ЛИТЕРАТУРНОЕ БЫТИЕ ЧЕЛОВЕКА
УДК: 821.161.1
П. Тирген
ПРЕЕМСТВЕННОСТЬ ИСКУССТВ ИЛИ ЧУДО РУССКОЙ ЛИТЕРАТУРЫ ЧАСТЬ 11
Кафедра славянской филологии Университет Бамберг (Бавария), Германия
Аннотация. Русская литература во времена Петра Великого вступает в период смены эпох и одновременного формирования собственной поэзии барокко при кардинальных изменениях истории западноевропейской литературы. В этом процессе можно наблюдать осознанную преемственность старых образцов мышления относительно преемственности власти «translatio imperii» и преемственности искусств «translatio artium». При этом модель «подражание» мгновенно преобразуется в модель «оригинальное чудо» огромнейших масштабов. Ни одна другая мировая литература с такой быстротой, глубиной исследования и поэтической выразительностью не ставила вечные фундаментальные вопросы образа и природы человека, как русская литература в период своего классического развития. Даже сегодня произведения русской литературы по-прежнему являются своеобразным компендиумом вопросов по отношению «определения места человека» в плоскости трагического и комического. В конечном счете только многократно перечитывая текст, можно все это досконально осмыслить.
Ключевые слова: преемственность искусства; образ и образование; стагнация и движение; «определение места человека»; роль читателя.
Поступила: 29.03.2018 Принята к печати: 04.05.2018
1 © Peter Thiergen, 2018
Peter Thiergen
Translatio artium oder Das Wunder der russischen Literatur. Teil 1
Ehemaliger Lehrstuhl für Slavische Philologie, Universität Bamberg, Deutschland
Abstract. Die russische Literatur tritt mit Peter d. Gr. und der zeitgleichen Formierung einer eigenen Barockdichtung in den Epochenwechsel der westeuropäischen Literaturgeschichte ein. In diesem Prozess ist eine bewusste Übernahme der alten Denkmuster «translatio imperii» (преемство власти) und «translatio artium» (преемство искусств) zu beobachten. Dabei wandelt sich in kürzester Zeit das «подражание» -Modell in ein Originalitätswunder größter Maßstäbe. Keine andere Weltliteratur hat in solcher Rasanz, auslotender Tiefe und poetischer Suggestivität die ewigen Grundfragen nach Bild und Wesen des Menschen gestellt wie die russische Klassik. Ihre Werke sind auch heute noch ein einzigartiges Fragekompendium nach der «Bestimmung des Menschen» zwischen Tragik und Komik. Letztlich kann ihnen nur der «Wieder-Leser» gerecht werden.
Schlüsselwörter. Translatio artium; Bild und Bildung; застой und поспешность; die «Bestimmung des Menschen»; die Rolle des Lesers.
Received. 29.03.2018 Accepted. 04.05.2018
1. Leibniz: Progressus phaenomenorum
Wir leben nach Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716) in einer von Gott ausgewählten besten aller möglichen Welten, in welcher «ewige Wahrheiten» ein «Reich der Weisheit» universeller Zusammenhänge geistigen Tätigseins bilden. In dieser Welt dominieren Positivi-tät, Vollkommenheit und «prästabilierte» (= im Vorhinein eingerichtete) Harmonie. Leibniz glaubt für unser Dasein eine «lex certa progressus phaenomenorum» erkennen zu können, zu der auch die Vorstellung eines prognostisch gültigen Unendlichkeitsideals gehört1.
Leibniz hatte, wie wir wissen, einen besonderen Bezug zu Russland. In frühen Jahren stufte er das Land als tabula rasa ein. Im Januar 1712 notierte er allerdings in einem an Peter d. Gr. gerichteten Briefentwurf:
Es scheinet, es sey die Schickung Gottes, dass die Wissenschaft den Kreis der Erden umbwandern und nunmehr auch zu Scythien kommen solle und dass E.M. diessfalls zum Werkzeug versehen, da sie
1 Vgl. [Leinkauf, 1999, S. 198-221].
auf der einen Seite aus Europa, auff der andern aus China das Beste nehmen und was beyde gethan durch gute Anstalt verbessern können1.
Leibniz ernennt Russland zur neuesten Destination der alten Kulturwanderungslehre der translatio studii et artium und schreibt dem Zarenreich das Potential zu, europäische mit asiatischen Ressourcen vereinen und «durch gute Anstalt» verbessern zu können. Russland gehört für ihn nunmehr zu den Bestimmungsländern der «prästabilierten» Weltharmonie.
Friedrich Christian Weber, damals Hannoverscher Gesandter am Zarenhof, berichtet entsprechend, dass Peter d. Gr. Mitte 1714 folgende Vision verkündet habe:
Die Geschicht-Schreiber setzen den alten Sitz aller Wissenschafften in Griechenland, von wannen sie durch das Verhängniß der Zeiten verjaget, und in Italien ausgebreitet, hernächst aber in alle Europäische Länder verstreuet, durch Unserer Vorfahren Unart aber verhindert worden, weiter als in Pohlen zu dringen <...> Nunmehro wird die Reihe an uns kommen [Thiergen, 1978 b, S. 27].
Ohnehin nimmt nach 1700 die Zahl jener Stimmen zu, die Russland in Eigen- und Fremdwahrnehmung nicht nur als künftige militärisch-politische, sondern zugleich als kulturelle Vormacht bezeichnen und dem geographischen Riesenreich eine kommende geistige Führungskraft zuschreiben. 1724 wird, als letzte europäisierende Großtat Peters d. Gr., die Russische Akademie der Wissenschaften in Petersburg gegründet; die feierliche Eröffnung findet nach Peters Tod Ende 1725 statt [Grau, 1999, S. 223-243]. 1755 folgte die Gründung der Moskauer Universität. Das war freilich - im Vergleich zu Paris, Bologna, Oxford, Prag oder Krakau - eine Verspätung von 400 bis 500 Jahren2. Zuvor hatte es in der Ostslavia nur geistliche Hochschulen gegeben. Dass auch sie gewisse Verdienste hatten, ist nicht anzuzweifeln, trotz der Hinrichtung von Sil'vestr Medvedev (1641-1691).
Aleksandr Puskin (1799-1837) konstatiert, dass die (weltliche) europäische Bildung erst mit Peter d. Gr. an den Ufern der Neva vor Anker gegangen sei [Пушкин, 1958, t. 7, с. 306], und Nikolaj Gogol' (1809-1852) beschreibt diesen Aufbruch folgendermaßen:
Россия вдруг облеклась в государственное величие, заговорила громами и блеснула отблеском европейских наук. Все в мо-
1 Vgl. hierzu [Thiergen, 1978 a, S. 27; Thiergen, 1978 b].
2 Vgl. u.a. [Koch, 2008], oder [Fisch, 2015].
лодом государстве пришло в восторг <...> Восторг этот отразился в нашей поэзии, или лучше - он создал ее [Гоголь, 1952, т. 8, с. 370].
Schon zehn Jahre zuvor hatte der ansonsten höchst kritische Aleksandr Gercen (1812-1870) prognostiziert, Russland werde durch Anschluss an die europäischen Wissenschaften «zum ersten Volk der Welt» werden und infolge Peters d. Gr. Hinwendung zu moderner Erziehung und Aufklärung «das endlose Hippodrom in die Zukunft» eröffnen. Hierbei erwähnt er ausdrücklich Leibniz als Ratgeber des Zaren [Герцен, 1954, т. 1, с. 366]. Ganz ähnlich äußerte sich Vladimir Odoevskij (1803-1869), weil Russland «neue Menschen inmitten eines alten Jahrhunderts» hervorbringe. Diese Emphase entspricht der Programmatik der aufkommenden Slavophilie.
Das Schlusswort in dieser Entwicklung spricht gegen Ende des 19. Jahrhunderts der ,Westler' Ivan Turgenev (1818-1883), als er als Repräsentant Russlands auf dem Internationalen Literaturkongress in Paris 1878 bilanziert:
Два столетия тому назад, в 1678 г., у нас не было еще своей литературы <...> Сто лет спустя <...> наша литература становится уже жизнеспособной <...> Миновало еще столетие <...> Русская литература наконец существует; она приобрела права гражданства в Европе [Тургенев, 1968, т. 15, с. 54].
Turgenev - der sich einen überzeugten «europaeus» nannte, dessen «zweites Vaterland» Deutschland sei - hatte früh Leibniz gelesen. Im April 1842 schrieb er an die jüngeren Brüder von Michail Bakunin, er habe gerade Descartes, Spinoza und Leibniz «verspeist» und letzterer «rumort mir noch im Magen» (Лейбниц у меня еще бурчит в желудке). In Turgenevs «Воспоминания o Белинском» steht: Leibniz sei ein Philosoph, der stets idealistisch «auf den Anhöhen geistiger Betrachtung» gelebt habe [Тургенев, 1967, т. 14, с. 53]. Seit den 1850 er Jahren wurde allerdings Schopenhauer zu Turgenevs Leib- und Magenphilosoph. Schopenhauers illusionslose Weltsicht kollidierte zwar mit Leibniz' positiver Weltdeutung, doch Turgenev trennte die translatio artium von der translatio philosophiae und rühmte die russische Literatur ebenso wie die russische Sprache als kulturelle Höchstleistung. Sein Sprachpatriotismus brachte die vielzitierte Formel von der «großen, mächtigen, wahrheitsvollen und freien russischen Sprache» hervor (o великий, могучий, правдивый и свободный русский язык) [Тургенев, 1968, Т. 13, с. 198]. Russland hatte auch im Urteil seiner sog.
Westler (западники) das Bürgerrecht im Kreis und Kreislauf der großen Kulturnationen erlangt.
2. Translatio imperii und translatio artium
Historische Prozesse können in der Tat, zumal mit Blick auf Europa, als Neben- bzw. Nacheinander von Macht- und Kulturwanderungen verstanden werden. Das Geschichtsdenken jeweils neu aufstrebender Völker, Religionen und Kulturkreise sieht das jeweils eigene Land als Erben früherer, Träger jetziger und Garanten künftiger Herrschaftskumulation und Kulturhegemonie. Solche Selbstlegitimationen können sich bis zu regelrechten Weltreichphantasien vergrößern. Entstanden sind diese Denkmodelle aus dem Abfolgeschema antikes Griechenland - Imperium Romanum / Italien - Frankreich. Verlängert wurde diese Erbfolgevorstellung durch spätere Machtgebilde wie das Sacrum Romanum Imperium Nationis Germanicae, die Kolonialmächte, das Zaren- und Sowjetimperium, das sog. Dritte Reich (Третий рейх) oder die Amerika-Suprematie des 20. Jahrhunderts. Heute tritt China hinzu, allerdings als Gegenfaktor zur europäisch-russischen Translationstradition.
Dem Wanderungs- und Kreislaufdenken steht die Vorstellung entgegen, es könne ein Endstadium historischer Entwicklungen geben und damit ein «Ende der Geschichte». Lineare oder zyklische Modelle werden damit, entgegen aller historischen Empirie, als hinfällig betrachtet. Die Theorie eines historischen Endreiches findet sich erstmals bei Vergil, der im 1. Gesang der «Aeneis» Juppiter sagen lässt, es sei von ihm und den «fatorum arcana» (тайны судеб) «beschlossen», die Römer als «Herren der Welt» (dominos rerum) einzusetzen und ihnen «eine Herrschaft ohne Ende» zu übertragen:
His ego nec metas rerum nec tempora pono: imperium sine fine dedi. quin aspera Iuno, quae mare nunc terrasque metu caelumque fatigat, consilia in melius referet, mecumque fovebit Romanos, rerum dominos gentemque togatam. Sic placitum. (Aen. I, 278-283)
Сим я уже ни меты в делах, ни пределов не ставлю: Власть я им дал без конца. Суровая даже Юнона, Кто ныне море тягчит, и землю страхом, и небо, К лучшему дух обратит и будет со мной благосклонна Мира владыкам, к романам, к народу, носящему тогу. Это изволилось мне.
(Перевод В. Брюсова) [Вергилий, 2000, с. 148]
Ein so definitiv teleologisches Weltbild hatte es bis dahin weder im alten Griechenland noch bei den Römern vor Vergil gegeben. Letztlich steckt darin der ungeheure Anspruch, die Menschen den Göttern gleichzusetzen.
Die bekannteste und wirkungsvollste Teleologie im russischen Denken ist mit der Lehre verbunden, Moskau sei das Dritte Rom und werde als solches ewigen Bestand haben. Auf der Grundlage biblischer Denkbilder und späterer Weltgeschichts-Chronographen schreibt Philo-theos von Pskov Anfang des 16. Jahrhunderts:
Яко два Рима падоша, а третий стоит, а четвертому не быти. Denn zwei Rome sind gefallen, aber das dritte steht, und ein viertes wird es nicht geben1.
Moskau wird als Letzterbin zur neuesten mater urbium eingesetzt und erhält in zahlreichen späteren Deutungen den Rang der höchsten Machtstätte des russischen Reiches und der gesamten orthodoxen Sla-via. Die translatio imperii (преемство bzw. эстафета Империи) endet in einem neuen imperium sine fine. Wer dem Mongolensturm, Napoleon oder Hitler widersteht, darf im Nationalbewusstsein einen invictus-Status beanspruchen. Allerdings kann auch berechtigter Patriotismus anfällig für Verklärungsideologien sein2.
Der Frage, ob Vergils Postulat eines imperium sine fine mit dem Finalitätsentwurf von Moskau dem Dritten Rom zusammenhängen könne bzw. ob beide Endzeitmodelle in Texten nach Philotheos in Bezug gesetzt worden sind, ist meines Wissens bisher weder von Historikern noch in der Literaturkritik nachgegangen worden. Ein Konnex wäre auch deshalb denkbar, weil in Vergils berühmter 4. Ekloge (etwa 40 v. Chr.) die Ankunft eines göttlichen Kindes als Beginn einer aber-
1 Aus der umfangreichen Literatur nenne ich [Schaeder, 1963; Синицына, 1998].
2 Vgl. [Три Рима, 2001].
maligen Goldenen Zeit besungen wird, welche ein «neues Stammvolk» (nova progenies / новое племя) und einen «befriedeten Erdkreis» (pa-catum orbem, Vers 17) hervorbringen soll. In Vergils ,neuem Gottessohn' haben Interpreten der 4. Ekloge einen heidnisch-römischen Messias erkennen wollen, der mit der zeitnahen Geburt Christi verglichen werden könne, auch wenn die Latinistik dem Vergil-Gedicht eine «prophetische Dunkelheit» zugeschrieben hat [Büchner, 1961, Sp. 176]. Es bietet sich an, die sog. laudes Italiae und das Stadtlob Roms mit der neuen Rolle Moskaus und damit Russlands mindestens typologisch in Verbindung zu bringen. Wenn Falconet (1716-1791) das berühmte Reiterstandbild Peters d. Gr., das an Denkmäler der Pax-Augusta-Zeit erinnert, mit dem sog. Pacificator-Gestus versieht, kann das auf den orbis pacatus Vergils verweisen. Der Herrscher soll nicht nur als belligerator die Autorität der Macht, sondern als pacificator zugleich den Nimbus der Humanität vermitteln.
Fedor Tjutcev (1803-1873), ein bedeutender Kenner römischer Autoren, soll in einem verlorengegangenen Brief an S.E. Raic geschrieben haben:
Россия как государство - гигант, как общество - младенец /... /
Дотоле утешимся применением к России Виргилиевых стихов:
Tu regere imperio populos, Romane, memento;
hae tibi erunt artes: pacisque imponere morem,
parcere subiectis et debellare superbos.
[Тютчев, 1966, т. 1, с. 279].
Diese Verse finden sich gegen Ende des VI. Buches der «Aeneis» (Vers 851-853). In der Übersetzung von Valerij Brjusov lauten sie:
Ты же народами править властительно, римлянин, помни! Се - твои будут искусства: условья накладывать мира, Ниспроверженных щадить и ниспровергать горделивых! [Вергилий, 2000, с. 275].
Diese Rede aus der sog. Heldenschau ist an Aeneas als den Gründer der römischen Geschichte gerichtet mit dem Auftrag, die Rechte des Siegers nicht ohne Milde eines Friedensbringers umzusetzen. Der Kirchenvater Augustin hat genau in diesen Versen eine Parallele zu christlichen Grundprinzipien erkannt1. Der wahre Herrscher
1 Vgl. [Büchner, 1961, Sp. 369].
wird als benevolenter Diktator oder umgekehrt als gestrenger Menschenfreund gedacht. Das russische Wortfeld Zar / царствовать hängt bekanntlich mit dem Herrschernamen Caesar / Kaiser zusammen.
Als Vissarion Belinskij (1811-1848) im Jahre 1834 mit den «Литературные мечтания», seiner ersten Grundsatzschrift als Literaturkritiker, an die Öffentlichkeit trat, argumentierte er durchgehend im Fahrwasser der translatio-Theorien. Russland sei, so führte er gleich zu Beginn aus, zwar ein «neues Römisches Imperium» (новая Римская империя), habe aber nach den Maßstäben Europas und der Kulturwanderungslehre «noch keine Literatur» (у нас нет литературы) [Белинский, 1953, т. 1, с. 20]. Er nahm damit eine Klage auf, die damals in Russland verbreitet war1 und sogar von Puskin noch in den 1830 er Jahren verwendet wurde [Пушкин, 1958, с. 98, 118, 265, 306]2. Doch Be-linskij verbindet seine Klage mit der Prognose einer unmittelbar bevorstehenden, ja schon begonnenen großartigen Akzeleration, da die russische Literatur ihr Adoleszenz- und also Imitationsstadium verlasse, um mit Riesenschritten zu Europa aufzuschließen und sogar potentiell zur Überholung anzusetzen:
Да! В настоящем времени зреют семена для будущего! И они взойдут и расцветут, расцветут пышно и великолепно, по гласу чадолюбивых монархов! И тогда будем мы иметь свою литературу, явимся не подражателями, а соперниками европейцев. [Белинский, 1953, т. 1, с. 103].
Lern- und Bildungseifer, geistiges Erwachsenwerden mit Vertrauen auf eigene Kräfte werden dafür sorgen, dass es in kürzester Zeit eine «eigene russische Aufklärung» (свое русское народное просвещения) und «wahre Kunstepoche» geben werde [Белинский, 1953, т. 1, с. 101]. Dann werde die russische Literatur nicht mehr aus «trans-plantierten Gewächsen» (пересадные растения), sondern aus Originalwerken bestehen.
Wenige Jahre später konstatiert Belinskij, Russland sei nicht nur in kürzester Zeit seit Peter d. Gr. zur «mächtigsten Monarchie der Welt» geworden, sondern könne mittlerweile «mit der Dichtung aller Völker Europas» konkurrieren [Белинский, 1954, т. 4, с. 22, 25]. Das hierbei verwendete Wortfeld «соперничествовать» entspricht dem im
1 Vgl. [Белинский, 1953, Т. 1, с. 517] zum «нет литературы» - Topos.
2 Siehe aber auch [Пушкин, 1958, T. 7, с. 513]. «Литература у нас существу-
ет, но критики еще нет».
translatio-artium-Denken gebräuchlichen Begriff aemulatio1. Das «russische Imperium», so Belinskij weiter, habe nunmehr eine «allweltlich-historische Bedeutung» (всемирно-историческое значение) erlangt und keine einzige Weltliteratur könne eine so rasante Entwicklung aufweisen wie die russische. Russland habe sich tatsächlich als «geniales Kind» (гениальное дитя, гениальный ребенок) bzw. als «ein Kind wie Herkules» erwiesen, das über einzigartige Zukunftskraft vor allem auf dem Gebiet der schönen Literatur verfüge. Aus der einst bloß «künstlichen Transplantation» sei eine grandiose neuartige Schöpferkraft hervorgegangen. Autoren wie Griboedov und Lermontov, vor allem aber Puskin und Gogol' verkörperten «wahre Genialität» (истинная гениальность), und letztere könnten den Status eines Nationaldichters beanspruchen. Jetzt endlich könne Russland den großen griechischen, römischen und französischen Dichtern gleichrangige Autoren an die Seite stellen, welche zugleich dem Ideal des «Kunst um der Kunst willen» (искусство как искусство) nahekämen2. Russland werde nicht nur sein «siegbringendes Schwert», sondern auch «russisches Denken» (русскую мысль) und Dichter von Weltrang in die europäische Waagschale legen. Überhaupt werde in der «neuen Menschheit» der Zukunft das «alte Griechenland», veredelt durch das Christentum, wieder auferstehen3.
3. Akzelerationsstolz: Nachholen - einholen - überholen
Zu den zahlreichen ,Losungen' der Sowjetzeit gehörte die tem-poralisierende Trias «nachholen - einholen - überholen» (нагнать, догнать, перегнать). Doch das waren Postulate, die Russland schon viel früher, seit der «перестройка» Peters d. Gr., propagiert und geradezu zu einem Topos gemacht hatte. Es gehörte zum russischen Herrscherlob und Selbstbild, die Temporalisierung des eigenen Entwicklungsganges durch Vergleiche zu anderen Kulturen hervorzuheben. Michail Lomonosov (1711-1765) rühmte 1755 in seinem «Слово похвальное» auf Peter d. Gr., der Zar habe die «Erneuerung» Russlands
1 Zu Begriff und Sache der «aemulatio» vgl. [Imitatio ... 2010], oder [Aemulatio., 2011].
2 Vgl. [Белинский, 1954, т. 5, S. 647-653], oder [Белинский, 1955, т. 9, с. 436].
3 Vgl. [Белинский, 1954, т. 5, S. 630], oder Vgl. [Белинский, 1955, т. 9, с. 441].
«mit unglaublicher Beschleunigung» (с не вероятною поспеш-ностию) erreicht und in seiner kurzen Regierungszeit so viel vollbracht wie die alten Römer in Jahrhunderten [Ломоносов, 1959, т. 8, с. 598, 610]. Nikolaj Karamzin (1766-1826) war der Überzeugung, Russland sei das neueste Mitglied der seit Griechenland und Rom gültigen Translationskette und habe diesen Status mit «ungewöhnlicher Schnelligkeit» erworben:
наша, без сомнения, счастливая судьба во всех отношениях есть какая-то необыкновенная скорость: мы зреем не веками, а десятилетиями <...> Пётр Великий, могущею рукою своею преобразив отечество, сделал нас подобными другим европейцам [Карамзин, 1964, т. 2, с. 234, 238; Пушкин, 1958, t. 7, с. 366].
Schon in seinem klassischen translatio-Gedicht «Поэзия» von 1787 hatte er prophezeit, dass in baldiger Zukunft alle Völker nach Russland kommen würden, um dort das Licht der Aufklärung zu finden [Карамзин, 1964, т. 2, с. 12]. Europa sei einst Russland um viele Jahrhunderte voraus gewesen, doch dank Peter d. Gr. habe Russland dieses Europa «in wenigen Jahren fast eingeholt»:
Немцы, французы, англичане были впереди русских по крайней мере шестью веками; Пётр двинул нас своею мощною рукою, и мы в несколько лет почти догнали их [Карамзин, 1964, т. 1, с. 417].
Wie Karamzin ist auch Gogol' überzeugt, dass Europa alsbald nach Russland aufbrechen werde, um dort «Weisheit» (мудрость) zu schöpfen. Seit dem «царь-преобразователь» Peter sei so viel Bewegung entstanden, dass «sich in Russland in einem Jahrzehnt mehr ereignet als in einem anderen Staat nicht mal in einem halben Jahrhundert» [Гоголь, 1952, т. 8, с. 303, 345]. Zugleich beklagt er freilich, dass in Russland immer noch allzu viele Menschen «träge herumliegen» [Гоголь, 1952, т. 8, с. 296]. Die «Toten Seelen» hingegen setzen mit dem berühmten Schlussbild der «nicht einzuholenden Trojka» (бойкая необгонимая тройка) ein unmissverständliches Rasanzzeichen, - allerdings mit der Einschränkung, dass der «schreckenerregende Vorwärtsdrang» der Trojka ohne klares Ziel bleibe [Гоголь, 1951, т. 6, с. 247]. Auch P.A. Vjazemskijs (1792-1878) Gedicht «Ещё тройка» von 1834 betont das Unbeantwortbare im eilenden Dasein und endet mit der Frage «Как узнать?» [Вяземский, 1986, с. 250].
Belinskij steigert die Vorstellung einer russischen Akzelerationsdynamik dann zu hypertrophen Formulierungen wie:
Развитие Руси и доселе носит на себе отпечаток могучего характера ее преобразования: она растет не по дням, а по часам, как ее сказочные богатыри [Белинский, 1955, т. 6, с. 458],
oder
На Руси все растет не по годам, а по часам, и пять лет для нее - почти век [Белинский, 1955, т. 7, с. 100]1.
Ohnehin sei «ein Jahr für Europa wie ein Jahrhundert für Asien» [Белинский, 1954, т. 5, с. 105].
Aus dem Inferioritätskomplex, Russland sei eine unter Nachfolgezwängen stehende , verspätete Nation', entsteht die Selbstdeutung, Russland befinde sich auf der Überholspur und werde alsbald um einen sowohl imperialen als auch kulturellen Spitzenplatz im Weltgeschehen konkurrieren. Hierbei werden vermehrt Bilder der Leiter oder der Aufwärtsspirale als Symbole ununterbrochener Progression eingesetzt2. Selbst der so kritische Petr Caadaev (1794-1856) meinte in seiner «Апология сумасшедшего» von 1837, die ,Verspätung' Russlands, sein «застой», habe den Vorteil, dass damit Fehler und Irrtümer der Geschichte Westeuropas leichter zu vermeiden seien. Im Übrigen habe Russland «mit verblüffender Schnelligkeit» (avec une étonnante rapidité) einen Zivilisationsgrad erreicht, den Europa nur bewundern könne. In den «Философские письма» hingegen hatte er gesagt: «Мы растем, но не созреваем»; Russland lebe «среди мертвoго застоя», seine Bewegung «не ведет к цели» [Сочинения и письма, 1972, т. 1, с. 230, 234; т. 2, с. 111, 113]3. Eine gewisse Parallelität zu Gogol's Zweifel ist unverkennbar.
Nach-, ein- und überholende Entwicklungen haben Vorzüge, aber auch Nachteile. Vorstellungen von einem «Sprung nach vorn» (прыжок вперед) kollidieren mit der alten Annahme «natura non facit saltus» (природа не делает скачков). Erst mit Peter d. Gr. tritt Russland in das für Europa gültige Schema der literarisch-kulturellen Epochenfolge ein (Barock, Klassizismus, Romantik usf.). Ob es in der Ostslavia einigermaßen erkennbare Phasen der Renaissance bzw. des spätmittelalterlichen Humanismus gegeben hat, ist umstritten. Infolge der auch in Westeuropa zunehmenden literarischen Modellwechsel kommt es in Russland zu einem Neben- bzw. Ineinander von Nachhol-,
1 Vgl. auch [Белинский, 1955, т. 7, с. 446], oder [Белинский, 1955, т. 9, с. 436].
2 Vgl. e.c. [Белинский, 1954, т. 5, с. 235] oder [Белинский, 1955, т. 6, с. 94].
3 Siehe auch [Tschaadajew, 1992, с. 11, 168, 173].
Gleichkommens- und Überbietungsimpetus, so dass sich widerstreitende Präferenzen in Vorbildwahl und Rezeptionsschwerpunkten, Themensetzungen oder Heldenkonzeptionen entwickeln. Diese Dichte von Orientierungsangeboten und Interferenzen ist eine gewaltige Herausforderung für die russischen Autoren nach Peter d. Gr., die obendrein vor extremen sprachlichen Schwierigkeiten standen (Altkirchensla-visch, Russisch, antike Sprachen, Französisch, Italienisch, Holländisch, Deutsch.). Während Lomonosov seine «Российская грамматика» mit der Feststellung beginnt, die russische Sprache sei zum «повелитель многих языков» auch in Europa geworden und Gogol' das Russische als «Weltsprache» (всемирный язык) nobilitiert [Ломоносов, 1952, т. 7, с. 391; Гоголь, 1952, т. 8, с. 407], beklagen noch Zukovskij oder Puskin eine angebliche Sprach- und Begriffsarmut bzw. -unschärfe des Russischen. A.P. Sumarokov (1717-1777) hingegen hatte schon 1747 seine «Две эпистолы» zur russischen Sprache und Dichtung mit dem Vers beendet «Прекрасный наш язык способен ко всeму».
Im 18. und vor allem im 19. Jahrhundert dominiert unter russischen Beobachtern neben den Progressionshoffnungen das skeptische Empfinden, man lebe in einer Übergangs- oder Zwischenzeit (переходное время, промежуток), vielleicht sogar in einer Art stagnierendem Zeitloch (безвременье, застой). Belinskij stellte fest, im «verlangsamten» Moskau und «beschleunigten» Petersburg gebe es völlig verschiedene Zeitauffassungen als Ausdruck gegensätzlicher Vor- und Weltbilder [Белинский, 1955, т. 8, с. 385]. Gogol' wiederum meinte, Russland verfüge über eine so weite Zeit (широкое время), dass «die Bilanzen aller Jahrhunderte» aufgenommen werden könnten [Гоголь, 1952, т. 8, с. 408]1. Selten war eine Kulturbildung von so enormer Fülle, Intensität und Dringlichkeit der Prägekräfte bei gleichzeitiger Knappheit der Zeitreserven und Verarbeitungsstadien bestimmt wie die russische. Die Notwendigkeit organisch-maßvoller Evolution (постепенность) kollidierte mit dem Wunsch nach Dynamisierung und akze-
1 Zum Phänomen «переходный период» vgl. das gewichtige Buch von [Сазонова, 2006]. L.I. Sazonova beschreibt die Entwicklung der russischen Barockepoche als «Durchbruch» (прорыв) westeuropäischer Kulturformen mit «lateinischer Bildung» und «cross-kulturellen Prozessen», welche «das Erbe aller Epochen synthetisiert haben». Durch diese kulturelle Übertragung und Erbfolge (перенесение, преемственность) sei eine «beschleunigte Entwicklung» mit Epochenüberlagerungen hin zu einem «allgemeineuropäischen Kulturtyp» in Gang gesetzt worden. (Siehe vor allem die Einleitung [Сазонова, 2006, с. 14-33] und das Resümee [Сазонова, 2006, с. 689-706]).
lerierter Reifung (поспешность). Russland hatte dabei das große Glück, zahlreiche Dichterkoryphäen hervorzubringen, die diese Spannung nicht nur aushalten, sondern zu großartigen Literaturwerken gestalten konnten. Seine «genialen Kinder» wurden schneller erwachsen und zu eigenrussischen Vorbildern als zu erwarten war. Diese Vorbilder erlangten im Laufe des 19. Jahrhunderts innerhalb kürzester Zeit auch für das alte Europa Maßstabdimensionen.
Die Bibliografie
Белинский В.Г. Полное собрание сочинений: в 13 т. - М.: Изд-во Акад. наук СССР, 1953-1959. - Т. 1: Статьи и рецензии; Художественные произведения: 1829-1835. - 1953. - 574 с.
Белинский В.Г. Полное собрание сочинений: в 13 т. - М.: Изд-во Акад. наук СССР, 1953-1959. - Т. 4: Статьи и рецензии: 1840-1841. - 1954. - 675 с.
Белинский В.Г. Полное собрание сочинений: в 13 т. - М.: Изд-во Акад. наук СССР, 1953-1959. - Т. 5: Статьи и рецензии: 1841-1844. - 1954. - 863 с.
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Конец первой части. Продолжение статьи (Часть 2) будет опубликовано в № 2 (37) Журнала за 2019 год.