Научная статья на тему 'ANALYSE DER WIEDERGABE VON KULTURSPEZIFIKA DES POLITISCHEN MEDIENDISKURSES VON ANGEHENDEN DIPLOMATEN UND JOURNALISTEN'

ANALYSE DER WIEDERGABE VON KULTURSPEZIFIKA DES POLITISCHEN MEDIENDISKURSES VON ANGEHENDEN DIPLOMATEN UND JOURNALISTEN Текст научной статьи по специальности «Языкознание и литературоведение»

CC BY
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Ключевые слова
INTERKULTURELLE KOMMUNIKATION / FACHKOMMUNIKATION / POLITISCHER MEDIENDISKURS / üBERSETZUNG / REALIEN

Аннотация научной статьи по языкознанию и литературоведению, автор научной работы — Chigasheva Marina A., Egorova Zhanna D., Belikov Vladimir V.

Im Mittelpunkt des Aufsatzes steht die interkulturelle Fachkommunikation im Bereich „Politik“. Es werden Realien des bundesdeutschen politischen Mediendiskurses analysiert, ihre Spezifik aus sprachlicher und translatorischer Sicht definiert und die damit verbundenen Schwierigkeiten bei der Wiedergabe ins Russische sowie der Stellenwert der translatorischen Kompetenz für Fachleute im internationalen Umfeld bestimmt und begründet. Die erwähnten Schwerpunkte sind für die Erforschung der Fachsprachen unter aktuellen Umständen von besonderer Relevanz. Das Anliegen dieses Aufsatzes war festzustellen, mit welchen Schwierigkeiten angehende Diplomaten und Journalisten bei der Lösung praktischer beruflicher Aufgaben und zwar bei der Übersetzung fachbezogener Texte konfrontiert werden. Dabei wurde fachbezogene Literatur mit Fokus auf Kulturspezifika und Translation studiert, Probanden befragt, Ergebnisse der empirischen Studie quantitativ und qualitativ ausgewertet und eingeordnet. An der empirischen Untersuchung beteiligten sich 57 Masterstudierende der MGIMO-Universität, 65 % sind angehende Diplomaten, 35 % angehende Journalisten. Sie mussten sechs Texte der online-präsenten Massenmedien (Süddeutsche Zeitung, Die Welt, Der Spiegel, Deutsche Welle) sowie der Webseite des Deutschen Bundestages für Jugendliche (mitmischen.de) ins Russische übersetzen. Der Fokus wurde auf die Wiedergabe von Kulturspezifika gelegt. Der zu analysierende Korpus umfasste insgesamt 56 verschiedenartige Realienbenennungen (Personen-, Orts-, Parteiennamen, Amtsbezeichnungen etc.). Fehlerhafte Äquivalente wurden nach der Klassifikation von Christiane Nord in pragmatische, kulturelle und formale Fehler eingeordnet. Quantitativ wurde festgestellt, dass der größte Teil davon kulturelle Fehler ausmachen. Das wäre auf fehlende Referenten im Zielkollektiv sowie auf mangelnde Wörterbücher zurückzuführen. Um auftretende Schwierigkeiten überwinden zu können, kann ein digitales Nachschlagewerk von Kulturspezifika des politischen Mediendiskurses zu Hilfe kommen.

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THE ANALYSIS OF THE TRANSLATION OF POLITICAL MEDIA DISCOURSE-CULTURE-BOUND ELEMENTS BY FUTURE DIPLOMATS AND JOURNALISTS (IN GERM.)

The paper focuses on certain aspects of intercultural communication in professional political contexts. With this aim the authors seek to analyze culture-bound elements in German political media discourse, determine their specific role and place in the language system as well as point out the eventual pitfalls on the way to translating them into Russian. Another important point of discussion in the paper is the importance of translation skills for international relations experts: journalists and diplomats. By following the relatively new academic trend of analyzing the use of language in professional contexts, the authors hope to cover a somewhat uncharted territory with this work. The study was aimed at identifying the difficulties that future diplomats and journalists face in solving practical problems, in particular in the process of translating professionally oriented texts. The methods employed include analysis of scientific literature, description, polling and questionnaires, quantitative data assessment and systematization...The paper focuses on certain aspects of intercultural communication in professional political contexts. With this aim the authors seek to analyze culture-bound elements in German political media discourse, determine their specific role and place in the language system as well as point out the eventual pitfalls on the way to translating them into Russian. Another important point of discussion in the paper is the importance of translation skills for international relations experts: journalists and diplomats. By following the relatively new academic trend of analyzing the use of language in professional contexts, the authors hope to cover a somewhat uncharted territory with this work. The study was aimed at identifying the difficulties that future diplomats and journalists face in solving practical problems, in particular in the process of translating professionally oriented texts. The methods employed include analysis of scientific literature, description, polling and questionnaires, quantitative data assessment and systematization. The primary experiment was conducted under participation of 57 Russian-speaking master students of MGIMO University: future diplomats (65 %) and journalists (35 %). The students were tasked with translating six German texts into Russian in writing, the text in question originating from various German media outlets such as Süddeutsche Zeitung, Die Welt, Der Spiegel, Deutsche Welle as well as mitmischen.de, the German parliament’s web site for the younger people. The resulting Russian texts were primarily evaluated based on the translation of the 56 German realia (mostly represented in the original text by proper nouns, such as personal names, toponyms, names of political offices, etc.). In accordance with the classification of Ch. Nord the mistakes were divided into pragmatic, cultural and formal groups. The quantitative analysis discovered that cultural mistakes constituted the majority of them. The reason is the lack of correlated denotations in both cultures and of sufficient lexicographic sources. A possible solution to overcome the emerging difficulties is the creation of a digital guide of culture-bound elements of political discourse

Текст научной работы на тему «ANALYSE DER WIEDERGABE VON KULTURSPEZIFIKA DES POLITISCHEN MEDIENDISKURSES VON ANGEHENDEN DIPLOMATEN UND JOURNALISTEN»

АПФ&ПЛ

тематический выпуск ЖАНРЫ РЕЧИ: ИСТОРИЧЕСКАЯ ДИНАМИКА И СОВРЕМЕННЫЕ ТРАНСФОРМАЦИИ

CIP&PL

Original aufsatz

DOI: 10.29025/2079-6021-2022-3-154-168

Thematic issue SPEECH GENRES: HISTORICAL DYNAMICS AND MODERN TRANSFORMATIONS

http://philjournal.ru 2022 No 3 154-168

Analyse der Wiedergabe von Kulturspezifika des politischen Mediendiskurses von angehenden Diplomaten und Journalisten

"Marina A. Chigasheva1, Zhanna D. Egorova2, Vladimir V. Belikov3

Moskauer Staatliches Institut für Internationale Beziehungen, 76 Prospekt Vernadskogo, Moskau, Russische Föderation, 119454;

'ORCID ID: 0000-0003-1423-5479; 2ORCID ID: 0000-0001-7732-0342;

3ORCID ID: 0000-0003-3982-9206;

'Scopus Author ID 57220201657;

'Web of Science Researcher ID AAP-4748-2020;

2 Web of Science Researcher ID AAS-9862-2021;

3 Web of Science Researcher ID: AAX-3056-2021;

*e-mail: mchigasheva@mail.ru

Abstract: Im Mittelpunkt des Aufsatzes steht die interkulturelle Fachkommunikation im Bereich „Politik". Es werden Realien des bundesdeutschen politischen Mediendiskurses analysiert, ihre Spezifik aus sprachlicher und translatorischer Sicht definiert und die damit verbundenen Schwierigkeiten bei der Wiedergabe ins Russische sowie der Stellenwert der translatorischen Kompetenz für Fachleute im internationalen Umfeld bestimmt und begründet. Die erwähnten Schwerpunkte sind für die Erforschung der Fachsprachen unter aktuellen Umständen von besonderer Relevanz. Das Anliegen dieses Aufsatzes war festzustellen, mit welchen Schwierigkeiten angehende Diplomaten und Journalisten bei der Lösung praktischer beruflicher Aufgaben und zwar bei der Übersetzung fachbezogener Texte konfrontiert werden. Dabei wurde fachbezogene Literatur mit Fokus auf Kulturspezifika und Translation studiert, Probanden befragt, Ergebnisse der empirischen Studie quantitativ und qualitativ ausgewertet und eingeordnet. An der empirischen Untersuchung beteiligten sich 57 Masterstudierende der MGIMO-Universität, 65 % sind angehende Diplomaten, 35 % angehende Journalisten. Sie mussten sechs Texte der online-präsenten Massenmedien (Süddeutsche Zeitung, Die Welt, Der Spiegel, Deutsche Welle) sowie der Webseite des Deutschen Bundestages für Jugendliche (mitmischen.de) ins Russische übersetzen. Der Fokus wurde auf die Wiedergabe von Kulturspezifika gelegt. Der zu analysierende Korpus umfasste insgesamt 56 verschiedenartige Realienbenennungen (Personen-, Orts-, Parteiennamen, Amtsbezeichnungen etc.). Fehlerhafte Äquivalente wurden nach der Klassifikation von Christiane Nord in pragmatische, kulturelle und formale Fehler eingeordnet. Quantitativ wurde festgestellt, dass der größte Teil davon kulturelle Fehler ausmachen. Das wäre auf fehlende Referenten im Zielkollektiv sowie auf mangelnde Wörterbücher zurückzuführen. Um auftretende Schwierigkeiten überwinden zu können, kann ein digitales Nachschlagewerk von Kulturspezifika des politischen Mediendiskurses zu Hilfe kommen.

Keywords: interkulturelle Kommunikation, Fachkommunikation, politischer Mediendiskurs, Übersetzung, Realien.

Acknowledgments: Der vorliegende Aufsatz wurde von der MGIMO-Universität im Rahmen des wissenschaftlichen Projektes KMU 11/05 gefördert.

For citation: Chigasheva M.A., Egorova Zh.D., Belikov V.V. Analyse der Wiedergabe von Kulturspezifika des politischen Mediendiskurses von angehenden Diplomaten und Journalisten. Aktuelle Probleme der Philologie und der pädagogischen Linguistik. 2022. № 3. S. 154-168.

* © Чигашева М.А., Егорова Ж.Д., Беликов В.В., 2022.

[gv ф I This work is licensed under a Creative Commons Attribution 4.0 International License K^^KEI^H https://creativecommons. org/licenses/by/4.0/

Оригинальная статья

УДК 81.26-347.78.034

DOI: 10.29025/2079-6021-2022-3-154-168

Анализ передачи значения реалий политического медиадискурса будущими дипломатами и журналистами

*М.А. Чигашева1, Ж.Д. Егорова2, В.В. Беликов3

Московский государственный институт международных отношений,

119454, Российская Федерация, Москва, Проспект Вернадского, 76;

'ORCID ID: 0000-0003-1423-5479; 2ORCID ID: 0000-0001-7732-0342;

3ORCID ID: 0000-0003-3982-9206;

'Scopus Author ID: 57220201657;

'Web of Science Researcher ID: AAP-4748-2020;

2 Web of Science Researcher ID: AAS-9862-2021;

3 Web of Science Researcher ID: AAX-3056-2021;

*e-mail: mchigasheva@mail.ru

Резюме: В статье рассматриваются некоторые черты межкультурной коммуникации в профессиональной сфере деятельности «политика». Анализируются реалии немецкоязычного политического медиадискурса, определяется их языковая специфика и связанные с этим переводческие трудности при передаче их значения на русский язык, а также значимость переводческой компетенции для специалистов-международников. Данное исследование отражает современную тенденцию изучения языка профессии, что обусловливает его актуальность. Исследование было направлено на выявление трудностей, с которыми сталкиваются будущие дипломаты и журналисты при решении практических задач, в частности в процессе перевода профессионально-ориентированных текстов. В ходе исследования привлекались методы анализа научной литературы, описания, анкетирования и опроса, количественной обработки, систематизации полученных данных.

Для достижения поставленной цели проводилось эмпирическое исследование, в котором приняли участие 57 магистрантов МГИМО МИД России: будущие дипломаты (65 %) и журналисты (35 %). Материалом послужили шесть текстов немецкоязычных онлайн-изданий Süddeutsche Zeitung, Die Welt, Der Spiegel, Deutsche Welle, а также веб-сайта германского бундестага для молодежной аудитории mitmischen.de. Основное внимание обращалось на передачу значения специфических реалий на русский язык, выраженных именами собственными (антропонимы, топонимы, официонимы, политонимы и т.д.), всего 56 единиц. Ошибочные соответствия были распределены по группам в соответствии с классификацией К. Норд: прагматические, культурологические и формальные ошибки. При помощи количественного анализа установлено, что б0льшую часть составляют культурологические ошибки. Причиной является отсутствие соотносимых денотатов в обеих культурах и недостаточное отражение специфических понятий в лексикографических источниках. Возможным решением для преодоления возникающих сложностей представляется создание цифрового справочника реалий политического дискурса.

Ключевые слова: межкультурная коммуникация, профессиональная коммуникация, политический медиадискурс, перевод, реалии.

Благодарности: Статья подготовлена в рамках гранта КМУ 11/05 XI Конкурса молодых ученых МГИМО.

Для цитирования: Чигашева М.А., Егорова Ж.Д., Беликов В.В. Анализ передачи значения реалий политического медиадискурса будущими дипломатами и журналистами. Актуальные проблемы филологии и педагогической лингвистики. 2022. № 3. С. 154-168.

Original Paper

DOI: 10.29025/2079-6021-2022-3-154-168

The Analysis of the Translation of Political Media Discourse-Culture-Bound Elements by Future Diplomats and Journalists

"Marina A. Chigasheva1, Zhanna D. Egorova2, Vladimir V. Belikov3

Moscow State Institute of International Relations, 76 Vernadskiy Ave., Moscow, Russian Federation, 119454

'ORCID ID: 0000-0003-1423-5479; 2ORCID ID: 0000-0001-7732-0342;

3ORCID ID: 0000-0003-3982-9206; 'Scopus Author ID: 57220201657;

'Web of Science Researcher ID: AAP-4748-2020;

2 Web of Science Researcher ID: AAS-9862-2021;

3 Web of Science Researcher ID AAX-3056-2021;

*e-mail: mchigasheva@mail.ru

Abstract: The paper focuses on certain aspects of intercultural communication in professional political contexts. With this aim the authors seek to analyze culture-bound elements in German political media discourse, determine their specific role and place in the language system as well as point out the eventual pitfalls on the way to translating them into Russian. Another important point of discussion in the paper is the importance of translation skills for international relations experts: journalists and diplomats. By following the relatively new academic trend of analyzing the use of language in professional contexts, the authors hope to cover a somewhat uncharted territory with this work. The study was aimed at identifying the difficulties that future diplomats and journalists face in solving practical problems, in particular in the process of translating professionally oriented texts. The methods employed include analysis of scientific literature, description, polling and questionnaires, quantitative data assessment and systematization. The primary experiment was conducted under participation of 57 Russian-speaking master students of MGIMO University: future diplomats (65 %) and journalists (35 %). The students were tasked with translating six German texts into Russian in writing, the text in question originating from various German media outlets such as Süddeutsche Zeitung, Die Welt, Der Spiegel, Deutsche Welle as well as mitmischen.de, the German parliament's web site for the younger people. The resulting Russian texts were primarily evaluated based on the translation of the 56 German realia (mostly represented in the original text by proper nouns, such as personal names, toponyms, names of political offices, etc.). In accordance with the classification of Ch. Nord the mistakes were divided into pragmatic, cultural and formal groups. The quantitative analysis discovered that cultural mistakes constituted the majority of them. The reason is the lack of correlated denotations in both cultures and of sufficient lexicographic sources. A possible solution to overcome the emerging difficulties is the creation of a digital guide of culture-bound elements of political discourse.

Keywords: intercultural communication, professional communication, political media discourse, translation, culture-bound elements.

Acknowledgments: The study was supported by the MGIMO University, the grant no. KMU 11/05.

For citation: Chigasheva M.A., Egorova Zh.D., Belikov VV The Analysis of the Translation of Political Media Discourse-Culture-Bound Elements by Future Diplomats and Journalists. Current Issues in Philology and Pedagogical Linguistics. 2022, no 3, pp. 154-168 (In Germ.).

Einleitung und Problemstellung/ Введение / Introduction

Bei der interkulturellen Kommunikation sind sprachliche und kulturelle Besonderheiten auf einander angewiesen. Kulturelle Unterschiede schlagen sich vorerst in der Sprache nieder, was viel Raum für Fehlinterpretationen oder Missverständnisse schaffen kann: Man stößt auf unbekannte Begriffe oder Denk- und Verhaltensweisen, man deutet sie falsch oder findet keine Entsprechungen in der Muttersprache etc. Diese und ähnliche Vorfälle können das Kommunikationsverfahren stören oder misslingen lassen. Auf den ersten Blick

scheint die Fachkommunikation mit keinen größeren Schwierigkeiten verbunden zu sein. Vorausgesetzt, dass man in einem Bereich tätig ist und die Sprache des Geschäftspartners beherrscht, versteht man einander besser, selbst wenn es um verschiedene Nationalitäten und Kulturen geht. Einerseits stimmt es, weil viele Begriffe im Berufsbereich meistens terminologisch geregelt, Verhaltensweisen standardisiert und von vornherein den Kommunikationspartnern bekannt sind. Andererseits können hier auch wegen der sprachlichen und kulturellen Unterschiede Missverständnisse auftreten.

Medientexte spielen bei der interkulturellen Kommunikation eine große Rolle aufgrund ihrer ungehinderten Zugänglichkeit durch das Internet. Solche Texte bieten nicht nur Informationen zu aktuellen Geschehnissen inkl. in der Berufsbranche, sondern auch Überblick über Besonderheiten anderer Kulturen. Gerade sie dienen daher oft als Lehrmaterial bei der Ausbildung von Nachwuchskräften für das internationale Umfeld, was an der Moskauer Universität für internationale Beziehungen (MGIMO-Universität) bspw. der Fall ist. Dieser Ansatz hat seine Gründe. Der wichtigste beruht darauf, dass angehende Diplomaten oder Journalisten in ihrer beruflichen Tätigkeit vorwiegend mit solchen oder ähnlichen Texten zu tun haben, wobei sie selten von Diplomdolmetschern und -übersetzern begleitet werden, unter anderem wegen diskreter Aufgaben. So könnte es sich im Falle der Diplomaten um Noten oder Entwürfe der noch nicht unterzeichneten internationalen Vereinbarungen handeln, bei den Journalisten um die zu übersetzenden exklusiven Interviews. Andererseits treten Vertreter dieser Berufe vermutlich als Vorhut der interkulturellen Kommunikation auf, weil sie bei ihrer Routinearbeit regelmäßig auf unbekannte kulturspezifische Begriffe stoßen und auf eigene translatorische Kompetenz bei der Suche nach entsprechenden Referenten angewiesen sind. Und falls sich diese Kompetenz als mangelhaft erweisen soll, könnten Fehlinterpretationen auftauchen.

Trotz der langen Tradition der linguistischen Analyse von Sprach- und Kulturkontrasten bleiben noch etwaige Lücken, bspw. in der Fachsprachenforschung. Die Bedeutung des kulturellen Kenntnissystems für den Fachkommunikationsprozess sei lange Zeit zu gering eingeschätzt und dabei Kernbereiche der Linguistik, auch lexikalisch-semantische Ebene, aus interkultureller Perspektive nicht berücksichtigt worden, betont Jie Li [1]. Allerdings verlagern sich in den letzten Jahrzehnten Forschungsschwerpunkte auf kulturspezifische Besonderheiten innerhalb der Fachkommunikation. Uns erscheint daher aktuell aus dieser Sicht den politischen Mediendiskurs in den Fokus zu stellen.

Zielsetzung / Цель статьи / The Aim of the Paper

Im Aufsatz wird anhand einer empirischen Studie analysiert, mit welchen Schwierigkeiten angehende Diplomaten und Journalisten kurz vor dem Masterabschluss bei der Erschließung von Bedeutung fremdkultureller Realien aus den fachbezogenen Texten und deren Übersetzung ins Russische konfrontiert werden. Im Mittelpinkt unserer Untersuchung stehen Realien des bundesdeutschen politischen Mediendiskurses. Vorerst aber definieren wir linguistische und translatorische Besonderheiten von Kulturspezifika, begründen diese an konkreten Beispielen des politischen Mediendiskurses sowie betonen den Stellenwert der translatorischen Kompetenz für semiprofessionelle Translatoren. Abschließend schlagen wir eine mögliche Lösung zur Überwindung auftretender Schwierigkeiten vor.

Literaturübersicht / Обзор литературы / A Review of the Paper

Jede Sprache enthält Wörter für spezifische Begriffe, welche in anderen Sprachen fehlen oder anders erläutert werden. Lexikalisch gesehen geht es dabei um Realien. Abgesehen von unterschiedlichen Ansätzen bei den Definitionen sind sich die Forscher über ihre wesentlichen Merkmale einig. Es wird ihr Bezug auf Materielles sowie ihre Gebundenheit an Kultur und Geschichte bestimmter Kommunikationsgesellschaften betont1 [2]. Leonid Barchudarow meinte unter Realien Wörter für „Gegenstände, Begriffe und Situationen, die in der praktischen Erfahrung der Träger einer anderen Sprache einfach nicht vorhanden sind" [3: 101] und führte als Beispiele Benennungen für Nationalgerichte, Trachtenkleider oder Tänze an. Für Wladimir Kutz ist die Rede dabei von Kulturbenennungen als „sprachliche Kodifizierungen der in einer bestimmten Phase gesellschaftlicher Entwicklung entstandenen spezifischen Erscheinungen des gesellschaftlichen (wirtschaftlichen, politischen, kulturell-geistigen) Lebens einer historisch gewachsenen Kommunikationsgesellschaft" [4: 109].

Pekka Kujamäki zählt dazu Bezeichnungen für Gegenstände und Sachverhalte politischer, instituioneller, sozialer, geographischer Art [5: 920-925]. Elisabeth Markstein sieht Realien als Elemente des Alltags, der Geschichte, der Kultur eines bestimmten Volkes, die sich im Gegensatz zu Termini nicht durch eine präzise Definition auszeichnen können, und hält sie für „Identitätsträger eines nationalen/ethnischen Gebildes, einer

1 Ахманова О.С. Словарь лингвистических терминов. М.: Едиториал УРСС, 2004.

nationalen/ethnischen Kultur" [6: 288]. Aus diesem Grund werden Realien auch als kulturgebundene Elemente bezeichnet. So spricht z. B. Heidrun Witte von Kulturemen und definiert sie als „gesellschaftliche Phänomene" [7: 99]. Auch Jürgen Spitzmüller legt Gewicht auf die „Verkoppelung von Sprachgebrauchsformen mit sozialen Werten, Personentypen, Praktiken und Kontexten" [8: 17].

Zum größten Teil beruhen solche Bezeichnungen vorwiegend auf fehlenden Referenten in anderen Kulturen und Sprachen und machen den Transfer problematisch. Was für Muttersprachler auf der Hand liegt und keine Kommentare erfordert, muss für Vertreter anderer Kulturen zusätzlich erklärt werden. Auf die Berücksichtigung kultureller Unterschiede im Kommunikationsverfahren, abgesehen davon, ob es mündlich oder schriftlich verläuft, machen auch andere Forscher aufmerksam wie Veronika Telia2, Svetlana Ter-Minasova3, Anna Wierzbicka [9], Csaba Földes [10]. Besonderes Interesse erweckt heutzutage die Forschung von Realien in der Fachkommunikation, auch aus translatorischer Sicht [1; 11; 12; 13; 14].

Großes Augenmerk auf den kulturspezifischen Wortschatz wird in der Übersetzungswissenschaft gelegt, weil Translatoren dabei immer mit einer „Herausforderung besonderer Qualität und Art" konfrontiert werden [13: 43]. Hier beziehen wir uns auf die Begründung von Hans-Harry Drössiger, für den diese Besonderheit gerade auf Vielfalt von Definitionen ankommt, wobei jeder Forscher eine Eigenschaft der Realien in den Vordergrund rückt [13]. Für Andrea Wurm gehören Realien gerade in die Kategorie „translatorische Probleme", welche „spezifisch translatorisch zu lösen sind" [15: 396]. Laut der Forscherin sollen unter anderem Ideologie, Lokalisierung, Normvorschriften, Pragmatik und Recherche berücksichtigt werden.

In diesem Aufsatz stützen wir uns auf die translatorische Äquivalenz von Vilen Komissarov [16] und Werner Koller [17] und stellen den kontrastiv-linguistischen Ansatz in den Fokus. Der Grund dafür ist, dass es aus extralinguistischer Sicht für den beruflichen Bereich „Politik" besonders wichtig ist, nicht zu weit vom Ausgangstext abzukommen und möglichst äquivalent zu übersetzen. Es ist nicht zu bestreiten, dass eine volle Äquivalenz des Ausgangs- und des Zieltextes nicht erreichbar ist, aber die Aufgabe des Übersetzers besteht gerade darin, möglichst verständlich den Inhalt des Ausgangstextes in die andere Sprache übertragen zu können. Im Mittelpunkt des Aufsatzes steht vorwiegend denotative Äquivalenz, wo der zentrale Gegenstandsbereich der Wortschatz ist.

In der Übersetzungswissenschaft haben sich für Realien die Begriffe landeskonventionelle [17] oder nonäquivalente [16] Elemente durchgesetzt, die viel über ihr Wesen aussagen. Dass sie meistens nur in einer Kultur und in einer Sprache zu finden sind, erschwert nicht nur bikulturelle Kommunikation, sondern macht auch oft die Übersetzung problematisch, weil in der Zielsprache keine direkten Äquivalente vorhanden sind. In diesem Fall geht es nach der Meinung von Werner Koller überwiegend um „Eins-zu-Null-Entsprechung" oder „Lücken im lexikalischen System der Zielsprache" [17: 269]. Der Übersetzer, wie Werner Koller des Weiteren hinweist, solle aber als Vermittler zwischen Sprachen und Kulturen trotzdem solche Lücken schließen. Erich Prunc unterstreicht, dass es bei Fachtexten verhältnismäßig gut klappen würde, weil man auf „eine international genormte Terminologie zurückgreifen kann" [18: 67]. Mira Kadric schreibt von kulturell gefährlichen Situationen, sogar „Brennpunkten", welche durch kulturbedingte Unterschiede zwischen den Sprachen entstehen und zu Problemen bei der Übersetzung führen können. Deshalb ist es ihrer Ansicht nach „kaum möglich, die Gesamtheit der Bedeutung zu übersetzen oder zu dolmetschen" [19: 39].

Kulturspezifische lexikalische Einheiten können beim sprachlichen Transfer eben die meisten Schwierigkeiten bereiten, was bildhaft als „Balanceakt zwischen den Kulturen" bezeichnet wird [20: 59]. Darauf weisen mehrere Forscher hin [13; 15; 17]. Aus diesem Grund werden Realien am Beispiel von verschiedenen Sprachpaaren und Fachbereichen immer wieder untersucht [1; 13; 15; 21]. Trotz vieler theoretischer und praktisch fundierter Studien bleibt also das Thema heutzutage aktuell und rückt dabei die translatorische Kompetenz des Übersetzers in den Vordergrund. Sie wird von Forschern und Praktikern in ähnlicher Weise gedeutet. Lew Nel-jubin nannte sie eine vielschichtige Kategorie, die auch die Fähigkeit umfasst, den Ausgangstext zu verstehen und den Zieltext zu verfassen, mit Rücksicht auf die Besonderheiten von verschiedenen Kulturen4. Vilen Komissarov wies dabei auf linguistische Kompetenz sowohl in der Ausgangssprache als auch in der Zielsprache hin [16]. Dennis Scheller-Boltz zählt dazu mit Verweis auf Gyde Hansen und Paul Kußmaul „die Fähigkeit, die für den jeweiligen Auftrag relevanten Informationen dem Ausgangstext zu entnehmen und je nach Bedarf

2 Телия В.Н. Русская фразеология: Семантический, прагматический и лингвокультурологический аспекты. М.: Школа «Языки русской культуры», 1996.

3 Тер-Минасова С.Г. Язык и межкультурная коммуникация. М.: Слово, 2000.

4 Нелюбин Л.Л. Толковый переводоведческий словарь. М.: Флинта, 2018.

im Zieltext unter Berücksichtigung der Funktion, des Zwecks und der kulturellen Differenzen adäquat wiederzugeben" [22: 218]. Der Forscher akzentuiert extra die Rolle des Fachwissens sowie die kulturelle und interkulturelle Kompetenz, unter der er eine Kompetenz versteht, „Gesprächspartner verschiedener Kulturkreise erfolgreich zusammenzuführen" [22: 220]. Heidrun Witte betont auch die besondere Rolle des Translators als Experten für interkulturelle Kommunikation: „Fehlt ihm Fremdkulturwissen, werden Sachverhalte und Äußerungen ausschließlich auf der Basis der eigenen Kultur interpretiert und verstanden" [7: 77].

Dieser kurze Überblick macht deutlich, dass Sprachkenntnisse ein wesentlicher Bestandteil des Kompetenzprofils eines Translators, aber keine Dominante sind. Genauso umgekehrt bedeutet die translatorische Kompetenz viel mehr als bloß die Suche nach einer entsprechenden lexikalischen Bedeutung und Äquivalente in der Zielsprache. Ausschlaggebend für die erfolgreiche Übersetzung ist die Gesamtheit von mutter- und fremdsprachiger, interkultureller, fachlicher und translatorischer Kompetenz. Die polnische Forscherin Magdalena Lomzik verwendet dafür einen übergreifenden Begriff „soft skills" [23].

Leider muss heutzutage auf mangelnde soft skills der Fachleute (Journalisten, Politikwissenschaftler o. Ä.) gerade im russischen Mediendiskurs hingewiesen werden, wovon zahlreiche Wort-für-Wort-Bezeichnungen fremdsprachiger Begriffe ohne Rücksicht auf kulturelle Unterschiede oder aufgrund Fehlinterpretationen zeugen. Das bekannteste Beispiel dafür wäre G 7 als Большая семерка5 statt Группа семи наиболее промышлен-но развитых стран (kurz Группа семи) gedeutet. Buchstäbliche Übersetzungen (черно-зеленая коалиция, светофорная коалиция) von manchen Begriffen (Schwarz-Grün, Ampel-Koalition) erweisen sich als irrelevant für die Zielrezipienten und bleiben unverständlich. Versuche, gendergerechte Begriffe genauso gender-gerecht ins Russische zu übertragen, führen zur Verletzung oder Fehlinterpretation der sprachlichen Norm in der Zielsprache (бундесканцлерин). Es sei betont, dass geschlechtssensibler Sprachgebrauch von besonderer Bedeutung für den Fachbereich „Politik" ist und wissenschaftlich extra erforscht wird [24].

Kurze Analyse von Medientexten lässt behaupten, dass die Realien einen wesentlichen Bestandteil der institutionellen Fachkommunikation bilden. Als Beispiel können an dieser Stelle die für den politischen Bereich relevanten Begriffe angeführt werden, die im bundesdeutschen Mediendiskurs anzutreffen sind: politischer Aschermittwoch, Deutschlandtag, Baukindergeld, Bundesgeschäftsführer, DigitalPakt Schule, BAföG, Midlife-BAföG, Heimatministerium, Familiennachzug, Dieselverbot, Zwei-Prozent-Ziel, Fördern und Fordern, Konrad-Adenauer-Haus, STIKO. Allen der oben genannten Begriffe ist gemeinsam, dass sie national und fachlich geprägte spezifische Merkmale haben, für welche meistens keine Entsprechungen in der anderen, und zwar in der russischen, Kultur zu finden sind. Selbst wenn sich ähnliche Referenten finden, unterscheiden sie sich von einander durch ihren kulturellen Hintergrund. So fallen z. B. die Bedeutungen von dem deutschen Kindergeld / Elterngeld und dem russischen детское пособие nur auf den ersten Blick zusammen. Beide bezeichnen eine staatliche Finanzhilfe für Eltern mit Kindern (was sie einander ähnlich macht), aber die Bedingungen dafür, Höhe und Dauer sind nicht vergleichbar (was sie von einander unterscheidet). Noch größer werden die Unterschiede beim Begriff Elterngeld Plus. Problematisch erscheinen neue Begriffe, die immer wieder vorkommen, denn im politischen Diskurs wird eine breite Palette von aktuellen Fragen, nicht nur aus dem Bereich „Politik", thematisiert und die Medien prompt darauf reagieren, z. B. Ibizagate, Dieselgate, Homeoffice-Pau-schale, Homeschooling. Erschießung von der Bedeutung in der deutsch-russischen bikulturellen Kommunikation erschwert sich dadurch, dass die oben erwähnten Begriffe völlig oder zum Teil nicht dem Ausgangs- oder Zielkollektiv, sondern einem Drittkollektiv gehören. Auf solche Schwierigkeiten verweist etwa Andrea Wurm und betont, dass nicht immer angemessene Übersetzungsvarianten angeführt werden können [15]. Solche Begriffe sind nie in konventionellen Wörterbüchern vorhanden. Um die Idee der Realien aus fremder Kultur aber verstehen zu können, braucht der Zieltextleser eine kontextuelle Erklärung, was insbesondere Elisabeth Markstein unterstreicht [6: 288].

Die Rolle des Kontextes bei der Semantisierung von Wörtern rückt auch Ulrike Haß in den Vordergrund. Die Forscherin verweist auf eine enge und wechselseitige Beziehung zwischen der Wortbedeutung und dem textbezogenen Kontext und betont, dass eine „flache" Semantik, d. h. die lexikalische Wortbedeutung allein, nicht hinreichend wäre [25: 34]. Eine Ausnahme bilden ihrer Meinung nach Eigennamen, welche im Voraus erläutert werden sollten. Diese These kann aber zum Teil bestritten werden. Eigennamen der anderen Kultur wie Personen-, Orts-, Firmen-, Bündnis- oder Parteiennamen etc. können nur aufgrund des Kontextes korrekt

5 Bekanntlich wurde diese fehlerhafte Entsprechung zum ersten Mal in der russischen Zeitung „Kommersant-Vlast" vom 21.01.1991 erwähnt.

identifiziert werden, wie etwa im Falle Union. Lediglich aus dem Kontext ergibt sich die richtige Bedeutung, ob die Rede von einem Staatenbund (die Union als Europäische Union, vgl. rus. Европейский союз), von einer Partei (CDU oder CSU, vgl. rus. Христианско-демократический союз oderХристианско-социальный союз) oder von einem Parteienzusammenschluss (die Union als CDU/CSU gemeinsam, vgl. rus. блок ХДС/ ХСС) ist. Die lexikalische Bedeutung kommt also auf jede konkrete Situation im Sprachgebrauch an. Wie Erich Prunc in diesem Zusammenhang hervorhebt: „Wer mit Hilfe von Wörtern kommunizieren will, muss bereit und imstande sein, ihre Bedeutung und ihren Sinn in jeder Situation neu auszuloten" [18: 22].

Es sei dabei ebenfalls betont, dass Ähnlichkeiten bei Sprachstrukturen Missverständnisse verursachen können: vgl. das Heinrich-Heine-Haus und das Konrad-Adenauer-Haus. Das zweite Beispiel umfasst im Gegensatz zum ersten neben der kulturellen auch eine berufsbezogene Komponente - es geht nicht um das Elternhaus von Konrad Adenauer (wie bei dem Heinrich-Heine-Haus), sondern um die Zentrale der CDU, weil Konrad Adenauer ein Präzedenzname für die Christdemokraten ist. Aus diesem Grund unterscheiden sich die Übersetzungsstrategien beim Transfer ins Russische: дом-музей Генриха Гейне im ersten Fall und штаб-квартира ХДС im zweiten, wobei man anmerken kann, dass der Name Konrad Adenauer in der russischen Entsprechung zu Recht ausgelassen wird und gar nicht nötig ist. Das vorgeschlagene Äquivalent überträgt die Bedeutung präzise und verständlichvoll auch ohne den Namen des Politikers.

Diplomaten und Journalisten müssen also neben linguistischer und kommunikativer über die translatorische sowie die interkulturelle Kompetenz gleichermaßen verfügen. Ihre berufliche Aufgabe besteht oft darin, nicht nur die Bedeutung von Begriffen lexikalisch zu verstehen, sondern sich auch ihres sozialen, historischen, kulturellen Hintergrundes bewusst zu sein. Erforderlich wäre an dieser Stelle wieder auf Andrea Wurm und ihre These zu verweisen, dass beim Transfer von Realien Pragmatik eine große Rolle spielt [16: 395]. Diese Ansicht teilt auch Vera Mityagina [11]. Bei der Ausbildung angehender Nachwuchskräfte für die berufliche Tätigkeit im internationalen Umfeld wird daher die Entwicklung von den oben erwähnten Kompetenzen in den Fokus gestellt, was gerade an der MGIMO-Universität der Fall ist. Angehende Diplomaten und Journalisten müssen imstande sein, erfolgreich im beruflichen Bereich in Fremdsprachen zu kommunizieren, mündlich und schriftlich aus der Fremdsprache und umgekehrt zu übersetzten, zudem noch mit Rücksicht auf vielfältige kulturelle Besonderheiten der Ausgangs- und der Zielsprache. Sie können also zum Teil für semiprofessionelle Translatoren gehalten werden. Es sei auch betont, dass den MGIMO-Studierenden nur in geringem Maße theoretische Grundlagen im Bereich Translationswissenschaft vermittelt werden. Die translatorische und die kulturelle Kompetenz wird aber konsequent im praxisbezogenen Fremdsprachenunterricht gefördert, denn das gehört zum beruflichen Kompetenzprofil und ist aufs Engste mit konkreten Aufgaben im Berufsbereich verbunden.

Forschungsmethoden / Методы исследования / Research Methods

Theoretisch stützen wir uns auf Thesen von Lexikologie, interkultureller Kommunikation, Übersetzungswissenschaft. Unter den angewandten Methoden sind folgende zu nennen: Analyse fachbezogener Literatur, Beschreibung, Probandenbefragung, Quantitätsanalyse, Einordnung von Ergebnissen. Dabei greifen wir zu einer in der Translationswissenschaft erprobten Methode und möchten anhand der Translate, d. h. Produkte des Übersetzungsprozesses, feststellen, auf welche Schwierigkeiten angehende Diplomaten und Journalisten stoßen, um die Bedeutung von Kulturspezifika korrekt zu erschließen. An der empirischen Studie beteiligten sich 57 Masterstudierende im Alter von 21-23 Jahren, was 84 % vom Gesamtanteil aller Studierenden im Masterstudiengang mit Schwerpunkt Deutsch entspricht. 65 % waren angehende Diplomaten, 35 % angehende Journalisten. Alle Probanden sind russische Muttersprachler, 98 % von ihnen begannen Deutsch als erste Fremdsprache erst an der Universität zu erlernen. Im praxis- und berufsbezogenen Deutschunterricht wurden ihnen fremdsprachige linguistische und kommunikative Kompetenzen vermittelt sowie der Umgang mit fachbezogenen Texten und Termini im Bereich „Politik" aufgrund der Medientexte samt Übersetzung beigebracht.

Als sprachliches Material dienten Texte der bundesdeutschen online-präsenten Massenmedien (Süddeutsche Zeitung, Die Welt, Der Spiegel) sowie der Deutschen Welle und der Webseite des Deutschen Bundestages für Jugendliche (mitmischen.de). Insgesamt wurden den Versuchspersonen sechs kurze Texte zum schriftlichen Übersetzen zu gesellschaftlich-politischen Geschehnissen angeboten. Alle Auszüge enthielten verschiedenartige Realien: vorwiegend Eigennamen (Personen-, Parteien- und Ortsnamen, Titel, Bezeichnungen von Dokumenten und Feiertagen) sowie Bergriffe, die sich auf kulturell- und diskursgeprägten Referenten beziehen (sog. Ideen). Der zu analysierende Korpus umfasste insgesamt 56 verschiedenartige Realienbezeichnungen. Alle Kulturspezifika gehörten zu Begriffen des Ausgangskollektivs, die meisten davon haben keine Referenten im Zielkollektiv.

Die Probanden waren zeitlich nicht begrenzt und durften auf alle möglichen Quellen zurückgreifen. Die Übersetzungen wurden von Berufsdolmetschern und -diplomaten bewertet, die wir zu einer Referenzgruppe im Rahmen unserer Studie zählen. Diese Gruppe bestand aus vier Diplomdolmetschern mit praktischen Erfahrungen von 15 bis 30 Jahren und vier Diplomaten, die beruflich gerade in der Bundesrepublik Deutschland tätig waren oder zurzeit sind. Im Anschluss an die Aufgabe hatten die Probanden einen Fragebogen auszufüllen. Der empirische Teil und die Befragung erfolgten online mit Hilfe von Google Forms.

Fallstudie / Результаты и дискуссия / Results and Discussion

Resultate der empirischen Studie

Praktisch gesehen stellten wir ein translatorisches Problem (im Sinne von Andrea Wurm) und zwar Realien in den Fokus unserer Studie. Die Teilung von 56 analysierten Kulturspezifika in Gruppen zeigt Tabelle 1.

Tabelle 1. Gruppen von Kulturspezifika nach Art klassifiziert

Art Anzahl Beispiele

geographische Namen 13 Bayern, Freistaat, Niederbayern, Vilshofen etc.

Ideen 11 Eigenheimzulage, Fördern und Fordern etc.

Amts- und Funktionsbezeichnungen 11 Ministerpräsident, Finanzminister, CSU-Chef, Bundeskanzler, Generalsekretär etc.

Personennamen 8 Markus Söder, Gerhard Schröder, Horst Seehofer etc.

politische Institutionen 7 SPD, Bundestag, CSU, Bayernpartei, Freie Wähler etc.

Dokumente 4 Hartz IV, Agenda 2010 etc.

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Feste, historische Ereignisse 2 Deutsche Einheit, Aschermittwoch

Einige Realien kamen nicht einmal in einem Text vor, einige wiederholten sich in mehreren Texten. Es wurde also besonders auf russische Äquivalente für kulturspezifische Begriffe geachtet. Es war wichtig festzustellen, welche Probleme angehende Diplomaten und Journalisten bei der Übertragung von fremdsprachigen Begriffen in die Zielsprache haben. 86 % der Probanden konnten alle Kurztexte bewältigen, 5 % nur die Hälfte, 9 % ließen einen Kurztext unübersetzt. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass vorgeschlagene Übersetzungen meistens als adäquat bezeichnet werden können - das Translat spiegelte die Idee des Autors wieder, thematisch und logisch war einheitlich formuliert und verfügte größtenteils über entsprechende Äquivalente der Zielsprache.

Bei der Auswertung von abgegebenen Übersetzungen stützten wir uns auf die Klassifikation der translatorischen Fehler von Christiane Nord [26: 276]. Sie unterscheidet zwischen pragmatischen, kulturellen und formalen Fehlern. Am schwerwiegendsten sind aus ihrer Sicht die pragmatischen Fehler, zu denen die Forscherin auch die traditionellen Inhalts- und Sinnfehler zählt. Kulturelle Fehler ergeben sich aus mangelnder Kompetenz des Translators, die Übersetzung an die Normen und Konventionen der Zielsprache anzupassen, was zu fehlerhaften und nichtadäquaten Entsprechungen führen kann. Solche Fehler sind nach dem Schwergrad an zweiter Stelle. Formale Fehler sind etwa mit Verstößen gegen Orthografie, Interpunktion etc. verbunden und werden in dieser Hierarchie an die dritte Stelle platziert. Die Vertreter der Referenzgruppe wurden gebeten, die entdeckten Fehler gerade nach dieser Klassifikation einzuordnen. Dabei hatten sie als Hilfsmittel genaue Beschreibungen, was unter jeder Fehlerklasse zu verstehen ist. In den auszuwertenden Übersetzungen wurden Fehler aller drei Klassen entdeckt, die meisten aber waren kulturell bedingt. Einen quantitativen Überblick zeigt Tabelle 2.

Tabelle 2. Translatorische Fehler

Fehlerklasse Anteil von nicht korrekt übersetzten Realien Anteil von fehlerhaften Entsprechungen

pragmatische Fehler 8 Realien / 13% 176 / 6 %

kulturelle Fehler 15 Realien / 23 % 539/ 17 %

formale Fehler 4 Realien / 7 % 20 / 1 %

Insgesamt wurden Sinnfehler zu acht lexikalischen Einheiten entdeckt. Die vorgeschlagenen Übersetzungsvarianten widersprechen der Bedeutung der Realien. Drei Lexemen erwiesen sich als schwierig für alle Probanden (Baukindergeld Plus, Eigenheimzulage, Finanzstaatssekretärin). In keiner Arbeit fanden die Vertreter unserer Referenzgruppe eine passende Entsprechung. Das erklärt sich durch fehlende Denotate im Zielkollektiv und ungenügende Erklärungen in Paralleltexten. Andere Fehler dieser Gruppe sind einmalig und eher auf Nachlässigkeit oder Inkompetenz der Probanden zurückzuführen: ein Personenname wurde ausgelassen (Bettina Hagedorn); CDU und CSU verwechselt, Christsoziale als христианские социалисты, Freie Wähler als независимые депутаты und CSU-Chef als генеральный секретарь ХСС übertragen.

Fast doppelt so viele Realien wurden unkorrekt wegen mangelnder interkultureller Kompetenz der Probanden übersetzt. Die Versuchspersonen neigten zu Direktübersetzungen wie etwa ответственное за дела на родине министерство (Heimatministerium); Свободное государство (Freistaat); поощрять и требовать (Fördern und Fordern); радужная коалиция (Regenbogenkoalition). Gleichzeitig wurden unmotivierte Ergänzungen entdeckt: социально-демократическая и энвайронмениалистская партии (die rot-grüne Regierung); коалиция ХДС/ХСС с „Зелёными" в Баварии (Schwarz-Grün), wobei die Versuchsperson außer Acht ließ, dass in Bayern nur eine Unionspartei und zwar die CSU zu finden ist. Pech hatten viele Probanden bei lokalen Ortsnamen: Wolferstetter Keller, Nibelungenhalle, Dreiländerhalle. Diese Kulturspezifika wurden meistens direkt übersetzt (Вольферштеттский подвал, Зал Нибелунгов, Зал трёх стран), transkribiert (Вольферштеттер келлер, Нибелунгенхалле, Драйлендерхалле) oder durch ähnliche Referenten anderer Kulturen ersetzt wie etwa пивнушка, ресторан, паб, трактир, кафе, was stilistisch abwertend oder gehoben wirkte. Es fehlten leider die in diesem Fall nötigen Ergänzungen. Aus unserer Sicht kommt es auf unzureichende interkulturelle Kompetenz der Studierenden, auf fehlende Bereitschaft an, zusätzliche Informationen auf der Suche nach einer passenden Entsprechung zu recherchieren oder auf Unsicherheit und Befürchtung zu weit vom Ausgangstext abzukommen.

Erstaunlicherweise wurden vier Personennamen formal falsch wiedergegeben: Söder - Зедер, Сёдер; Föst - Фест, Фёрст, Фрост; Franz - Франс; Hartz - Хартц. Angeblich wurden solche Fehler aus Versehen oder Nachlässigkeit gemacht, was eigentlich für die schriftliche Übersetzung unzulässig ist. Andererseits wäre es auf sprachliche Interferenz oder Transkribieren ohne Rücksicht auf Normvorschriften oder durchgesetzte Äquivalente zurückzuführen.

Aus der Auswertung von den Ergebnissen geht auch hervor, dass sich terminologische Einheiten (Ministerpräsident, Bundestag, CSU-Generalsekretär, Bundesminister etc.) für die Probanden als nicht problematisch erwiesen. 88 % wurden korrekt übergeben. Das zeugt aus unserer Sicht von der ausreichenden fachlichen Kompetenz der Studierenden.

Resultate der Selbstevaluierung von eigenen Kompetenzen

Aus der Auswertung von Fragebögen geht hervor, dass alle kulturspezifische Begriffe nur knapp der Hälfte der Studierenden (47 %) verständlich waren, die andere Hälfte (53 %) entschied sich für die Option „nicht immer". 53 % der Probanden gaben an, Schwierigkeiten bei der Übersetzung vieler Begriffe zu haben, die Variante „manchmal" wählte ein Drittel (29 %), 11 % der Befragten hatten keinerlei Schwierigkeiten. Nur 7 % der Probanden erwähnten, sie hätten Probleme nicht mit den Begriffen selber, sondern mit der Auswahl eines passenden Äquivalents und mit dessen Anpassung an die sprachliche Norm der Zielsprache gehabt. Nach ihrer Selbsteinschätzung konnten 41 % der Masterstudierenden Entsprechungen im Russischen zu allen kulturspezifischen Begriffen vorschlagen, genauso viele (41 %) waren sich ihrer Auswahl nicht sicher. Für die Option „ausgelassen" hat sich keiner entschieden, obwohl unkonventionell unübersetzte Begriffe entdeckt wurden. Auf die Frage, welche Begriffe genau die meisten Schwierigkeiten bereiteten, durften die Probanden mehrere Antworten wählen. Spitzenreiter sind dabei spezifische Begriffe aus den Bereichen Gesellschaft, Politik, Staatsaufbau (59 %), Kultur (35 %) und Amtsbezeichnungen (23 %). Unter den unübersetzbaren (nach Meinung von Probanden) Begriffen waren Dreiländerhalle, Baukindergeld Plus, Eigenheimzulage, Hartz IV. Zu den Gründen für Unübersetzbarkeit oder Schwierigkeiten bei der Translation zählten die Probanden fehlende etablierte Äquivalente in der Zielsprache, strukturelle Asymmetrie der Ausgangs- und der Zielsprache, erforderliche Einbeziehung von landeskundlichen Informationen für die Erschließung der Wortbedeutungen.

Bei dieser Untersuchung wurde auch klar, dass für die erfolgreiche Übersetzung gleichzeitig mehrere Quellen miteinbezogen werden sollten. So griffen die Probanden meistens auf elektronische zweisprachige Wörterbücher (94 %), textbezogenen Kontext (82 %), deutschsprachige (77 %) und russischsprachige (65 %) InternetQuellen zurück. Eine große Rolle spielte nach Ansicht der Befragten Sprachgefühl (76 %). Schlusslicht bei

der Quellenwahl bildeten Definitionswörterbücher (23 %), landeskundliche Nachschlagewerke (17 %) und gedruckte zweisprachige Wörterbücher (6 %). Bei der Antwort auf diese Frage durften die Beteiligten mehrere Optionen wählen.

Auswertung von Ergebnissen

Die für unsere Studie ausgewählten Texte objektivieren die Behauptung, dass sich der politische Mediendiskurs aus sprachlicher Sicht durch recht viele spezifische Elemente auszeichnet, die gleichzeitig national, kulturell und beruflich geprägt sein können. Und zu Recht, weil solche Texte von aktuellen Ereignissen einer Kommunikationsgesellschaft berichten und die für diese Gesellschaft relevanten Begriffe enthalten. Angehende Diplomaten und Journalisten stehen beruflich vor einer Herausforderung, diese Begriffe korrekt zu verstehen und im Notfall auch übersetzen zu müssen, obwohl sie eigentlich keine Translatoren im echten Sinne sind. Aber ihrer kulturellen und translatorischen Kompetenz kommt eine entscheidende Bedeutung zunächst bei der Ausbildung und später bei der beruflichen Tätigkeit zu, weil gerade Vertreter von diesen Berufen auch korrekte oder fehlerhafte Entsprechungen in der Zielsprache verbreiten können.

Aus der empirischen Studie geht hervor, dass die Masterstudierenden keine Probleme bei der Definierung und Übersetzung von fachbezogenen Termini haben: 88 % davon wurden erkannt und korrekt in die Zielsprache übertragen. Bei den Begriffen, die meistens kulturell bedingt sind und sich auf lokale Besonderheiten beziehen, griffen die Probanden überwiegend zu Direktübersetzung oder Auslassung, was manchmal zu Missverständnissen führte und die Kommunikation erschwerte. Fehlende Äquivalente in der Zielsprache sind sicherlich ein Grund dafür. In solchen Fällen wären kreative Neuschöpfungen empfehlenswert, was seinerseits erhebliche Vorarbeit erfordert oder die Suche nach ähnlichen Referenten in der Zielsprache. Keine passende Neuschöpfung wurde aber bei der Bewertung von abgegebenen Übersetzungen entdeckt, was aus unserer Sicht auf Vorsicht (vielleicht auch auf Unsicherheit) der Probanden deutet, die nicht zu weit vom Ausgangstext abkommen wollten.

Es war auch nur zum Teil erstaunlich, dass sich Eigennamen (und zwar insbesondere Personennamen) als Problemfall für die Übersetzung erwiesen. Bedauerlicherweise wird sich heutzutage im Russischen sowohl mündlich als auch schriftlich nicht an einheitlichen Normregeln orientiert, was seinerseits fehlerhafte Entsprechungen verursacht (vgl. Ангела Меркель, Урсула фон дер Ляйен, Маркус Седер, Заскиа Эскен). Dasselbe gilt auch für Parteiennamen (союз für die Union), manchmal auch für politische Termini (федеральные выборы für Bundestagswahl), was unserer Meinung nach in einem solchen Fall auf den Berufsjargon zurückzuführen ist. Geografische Eigennamen scheinen nur auf den ersten Blick verständlicher, denn im politischen Mediendiskurs können sie noch eine Nebenbedeutung haben, wie im Falle Hambacher Forst (als Symbol für Umweltschutzkampagne der Grünen) oder Hambacher Schloss (ursprünglich als Hochburg der Sozialdemokraten). Nur aus dem Kontext erschließt sich die richtige Bedeutung der kulturspezifischen Elemente und folglich die korrekte Wortauswahl bei der Translation. Wir betonen, dass viele aktuelle Benennungen in konventionellen, auch digitalen, Nachschlagewerken fehlen. Von herausragender Bedeutung sind hier Fach- und Kulturwissen sowie soft skills der Translatoren.

Bemerkenswert ist, dass die Probanden aufgrund fehlender Äquivalente in Nachschlagebüchern eher auf Paralleltexten zurückgriffen, um das Wesen des Begriffes zu begreifen und eine korrekte Entsprechung zu finden. Darauf weisen Informationen aus den Fragenbögen hin, wobei fast gleichermaßen deutsch- und russischsprachige Internet-Quellen angegeben wurden (jeweils 77% und 65%). Dieses Verfahren für die Erschließung von Bedeutung landeskonventioneller Elemente finden wir angemessen. Auf solche Strategie als Hilfsmittel bei der Translation machen auch Forscher [27; 28] und Praktiker aufmerksam [15; 29; 30].

Neben der bewährten Strategie von Paralleltexten und der translatorischen Kompetenz der Übersetzer spielen Wörterbücher und Nachschlagewerke bei dem sprachlichen und kulturellen Transfer nach wie vor eine bedeutende Rolle. Dabei erweisen sich praktisch gesehen bei der bikulturellen Kommunikation zweisprachige Wörterbücher nicht immer eindeutig als hilfreich. Mehr Informationen können einsprachige Lexika enthalten, die aber den Transfer in andere Sprachen selten ermöglichen können. Sowieso braucht man Erklärungen oder Entsprechungen in der Zielsprache. Eindeutig ist, dass ohne Wörterbücher als Hilfsmittel leider (oder zum Glück) nicht auszukommen ist, was auch den Zeitaufwand bei den translatorischen Aufgaben verringern kann. Viel wichtiger ist, was für Wörterbücher zur Verfügung gestellt werden. Wenn es um fachbezogene Texte geht, so wird vorerst nach fachbezogenen Nachschlagewerken im jeweiligen Sprachenpaar gesucht. Was politische Kommunikation im Sprachenpaar Deutsch-Russisch angeht, so wäre hier auf eine Lücke hinzuweisen. Wichtig wären zur Verdeutlichung der Begriffe nicht nur die korrekten Äquivalente, sondern auch kulturell und histo-

risch bedingte Erläuterungen. Ein Beispiel hierfür ist „Das Politiklexikon" von Klaus Schubert und Martina Klein6, von dem zum aktuellen Zeitpunkt eine einzige ins Russische übersetzte Version7 vorliegt. Etablierte Begriffe wie Bezeichnungen von Parteien, Ämter o. Ä. umfassen selbstverständlich auch zweisprachige Wörterbücher. Zugleich sei auch betont, dass trotzdem nicht alle für den politischen Bereich relevanten insbesondere tagesaktuellen Begriffe eingetragen werden, viele werden doch außer Acht gelassen, z. B. Bürgerschaft, Abgeordnetenhaus, Einheitslohn, AHA-Regeln, Basis, Neustart Kultur, Passivhaus, Ende Gelände etc.

Schlussbemerkungen / Заключение / Conclusion

Abschließend lässt sich folgendes behaupten. Erstens sind verschiedenartige Realien (nicht nur fachbezogene) ein wesentlicher lexikalischer Bestandteil von Medientexten. Das erklärt sich durch den interdiskursi-ven Charakter des politischen Mediendiskurses und schafft gewisse Hürden im Umgang mit fremdsprachigen Kulturspezifika. Zweitens wurden auf empirische Weise erwartungsvoll Schwierigkeiten festgestellt, welche die Probanden die gestellte Aufgabe nicht einwandfrei lösen ließen. Die meisten davon sind auf kulturelle Unterschiede des Ausgangs- und des Zielkollektivs zurückzuführen. Solche Denotate haben fast nie Referenten in anderen Sprachen und fehlen in zweisprachigen Definitionswörterbüchern. Sie stellten für unsere Versuchspersonen eine doppelte Herausforderung dar. Das bestätigten auch die Ergebnisse der Selbstevaluierung von Probanden.

Wir möchten extra betonen, dass den Diplomaten und Journalisten besondere Verantwortung beim interkulturellen Transfer obliegt, weil sie vor Diplomdolmetschern und -übersetzern mit fremden Begriffen und Sachverhalten konfrontiert werden. Sie müssen über die Bedeutung von fremden Kulturspezifika entscheiden, entsprechende Äquivalente in der Zielsprache vorschlagen (oft in Zeitnot) und, was auch wichtig wäre, Fehlinterpretationen vermeiden oder sich wenigstens ihrer eventuellen Folgen bewusst sein. Zugleich ist darauf hinzuweisen, dass sie nicht als Translatoren ausgebildet werden und in ihrer beruflichen Tätigkeit praktisch gesehen auf zusätzliche Schwierigkeiten stoßen.

Drittens wurde klar, dass bei beruflichen Aufgaben, wo auch translatorische Kompetenz erforderlich ist, Hilfsmittel von besonderer Bedeutung werden. Aus unserer empirischen Studie geht hervor, dass Wörterbücher nur zum geringen Teil von Probanden verwendet wurden, auch wegen eventueller Lücken im Sprachenpaar Deutsch-Russisch. Nach unserer Überzeugung sind gerade lexikografische Werke am effektivsten bei der Lösung praktisch-orientierter Aufgaben. Sie sparen einerseits Zeitaufwand und können andererseits korrekt formulierte Entsprechungen anbieten. Zudem können sie vermutlich zur Entwicklung von interkultureller Kompetenz angehender Fachleute beitragen. Der praxis- und berufsbezogene Fremdsprachenunterricht kann alle aktuellen Begriffe leider nicht umfassen. Und es lohnt sich nicht. Von besonderer Relevanz erscheint in dieser Hinsicht ein digitales Nachschlagewerk, wo deutsche Kulturspezifika auf Russisch definiert, erklärt und mit Hinweis auf externe Ressourcen veranschaulicht werden. Gerade dieses Projekt wird am Lehrstuhl für Deutsch der MGIMO-Universität in Kooperation mit Berufsdiplomaten und Politikwissenschaftlern realisiert. Vorerst aber ist es nur für die interne Verwendung zugänglich. Des Weiteren wäre an zwei Gruppen von Probanden relevant zu erforschen, ob dieses Mittel den Studierenden wirklich bei der Lösung ähnlicher Aufgaben zu Hilfe kommen kann. Überdies tritt dabei die praktische Bedeutung bei Erforschung von Kulturspezifika aus linguistischer Sicht in den Vordergrund.

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История статьи:

Получена: 18.07.2022 Принята: 11.08.2022 Опубликована онлайн: 25.09.2022

Article history:

Received: 18.07.2022 Accepted: 11.08.2022 Published online: 25.09.2022

Сведения об авторах:

Чигашева Марина Анатольевна, кандидат филологических наук, доцент, заведующий кафедрой немецкого языка Московского государственного института международных отношений (университета), Москва, Российская Федерация; e-mail: mchigasheva@mail.ru.

Егорова Жанна Дмитриевна, кандидат филологических наук, старший преподаватель кафедры немецкого языка Московского государственного института международных отношений (университета), Москва, Российская Федерация; e-mail: z.migunova@mail.ru.

Беликов Владимир Владимирович, преподаватель кафедры немецкого языка Московского государственного института международных отношений (университета), аспирант Национального иссле-

довательского института мировой экономики и международных отношений Российской академии наук, Москва, Российская Федерация; e-mail: belikovvv@gmail.com.

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Marina A. Chigasheva, PhD in Philology, Chair of the German Language Department, Moscow State Institute of International Relations (MGIMO University), Moscow, Russian Federation; e-mail: mchigasheva@

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Zhanna D. Egorova, PhD in Philology, Assistant Professor of the German Language Department, Moscow State Institute of International Relations (MGIMO University), Moscow, Russian Federation; e-mail: z.migun-ova@mail.ru.

Vladimir V. Belikov, Instructor of the German Language Department, Moscow State Institute of International Relations (MGIMO University), PhD Student of the Institute of World Economy and International Relations, Russian Academy of Sciences, Moscow, Russian Federation; e-mail: belikovvv@gmail.com.

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