich die der Schule des Ammonios Sakkas und Plotins”3 als eklektisch ausweist, legt Busching in seinem Grundrifi dar, dafi die auch noch von ihm als ,Eklektiker’ bezeichneten Philosophen sich selbst gern als Platoniker, als Anhanger Platons Lehre von Gott, Seele und Welt, verstanden wissen wollten und von der Nachwelt zur besseren Unterscheidung von den alten und echten als „die neuen Platoniker” bezeichnet worden seien.4 Der Terminus ,Neuplatonismus‘ verfestigt sich zum Ende des 18. Jahrhunderts und findet in den philosophiegeschichtlichen Darstellungen von Christoph Meiners, Johann August Eberhard und Georg Gustav

1 Siehe: Halfwassen: Plotin. S. 12.

2 Siehe den Art. ,Neuplatonismus‘ in: Historisches Worterbuch der Philosophie. Bd. 6. S. 755. Urheber des Ausdrucks ,eklektische Sekte‘ ist Gerhard Johannes Vos-sius, der das Schlufikapitel seines Buches De philosophorum sectis liber (Hagae Comitis 1657) mit „de secta electiva” ubertitelte. Zur Begriffsverschiebung electi-va — eclectica siehe Schneider: Das Eklektizismus-Problem. S. 139. Zu Bruckers Terminologie und Neuplatonismus-Interpretation siehe Franz: Schellings Tubinger Platon-Studien. S. 19-24.

3 Schmidt-Biggemann. Jacob Bruckers philosophiegeschichtliches Konzept. S. 130.

4 Siehe Busching. Grundrifi. S. 472.

Fulleborn bereits eine deskriptive Verwendung. Allerdings wird erst dem deutschen Idealismus auf dem systematisch-spekulativen Niveau eines Fichte, Schelling und Hegel, das Verdienst einer Umwertung bzw. einer positiven inhaltlichen Vereinnahmung neuplatonischer Elemente zugeschrieben, wenngleich auch hier die Zugehorigkeit dieser Elemente zu bestimmten Traditionsstromen teilweise unerkannt blieb.5

2. Neuplatonismus bei Schelling?

Nicht zufallig fuhrt die Geschichte des Begriffs ,Neuplatonismus‘ und der mit ihr verknupften Namen von u. a. Brucker, Meiners und Fulleborn bereits ins Zentrum dieser Untersuchung, die um die Frage der indirekten Wege der Cusanus-Rezeption Schellings kreist. Bevor ich mich Schellings Cusanus-Rezeption zuwende, mochte ich skizzieren, wieso der Zugang ausgerechnet vom Neuplatonismus her erfolgt, einer philosophischen Richtung, deren Einflufi auf Schellings Denken offenbar lange Zeit kaum beachtet worden ist. Noch 1972 sieht sich Werner Beierwaltes genotigt, hervorzuheben:

„Neuplatonisch [...] ist auch — in bestimmten Aspekten — das ursprunglich Pragende, welches in Bruno, Bohme, Oetinger und Spinoza sich konkretisiert hat und in dieser Gestalt fur Schelling bestimmend wurde. [.] Das genuin neuplatonische, insbesondere plotinische Element in Schelling hat eine auf ,theosophische‘ Ableitung seines Denkens eingeschworene Forschungsrichtung bisher verdeckt”.6

Auch Harald Holz gehort 1970 zu den seltenen Verfechtern der These, dafi Schellings Denken platonisch-neuplatonisch bestimmt sei.7 Innerhalb weniger Jahrzehnte hat sich die Forschungssituation grund-legend geandert.8 Als beispielsweise die Munchener Schelling-Kommission

5 Siehe den Art. ’Neuplatonismus’ in: Historisches Worterbuch der Philosophie, Bd. 6. S. 755.

6 Beierwaltes: Platonismus und Idealismus. S. 109.

7 Siehe ebd.; siehe Holz: Spekulation und Faktizitat.

8 Zum Neuplatonismus im deutschen Idealismus siehe weitere Publikationen von Beierwaltes: Identitat und Differenz; Denken des Einen; Das Wahre Selbst. Siehe ferner: Mojsisch / Summerell / Hrsg. Platonismus im Idealismus; Halfwassen. Hegel. Zu Schellings Rezeption antiker Philosophie siehe: Leinkauf: Schelling als Interpret;

gemeinsam mit dem Trierer Cusanus-Institut im Jahr 2007 eine Arbeit-stagung zum Thema „Neuplatonismusrezeption im deutschen Idealismus” veranstaltete,9 galt es als unbestritten, dafi systematische Fragestellungen, die einen problemgeschichtlichen Bezug zum Neuplatonismus auf-weisen, wie die nach Identitat und Differenz, Absolutem und Endli-chem, Gott und Welt, im deutschen Idealismus nach 1800 eine zent-rale Bedeutung erlangten. Diese Bezuge sind unterdessen vielfach systematisch ausgewertet worden, im Gegensatz zu den noch immer wenig untersuchten tatsachlichen Vermittlungswegen neuplatonischen Denkens, wie sie sich etwa in Lehrbuchern, Uberblicksdarstellungen und Lexika abzeichnen. Die Vermittlungswege neuplatonischen Denkens bildeten so den Schwerpunk der Tagung, an deren Stofirichtung meine Untersuchung mit Blick auf Schellings Cusanus-Rezeption anknupfen mochte.

Interessant und problematisch zugleich ist der philosophiegeschicht-liche Ruckgriff der Idealisten, der sowohl auf den antiken Neuplatonis-mus als auch auf Vermittler neuplatonischer Traditionen erfolgt. So auch bei Schelling, der sich beispielsweise 180S von seinem Freund Windisch-mann Passagen aus dem Werk Plotins besorgen lafit,10 aber sich bereits 1802 mit seinem Dialog Bruno auf Giordano Bruno bezieht und damit auf einen prominenten Vermittler neuplatonischer Tradition in der Renaissance. Folgt man den Belegen von Michael Franz, der die Rezepti-onsgeschichte des Neuplatonismus in der zweiten Halfte des 18. Jahr-hunderts genauer erforscht hat,11 so darf man annehmen, dafi Schelling schon als Tubinger Student ein Interesse am Neuplatonismus zeigte, das sich zwar sekundarer Quellen bediente, aber damit zugleich auch Jacobis

Franz: Schellings Tubinger Platon-Studien; Adolphi / Jantzen (Hrsg.): Das antike Denken; Gloyna: Kosmos und System; Asmuth: Interpretation — Transformation.

9 Die Arbeitstagung fand vom 30.11-02.12.2007 in Munchen statt; ihre Ideengeber waren Paul Ziche (Munchen) und Harald Schwaetzer (Trier).

10 Siehe Tiliette: Schelling. S. 184; ausfuhrlich wird die Rolle Plotins bei Schelling analysiert von Beierwaltes: Platonismus und Idealismus. S. 100-142, zur Ubermittlung der Exzerpte Plotins bes. S. 101-103. Zum Plotin-Verstandnis Schellings siehe auch Leinkauf: Schelling als Interpret, zu Schellings Plotin-Kenntnis bes. S. 10-14.

11 Siehe Franz: Der Neuplatonismus.

Bruno-Exzerpten, die er spatestens 1793 gelesen habe.12 Wahrend der Ab-fassung seines Bruno konne Schelling sich auf seine Studienanfange be-sonnen haben, wie laut Franz Spuren einer Beschaftigung um 1801/1802 mit den entsprechenden Notizbuchern nahe legen.13

3. Indirekte Vermittlung des Cusanus: Jacobis Bruno-Exzerpte

In der Bibliographie des Cusanus-Portals,14 das der Forschung die historisch-kritische Heidelberger Ausgabe der ,Opera Omnia’ des Nicolaus Cusanus online zur Verfugung stellt, sucht man vergeblich nach einem Eintrag zu Jacobi. Das ist begreiflich, wenn ein Autor Cusanus nicht oder nur sporadisch erwahnt. Im Falle Schellings und der deutschen Idealisten entfallt jedoch gerade auf Jacobis Auslassung des Cusanus ein besonderes Gewicht:

„Der direkteste Bezug auf Cusanus, der um 1800 fur die Philosophen des Deutschen Idealismus grei&ar war, liegt in der Aussparung [...] an einer prominenten Stelle sekundarer Vermittlung von Renaissancephilosophie: Die fur die idealistischen Denker philosophisch sicher gewichtigste Quelle zu Giordano Bruno, Friedrich Heinrich Jacobis Buch Ueber die Lehre des Spinoza mit dem in der zweiten Auflage von 1789 angehangten Auszug aus Brunos De la causa, principio, et uno, lafit den im Original des wiedergegebenen Bruno-Textes enthaltenen Verweis auf Cusanus aus”.15

In Cusanus hatten weder Schelling noch Hegel einen direkten Einblick, obwohl die Idealisten eine grofie Nahe zum cusanischem Denken aufweisen, wie etwa zu seinem Gedanken der „coincidentia oppositorum”: „Leider hatte Jacobi in seiner Paraphrase die Namensnennung des Cusanus bei Bruno getilgt, so dafi dieser Gedanke auf Heraklit zuruckgefuhrt wird [.]”.16 Uber den Namen Cusanus hinaus durfte Jacobi keine Kenntnis der

12 Siehe Franz: Schellings Tubinger Platon-Studien, 127f.; 268 Anm. 121.

13 Siehe: Ebd. S. 268.

14 www.cusanus-portal.de

15 Siehe Ziche: „der Punkt sey der Kreis in seinem Chaos”. S. 59. Siehe Jacobi: Ueber die Lehre des Spinoza.

16 Schwaetzer: „visio intellectualis”. S. 89. Siehe ders.: Zur Cusanus-Rezeption. Zur gedanklichen Nahe siehe auch Rang: Identitat und Indifferenz. S. 103, 168 u. o.

б5

cusanischen Werke gehabt haben.17 Ohne Bezug auf Cusanus fallt bei Hegel wiederholt das Stichwort der „coincidentia oppositorum” — zunachst in einer Rezension zu einem Werk Jacobis und spater zu Schriften Johann Georg Hamanns,18 der wohl Jacobi ursprunglich19 auf Bruno aufmerksam gemacht hatte. Mit Hinweis auf Jacobis Bruno-Auszug und die cusanische „coincidentia oppositorum” halt Klaus Dusing fest, Schelling denke die Einheit des Absoluten auch — von Hegel abweichend — „als ,absolute Indifferenz‘, in der die Grundgegensatze ungetrennt eins, d.h. verschwunden sind”; er denke sie „als ursprungliche einfache Einheit uber den Gegensatzen” und folge damit einem Einheitsmodell, „das, ohne dafi er daruber damals schon ein klares Wissen” gehabt habe, „in der Tradition insbesondere der spatantiken neuplatonischen Einheitstheorien von Platon und Proklos” stehe.20 Wenn Beierwaltes bereits neuplatonische Aspekte in Schellings Spinoza fand, so geht Harald Schwaetzer noch einen Schritt weiter und zeigt auf, dafi das von dem franzosischen Schelling-Biographen Tilliette als spinozistisch apostrophierte Axiom, zwischen dem Finiten und dem Infiniten gabe es „pas de passage” sich mit dem Gedanken der „nulla proportio” durchaus cusanistisch beantworten lasse.21 Daruber hinaus hat Schwaetzer anlafilich des ersten russischen Cusanus-Symposion in St. Petersburg im Jahr 2006 dargelegt, dafi sich in Schellings Bruno nicht nur die Koinzidenzlehre finde,

„sondern auch der Geist- bzw. Ich-Begriff sowie die Konjekturenlehre und der Primat der Ethik im Erkennen, also zentrale Elemente, mit denen Cusanus auf den Neuplatonismus zuruckgreift und ihn zugleich produktiv weiterbildet”22.

Wir haben also gute Grunde, um Jacobi einen Ehreneintrag in der Bibliographie des Cusanus-Portals zu sichern.

17 Siehe Roth: Ein Hinweis. S. 62. Roth erganzt, 1819 zitiere Jacobi zwar in der 3. Aufl. seiner Spinoza-Briefe eine Passage aus De docta ignorantia, aber er ubernehme sie aus der Philosophiegeschichte von Wilhelm Gottlieb Tennemann (1798ff.).

18 Siehe: Ebd., S. 61, mit weiterfuhrenden Literaturhinweisen.

19 So Schwaetzer: Ein unbekannter Bekannter. S. 173 Anm. 25.

20 Dusing: Vernunfteinheit. S. 114f.

21 Siehe Schwaetzer: „visio intellectualis”. S. 89.

22 Schwaetzer: Ein unbekannter Bekannter. S. 173f.

4. Kritische Diskussion des Idealismus um 1SGG

Der Fall Jacobi befruchtet die Forschung nicht nur aufgrund einer vielsagenden Auslassung, sondern auch, weil ausgerechnet einem Autor, der auch als gewichtiger Gegner des Idealismus auftrat, eine positive Vermittlerrolle zukommt. Christoph Asmuth hat Jacobis Rolle sehr treffend charakterisiert:

„In der Intention Jacobis durfte es [...] nicht gelegen haben, die jungere Philosophengeneration zu einer affirmativen Rezeption von Spinoza und Bruno zu animieren. Im Gegenteil: Die philosophische Position der beiden Denker wurde von Jacobi pejorativ unter dem Etikett ,Pantheismus‘ subsumiert, von dem Jacobi befurchtete, dafi seine rationalistische Auspragung jedes Gefuhl fur einen personlichen Gott und seine Schopfung ausloschen wurde. Jacobi erblickte in Spinoza und Giordano Bruno die Protagonisten einer solchen ,atheistischen‘ oder ,nihilistischen‘ Philosophie. Indes war die Invektive gegen seine Zeitgenossen gerichtet, in erster Linie gegen Lessing und Mendelssohn, aber auch gegen Fichte und schliefilich gegen Schelling. Schelling entwickelte in seinem Dialog Bruno jedenfalls ein positives Bild des Nolaners, wenn er letztlich auch auf die Uberlieferung durch Jacobi angewiesen bleibt”.23

In der Zeit um 18QQ wurden neuplatonische Themen nicht nur von idealismusaffinen, sondern auch von zahlreichen idealismuskritischen Autoren behandelt.24 Eine ausgezeichnete Weise der Ankupfung an die neuplatonische Tradition gab es de facto nicht. Damit stellt die Neuplatonismusrezeption im deutschen Idealismus die Forschung immer auch vor die Aufgabe, sich mit der kritischen Diskussion des Idealismus selbst zu befassen. Wenngleich sich hierdurch die historischen Befunde, die z. B. eine Cusanus-Rezeption Schellings stutzen sollen, nicht ersetzen lassen, tragt die Rekonstruktion der Verhaltnisse zwischen den Idealisten und ihren Gegnern doch ihrerseits zur Klarung des Hintergrunds und der Strukturen bei, in welche die Neuplatonismusrezeption eingebettet

23 Asmuth: Interpretation — Transformation. S. 88.

24 Prominent etwa von Friedrich Bouterwek, der zusammen mit Wilhelm Traugott Krug, Jakob Friedrich Fries und Johann Friedrich August von Calker zur Jacobi’schen Schule gerechnet wird. Siehe Dierse: Bouterweks Idee. S. 22.

ist. Dadurch durfte auch ubersichtlich werden, welche Autoren in der Zeit um 18QQ im einzelnen zum Neuplatonismus gerechnet werden.

5. Neuplatonismus im 1S. und fruhen 19. Jahrhundert

Wahrend es uberwiegend Plotin ist, den die deutschen Lehrbucher des 18. Jahrhunderts prasentieren, sorgt in England Thomas Taylor (1758-1835), genannt The Platonist‘, mit seinen Publikationen und Ubersetzungen verschiedenster antiker Autoren bereits seit den 178Qer Jahren fur eine Verbreitung neuplatonischen Gedankenguts. Auch Johann Friedrich Flatt, ein Lehrer Schellings im Tubinger Stift, der den Studenten auch Platons Lehre vermittelte,25 zitiert aus der englischen Ubersetzung von Proklos’ Euklid-Kommentar, um hervorzuheben, dafi es sich bei der Mathematik um eine „Produktion der schopferischen Seele” handle.26 In Deutschland hinterliefi Georg Friedrich Creuzer mit seiner Plotin-Ubersetzung von 18Q5 einen nachhaltigen Eindruck. Unter anderem durch Creuzer lernte Schelling auch „wesentliche Schriften des Proklos”27 kennen. Taylor und Creuzer entsprachen dem Geist der romantischen Bewegung, die wesentlich zu einer Neubelebung der Neuplatonismusrezeption beitrug. Dies war notig, denn die Begeisterung fur die Neuplatoniker hatte seit dem spaten 16. Jahrhundert nachgelassen, als kritische Humanisten eine vom Neuplatonismus unabhangige Deu-tung Platons anstrebten. Die einst florierende Neuplatonismusrezeption, die den Sprung ins Zeitalter des Buchdrucks bereits geschaffi hatte, erreichte bald darauf einen Tiefpunkt:

25 „Eine Beschaftigung mit Platon im Stift ist nachgewiesen in der Lehre Flatts (Vorlesung WS 1789/9Q)”. Jamme; Volkel: Holderlin. S. 136.

26 Siehe Franz: Schellings Tubinger Platon-Studien. S. 137f. Im Tubinger Stift wirkte der bedeutendste Euklid-Spezialist seiner Zeit, Christoph Friedrich v. Pfleiderer. Er machte die Studenten mit Kommentarliteratur zu Euklid vertraut, nicht zuletzt auch mit dem Kommentar des Proklos, und hinterliefi der Tubinger Universitatsbibliothek seine Privatbibibliothek mit Werken aus dem 16. bis 18. Jahrhundert uber Mathematik, Physik, Astronomie und Technik. Zu Pfleiderer siehe Franz: Schellings Tubinger Platon-Studien. S. 116f; siehe auch Jacobs: Zwischen Revolution und Orthodoxie.

27 Beierwaltes: Platonismus und Idealismus. S. 1Q4.

„Im metaphysikfeindlichen Zeitalter der Au&larung geriet der Neuplatonismus [...] vollends in Mifikredit. Die Neuplatoniker galten als religiose Schwarmer und Mystiker und als Verderber des Platonverstandnisses. Dies ist das Bild, das die philosophiehistorischen Darstellungen des 18. Jahrhunderts von Brucker (1742) bis Tiedemann (1793) vom Neuplatonismus zeichnen”.28

Wer sich also mit der Cusanus-Rezeption Schellings auseinandersetzt, die wesentlich durch Jacobis Bruno-Exzperte und damit auch durch neuplatonische Elemente gepragt ist, sieht sich in eine Umbruchphase der Neuplatonismusrezeption hinein gestellt, die alles andere als ein einheitliches Bild abgibt, weil man einerseits auf die Spuren schroffer Ablehnung stofit, aber andererseits bereits Formen einer neuen Aufwertung begegnet.

б. Prasenz des Cusanus im 1S. und 19. Jahrhundert

Von einer Umbruchphase, die sich von einzelnen, verstreuten Darstellungen bis zu einer ersten Renaissance im Rahmen einer Schule erstreckt, konnen wir auch in Bezug auf Cusanus sprechen, wenn wir den Zeitraum vom 18. bis zum fruhen 19. Jahrhundert ins Auge fassen. Das hartnackige Vorurteil, Cusanus sei uber lange Zeit in Vergessenheit geraten, darf mit der Studie „Die Prasenz des Vergessenen” von Stephan Meier-Oeser endgultig als widerlegt gelten. Obwohl Meier-Oeser den Zeitraum bis einschliefilich zum 18. Jahrhundert ins Auge fafit, spielen die deutschen Idealisten — gerade auch wegen des hohen Grades an Mittelbarkeit der Kenntnis des Cusanus —29 in seinen Ausfuhrungen nur eine untergeordnete Rolle. Nicht ohne Grund dehnt Meier-Oeser seine Studie zur Cusanus-Rezeption nicht bis auf das 19. Jahrhundert aus, denn spatestens seit 1829 gilt die Cusanus-Renaissance als eingeleitet. Harald Schwaetzer hat im Rahmen des Petersburger Cusanus-Symposions 2006 die naheren Umstande im Einzelnen dargelegt,30 so dafi ich mich hier auf eine kurze Wiederholung und Erganzung der wesentlichsten Punkte beschranken kann.

28 Halfwassen: Plotin. S. 175.

29 Siehe Meier-Oeser: Prasenz. S. 122.

30 Siehe Schwaetzer: Ein unbekannter Bekannter, hier bes. S. 167-172.

Es war die Tubinger katholische Schule, deren beachtlicher Produkti-vitat im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts ein Durchbruch in der Cusa-nus-Rezeption zu verdanken ist. Ausloser der Cusanus-Renaissance war die 1829 von der katholisch-theologischen Fakultat der Universitat Tubingen aussgeschriebene Preisaufgabe mit dem Thema: „Eine Darstellung des Lebens und des kirchlichen und literarischen Wirkens des Cardinals und Bischofs von Brixen, Nicolaus von Cusa”.31 Der Theologe Johannes Adam Mohler hatte die Preisarbeit angeregt und auch das Gutachten ver-fafit. Aufgrund des eigenhandigen Entwurfs zum Gutachten gilt es als wahrscheinlich, dafi Mohler selbst der Initiator der Preisaufgabe war.32 Interessant in unserem Zusammenhang ist folgende, dem Gutachtenent-wurf entstammende Hervorhebung Mohlers. Cusanus habe als „einer der ersten im Abendlande das Studium des Plato, der Neuplatoniker und der griechischen Philosophen uberhaupt (in der Ursprache) wieder neu belebt und zugleich ausgedehnteste Anwendung hiervon auf die spekulative Theologie zum Sturze der veralteten Scholastik [gemacht]”.33

Nach 1830 mufi das Verhaltnis von Schelling und Cusanus damit anders beurteilt werden als vor dieser Zeit,34 denn Mohlers Stofirichtung steht selbst bereits im Zeichen des Versuchs einer Erneuerung der christlichen Philosophie, und zwar „im Anschlufi an Schelling, Baader und Hegel”35. Wahrend viele fruhere Cusanus-Studien aus dem 18. Jahrhundert fur eine produktive Cusanus-Aneignung Schellings offenbar nicht in Frage kamen — wie etwa fur Caspar Hartzheims Cusanus-Biographie aus dem Jahr 1730 gezeigt worden ist, ferner fur Abraham Gotthelf Kastners Mathematikgeschichte (1796ff.) oder Lessings und Schlegels Beschaftigung mit Cusanus,36 intensivieren sich in der ersten Halfte des 19. Jahrhunderts die Bezugsmoglichkeiten unter umgekehrten Vorzeichen: Schelling besafi beispielsweise ein Exemplar des 1847 von Franz Jacob Clemens vorgelegten Buches mit dem Titel Giordano Bruno

31 Einzelheiten hierzu finden sich bei Kohler: Nikolaus von Kues.

32 Siehe ebd. S. 195.

33 Das Zitat erfolgt nach der Wiedergabe bei Kohler: Nikolaus von Kues. S. 196.

34 So schon Schwaetzer: Ein unbekannter Bekannter. S. 167.

35 Flasch: Philosophie hat Geschichte. S. 93.

36 Siehe Schwaetzer: Ein unbekannter Bekannter. S. 167-172.

und Nicolaus von Cusa, konnte aber bereits mehrere Hinweise auf den Autoren Schelling darin vorfinden. Auch Paul Ziche, der eine Vermittlung des Cusanus uber mathematik- und philosophiegeschichtliche Werke sowie auch uber den bei den Idealisten immer wieder rezipierten Johannes Keppler fur moglich halt, ja sogar wahrscheinlich machen kann, dafi Schelling Georg Gustav Fulleborns Hinweise auf den Zusammenhang zwischen Bruno und Cusanus zur Kenntnis genommen hat, kommt zu dem Schlufi: „Alle diese Spuren bleiben sparlich, vereinzelte Mosaik- und Puzzlesteine [...]”.37

Wie es scheint, waren nur unwahrscheinliche, bahnbrechende historische Funde in der Lage, das Erfordernis in den Schatten zu stellen, neben der historischen Forschung auf einem kleinschrittigen systematischen Weg, der methodisch reflektiert und begrundet sein sollte, Nahen im Denken von Cusanus und Schelling zu erforschen. Augenfallig aber bleibt die Bezugsgrofie Bruno im weiteren Verlauf der Cusanus-Rezeption, die im Neukantianismus einen neuen Hohepunkt erreicht. Der vermutlich fruheste Hinweis Hermann Cohens auf Cusanus, der 1883 den Leser aufierhalb der Horsale erreichte, lautet:

„Es ware der Vorwurf einer wichtigen und anziehenden Untersuchung, nachzuweisen, wie das theologische Interesse am Unendlichen mit diesem Grundbegriff der wissenschaftlichen Renaissance sich verbundet, um wie bei Nicolaus von Cues und Giordano Bruno die Discussion des Infinitesimalen zu fordern”.38

7. Mosaik- und Puzzlesteine

a) Cusanus-Rezeption uber Mathemathik / Naturwissenschaft. Die bisher ausfuhrlichste Studie, die das Weiterwirken der mathematischen Gedanken des Nicolaus Cusanus vom 15. bis zum 18. Jahrhundert

37 Ziche: „der Punkt sey der Kreis in seinem Chaos”. S. 62.

38 Cohen: Das Prinzip der Infinitesimal-Methode, 3С Anm. 3. Simon: Cusanus als Mathematiker. S. 3С2, betont mit Recht die platonische Tradition, wenn er hinsichtlich des Begrunders der Marburger Schule des Neukantianismus zu der un-gebrauchlichen Bezeichnung greift: „H. Cohen, der Fuhrer der Marburger Neupla-toniker”.

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untersucht, verzeichnet den Namens Schellings leider nicht. Ihr Ver-fasser, Fritz Nagel, weist allerdings auf den bedeutenden Umstand hin, dafi „die Wiederentdeckung des Cusanus zu Beginn des 19. Jahrhunderts geradezu im Zeichen der sich damals neu konstituierenden Geschichte der Naturwissenschaften erfolgt ist”.39 Nagel zeigt, dafi die Aufmerksamkeit auf die cusanische Philosophie erst vermittels der cusanischen Mathematik und Astronomie gelenkt worden war. Dieser Schnitt zwischen den Disziplinen mag erklaren, weshalb Schelling zwar fachmathematische Abhandlungen — wie die von Kastner — zur Kenntnis genommen haben konnte, aber damit kaum Aufschlufi uber die Philosophie des Cusanus hatte gewinnen konnen. Dies andert sich erst gegen Ende des 19. Jahrunderts mit dem Mathematikhistoriker Moritz Cantor, der in seinen Vorlesungen uber Geschichte der Mathematik die Mathematik des Cusanus (im Anschlufi an Paul Schanz) vor dem Hintergrund seiner Philosophie sieht.40 Die eigenstandige und starke Rezeptionslinie uber die cusanische Mathematik mufi damit als eine philosophische Inspirationsquelle fur Schelling vorlaufig ausscheiden. Uns verbleibt jedoch ein Hinweis Cantors, der die Aufmerksamkeit exemplarisch auf philosophiehistorische Uberblicksdarstellungen lenkt.

b) Philosophiehistorische Uberblicksdarstellungen zu Cusanus.41 Cantor hatte fur Biographisches auf Carl von Prantls Allgemeine Deutsche Biographie verwiesen.42 Dort findet sich ein Abrifi Prantls zu Cusanus, in dem nebst der Biographie auch, allerdings auf auffallend unzurei-chende Weise, seine philosophischen Anschauungen behandelt werden. Fur Prantl ist Cusanus ein verworrener Fantast und Mystiker, bei dem es auch nicht erstaune, dafi in dessen „abenteuerliche Denkweise bald die platonische Weltseele und bald eine formliche Emantionslehre”43 hinein-spiele. Wohl von Clemens „Vergleichsstudie inspiriert, macht Prantl —

39 Nagel: Nicolaus Cusanus, 1.

40 Siehe Nagel: Nicolaus Cusanus. S. 110. Zur ersten Monographie zur Mathematik des Cusanus von Schanz (1812) siehe ebd. S. 168f.

41 Zur Frage des Platonismus oder Anti-Platonismus bei Cusanus siehe Reinhardt / Schwaetzer (Hrsg.): Nikolaus von Kues in der Geschichte des Platonismus.

42 Siehe Cantor. Vorlesungen, 110, Anm. 1.

43 Prantl: Cusanus, бб2.

ohne dem Irrtum zu erliegen, Cusanus in die Nahe des Pantheismus zu rucken, den entscheidenden Einflufi des Cusanus” an Giordano Bruno fest. Von den neuplatonischen Akzenten abgesehen, ist es ein interessan-ter Aspekt, dafi ein Grofiteil der von Prantl angegebenen Quellen noch zu Lebzeiten Schellings veroffentlicht worden waren.44 Die Mangel in Prantls Artikel stellen damit vor die Frage: Liegen in den alteren philoso-phischen Quellen zu Cusanus bereits die Irrtumer und Ungenauigkeiten, die Prantl lediglich neu aufoereitet hat?

Die Nachforschungen in dieser Frage bestatigen Harald Schwaetzers These, dafi die von Cusanus bekannten Inhalte entweder seinem Niveau nicht entsprachen oder nicht geeignet waren, um Schellings Aufmerk-samkeit zu fesseln.45 Zu den fruhen grundlichen Cusanus-Studien zu rechnen sind vor allem jene, die aus dem Kreis der katholischen Tubin-ger Schule hervorgingen; insbesondere Franz Anton Scharpff, Preistra-ger des 1829 ausgeschriebenen Preiswettbewerbs zu Cusanus, ist hier zu nennen.46 1843 legte Scharpff eine Monographie zu Cusanus vor, in der er das „vorher entweder ganz unbekannte oder vielfach enstellte Leben und Wirken”47 des Cusanus zunachst nach seiner kirchlichen Seite in einem Gesamtbild darzustellen versuchte. Wie Scharpff warfen auch ande-re Tubinger den alteren Philosophiegeschichtswerken, die insbesondere von J. J. Brucker, J. G. Buhle und W. G. Tennemann stammten, Entstel-lungen der cusanischen Philosophie vor.48 Trotz seiner Gesamtleistung

44 Hierzu rechnen: Dux. Der deutsche Cardinal; Ritter. Geschichte; Clemens. Giordano Bruno; Zimmermann. Der Cardinal.

45 Siehe: Schwaetzer. Ein unbekannter Bekannter. S. 168.

46 Siehe die Preisschrift (1831) von Scharpff. Das kirchliche und literarische Wirken. Belobigt wurden auch die zwei Mitbewerber: C. J. Hefele, der seinen Beitrag veroffentlichen konnte (Hefele. Blicke; ders: Ansichten — die Titel sind im Biographisch-Bibliographischen Kirchenlexikon nicht verzeichnet), sowie Ludwig Schmitt. Beschreibung, dessen Beitrag 1999 in den MFCG erschien. Zu den Tubinger Beitragen siehe die Bibliographie von Kohler: Nikolaus von Kues. S. 204-206.

47 So Scharpff ruckblickend in seinem Vorwort zu seiner Auswahlubersetzung cusanischer Werke von 1862: Nicolaus von Cusa, III. Ebenfalls im Vorwort (VIf.) wird der Bezug zu Schellings Naturphilosophie hergestellt. Die Auswahlubersetzung von 1862 ist noch heute als Studienausgabe im Gebrauch. Zur Monographie von 1843 siehe Scharpff. Der Cardinal.

48 Siehe: Scharpff. Nicolaus von Cusa, V; ferner Schmitt: Beschreibung. S. 186f.

hat der Tubinger Beitrag zu Cusanus offenbar nicht in grei&arer Form die Aufmerksamkeit Schellings erregt. Das mag daran liegen, dafi sich die Tubinger (anfanglich und auch insgesamt) starker auf das kirchliche Wirken des Cusanus als auf dessen Philosophie konzentrierten.

Allerdings fordert die Tubinger Grundlichkeit namentlich Cusanus-Uberblicksdarstellungen zutage, die Schelling zwar zuganglich waren, aber dem Niveau des Cusanus nicht gerecht werden konnten. Die philo-sophiehistorischen Werke von Brucker, D. Tiedemann, Buhle und Ten-nemann wurden bereits in Clemens Abhandlung zu Bruno und Cusanus, die sich in Schellings Besitz befand, einer schonungslosen Kritik unter-zogen.49 Clemens schreckte beispielsweise nicht davor zuruck, Textpas-sagen aus Buhles und Tennemanns Cusanus-Darstellungen gegenuber-zustellen, um zu demonstrieren, dafi Tennemann Buhle plagiierte. Wah-rend Buhle, so Clemens’ Resumee zu seinen Vorgangern, sich wenigstens kein Urteil erlaubt habe, das seine eigene Kenntnis der cusanischen Philosophie uberstieg, wie im Falle des mathematischen Mystizismus,50 habe

49 Siehe: Clemens: Giordano Bruno, 37-41. Clemens bezieht sich auf Brucker: Historia (Bd. IV); Tiedemann. Geist (Bd. V); Buhle. Geschichte (Bd. 2); Tennemann. Geschichte (Bd. 9). Von der Kritik ausgenommen wird ausdrucklich Scharpffs Tubinger Preisschrift.

50 „Aber seine [Cusanus’] mathematischen Begriffe an sich selbst sind eben so unverstandlich, als seine metaphysische Anwendung derselben, und man kann daher die Philosophie des Nicolaus von Cusa, sofern sie original ist, uberhaupt einen mathematischen Mysticismus nennen”. Buhle. Geschichte. S. 342. Buhle stellt Cusanus als einen antischolastischen, skeptischen Denker (ebd. S. S1) und Aristoteliker (ebd. S. 342) dar. Eine auch von Clemens kritisierte Stelle lautet: „Die Welt ist das zusammengezogene oder endlich gewordene Maximum” (ebd. S. 344). In diesem Pantheismus des Cusanus glaubt Buhle eine Ubereinstimmung mit Marsilio Ficino erkennen zu konnen (ebd. S. 34S). Der Unverstandlichkeit der mathematischen Mystik in Cusanus’ Schrift Idiota de sapientia (ebd. S. 350) halt Buhle die viel zweckmafiigeren und interessanteren Dialoge des Petrarca entgegen, die Nicolaus hier nachahme (ebd. S. 352). Laut Meier-Oeser: Prasenz, 12f., firmierten Teile des Idiota de sapienta bis ins spate 19. Jh. sogar als authentischer Petrarca-Text. Dafi Buhle wohl in Jacobis Bruno geblickt und hieraus die Ruckfuhrung der cusanischen „coincidentia oppositorum” auf Heraklit ubernommen hat, geht aus seinem Uberblick zu „Jordan Bruno” hervor: „Wer den Betrachtungen des Bruno bis hierher gefolgt ist, dem kann die Behauptung des Heraklit von der durchgangigen

Brucker die Dunkelheit des Cusanus in die Tiefe der Spekulation gelegt, und sei Tennemann am Ende zu dem Schlufi gelangt, dafi Cusanus nicht die Gabe besafi, sein System mit Deutlichkeit zu entwickeln.51

Verfolgt man die einschlagigen Uberblicksdarstellungen zu Cusanus zeitlich noch weiter zurnck, so ergeben sich zwar Schnittmengen und bestimmte Tradierungsmuster, die ffir eine genauere Darstellung der Cusanus- oder Neuplatonismusrezeption vom 18. bis zum 19. Jahrhundert interessant sein d^ft^n, aber in Bezug auf Schelling gibt die Suche, die freilich ausgeweitet und intensiviert werden mufite, vorlaufig keinen Anlafi zu der Hoffnung, dafi sich durch eine Haufung der Befunde das Gesamtbild andern wird.52

c) Uberblicksdarstellungen, Lehrwerke und Abhandlungen zum Neuplatonismus im Umfeld Schellings. Einen anderen Akzent erhalten Nachforschungen, die ihren Ausgang von Schelling und den deutschen Idealisten nehmen. Dank der mit Blick auf diese Epoche gut und breit

Coincidenz des Entgegengesetzten in der Natur, welche alle Widersprnche enthalten, aber zugleich sie in Einheit und Wahrheit auflosen mufi, nicht mehr anstofiig seyn” (ebd. S. 793). Aus Buhles Cusanus-Darstellung (Zahlenmystik, Pantheismus) bis in einzelne Formulierungen hinein geschopfthat Krug. Allgemeines Handworterbuch. S. 37.

51 Siehe Clemens. Giordano Bruno. S. 41.

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52 Buhle. Geschichte. S. 342, verweist z. B. auf Hamberger: Zuverlassige Nachrichten. Neben einem ausffihrlicheren Verzeichnis von Werken und Ausgaben wird Cusanus in der teils fehlerhaften Darstellung (siehe Meier-Oeser: Prasenz. S. 199) knapp als herausragender Theologe, Philosoph und Mathematiker gew^digt (S. 767). Unter den ausschliefilich lateinischen Quellenangaben zu Cusanus (Schriften von J. Thrithemius, H. Wharton, G. J. Eggs, J. A. Fabricius, J. F. Weidler, J. C. Heilbronner, J. N. v. Hontheim) findet sich auch die Biographie von Casper Hartzheim (Vita Nicolai de Cusa, Trier 1730), die im Umfeld Schellings vorlag. J. H. Zedlers Universallexikon (1732-1754) listet vorwiegend Werke des Cusanus. J. Gottscheds deutsche Ubersetzung (1741-1744) von P. Bayles Dictionnair (1697) erbringt, im Unterschied zum fr. Original, keine Treffer ffir Cusanus. Ohne Ergebnis blieben auch die philosophischen W6rterbйcher von G. S. A. Mellin (S. 1797ff.) und S. Maimon (S. 1791). Es mйfiten diese und noch viele weitere Werke — z. B. J. A. Fabricius’ Bibliotheca Graeca (1705-1728) oder J. G. Eichhorns Repertorium (1777-1786) — noch einmal sorgfaltiger, als bei diesen kurzen Stichproben moglich, ^erpr^: werden.

aufgestellten Forschung wissen wir, welchen Einflufi gerade jene Philo-sophiehistoriker ausubten, auf deren Werke wir von Cusanus her bereits stiefien, welche Positionen sie und andere prominente Kollegen ver-traten, aber auch, wie der Neuplatonismus im Tubinger Stift durch die Lehre oder bestimmte Lehrwerke vermittelt wurde. Einen interessanten Anknupfungspunkt bietet der Theologe, Philosoph und Historiker Christian Friederich Rofiler, zu dessen Studenten im Tubinger Stift u. a. Hol-derlin, Hegel und Schelling gehorten. Rofilers Bibliothek der Kirchen-Vater war eines der meist benutzten Werke der Stiftsbibliothek.53 Diesem mehrbandigen Werk ist Rofilers Auffassung zu entnehmen, dafi er die verbreitete Ansicht, die prominent etwa Th. Stanley und J. L. Mosheim vertraten, es habe einen neuplatonischen Einflufi gegeben, der sich auf die altkirchliche Dogmatik schadlich auswirkte, fur ubertrieben hielt.54 Zu den Anhangern der Uberzeugung vom verderblichen Einflufi des Neuplatonismus zahlt Rofiler auch Brucker, dessen Cusanus-Interpreta-tion seitens Clemens und der Tubinger Schule scharf kritisiert worden war. Bruckers Philosophiegeschichte, von der ferner Tiedemanns und Tennenmanns Darstellungen abhangig waren,55 durfte damit fur Schel-ling in einer weiteren Hinsicht wenig inspirierend gewesen sein, da sie nicht zu einer positiven Auffassung vom Neuplatonismus beitrug. Dafi sowohl Brucker als auch Mosheim sich auf einer Literaturliste befinden, die der Student Schelling um 1793 angelegt hatte, spricht nicht dagegen. Im Gegenteil, diese Literaturliste gibt Aufschlufi daruber, dafi Schelling sie „fur eine der doktrinaren Gruppierungen angelegt hat, die er im Rah-men seines Projekts Geschichte des Gnosticismus einander gegenuber-stellen wollte”.56

Schelling notiert u. a. M. Souverain, J.-F. Baltus, Chr. Meiners — alles einschlagige Namen in der fruhen Debatte um den Neuplatonismus. Im Jahr 1700 hatte M. Souverain mit seiner Ruckfuhrung des kirchlichen Trinitatsdogmas auf den schadlichen Einflufi des Platonismus den Streit

53 Siehe: Franz. Schellings Tubinger Platon-Studien. S. 123.

54 Siehe: Ebd. 123f.; siehe auch Kreuzer (Hrsg.). Holderlin-Handbuch, 64. Siehe Mosheim. De turbata.

55 So Franz. Schellings Tubinger Platon-Studien, 19.

56 Ebd. 127.

um den ,Platonismus der Kirchenvater entfacht.57 Eine Verteidigung der Kirchenvater gegen den Vorwurf des Platonismus baute darau&in der Jesuit Baltus auf.58 Der aufgeklarte Philosoph und Empirist Meiners war Vorbild fur Rofiler und sein Beytrag zur Geschichte der neuplatonischen Philosophie war fur die Tubinger Stiftler einschliefilich Schelling Stan-dardlekture.59 Bekannt war Meiner fur seinen beifienden Spott, den er uber die Vielgotterei der nachplotinischen Philosophie ausgofi.60 Meiners sah die Neuplatoniker nachdrucklich durch die Theurgie charakterisiert, das heifit in ihren „Traumen uber die verschiedenen Rangordnungen der Gotter und Damonen”.61 Dem Gesichtspunkt der Traumerei besondere Bedeutung beigemessen hatte auch Fulleborn, der die neuplatonischen Ideen 1793 als „Genufi fur das Herz”62 bezeichnete und damit vorsich-tig begann, dem Neuplatonismus positive Seiten abzugewinnen. Wenn ein noch nicht genannter Kanditat als Inspirationsquelle fur Schelling besonders in Frage kame, dann konnte es das sein, was ihn auch an seinem studentischen Projekt gereizt haben mag, namlich die strittige Forschungssituation selbst, in der neuplatonische Ideen aus den unter-schiedlichsten Grunden und mit verschiedenen Methoden und Strategi-en kritisiert, positioniert, ja sogar polemisiert wurden. Eine solch leben-dige Umbruchphase, aus der sich erstmals der Begriff „Neuplatonismus” herauskristallisierte, mufite eine besondere Herausforderung fur die Forschung bedeuten, zumal, wenn man beabsichtigte, ihr eine positive Wendung zu geben.

57 Siehe: Souverain: Le platonisme devoile.

58 Siehe: Baltus. Defense.

59 Siehe: Meiners. Beytrag. Siehe dazu Franz: Der Neuplatonismus, 25.

60 Siehe: Franz. Der Neuplatonismus, 27.

61 „Wenn man nicht alle, sondern nur die merkwurdigsten Eigenthumlichkeiten und Besonderheiten des Systems der neuern Platoniker kennen lernen will; so mufi man diese nicht in ihren Lehren vom hochsten Gott, und der Materie, von der Welt, und Weltseele und deren Schopfung, sondern in ihren Traumen uber die verschiedenen Rangordnungen der Gotter und Damonen, von der Theurgie, der Natur der Seele, ihrer Bestimmung und ihren Tugenden suchen”. Meiners. Beytrag. S. 52. Siehe auch: Franz. Der Neuplatonismus. S. 25f.

62 Fulleborn. Neuplatonische Philosophie. S. 80. Zu Fulleborn siehe: Franz. Der Neuplatonismus. S. 29-31.

Neben der ,negativen‘ Vermittlung des Neuplatonismus verdienen er-ste positive Vorstofie Beachtung, wie derjenige Fulleborns. Mit ihm als letztem Mosaikstein schliefit sich auch unser vorlaufiger Kreis. Nur drei Jahre nach seiner vorsichtig positiven Bewertung des Neuplatonismus publizierte Fulleborn im selben Organ, namlich in den von ihm selbst herausgegebenen Beitragen zur Geschichte der Philosophie, erneut zum Neuplatonismus. In seinem Beitrag Uber einige seltne Schriften des Jor-dano Bruno gibt Fulleborn einen Hinweis auf Cusanus, dessen kosmolo-gischen Thesen aus De docta ignorantia Bruno nur dreister und kuhner vorgetragen habe.63 Paul Ziche zufolge ist eine Kenntnis Schellings dieses Hinweises, wie erwahnt, sehr wahrscheinlich.64 Laut Asmuth kommt der Beitrag Fulleborns neben Jacobi ausdrucklich als Quelle fur Schellings Bruno in Frage, „da Schellings Anspielungen naher an Giordano Bruno zu liegen scheinen, als Jacobis Ubersetzung zulafit”.65

Auch wenn die Frage nach der Cusanus-Rezeption Schellings im Er-gebnis nichts als Mosaik- und Puzzlesteine erbringt, hoffe ich mit der Neuplatonismusrezeption im 18. und 19. Jahrhundert und ihrem Nieder-schlag in Nachschlagewerken doch einen Anreiz fur die Fortsetzung der Spurensuche — in Russland etwa bei Aleksej Losev und Simon Frank66 — gegeben zu haben.

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63 Siehe: Fulleborn. Uber einige seltne Schriften. S. 86f.

64 Siehe: Ziche. „Der Punkt sey der Kreis”. S. 59f.

65 Asmuth. Interpretation. S. 87.

66 Zu Losevs Cusanus-Rezeption siehe Takho-Godi. Nicolaus Cusanus; ferner Kapriev. Ein bewundernswerter historischer Brennpunkt. Zu Frank, der sich selber als der „Sekte der Platoniker” zugehorig bezeichnet habe, und Cusanus siehe Ehlen. Nikolaus von Kues — der Lehrer Simon Franks; ders.: Nikolaus von Kues und Simon Frank.

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