Научная статья на тему 'Landmanagement Geodasie fur die Gesellschaft'

Landmanagement Geodasie fur die Gesellschaft Текст научной статьи по специальности «Языкознание и литературоведение»

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Текст научной работы на тему «Landmanagement Geodasie fur die Gesellschaft»

УДК 332.3:528 Horst Borgmann

Technical University of Berlin, Institute for Town-and Regional Planning, Berlin LANDMANAGEMENT GEODÄSIE FÜR DIE GESELLSCHAFT

1. Einleitung

Seit Bestehen der menschlichen Gesellschaften ist es nötig gewesen, das soziale Leben zu ordnen. Verkehrswege mussten angelegt werden, Siedlungen waren anzulegen und mit Wasser zu versorgen, Grundstücke beziehungsweise zu bewirtschaftende Flächen waren festzulegen. Diese Leistungen setzten ein hochentwickeltes Vermessungswesen voraus.

Beispiele:

Pont du Gard, Südfrankreich.

Der Aquädukt weist ein Gefälle von 34 Zentimetern pro Kilometer auf. Ein flacheres Gefälle würde zu Wasserstauungen führen, ein steileres Gefälle würde durch seine Fließkraft den Viadukt zerstören.

Römisches Kataster in England

Zur Einteilung der Felder beziehungsweise der zu bewirtschaftenden Flächen und zur Steuererhebung sind Kataster angelegt worden. Karten der Kataster und Klassifizierung der Steuertarife sind in Stein gehauen und auf dem Marktplatz öffentlich ausgestellt worden.

Corpus Agrimensorum Romanorum

Der Agrimensorum Codex diente zur Vereinheitlichung der Vermessungen. Er ist die älteste und zugleich wichtigste Handschrift aus dem Bereich der römischen Feldmesskunst. Das 157 Blätter umfassende Werk aus dem 6. Jahrhundert informiert über die Einteilung von Gebieten durch rechtwinklig sich schneidende Grenzlinien, Aufgabe der Geodäten als Richter im Bodenrecht und die Kenntnis der Längen- und Flächenmaße. Geographische und juristische Details kommen zur Sprache.

2. Was ist Land?

Wenn die Gesellschaften seit der Zeit des Altertums bis heute große Sorgfalt auf die Erfassung und Ordnung des Landes Wert legten, stellt sich die Frage: Was ist Land und warum ist Land so wichtig?

Land ist einer der bedeutendsten volkswirtschaftlichen Produktionsfaktoren. Im Gegensatz zu den beiden anderen Produktionsfaktoren Kapital und Arbeit ist der Boden nur begrenzt substituierbar. Land ist aber mehr als ein Produktionsfaktor.

Land ist ein bedeutendes Wirtschaftsgut, nicht vermehrbar und nicht dislozierbar. Land ermöglicht Erträge, seien es landwirtschaftliche Erträge oder Mieten von Gebäuden. Land ist aber mehr als ein Wirtschaftsgut.

Land ist Heimat. Das russische Wort ^odina“ oder das deutsche Wort „Heimat“ sind mit bestimmten Gefühlen verbunden. Diese Gefühle hängen mit persönlicher, regionaler und nationaler Identität zusammen. Land ist Heimat.

„Land“ und „Landschaft“ sind zwei etymologisch und geographisch eng verbundene Begriffe. Land-schaft ist ohne Land nicht möglich. Land ist Landschaft.

Land ernährt die Menschen. Die Land-wirtschaft ermöglicht die Produktion von Pflanzen und von Tieren. Land ist grundlegende Voraussetzung zur Ernährung. Land ist Überlebensgrundlage.

In den angelsächsischen Ländern gibt es das Sprichwort: „My home is my castle“ (Mein Haus ist mein Schloss). Land ist Voraussetzung für individuelle Freiheit.

Aufgrund dieser besonderen Eigenschaften ergeben sich für Land beziehungsweise für den Boden Konsequenzen:

Wegen seines immobilen Charakters ist Land ein geeignetes Steuerobjekt und es besitzt Realkreditfähigkeit. Als Pfandobjekt wird es von den Banken für Beleihungszwecke akzeptiert. Dabei wird allerdings vorausgesetzt, dass eine verfassungsgemäß garantierte Gewährleistung des Eigentums besteht, mit staatlich garantiertem und verbindlichem Eigentumssicherungssystem.

Land ist nicht vermehrbar und knapp. Es ist daher von Interessengruppen begehrt. Diese Gruppen können zum Beispiel der Staat, Investoren oder Kapitalanleger aber auch Kooperativen der Landwirte oder Naturschutzorganisationen sein.

Wegen seiner Knappheit - insbesondere in den Städten - ist es unter Umständen möglich, Landmonopole oder Quasimonopole auszuüben. Land kann auf diese Weise zum Instrument von Macht und Abhängigkeit werden.

Kriege zwischen Staaten sind meistens durch Landkonflikte verursacht. Aber auch Bürgerkriege lassen sich häufig auf Notwendigkeiten von Neuverteilungen des Landes zurückführen. Land ist oft Wurzel von Konflikten.

3. Landmanagement

Zur Verwirklichung einer gerechten Verteilung des Bodens, zur Beleihungsfähigkeit von Grundstücken, zur Vermeidung von Konflikten und zum Schutz der Umwelt ist Landmanagement von großer Bedeutung. Es unterstützt die Landadministration.

Landadministration ist:

- Aufbau von Kataster und Grundbuch,

- Regulierung der Bodenmärkte,

- Steuerung der Bodenbevorratung über Bodenbanken,

- Aufbau von Verfahren zur Bodenbewertung,

- Aufbau von Verfahren zur Bodenbesteuerung.

Durch Landadministration werden Regeln vorgegeben zur Erfassung und zur Sicherung von Rechten am Boden (Eigentumsrechte, Nutzungsrechte). Die Nutzung des Bodens wird erfasst und gesteuert. Die tatsächlichen und rechtlichen Gegebenheiten am Boden werden erfasst, verwaltet und den Nutzern zugänglich gemacht.

Landadministration ermöglicht die Umsetzung wesentlicher Ziele der Bodenpolitik, und stellt wesentliche Grundlagen bereit für die räumliche Planung, für den Strukturwandel und für Transformationsprozesse, wie zum Beispiel von der Planwirtschaft zur Marktwirtschaft.

Der Aufbau von Kataster und Grundbuch ist der Kern der Landadministration. Beide Register sollten einen flächendeckenden Nachweis über tatsächliche und rechtliche Verhältnisse an Grundstücken enthalten. Historische Hintergründe führen zu verschiedenen Inhalten und Verbindungen beider Register.

Für den Transfer von Eigentums- und Nutzungsrechten ist die Regelung der Bodenmärkte grundlegende Voraussetzung. Dadurch können Effizienz, Transparenz und soziale Funktion des Bodenmarktes gesteigert werden. Auch der einfache Zugang zu Landinformationen und die niedrige Besteuerung von Landtransfers sind geeignet, die soziale Funktion des Bodenmarktes zu unterstützen.

Ein sozialgerechter Bodenmarkt benötigt Bodenbevorratung, um Angebot und Nachfrage möglichst in einem Gleichgewicht halten zu können. Die Steuerung der Bodenbevorratung über Bodenbanken kann zu einer zielgerichteten Steuerung des Bodenmarktes führen und vorausschauend Land für bestimmte Zielgruppen bereitstellen, zum Beispiel:

- Flächen zur Kommunalentwicklung,

- Steuerung der Landnutzung,

- Kontrolle der Bodenpreise.

Ein transparenter Bodenmarkt setzt den Aufbau von Verfahren zur Bodenbewertung voraus. Markt bedeutet die Bestimmung der Marktwerte beziehungsweise der Ertragswerte nach allgemein anerkannten Grundsätzen. Dabei müssen die preisbestimmenden Einflussfaktoren erfasst, bestimmt und beobachtet werden, zum Beispiel:

- Eigentumsformen,

- Standortfaktoren,

- Entwicklungspotentiale.

Der Aufbau von Verfahren zur Bodenbewertung ermöglicht nicht nur Transparenz am Bodenmarkt sondern ist auch Grundlage für die gerechte Veranlagung der Bodensteuer sowie für die Ermittlung der Beleihungsbasis für Hypotheken. Darüber hinaus dient sie als Maßstab für Entschädigungen bei Nutzungseinschränkungen und bei Enteignungen. Ein transparenter Bodenmarkt kann zu einer Belebung der Investitionstätigkeit und somit zu einem allgemeinen wirtschaftlichen Fortschritt führen.

4. Folgerungen

Landmanagement ist in nahezu allen Ländern ein weites Feld für Geodäten. Sie sind mit dem Boden, seinen tatsächlichen und seinen rechtlichen Eigenschaften in besonderem Maße vertraut und haben daher eine Schlüsselrolle auf diesem

Gebiet inne. Daher sind an den Hochschulen mit geodätischer Fachausrichtung Lehrstühle eingerichtet worden. Die FIG-Kommission 7 befasst sich durch internationalen Wissensaustausch schwerpunktmäßig mit Landmanagement.

Auch an der Sibirischen Staatlichen Geodätischen Akademie sollten die Geodätische Lehre und Forschung im Landmanagement weiterentwic.

© Horst Borgmann, 2007

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