Научная статья на тему 'DIE INFORMATIONSSTRUKTUR VON STROPHENGRUPPEN IM ALTHOCHDEUTSCHEN'

DIE INFORMATIONSSTRUKTUR VON STROPHENGRUPPEN IM ALTHOCHDEUTSCHEN Текст научной статьи по специальности «Языкознание и литературоведение»

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Ключевые слова
Informationsstruktur / Strophengruppeninitialen / vierfacher Schriftsinn / Narration / Exegese / information structure / stanzas group initials / fourfold sense of Scripture / narration / exegesis

Аннотация научной статьи по языкознанию и литературоведению, автор научной работы — Rosemarie Lühr

In seiner „Historischen Syntax des Deutschen“ nennt Admoni unter den Kategorien „Kommunikative, qualitativ-funktionale und emotionale Aspekte des Satzes“ Begriffe wie „Erkenntnisstellung des Sprechenden“, d. h. Sprechereinstellung, „kommunikative Aufgabe des Satzes“, „emotionaler Gehalt des Satzes“. Alle diese Erscheinungsformen können in der heutigen Forschung unter dem Begriff „Informationsstruktur“ erfasst werden. Für die älteste Sprachstufe des Deutschen wird diese Struktur an Otfrids von Weißenburg Evangelienbuch behandelt. Dieser Text bildet deswegen den Untersuchungsgegenstand, weil Otfrid die Handschrift Vindobonensis 2687, den ältesten der vier erhaltenen Textzeugen, wahrscheinlich selbst mit Initialen unterschiedlicher Art versehen hat. Von diesen Initialen sind die Strophengruppeninitialen von besonderem Interesse: Je nach Kommunikationsabsicht weist Otfrid den Strophengruppeninitialen verschieden umfangreiche Textabschnitte zu. Da Otfrid dabei nach dem vierfachen Schriftsinn narrative und exegetische Abschnitte unterscheidet, kann man durch die Auszeichnung mit Strophengruppeninitialen nicht nur erkennen, welche Abschnitte er als zusammenhängend verstanden wissen wollte, sondern auch, ob er die Setzung dieser Initialen vom jeweiligen Textabschnitt, Erzähloder Deutungsabschnitt, abhängig macht. Für die sprachhistorische Erforschung der Informationsstruktur stellt sich die Frage, welche informationsstrukturellen Einheiten Otfrid auszeichnet, welche Arten von Topics, welche Arten von Focus, Sprecherwechsel usw. Die Verbindung von Informationsstruktur und Strophengruppen-initialen eröffnet ein interessantes Forschungsfeld, weil es Einsichten in die Arbeitsund Denkweise einer bedeutenden Persönlichkeit im ostfränkischen Reich des spätkarolingischen Herrschers Ludwig des Deutschen bietet. Otfrid war Mönch, Theologe, Gelehrter und Dichter. Sein in südrheinfränkischem Dialekt geschriebenes Bibelepos, das Evangelienbuch (Liber evangeliorum), ist das größte vollständig überlieferte Werk in althochdeutscher Sprache.

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THE INFORMATION STRUCTURE OF STANZA GROUPS IN OLD HIGH GERMAN

In his “Historical Syntax of German,” Admoni coins terms such as “cognition of the speaker,” i. e. speaker’s attitude, “communicative task of the sentence,” “emotional content of the sentence” in the category “Communicative, qualitative-functional and emotional aspects of the sentence.” All of these manifestations can be combined in today’s research under the term “information structure.” For the oldest language level of German, this structure is dealt with based on the Evangelienbuch by Otfrid from Weißenburg. This text is the subject of this study because Otfrid probably provided the manuscript Vindobonensis 2687, the oldest of the four surviving textual witnesses, with initials of different types. Of these initials, the initials of stanza groups are of particular interest. Depending on the intent of communication, Otfrid assigns different sections of text to the stanza group initials. Since Otfrid differentiates between narrative and exegetical sections according to the fourfold sense of Scripture, the distinction with stanza group initials not only shows which sections he wanted to be understood as coherent, but also whether he makes the placement of these initials dependent on the respective text section, be it a narrative or exegetical section. For the historical-linguistic research of the information structure, the question arises as to which information structural units Otfrid distinguishes, which types of topics, which types of focus, changing speakers, etc. The combination of information structure and stanza group initials opens up an interesting research field because it offers insights into the working and thinking style of an important person in the East Franconian empire of the late Carolingian ruler Ludwig the German. Otfrid was a monk, theologian, scholar and poet. His bible epic, written in South Rhine-Franconian dialect, the Evangelienbuch (Liber evangeliorum), is the largest completely surviving work in Old High German.

Текст научной работы на тему «DIE INFORMATIONSSTRUKTUR VON STROPHENGRUPPEN IM ALTHOCHDEUTSCHEN»

УДК 811.112

ROSEMARIE LÜHR Humboldt Universität zu Berlin

DIE INFORMATIONSSTRUKTUR VON STROPHENGRUPPEN IM ALTHOCHDEUTSCHEN

Schlüsselwörter: Informationsstruktur, Strophengruppeninitialen, vierfacher Schriftsinn, Narration, Exegese.

In seiner „Historischen Syntax des Deutschen" nennt Admoni unter den Kategorien „Kommunikative, qualitativ-funktionale und emotionale Aspekte des Satzes" Begriffe wie „Erkenntnisstellung des Sprechenden", d. h. Sprechereinstellung, „kommunikative Aufgabe des Satzes", „emotionaler Gehalt des Satzes". Alle diese Erscheinungsformen können in der heutigen Forschung unter dem Begriff „Informationsstruktur" erfasst werden. Für die älteste Sprachstufe des Deutschen wird diese Struktur an Otfrids von Weißenburg Evangelienbuch behandelt. Dieser Text bildet deswegen den Untersuchungsgegenstand, weil Otfrid die Handschrift Vindobonensis 2687, den ältesten der vier erhaltenen Textzeugen, wahrscheinlich selbst mit Initialen unterschiedlicher Art versehen hat. Von diesen Initialen sind die Strophengruppeninitialen von besonderem Interesse: Je nach Kommunikationsabsicht weist Otfrid den Strophengruppeninitialen verschieden umfangreiche Textabschnitte zu. Da Otfrid dabei nach dem vierfachen Schriftsinn narrative und exegetische Abschnitte unterscheidet, kann man durch die Auszeichnung mit Strophengruppeninitialen nicht nur erkennen, welche Abschnitte er als zusammenhängend verstanden wissen wollte, sondern auch, ob er die Setzung dieser Initialen vom jeweiligen Textabschnitt, Erzähl- oder Deutungsabschnitt, abhängig macht. Für die sprachhistorische Erforschung der Informationsstruktur stellt sich die Frage, welche informationsstrukturellen Einheiten Otfrid auszeichnet, welche Arten von Topics, welche Arten von Focus, Sprecherwechsel usw. Die Verbindung von Informationsstruktur und Strophengruppen-initialen eröffnet ein interessantes Forschungsfeld, weil es Einsichten in die Arbeits- und Denkweise einer bedeutenden Persönlichkeit im ostfränkischen Reich des spätkarolingischen Herrschers Ludwig des Deutschen bietet. Otfrid war Mönch, Theologe, Gelehrter und Dichter. Sein in südr-heinfränkischem Dialekt geschriebenes Bibelepos, das Evangelienbuch (Liber evange-liorum), ist das größte vollständig überlieferte Werk in althochdeutscher Sprache.

ROSEMARIE LÜHR Humboldt Universität zu Berlin

THE INFORMATION STRUCTURE OF STANZA GROUPS IN OLD HIGH GERMAN

Keywords: information structure, stanzas group initials, fourfold sense of Scripture, narration, exegesis.

In his "Historical Syntax of German," Admoni coins terms such as "cognition of the speaker," i. e. speaker's attitude, "communicative task of the sentence," "emotional content of the sentence" in the category "Communicative, qualitative-functional and emotional aspects of the sentence." All of these manifestations can be combined in

today's research under the term "information structure." For the oldest language level of German, this structure is dealt with based on the Evangelienbuch by Ot-frid from Weißenburg. This text is the subject of this study because Otfrid probably provided the manuscript Vindobonensis 2687, the oldest of the four surviving textual witnesses, with initials of different types. Of these initials, the initials of stanza groups are of particular interest. Depending on the intent of communication, Otfrid assigns different sections of text to the stanza group initials. Since Otfrid differentiates between narrative and exegetical sections according to the fourfold sense of Scripture, the distinction with stanza group initials not only shows which sections he wanted to be understood as coherent, but also whether he makes the placement of these initials dependent on the respective text section, be it a narrative or exeget-ical section. For the historical-linguistic research of the information structure, the question arises as to which information structural units Otfrid distinguishes, which types of topics, which types of focus, changing speakers, etc. The combination of information structure and stanza group initials opens up an interesting research field because it offers insights into the working and thinking style of an important person in the East Franconian empire of the late Carolingian ruler Ludwig the German. Otfrid was a monk, theologian, scholar and poet. His bible epic, written in South Rhine-Franconian dialect, the Evangelienbuch (Liber evangeliorum), is the largest completely surviving work in Old High German.

1. Problemstellung

W. G. Admoni nimmt unter dem Kapitel „Kommunikative, qualitativ-funktionale und emotionale Aspekte des Satzes" heutige informationsstrukturelle Konzepte vorweg: „Erkenntnisstellung des Sprechenden", d. h. Sprechereinstellung, „kommunikative Aufgabe des Satzes", „emotionaler Gehalt des Satzes" [3, S. 102; 2]. Für die älteste Sprachstufe des Deutschen lässt sich die Informationstruktur am besten anhand von Otfrids von Weißenburg Evangelienbuch untersuchen. Ein neues Forschungsfeld ergibt sich, wenn man dabei die Strophengruppeninitialen berücksichtigt. So hat Otfrid in die Handschrift Vindobonensis 2687, den ältesten der vier erhaltenen Textzeugen, höchstwahrscheinlich nicht nur Marginalien und Korrekturen eingetragen, sondern auch, als visuelle Markierung, die Initialengliederung. Merkmale sind Einrückung, Größe der Schreibzeichen und Schriftart. Es sind Kapitelinitialen, Stropheninitialen und Strophengruppenitialen [17]. Während Kapitelinitialen zu Beginn eines Kapitels verwendet werden und Stropheninitialen zwei binnengereimte Langzeilen zusammenfassen, gliedern Strophengrup-peninitialen den Text in unterschiedlich große Textabschnitte. Entscheidend ist hier der vierfache Schriftsinn der seit der Spätantike und im gesamten Mittelalter geläufigen Exegesepraxis [14]. So stellt Otfrid dem

sensus literalis, dem wörtlichen Textsinn, exegetische Abschnitte nach dem sensus spiritualis gegenüber. Moraliter dient der Belehrung, Spirita-liter meint eine erklärende theologische Deutung des Textabschnitts und Mystice stellt als eine Art Prophezeiung einen Zusammenhang zwischen einem erzählten Text mit dem Leben nach dem Tod her [30, S. 73 mit Literatur]. Die Frage ist demnach, ob Otfrid unterschiedliche Prinzipien bei der Setzung von Strophengruppeninitialen in narrativen und exegetischen Abschnitten angewandt und, wenn ja, welche informationsstrukturellen Mittel er dazu genutzt hat.

2. Biblische Narration

Als auktorialer Erzähler, als Prediger [8, S. 189] und bei der Wiedergabe von Rede und Gegenrede der biblischen Personen hat Otfrid vielfach in den heiligen Text eingegriffen [10, S. 101; 26, S. 234]. W. Kleiber [16, S. 190-194] bezeichnet ein Strophengruppeninitiale hinter einer direkten Rede [16, S. 193] als eine Art von „Gruppenschlusstechnik" [17, S. 72]. Nach Lühr [21; 23] liegt jedoch zuweilen eine „Gruppenbeginn-technik" vor. Vgl. Otfrids Erzählung von der Auferweckung des Lazarus: Nachdem Jesus von dessen Krankheit gehört hat, bricht er erst am dritten Tage nach Judäa auf. Die Jünger weisen ihn auf die Gefahren hin, die ihm von den Juden drohen:

(1a) „Méistar", quâdun, „hugi thés: sie fârent thines férehes / mit selb stéinonne; nu süachist sie afur thânne?" — „Bedenke, Meister", sagten sie, „sie stellen deinem Leben nach selbst mit der Steinigung; und nun suchst du sie wieder auf?" (Otfrid III 23, 31-32).

Darauf folgt ein Vers mit einem Strophengruppeninitiale in einer oratio recta. Es findet ein Sprecherwechsel statt, Turn-Taking, wobei allein Jesu Rede ausgezeichnet ist:

(1b) „Ia sint", quad er, „bi noti zuelif dâgo ziti, / thio iro stünta werbent joh themo dâgefolgent." — „Ja, es sind doch", sagte er, „genau zwölf Stunden an jedem Tag, die zu jeder Stunde abrollen und so dem Tag folgen?"1 (Otfrid III 23, 33-35).

1 Dass eine wörtliche Rede hinter einer anderen wörtlichen Rede eine bedeutende textgliedernde Funktion hat und markiert wird, zeigt auch das althochdeutsche Hildebrandslied: Halbverse ohne eine Stabreim tragende Entsprechung verwendet der Dichter dazu, um den Anfang bzw. Abschluss von direkten Reden anzuzeigen [19; 21].

In (1b) erscheint hinter der Interjektion im Außenfeld ein deklarativer Expletivsatz mit Verberststellung, ein all-focus-Satz. Er zeigt einen Rough Shift an [4].

Ein Strophengruppeninitiale erscheint erst wieder, als Jesus auf den kranken Lazarus zu sprechen kommt:

(1c) Sprah tho drühtin ubarlüt bi then sinan siachan drüt. — Es sprach da der Herr mit erhobener Stimme von seinem kranken Freund (Otfrid III 14, 41).

Erneut findet ein Rough Shift in dem Deklarativsatz mit Verberststellung statt. Ein solcher Satz wird wie sonst häufig im Althochdeutschen mit einem Verb des Sprechens eingeleitet [13]. Redebeginn, Sprecherwechsel, Interjektion als Emotionsausdruck und Strophengruppen-initiale sind also aufeinander abgestimmt.

Otfrid benutzt Strophengruppenintialen aber auch, um besondere Redeformen auszuzeichnen. Kapitel III 14 handelt von der Heilung der blutflüssigen Frau. Die Textstelle im Markusevangelium enthält einen kurzen inneren Monolog:

(2a) dicebat enim quia si vel vestimentum eius tetigero salva ero. — Denn sie sprach: „Wenn ich nur sein Kleid anrühren könnte, so würde ich gesund." (Otfrid Mk 25, 28).

Otfrid fungiert zunächst abermals als auktorialer Erzähler. Dann legt er der kranken Frau einen Ausruf mit einem Strophengruppeninitiale in den Mund. Als nächstes gibt er ihre Gedanken in der dritten Person Konjunktiv wieder:

(2b) Bigonda genu drahton, in ira müate ouh ahton, / si sih zi thiu gifiar-ti, thaz siu inan birüarti // (Thoh bi thia meina thia dradun ekord eina); / si iz zi thiu gisitoti, thaz mera wiht ni geroti. — Es begann jene zu überlegen, in ihren Gedanken nachzudenken, wie sie es anstellen konnte, das sie ihn berührte (jedoch wahrlich nur einen einzigen Faden!), dass dieses ihr gelänge, dass sie mehr nicht wünschte (Otfrid III 14, 17-20) [25, S. 45 f.; 23].

Die Folge Thoh bi thia meina, jedoch wahrlich' am Satzanfang ist wieder ein Emotionsausdruck.

Ein anderer Gebrauch eines Strophengruppeninitiale erscheint in IV 41. Damit diejenigen, die Jesus gefangen nehmen wollten, ihn auch erkennen, möchte Judas Jesus küssen. Otfrid versetzt sich nun in Judas

und kennzeichnet diese Art der Auslegung mit ausgezeichnetem Modaladverb Oda ,vermutlich' als Ausdruck seiner Sprechereinstellung. Vorher ist von Jesus die Rede, im Folgenden aber von Judas in der 3. Person als Shifting Topic:

(3a) (Oda er horta gahun fon then theizgisahun, / wiolih er sih farota, in themo berge sih gibilidta; // Tho want er in ther noti sih anderlichan dati, thaz man nan nirknati...). — (Vermutlich hatte er sofort von denen, die es gesehen hatten, gehört, wie er sich veränderte, sich auf dem Berg verwandelte; da dachte er, dass er sich notwendigerweise anders beschaffen machte, dass man ihn nicht erkannte...) (Otfrid IV 16, 29-32).

Erst darauf wird die biblische Narration mit Auszeichnung des Nomen sacrum Krist fortgesetzt [23].

(3b) Krist giang forna, sos iz zam, joh ingegin in quam. — Christus trat hervor, wie es sich geziemte, und kam ihnen entgegen (Otfrid IV 16, 35).

Die Gedankenauslegung in (3a) hat exegetischen Charakter und zeigt Inter-Speaker-Variaton: Otfrid wechselt innerhalb der biblischen Narration in ein anderes Register [8, S. 91].

3. Exegese 3.1. MYSTICE

Die Initialengliederung nach Strophengruppen in den exegetischen Kapiteln handhabt Otfrid unterschiedlich. Z. B. enthält die Auslegung des 48 Langzeilen umfassenden Abschnitts MYSTICE zu den Heiligen drei Königen nur ein einziges Strophengruppeninitiale zu Beginn des Abschnitts:

(4) Manot unsih thisu fart, thaz wir es wesen anawart, wir ünsih ouh birüachen inti eigan lant uachen. — Es mahnt uns diese Fahrt dass wir es bedenken, wir uns auch darum sorgen und das eigene Land suchen (Otfrid I 18, 1 f.).

Mystice und manot signalisieren, dass Otfrid im sensus moralis über das christliche Leben im Diesseits spricht. eigen lant erscheint dagegen im sensus literalis und meint die Heimat der Magier [27, S. 258].

Es gibt aber auch exegetische Kapitel mit zahlreichen Strophengrup-peninitialen. Die meisten und daher zu besprechenden finden sich am Ende des dritten Buches in III 26 MORALITER mit 70 Langzeilen und 9 Strophengruppeninitialen und in II 9 SPIRITALITER mit 98 Langzeilen und 12 Strophengruppeninitialen.

3.2. MORALITER

In III 26 wechselt Otfrid zwischen dem alle Gläubigen und auch sich selbst einschließenden wir nach dem sensus moralis und den biblischen Personen im sensus literalis.

Satzeinleitendes ausgezeichnetes Nu zu Beginn in (5a) ist ein Dis-kursmarker zur Hervorhebung eines Themawechsels mit Krist [5, S. 173]. Gegenüber thie ewarton fungiert wir in Nu duemes wir... als Contrastive Topic, wobei satzeinleitendes Nu Jetzt' in Verbindung mit sär ,sogleich' ein Rahmensetzer ist.

(5a) Nu Krist in therera redinu zeichan duit so menigu, / so thie ewarton quätun, iz al in übil datun: // Nu duemes wir thaz zuival thana sär ubar äl, / giloubemes thero däto. — Nun vollbringt Christus auf diese Weise so zahlreiche Wunder, was die Hohen Priester mit ihren Reden alles falsch deuten. Jetzt wollen wir den Zweifel sogleich beseitigen, glauben wir an die Wunderwerke (Otfrid III 26, 1-4)2.

Darauf fährt Otfrid mit den Juden als Shifting Topic fort. Im vorherigen Kapitel ist davon die Rede, dass die Juden Jesus töten wollten.

(5b) Sie rietun was sies woltin, joh was sies düan scoltin, / härto ginoto, thera selbun gotes dato. — Sie berieten gar sehr, auf welche Weise sie es beginnen wollten, was sie gegenüber diesen Taten Gottes tun sollten (Otfrid III 26, 7 f.).

Danach folgt wieder das einschließende wir als Shifting Topic.

(5c) Wir scülun unsih sämanon zi rehteren redinon, / wir unsih gote liu-ben joh rehtor gilouben. — Wir müssen uns zu richtigerem Umgang mit Gott zusammentun, wir wollen unserem Gott lieb werden und richtig glauben (Otfrid III 26, 11 f.).

Das nächste Shifting Topic bezieht sich wiederum auf die Juden:

2 Die Übersetzungen von Teilen von III 26 nach [18].

(5d) Sie quadun thes ginüagi, oba man nan nirslüagi, / thaz sie mit giwel-ti wurtin elilenti. — Sie sprachen es immerfort aus, sofern man ihn nicht totschlüge, dass sie gewaltsam vertrieben würden (Otfrid III 26, 15 f.).

Otfrid fährt mit einschließendem wir fort:

(5e) Wir scülun avur ahton, wir wola iz ni bidrahton, / thaz wir thiu werk eren. — Wir müssen aber bedenken, wenn wir daran nicht denken, dass wir die Werke ehren (Otfrid III 26, 19 f.).

Der satzeinleitende Adhortativ im nächsten Abschnitt leitet zu einer Prophezeiung des Kaiphas über (J 11, 50 f.):

(5f) Thenkemes zi güate ouh heilemo müate, / joh frammortes iz keren thaz Caiphas wolta leren. / Er riat thaz man biwürbi, thaz ther man eino irstürbi. — Bedenken wir zum Besten sowie zu unserem Heil und prägen wir es forthin dem Gedächtnis ein, was Kaiphas lehren wollte. Er riet, dass man es ausführte, dass dieser eine Mensch sterbe (Otfrid III 26, 25-27).

Die Einschätzung dieser Prophezeiung als Giwisso ,sicher' im Außenfeld befindet sich noch im sensus moralis:

(5g) Giwisso wizun wir thaz thaz üns iz harto wola saz, / joh uns iz theh filu fram thaz drühtin era in worolt quam. — Sicher wissen wir das, dass es uns zum Heile gereichte und es uns sehr nützte, dass der Herr hierher auf die Welt kam (Otfrid III 26, 31 f.).

Die folgende Deutung von Jesu Tod ist aber dem sensus allegoricus zuzuordnen. Otfrid vergleicht den freiwilligen Tod Christi mit dem Opfertod eines weltlichen Königs. Informationsstrukturell handelt es sich bei dem Satz mit „Das ist ..." um ein Backward looking Center, hier um einen Smooth Shift [32]):

(5h) Thaz ist nu wüntarlichaz thing übar thesan woroltring,/ ubar allo dati wüntarlih girati. / Thanne woroltkuninga sterbent bi iro thegena, / in wige iogilicho dowent theganlicho: / So sint se alle girrit, thes wiges gi-merrit, / ther in thera noti thar imo folgeti; / Joh fallent sie ginoton fora iro fianton, / üntar iro hanton speron joh mit suerton. — Das ist ein seltener Fall auf diesem Erdkreis, eine über alle Geschehnisse hinausgehende außerordentliche Fügung. Wenn Könige der Welt um ihrer Krieger willen sterben, in wie gewaltigem Kampf auch immer heldenhaft untergehen, so werden die in Verwirrung gestürzt und

geben den Kampf auf, die ihnen in dieser Not folgten; und sie fallen leicht vor ihren Feinden, fallen in ihre Hände, fallen durch ihre Speere und Schwerter (Otfrid III 26, 37-44)3.

Nach Friedrich [7, S. 138] formuliert hier „das Christentum ... seine neutestamentliche Ethik in direkter Anlehnung an die feudale Kriegsethik und bezieht aus ihrer Inversion seinen ideologischen Mehrwert."

Es folgt noch ein Abschnitt von 24 Zeilen, der nur zu Beginn ein Stro-phengruppeninitiale enthält, in einem Deklarativsatz mit satzinitialem Starb als Kennzeichnung eines Rough Shift. Die Ausführungen Otfrids orientieren sich zunächst am sensus moralis:

(5i) Starb afur thérer noti, er unsih sâmanoti, / joh sines tothes guati zisâ-mane gifüagti. — Er starb aber aus dem Grund, dass er uns vereinte und die Heiligkeit seines Todes uns zusammenführte (Otfrid III 26, 47 f.)4.

In folgendem Argumentationsverlauf bedient sich Otfrid aber des anagogischen Schriftsinns [18, S. 104]. Er gibt eine Schilderung der Freuden des ewigen Lebens, möglicherweise als eine versteckte Bitte um die Aufnahme ins Himmelreich.

(5j) Nu ilemes thes thenken joh émmizigen wirken, / thaz imo io liche zemo hohen himilriche, / Joh unsih thâra io alle bi nâmen druhtin zélle, / âlle io bi mânne er unsih thâra nenne; <...> / Suntar thés ginénden, mit sinen iamer ménden, / mit sinen iamer bliden... — Nun lasst uns eilig sein, daran [an den Opfertod Christi] zu denken und stets so zu handeln, dass es ihm im Himmelreich oben gefällt und wir dort alle stets beim Namen gerufen werden. <...> sondern dass wir danach streben, mit den Seinen stets frohlocken, mit den Seinen uns stets erfreuen. (Otfrid III 26, 61-66).

Otfrid macht weder diesen Abschnitt, noch das folgende Gebet [11, S. 33] durch ein Strophengruppeninitiale kenntlich.

(5k) so siz ouh üns allen mit Kristes selbes willen! Amen. — Dies möge denn auch Allen uns nach Christi Willen werden! Amen (Otfrid III 26, 70).

3 III 26, 39-44 [9, S. 14].

4 „Während beim Tod des weltlichen Gefolgsherrn alles. dem Tod geweiht ist, ist Christus gestorben, um uns zu vereinen und durch seinen Tod zusammenzufügen" [18, S. 87].

Die letzten aus sensus moralis, sensus anagogicus und Gebet bestehenden Verse III 26, 47-70 behandelt Otfrid somit als Einheit ohne Stro-phengruppeninitiale.

3.3. SPIRITALITER

Anders als bei MORALITER ist das kommunikative Ziel von SPIRI-TALITER die erklärende theologische Deutung eines Textabschnitts. Ein solches Kapitel folgt auf die Darstellung der Hochzeit zu Kana. Zu Beginn informiert Otfrid seine Rezipienten über den Zweck dieses Kapitels [15, S. 250; 22, S. 44]:

(6a) Thisu selba redina theih zalta nu hiar obana, / breitit siu sih harto geistlichero worto. — Den Bericht, den ich hier oben gerade gegeben, öffnet sich noch weitergehend geistlicher Deutung (Otfrid II 9, 1 f.).

Im hermeneutischen Argumentationsverlauf folgt nun die allegorische Auslegung. Sie beginnt mit einem Imperativ des Predigers Otfrid:

(6b) Fernemet sar in rihti, thaz Krist ther brütigomo si, / joh drüta sine in lante zi theru brüti ginante. — Vernehmt nun ohne Umschweife, dass Christus der Bräutigam ist und seine Lieben in dem Land zu der Braut ernannt sind (Otfrid II, 9, 7 f.).

Während für die Hochzeit zu Kana (II, 8-10) Alkuins JohannesKommentar, der mehrere Deutungen bereitstellt, die alleinige Quelle bietet [31, S. 331], bringt Otfrid gerade für die Verwandlung von Wasser in Wein seine eigene Auslegung. Bei ihm steht das Trinken von Wein und Wasser im Mittelpunkt (zum Folgenden: [6]). Am ausführlichsten befasst er sich mit den sechs Steinkrügen, deren Inhalt in Wein verwandelt wird.

Die Verberststellung deutet auf ein Shifting Topic:

(6c) Zellu ih thir ouh hiar thaz bi thiu steininun faz: / herza iz sintgidigano thero gotes drütthegano. / Siu sint innana hol, heileges giscribes fol, / mit thiu sie ünsih iagilicho drenkent frawalich. — Ich erkläre dir hier auch, was die steinernen Krüge bedeuten: Die Herzen der vertrauten Gottesgefährten im gläubigen Verständnis sind es. Sie sind innen hohl, mit heiliger Schrift gefüllt, womit sie uns stets Köstliches zu trinken bieten (Otfrid II 9, 11-14) [33; 6, S. 79].

Am Anfang des nächsten Abschnitts erscheint ein Contrastive Focus.

(6d) Séhsu sint thero fâzzo, thâz thu es weses wizo, / thaz worolt ist gidé-ilit, in séhsu giméinit. / Irsüachist thu thiu wüntar inti ellu woroltal-tar, / erzélist thu ouh thia güati, waz iagilicher dâti: // Tharana maht thu irthénken, mit brünnen thih gidrénken, / gifréwen ouh thie thine mit géistlichemo wine. — Sechs sind der Krüge, damit du es genau weißt, die Welt ist geteilt, in sechs festgesetzt. Befasst du dich mit den Wundern und allen Weltaltern, gehst du auch das Edle durch, was hier jeder getan hat, so sollst du daran denken, dich mit Wasser zu erfrischen, zu erfreuen auch die Deinen mit geistlichem Wein (Otfrid II 9, 19-24) [20, S. 169; 15, S. 251, Anm. 75].

Otfrid spricht dann über seine Gedanken, als ob er selbst auf dem Fest wäre; er fährt mit Ih als Shifting Topic fort:

(6e) Ih zéllu thir in alawâr: luzil drânk ih es thar, / lüzil ih es mohta joh gorag es gismâkta; // Ni thühta mih theih quâmi thar sulih win wari, / odo io in inheimon zi süazeren goumon. — Ich sage dir wahrhaftig: Wenig habe ich davon dort getrunken; wenig davon vermochte ich und nur wenig davon habe ich gekostet. Nie gedachte ich, dass ich dorthin käme, wo es solchen Wein gäbe, vielleicht einst in der (himmlischen) Heimat, zu süßerem Genuss (Otfrid II 9, 25-28).

Mit folgendem Nu in (6f) kündigt Otfrid aber einen Themenwechsel an. Er knüpft an die genannten sechs Steinkrüge an, die in der exegetischen Tradition sechs Weltaltern entsprechen, fünf vor dem Kommen Christi. Als Homiletiker [24, S. 33] beschränkt sich Otfrid, um das Verständnis zu erleichtern, auf ein einziges bilidi, nämlich auf die Geschichte von der Opferung Isaaks [6, S. 79 f.].

(6f) Nu will ih hiargizéllen, ein bilidi ginénnen, / thaz thaz firstântnissi uns allen lihtera si. — Jetzt will ich es hier erklären, ein Gleichnis erzählen, damit uns allen das Verständnis leichter falle (Otfrid II 9, 29 f.) [15, S. 252].

Die Erzählung von der Opferung Isaaks erscheint im sensus literalis:

(6g) Druhtin kos imo einan wini untar woroltmenigi, / mân filu mâri, thaz er sin drüt wari. / Gibot thaz er irslüagi (in thiu wâs imo ginüagi) / in opheres wisun sinan éinigan sun. — Der Herr erwählte sich einen Freund aus der Menschenmenge, einen hochberühmten Mann [Abraham], dass er sein Vertrauter sei. Er gebot, dass er (damit war es ihm genug) in der Art eines Opfers seinen einzigen Sohn erschlüge (Otfrid II 9, 31-34).

Danach berichtet Otfrid weiterhin im sensus literalis von der Vorbereitung des Menschenopfers:

(6h) Füart er sar tho tharasun then selbon sinan drütsun. — Er führte dann sogleich seinen vielgeliebten Sohn dorthin (Otfrid II 9, 41).

Durch die Verberststellung wird eine neue Situation eröffnet [28, S. 106].

Mit einem Contrastive Focus setzt Otfrid die Narration fort. Er beendet diese mit einer Wiedergabe eines Gedankens Abrahams:

(6i) Ein scaf er stantan gisah, thaz was zem opphere gimah; / ...wehsal gimüati bi sines sünes guati! — Ein Schaf sah er stehen, das zu dem Opfer geeignet war; ...ein vortrefflicher Tausch zum Besten seines Sohnes (Otfid II 9, 59-62).

Darauf schließt sich ein Abschnitt im sensus moralis an:

(6j) So wer thizfirneman wolle: hera losen sie alle; / <...> / Lis selbo, theih thir redion, in sinen evangelion, / thar lisist thu io zi noti so samalicho dati. — Wer immer dies verstehen möchte, herhören mögen sie alle; <...> Lies selbst das, was ich dir sage, in seinem Evangelium nach, dort liest du notwendigerweise ständig von vergleichbaren Taten (Otfrid II 9, 63-72).

Im nächsten 26 Zeilen umfassenden letzten Abschnitt von Kapitel II 9 bringt Otfrid durch die Verwendung des Personalpronomens der 1. Person Singular seine eigene Rolle als Vermittler, Ausleger und Prediger des Wortes Gottes ins Spiel [15, 252]:

(6k) Lang ist iz zi saganne, wio iz quimit al zisämane; / iz mag man thoh irrenton mit kürzlichen worton. / <...> / Firnim in thesa wisun thaz ih thir zalta bi then sün: / ni drunki thu io in war min alabeziron win. / <...> / Sie scribent fater joh then sün zi heiligeru wisun, / sumes ouh, so thu weist, then selbon heiligon geist. — Lang ist es, zu erklären dies, wie alles so zusammentrifft, doch kann man es mit wenigen Worten entwickeln. <.> Verstehe nur auf diese Art, was ich dir von dem Sohn erzählt habe, nie dürftest du jemals fürwahr einen besseren Wein getrunken haben. <...> Sie schreiben von Vater und dem Sohn nach heiliger Gewohnheit, einige auch, wie du weißt, von dem Heiligen Geist (Otfrid II 9, 73-98).

4. Fazit

In den narrativen Kapiteln wird der Sprecherwechsel der biblischen Personen vielfach durch Strophengruppeninitialen angezeigt, insbesondere der von Christus selbst. Solche Initialen erscheinen nicht nur am Ende von Reden, sondern auch am Anfang. Wenn Otfrid die Narration durch eine Wiedergabe von Gedanken biblischer Personen oder auch seiner eigenen unterbricht, kann es ebenfalls zur Setzung von Strophengruppeninitialen kommen. Insbesondere werden exegetische Abschnitte in den narrativen Kapiteln durch Strophengruppeninitialen gekennzeichnet. Umgekehrt verhält es sich bei den exegetischen Kapiteln. In die Exegese eingeflochtene narrative Elemente erhalten häufig ebenfalls Strophengruppeninitialen. Informationsstruktur und Setzung von Strophengruppeninitialen sind grundsätzlich in der Weise einander angepasst, dass Aboutness- oder Shifting Topics, satzeinleitende Verben, aber auch Contrastive Foci wie auch Interjektionen im Außenfeld oder Modaladverbien im Großen und Ganzen Admonis Kategorien, ein Stro-phengruppeninitiale erhalten. Unterschiedliche Texttypen hat Otfrid so sowohl informationsstrukturell als auch durch Strophengruppeniniti-alen auf gleiche Weise kenntlich macht. Wiedergabe und Deutung des biblischen Textes sind zwar eng verklammert [12, S. 146; 29], ihre Eigenstruktur bleibt dabei dennoch für die Leser sichtbar.

Quelle

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Literatur

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Rosemarie Lühr

Honorarprofessorin, Institut für deutsche Sprache und Linguistik, Humboldt Universität zu Berlin, Doctor philosophiae

Adresse: Deutschland, D-10099, Berlin, Unter den Linden, 6 Rosemarie Lühr

Honorary Professor, Institute of German Language and Linguistics, Humboldt University at Berlin, Doctor Philosophiae

Address: 6, Unter den Linden, Berlin, D-10099, Germany

E-mail: rosemarie.luehr@hu-berlin.de

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