Вестн. Моск. ун-та. Сер. 19. Лингвистика и межкультурная коммуникация. 2016. № 3
А.И. Едличко*
К ВОПРОСУ ОБ ЭВФЕМИЗАЦИИ ЭТНОНИМОВ
В НЕМЕЦКОМ ЯЗЫКЕ
ZUR EUPHEMISIERUNG VON ETHNONYMEN IM DEUTSCHEN
Федеральное государственное бюджетное образовательное учреждение
высшего образования «Московский государственный университет имени М.В. Ломоносова» 119991, Москва, Ленинские горы, 1
Статья посвящена феномену эвфемизации этнонимов в современном немецком языке. Автор прослеживает введение терминов «этнонимия» и «этноним» в научный оборот на основании их кодификации в русско- и немецкоязычных словарях лингвистических терминов. Особое внимание уделено проблеме эвфемизации неполиткорректных этнонимов в языке и речи. В результате анализа словарей XIX—XXI вв. (толковых, этимологических, вариантных, лингвострановедческих и др.) проиллюстрирована лексикографическая кодификация частотных этнонимов, выделены и проанализированы изменения в семантике данной лексики. Акцентируется внимание на том, что дискриминирующему использованию ряда этноними-ческих номинаций способствовали исторические факторы. На основании лексикографического анализа диахронической трансформации содержательной составляющей этнонимов, а также привлечения современного текстового материала, автор приходит к выводу о постепенном вытеснении ряда некорректных этнических номинаций из употребления в современном немецком языке, несмотря на наличие данных пейоративно маркированных лексем в словарях XXI в. При этом выделяются альтернативные политкорректные нейтральные наименования, включающие авто- и ал-лоэтнонимы, структурно представленные как однокомпонентными словами, так и композитами, словосочетаниями, аббревиатурами. В статье обосновывается мысль о том, что эвфемизации этнонимов обусловлена различными внеязыковыми факторами и прежде всего идеологией политической корректности, являющейся ценностью немецкоязычного социума.
Ключевые слова: этнос, этницизм, этнонимия, этноним, макроэтноним, микроэтноним, автоэтноним, аллоэтноним, языковая дискриминация, языковой расизм, эвфемизация этнонима, лексикографическая кодификация.
* Едличко Анжела Игоревна — кандидат филологических наук, доцент кафедры немецкого языка и культуры факультета иностранных языков и регионоведения МГУ имени М.В. Ломоносова (e-mail: [email protected]).
1. Einleitung
Im Mittelpunkt des Aufsatzes steht die sprachlich hergestellte Positionierung in Bezug auf Diskriminierung, die sich in alle gesellschaftlichen Strukturen eines Landes und individuellen Betrachtungen eingeschrieben hat. Zu den Diskriminierungsformen gehören die sich durch die Sprache bzw. Sprachhandlungen realisierte "Ethnizismus, Migratismus <...>, die über Ethnisierungen, Migratisierungen <...> funktionieren" [Nduka-Agwu/ Hornscheidt, 2010: 22]. Ablehnung und sprachliche Diskriminierung gegen einige Ethnien (z.B. Sinti/e und Roma) sind in der Bevölkerung Europas noch immer stark verbreitet [ibid.: 218]. Die Berücksichtigung der Ethno-nyme und ihr korrekter Gebrauch ist in diesem Sinne im Kontext derer Euphemisierung von bedeutendem Interesse. Die Euphemismen, die der Beschönigung, Verhüllung oder Verschleierung der negativen Aspekte dienen, helfen bei dem korrekten Gebrauch. Im Rahmen des Beitrags lässt sich anhand einiger Beispiele aus lexikographischen Quellen und Medien zeigen, welche politisch korrekten Benennungen der Ethnien kodifiziert sind und wie sie in der Rede verwendet werden.
2. Versuch begrifflicher Definitionen
2.1. Zur Klärung des Begriffs Rasse(n)
Der Begriff Rasse wurde ins Deutsche im 17. Jh. als eine biologische Kategorie zur Bezeichnung von Untergruppen einer Art, die in typischen vererblichen Merkmalen übereinstimmen [Duden, 2001: 652], aus dem Französischen entlehnt. Die Bedeutung dieses Terminus wurde von Tieren und Pflanzen auf Menschen übertragen, die in verschiedenen Rassen klassifiziert wurden. Deutsche Anthropologen und Philosophen des 18. Jh. stellten Theorien über die rassistische Hierarchisierung auf, die von Arthur de Gobineau 1853 "als bewertende Unterscheidung zwischen 'höheren' und 'niedrigen' Rassen entwickelt wurden" [Nduka-Agwu/ Hornscheidt, 2010: 344]. Dem "Grossen Wörterbuch Politik" folgend war die Bezeichnung "Rasse" im 19. und frühen 20. Jh. "in Bezug auf Gesellschaften eher ein an Kultur, Lebensraum und Sprache angelehnter Begriff" [Wanko/Zollondz, 2005: 289]. Politisch unkorrekt wird der Begriff in dem Fall, "wenn sich eine ethnische Gruppe (Ethnie) gegenüber einer anderen kulturell überlegen fühlt", und das offenbart in verschiedenen Formen des Rassismus (z. B. Unterdrückung und Gewalt). Deshalb hat die UNESCO im Jahr 1952 empfohlen, den Begriff "Rasse" durch "ethnische Gruppe" zu ersetzen [ibid.].
Der Soziologe Leiprecht notiert, Rasse ist "ein ideologisches Konstrukt und keine empirische Gesellschaftskategorie, und bezeichnet von daher eine bestimmte Reihe imaginärer Eigenschaften genetischer Vererbung" [Leiprecht, 2001: 42]. Begriffe ethnische Gruppe oder Ethnie betrachtet er als "sozial-historische Kategorien" [ibid.].
Zu den Begriffen Ethnonymie und Ethnonym(e)
Ethnonyme (auch ethnische Namen, Volksnamen) sind zu einem der wichtigsten sprachwissenschaftlichen Themen geworden, sowohl gesellschaftlich-politisch als auch wissenschaftlich betrachtet. Dieses Phänomen liegt nach Ausweis verschiedener Analysen tief im Interesse nicht nur von Sprachwissenschaftlern [Обукаускайте, 2007; Шен, 2009; Markefka, 1999; Schöb/Schöb, 2008] und Lexikographen [Roback, 1970], sondern auch von Historikern, Soziologen, Politologen, Politik- und Kulturwissenschaftlern [vgl. Зубарева, 2007; Шевлякова, 2014; Kushkumbayev, 2009; Sarrazin, 2014].
Es zeigt sich aber, dass die Termini Ethnonymie und Ethnonym im 20. Jh. keine verbreitete lexikographische Kodifizierung hatten und nur einzelne Eintragungen von diesen Begriffen in linguistischen Wörterbüchern präsentiert wurden. Bemerkenswerterweise beschreibt Akhmanova im Wörterbuch linguistischer Termini von 1966 kurz und knapp den Begriff Ethnonymie (eng. ethnonymics) als "ein Teilgebiet der Anthroponymik, das Volksbezeichnungen erforscht" [Ахманова, 1966/2004: 529]. Eine beinahe gleiche Definition, die auf die Befassung derer Teildisziplin mit Herkunft, Verbreitung, Funktionieren und Struktur von Ethnonymen hinweist, wurde in der linguistischen Enzyklopädie publiziert [Нерознак, 1990: 598—589]. Ethnonym als "eine besondere historische lexikalische Einheit" [ibid.: 598] wurde in einem späteren Erklärungsversuch eine "Volks- und Stammesbenennung" [Розенталь/Теленкова, 1984/2003: 619] genannt. In Anlehnung an aktuelle Forschungen zur Soziolinguistik und interkulturellen Kommunikation entstanden im 21. Jh. weitere Definitionen, in denen neben der gesellschaftlichen inhaltlichen Seite auch historische, kulturelle und soziolinguistische Aspekte in Betracht gezogen werden. Anhand der unten angeführten Einträge wird deutlich, dass Ethnonyme ein wichtiges Forschungshilfsmittel der Sprach-, Kultur-, Geschichts- und Migrationswissenschaften sind, vgl.:
этноним — название этноса (народа, племени, народности, нации и т.п.); несет в себе ценную историческую и лингвистическую информацию. Изучение этнонимов дает возможность проследить пути этнических миграций, культурные языковые контакты [Жукова/Ле-бедько/Прошина/Юзефович, 2013: 476].
Ethnonym n. Auch: (Volksname). Bezeichnung für Ethnien, d.h. Bevölkerungsgruppen mit einer einheitlichen Kultur und/oder gemeinsamer Sprache, z.B. Basken, Kurden, Iren [Metzler Lexikon Sprache, 2004].
Ethnonyme können nach Hauptmerkmalen in verschiedene Gruppen unterteilt werden. Nach der Größe von Ethnien werden Makro- und Mik-ro-Ethnonyme unterschieden [Нерознак, 1990: 598]. Die Wir/Andere-Di-chotomie liegt einer weiteren Klassifikation zugrunde, deswegen wird der Begriff "Ethnonyme" in einem zweifachen Sinne gebraucht:
1. Selbstbezeichnungen, in anderen Terminologien auch Autoethnonyme [ibid.] und Endo(ethno)nyme [XyK0Ba/.Te6eflbK0/np0mHHa/ro3e$0BHH, 2013: 470], die immer neutral und politisch korrekt sind.
2. Fremdbezeichnungen, die auch Allonyme [Hepo3HaK, 1990] und Exo(ethno)nyme [XyK0Ba/.Te6eflbK0/np0mHHa/ro3e$0BHH, 2013: 464—465] genannt werden. Innerhalb dieser Kategorie sind auch Ethnophaulismen (abwertende Bezeichnungen für eine Ethnie) zu erwähnen.
3. Euphemisierung von Ethnonymen. Analyse einiger Beispiele
Die Tendenz, euphemistisch Sachen und Erscheinungen zu umschreiben, ist in vielen fachsprachlichen Bereichen bemerkbar, u. a. in Medizin, Bildung, Ökologie, Wirtschaft, Politik, etc. In Anlehnung an die Höflichkeitstheorien von Brown/Levinson [Brown/Levinson, 1987] kann der Euphemismus zum Zwecke der Höflichkeit oder Political Correctness als Umbenennung oder Beschönigung dienen. Aus soziolinguistisch-pragmati-scher Sicht ist der Euphemismus eine gesellschaftliche Spracherscheinung.
Als Material der Analyse wurden die Einträge als ethnisch diskriminierend akzeptierter Benennungen Eskimo, Indianer, Zigeuner, Neger (Mohr) in einsprachigen deutschen Wörterbüchern und Texten untersucht. Bei der lexikographischen Analyse war es wichtig, folgendes zu berücksichtigen: Worteinträge, Definitionen, Verwendungsbeispiele, Redewendungen, Hinweise auf sprachliche Besonderheiten, etymologische Angaben.
3.1. Ethnonym 1: Eskimo
Eine Bedeutungsexplikation für den Begriff Eskimo aus dem aktuellen Wörterbuch Duden-online kann als ein Beispiel angeführt werden:
Eskimo, der
1. Angehöriger einer in arktischen und subarktischen Gebieten (besonders in Grönland) lebenden Völkergruppe; Inuk; 2. Schwerer Mantelstoff.
Herkunft
wohl Fremdbezeichnung für diese Völkergruppe aus nordostamerikanischen Indianersprachen (Algonkin), früher fälschlich übersetzt mit 'Rohfleischesser'.
Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
das haut den stärksten Eskimo vom Schlitten (salopp: das ist wirklich umwerfend, verblüfft einen sehr).
Besonderer Hinweis
Die Bezeichnung Eskimo wird gelegentlich als diskriminierend empfunden, auch wenn die Wortherkunft 'Rohfleischesser' inzwischen sprachwissenschaftlich umstritten ist. Als Ausweichbezeichnung (im Plural) wurde
Inuit vorgeschlagen; diese bezieht sich jedoch nur auf einen Teil der Völkergruppe1.
Die metasprachlichen Kommentare verdeutlicht Goddard wie folgt: 'In the 1970s in Canada the name Inuit all but replaced Eskimo in governmental and scientific publication and the mass media, largely in response to demands from Eskimo political associations. The erroneous belief that Eskimo was a pejorative term meaning 'eater of raw flesh' had a major influence on this shift. The Inuit Circumpolar Conference meeting in Barrow, Alaska, in 1977 officially adopted Inuit as a designation for all Eskimos, regardless of their local usages' [Goddard, 1984: 7]. Ein Verweis darauf, dass der ethnische Begriff Eskimo diskriminierend ist, ist nicht die einfache und ganz neutrale erste Bedeutung "Angehöriger einer <...> Volksgruppe", sondern einerseits der besondere Hinweis auf die etymologische Information über die nicht eindeutige Übersetzung des Wortes mit 'Rohfleischesser', andererseits die Redewendung mit dem genannten Begriff "das haut den stärksten Eskimo vom Schlitten", deren pejorative Gebrauch durch die Markierung 'salopp' bezeichnet wird.
Die Verwendung des Ethnonyms Eskimo findet sich auch in verschiedenen gegenwärtigen Kontexten als ein positiv akzeptierter Markenname nicht nur für z. B. Sportwaren2 sondern auch für Speiseeis- und Tiefkühlkostfirmen bzw. Tiefkühlprodukte:
(1) Eskimo ist nicht nur eine Eismarke. <...> Eskimo steht aber auch für Sommer, Sonne, Spaß, Kindheit gestern und heute. Da die beliebtesten Klassiker auch heute noch bei Eskimo im Sortiment sind, lassen sich damit schöne Kindheitserinnerungen zurückholen. <...> All das macht Eskimo zu einer der beliebtesten, sympathischsten und bekanntesten Marken Österreichs3.
Im Artikel "Eskimo-Eis und Rassismus" von Sissi Stein-Abel in der Berliner Zeitung gibt es die kritischen Argumente gegen den Gebrauch dieser Bezeichnung, die von einer Frau vom Volk Inuit gemeinhin als Beleidigung erachtet wird:
(2) In Neuseeland hat, pünktlich zur UN-Rassismus-Konferenz in Genf, eine kanadische Touristin vom Volk der Inuit Marshmallow-Eskimos ('Pascall Eskimos') entdeckt, die der Süßwarenhersteller Cadbury/Pascall seit 1955 verkauft. Das Wort Eskimo sei in ihrer Heimat inakzeptabel, weil es negative rassistische Assoziationen wecke, erklärte Seeka Lee Veevee Parsons aus dem Nunavut Territory. Sie sei früher von weißen Kindern so gehänselt worden. Auch Form und Aussehen der gummibärchengroßen Sü-
1 Duden online. Available at: URL: http://www.duden.de/rechtschreibung/Eskimo_ Volk_Gruppe_Stoff (accessed: 04.02.2016).
2 Vgl. Eskimo Kajak Homepage. Available at: URL: http://www.eskimo.de/ (accessed: 04.02.2016).
3 Unilever Österreich. Available at: URL: http://www.unilever.at/our-brands/detail/ Eskimo/333300 (accessed: 10.02.2016).
ßigkeiten — das Gesichtchen von wärmendem Marshmallow-Pelz umhüllt —
sei eine unfaire Stereotype4.
Der vom Artikel ausgehende Affront gegen die ethnische Gruppe wird in einer Linie mit falscher Etymologie der Fremdbezeichnung verbunden. Es sei auf die Selbstbenennungen der indigenen Völker aus dem nördlichen Polargebiet, die unter dem Oberbegriff Eskimo zusammengefasst werden, hingewiesen. In Nord- und Nordostkanada gibt es die Bezeichnung Inuit (östliche Eskimos), auf Grönland sowohl Inuit (Sgl. Inuk) als auch Kalaallit (auch Katladlit), auf der russischen Tschuktschen-Halbinsel und auf der St.-Lorenz-Insel vor Alaska werden westliche Eskimos als Yupik (auch Yuit, Sgl. Yuk) bezeichnet. Eine in Nordwestalaska lebende kleinere Dialektgruppe der Inuit nennt sich Inupiat (Sgl. Inupiaq), in Nordalaska und Nordwestkanada Inuvialuit (auch Inuvialiut, Sgl. Inuvialuk)5.
3.2. Ethnonym 2: Indianer
Noch eine aus einer europäischen Fremdbezeichnung entstandene Sammelbezeichnung ist Indianer, der "zu einem der Völker gehört, die schon in Amerika gelebt hatten, als die Weißen kamen"6. Es sei mehrmals unterstrichen, dass dieses "Fantasiekonstrukt" [Nduka-Agwu/Hornscheidt, 2010: 141] wegen seines kolonialen Kontextes und des Genozids gegen indigene Völker amerikanischer Kontinente auch als problematisch gilt und durch Romane, Westernfilme und Wörterbucheinträge geprägt wird (vgl. Komposita mit dem Erstglied Indianer-: Indianerhäuptling, Indianerköstüm, Indianerroman, Indianerspiel, Indianersprache Indianerreservation7). Von Interesse sind auch einige Redewendungen, die sich in der Regel auf unsere Vorstellung über diese Völker beziehen. Die Seme 'mutig', 'immun gegen Schmerz' liegen z. B. der scherzhaften Redewendung 'ein Indianer kennt keinen Schmerz' zugrunde: man muss tapfer, darf nicht wehleidig sein8.
Da Völker mit unterschiedlichen Sprachen, Kulturen, Geschichte und Eigenbenennungen Amerika einst besiedelten, werden auch heutzutage indigene ethnische Namen gebraucht. In Kanada wird ein allgemeiner nicht auf Indianer beschränkter Begriff verwendet: First Nations bzw. Premières
4 Stein-Abel S. Eskimo-Eis und Rassismus // Berliner Zeitung. 23.04.2009. Available at: URL: http://www.berliner-zeitung.de/archiv/eskimo-eis-und-rassismus, 10810590, 10635130.html (accessed: 10.10.2015).
5 Handbook of North American Indians. Vol. 5 (Arctic), 1984; Eskimo. Inuit. Yupik. Available at: https://de.wikipedia.org/ (accessed: 01.03.2016); Zhukova I., Lebed'ko M. American Quilt: A Reference Book on American Culture. Vladivostok, 1999. P. 301—302, 609.
6 Götz D., Haensch G., Wellmann H. (Hrsg.) Langenscheids Großwörterbuch: Deutsch als Fremdsprache. M., 1998. S. 513.
7 Duden online. Available at: http://www.duden.de/rechtschreibung/Indianer (accessed: 04.02.2016).
8 Ibidem.
Nations, d. h. 'Erste Nationen' oder 'Erstbewohner / Ureinwohner Amerikas'. Im lateinamerikanischen Raum bezeichnen sie sich selbst als Indígena (in Guatemala oder Brasilien), Nacionalidad, Indígena (Ecuador), Pueblo Originario (Bolivien)9. Individuelle und spezifische ethnische Gruppen, die unter dem verbreiteten Sammelbezeichnung Indianer subsumiert werden, sind Algonkin bzw. Algonquin, Inkas, Azteken, Tonkawa, Beothuk, Omaha, Injun, Indio und viele andere10. Es wird vorgeschlagen, solche Selbstbenennungen zu gebrauchen, um die rassistisch behafteten Assoziationen zu vermeiden.
3.3. Ethnonym 3: Zigeuner
Die heute als diskriminierend empfundene Stammesbezeichnung Zigeunerin, deren Herkunft unklar ist, bedeutet einen "Angehörigen der Volksgruppe der Sinti und Roma"11, die zum ersten Mal im 15. Jh. in Deutschland auftraten. Mit dem Begriff Zigeuner sind "romantisierende, folkloristische und überwiegend negativ diskriminierende und rassistische Konnotationen" [Nduka-Agwu/Hornscheidt, 2010: 215] verbunden. Die Verwendung dieser Bezeichnung und der meisten Derivate wird auch von den genannten ethnischen Gruppen als abwertend empfunden. Die Benennung der Eigenschaften, Lebensweise und Handlungen von der Ethnie ist mit solchen Adjektiven wie asozial, bettelnd, diebisch, dick, dreckig, laut, verdammt und Verben prophezeien, stehlen, verschwinden, trügen112 einhergehend. Die übertragene Bedeutung dieser Bezeichnung gilt auch als diskriminierend, vgl. die negativ markierte Definition "(umgangssprachlich, meist abwertend) jemand, der ein unstetes Leben führt"13.
In verschiedenen thematischen Bereichen entstand eine ganze Wortbildungsreihe, bei der die Wortbildungsprodukte durch die Zusammensetzung aus dem Substantiv Zigeuner- als Erstglied und einem anderen Substantiv als Zweitglied gebildet werden, beispielsweise die Wortbildungen mit Zigeuner- als erstem Glied: Zigeunerbande, Zigeunerkapelle, Zigeunerkind, Zigeunerlager, Zigeunerleben, Zigeunermusik, Zigeunerprimas, Zigeunerschnitzel, Zigeunersoße, Zigeunersprache, Zigeunertonleiter, Zigeunerwagen, Zigeunerwirtschaft14. Einige zusammengesetzte Begriffe wie z.B. Zigeunerkapelle, Zi-
9 Duden online. Op. cit.; Ströbele-Gregor J. Indigene Emanzipations-Bewegungen in Lateinamerika // Bundeszentrale für Bildung. Nr. 51—52. 2006. Available at: URL: http:// www.bpb.de/apuz/29319/indigene-emanzipationsbewegungen-in-lateinamerika?p=all (accessed: 15.01.2016).
10 Zhukova I., Lebed'ko M. Op. cit. P. 25, 36-37, 300.
11 Duden. Herkunftswörterbuch. Mannheim u.a., 2001. S. 949.
12 Das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache. Available at: http://www.dwds. de/?view=1&qu=zigeuner (accessed: 15.01.2016).
13 Duden online. Available at: URL: http://www.duden.de/rechtschreibung / Zigeuner (accessed: 15.01.2016).
14 Ibidem.
geunermusik, Zigeunerprimas, Zigeunertonleiter15 treten mit den Bräuchen dieser Ethnie zusammen und gelten hinsichtlich der Sprachebene als keine negativ markierten Bezeichnungen.
Die vom genannten Ethnonym abgeleiteten lexikografisch kodifizierten Verben zigeunern, herumzigeunern und das Adjektiv zigeunerhaft werden dagegen als abwertend und veraltend bezeichnet:
zigeunerhaft 1. (in seinem Äußeren, z.B. im Hinblick auf seine schwarze Haarfarbe, bräunliche Haut) einem Zigeuner ähnelnd; 2. (meist abwertend) unstet;
zigeunern 1. (abwertend, veraltend) unstet umherziehen, vagabundieren; 2. (seltener, meist abwertend, veraltend) ein Zigeunerleben führen;
herumzigeunern (salopp, abwertend) herumziehen, ohne festen Wohnsitz [und richtigen Beruf] sein und ein ungeordnetes, unstetes Leben führen16.
Der Gebrauch dieser Ethnonyme hängt von einer Reihe von Faktoren ab, auf die in den Wörterbüchern durch verschiedene Markierungen verwiesen wird. Viele Wörter gelten als unhöflich, abwertend und rassistisch, andere gehören zu einer regionalen Variante des Deutschen. Bei den hier analysierten Begriffen und Wörterbucheinträgen gibt es bei allen Wörtern einen Hinweis auf Diskriminierung durch die Markierung.
3.4. Ethnonym 4: Neger (Mohr)
Als weitere Musterbeispiele für den alltäglichen pejorativen Sprachgebrauch können solche Bezeichnungen wie N-Wort (Neger) und M-Wort (Mohr) genannt werden. Geht man zeitlich etwas zurück, so kann man sehen, dass sich diese Wörter im Kontext von Versklavung gebrauchen lassen. Ein Blick ins 19. Jh. zeigt die kodifizierte Bedeutung des N-Wortes im Handwörterbuch der deutschen Sprache von D. Sanders17:
Neger, m., -s, uv., (-n): ein Schwarzer (vgl. Mohr) mit krauswolligem Haar und einigermaßen affenähnlich. Schädel, weibl.: N—in.
Diese Benennungen wurden auch in den ältesten Nachschlagewerken Duden vom Anfang des 20. Jh. verwendet. Bedeutungsexplikationen für die genannten Begriffe im Großen Duden18 von 1934 lauten:
Mohr [l.] (Neger; Metallpulver) m.; -en, -en;
Neger [l.; f.] (Schwarzer) m., -s, - || Negersklave usw. || negerisch.
Im Stilwörterbuch der deutschen Sprache19 von 1934 fehlte das N-Wort, aber das M-Wort wurde auch im Kontext von Sklaverei dargestellt:
15 Ibidem.
16 Duden online. Available at:http://www.duden.de/ (accessed: 15.01.2016).
17 Sanders D. Handwörterbuch der deutschen Sprache. Leipzig: Wigand, 1869. S. 560.
18 Der große Duden. Rechtschreibung der deutschen Sprache und der Fremdwörter. Nach den für das Deutsche Reich, Österreich und die Schweiz gültigen amtlichen Regelungen / Bearb. von O. Basler. Leipzig: Bibliographisches Institut, 1934. S. 363, 378.
19 Der große Duden. Stilwörterbuch der deutschen Sprache / Bearb. von O. Basler. Leipzig: Bibliographisches Institut, 1934. S. 342.
Mohr: er ging als M. (Neger) zum Maskenball; schwarz wie ein M.; einen Mohren bleichen, weißwaschen wollen. — Der M. hat feine Arbeit (Schuldigkeit) getan, der M. kann gehen (Sch.). Wär' ich der M., nicht möchte' ich Jago sein (Sh.).
Bei den hier analysierten Begriffen und Wörterbucheinträgen gibt es heute bei allen Wörtern einen Hinweis auf Diskriminierung durch konservativ-kritische Konnotationen "wird häufig als diskriminierend empfunden"20. In Variantenwörterbüchern sind auch regionale Wörter und Wendungen, die als umgangssprachlich und veraltend markiert sind, vgl.:
neger <fr.> (ostöst., ugs., veraltend): er ist n. (hat kein Geld); ^ Nege-rant;
Negerant der, -en/-en (ostöst., ugs., veraltend): jemand, der kein Geld hat; ^ neger21.
Die Nomination wird heute durch politisch korrekte einfache Bezeichnungen Schwarze r, Farbige r12 oder auch Komposita, Kollokationen und Abkürzungen Afrodeutscher, Österreicher in afrikanischer Herkunft, PoC (People of Colo(u)r) ersetzt, z. B.:
(3) Jetzt diskutiert das ganze Land über sie. Der Grund dafür klingt zunächst gleichermaßen erstaunlich wie erklärungsbedürftig: Dolezal habe sich als Schwarze ausgegeben, obwohl sie eigentlich eine Weiße sei. Oder genauer gesagt: Sie, die vermeintlich schwarze Bürgerrechtsaktivistin, habe ihre afroamerikanischen Wurzeln herbeifantasiert23;
(4) Schwarze Deutsche werden alltäglich mit dem N-Wort beschimpft24.
Den lexikographischen Untersuchungen von Hornscheid zufolge wurde "der Sprachgebrauch einer weißen <...> Person" [Nduka-Agwu/Horn-scheidt, 2010: 472] in den einsprachigen deutschen, dänischen und schwedischen Wörterbüchern der letzen 100 Jahre nie markiert.
4. Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Sprache als kommunikatives Instrument wie eine Waffe benutzt werden kann, um Menschen zu diffamieren. Bei der verbalen Diskriminierung, die zu einem gewöhnlichen Alltagsphänomen wurde, drückt Sprache Machtverhältnisse aus. Sprachlich diskri-
20 Duden online. Available at:URL: http://www.duden.de/rechtschreibung/Neger (accessed: 10.04.2016).
21 Österreichisches Wörterbuch. 41, aktualisierte Aufl. Wien: Österreichischer Bundesverlag Schulbuch, 2009. S. 456.
22 Duden online. Op. cit.
23 Dolezal R. Die Farbenfrage // Zeit online. Available at: http://www.zeit.de/kultur/ 2015-06/rachel-dolezal-hautfarbe-debatte (accessed: 01.04.2016).
24 Kilomba G. Das N-Wort // Bundeszentrale für politische Bildung. Available at: http:// www.bpb.de/gesellschaft/migration/afrikanische-diaspora/59448/das-n-wort?p=all (accessed: 01.04.2016).
miniert werden kann man auf der Wortebene, z. B. durch den Gebrauch von Ethnonymen (Ethnophaulismen). Ethnonyme stehen zunehmend im Interesse von Linguisten, Soziologen, Politikern, Politikwissenschaftlern, Historikern u. a. In der Sprachwissenschaft ist das Ethnonym ein Begriff, der in Abhängigkeit von verschiedenen Theorien unterschiedlich definiert wird.
Die respektvollste Benennung der Ethnien bleibt oft die Selbstbenennung, die als ein primäres oder sekundäres Substantiv vorkommt. Einige Fremdbezeichnungen gelten auch als politisch korrekt. Ausgehend von allen angeführten Beispielen soll man hinzufügen, dass nicht alle höflichen Benennungen Einzug in die deutschen einsprachigen Wörterbücher gehalten haben. Meistens gibt es keine konkreten Lemmata, sondern besondere Hinweise zum Ersatzgebrauch des Wortes. Dabei werden nur solche Ersatzformen genannt, die sich fest in der Rede etabliert haben. Als Ursachen für die unzureichende lexikographische Kodifizierung kann es eine Reihe von Gründen geben [vgl. Nduka-Agwu/ Hornscheidt, 2010: 456—477], u. a. die Selbstverständlichkeit des Begriffs im deutschen alltäglichen Sprachgebrauch, keine bewusste Benutzung des Konzepts, keine für den entsprechenden kulturellen Kontext relevante Herstellung von dem Inhalt des Begriffs. Es ist wichtig, die Kodifikation politisch korrekter Ethnonyme fortzuführen.
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A.I. Edlichko
REVISITING THE EUPHEMIZATION OF ETHNONYMS IN GERMAN
Lomonosov Moscow State University 1 Leninskie Gory, Moscow, 119991
The paper deals with the relationship between the discrimination and the language. The discrimination has signed up in all social structures of the German-speaking countries and individual considerations. Language discrimination against some ethnic groups in different European countries has been still spreading. Ethnonyms, the names of ethnic groups, constitute an important sub-field of the onomastics.
The paper discusses the study of the euphemization of political incorrect ethnonyms in the today's German language. The author analyzes the terms 'ethnonymics' and 'ethnonym', gives a brief history of their lexicographical codification and linguistic description in Russian and German dictionaries of linguistic terms. Ethnonyms are often used as methodological tools by the researchers in various fields: politics, history, sociology, cultural studies, inter-cultural communication, etc. In recent years, research on ethnonymy has attracted much attention of linguists. Numerous publications have appeared documenting the results of studies of various features of ethnonyms and new research in the
cognitive, ethno-, pragma- and sociolinguistic studies of this phenomenon. Our interest in research into the theme comes from the fact that the problem of using these words is nowadays actively discussed in the German-speaking countries by linguists, journalist, politicians, teachers and others. Also the paper focuses on the lexicographical analysis of diachronic semantic transformation of ethnonyms, providing for some textual examples, and the author comes to the conclusion that many of political incorrect names are out of use in the modern German in spite of their codification in the dictionaries of the 21st century. Such ethnic names are substituted with either auto- or alloethnonyms which have different structures (simple words, composites, phrases, abbreviations). From now on we assume that the euphemization ethnonyms depends mostly on extralinguistic causes, first of all the ideology of political correctness. One of the author's conclusion is that the study of this process is very important both for theoretical studies and for practical use in the everyday speech.
Key words: ethnic group, ethnicism, ethnonymics, ethnonym, macro-ethno-nym, micro-ethnonym, autoethnonym, alloethnonym, language discrimination, language racism, ethnonym's euphemization, lexicographic codification.
About the author:
Anzhela I. Edlichko — Candidate of Philology, Associate Professor at the Department of the German Language and Culture, Faculty of Foreign Languages and Regional Studies, Moscow Lomonosov State University (e-mail: [email protected]).
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