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A. Scukanec, I. Cagalj, A. Skelin Horvat
DAS KONZEPT DER MUTTERSPRACHE IN BURGENLANDKROATISCHEN GEMEINSCHAFTEN IN ÖSTERREICH UND IN DER SLOWAKEI: EINSTELLUNGEN UND HERAUSFORDERUNGEN
Zagreb, Croatia, Universität Zagreb [email protected], [email protected], [email protected]
In multiethnischen Gemeinschaften spielt die Sprache eine hervorragende Rolle. Damit kommen bestimmte Themen immer wieder zum Vorschein, beispielsweise das Verhältnis «die (Mutter)sprache und Identität» oder «die (Minderheiten)sprache und die Amtssprache». In Bezug auf die Muttersprache in mehrsprachigen Gemeinschaften ist die Identitätsdynamik zu betrachten, da sich die Mehrschichtigkeit der Identität sowohl in der Sprache als auch in der Wahrnehmung der Muttersprache widerspiegelt. Die Überlegungen zur Muttersprache und zur eigenen Minderheitenidentität bei den Mitgliedern der Minderheitengruppen stehen gewöhnlich mit unterschiedlichen Faktoren in Verbindung (Bildungsstufe, Lebenserfahrungen, Einbindung in die Gemeinschaft und Aktivitäten dieser Gemeinschaft usw.).
Die vorliegende Arbeit bespricht die Einstellungen der Sprecher zur Muttersprache in zwei kroatischen Gemeinschaften, in Österreich und in der Slowakei, wie auch die damit verbundenen Herausforderungen, denen sie gegenüberstehen. Trotz der gemeinsamen Geschichte, geographischen Nähe und «ähnlichen» Sprache weisen die Mitglieder dieser Gemeinschaften in einigen Aspekten auffällige Unterschiede auf, vor allem wegen des Fehlens bzw. Vorhandenseins einer Standardsprache und in der Beziehung zu unterschiedlichen Varietäten. In solchen Umständen entstehen in beiden Ländern bestimmte Sprachkonflikte zwischen der Muttersprache und anderen Varietäten.
Anhand der Interviews, die unter den Mitgliedern dieser zwei Gemeinschaften durchgeführt worden sind, werden die Einstellungen der Burgenlandkroaten zur Muttersprache, zum (nicht-) institutionalisierten Lernen und Lehren der (Mutter)sprache und zur Rolle der Minderheitensprache im alltäglichen Leben analysiert.
Schlüsselwörter: Muttersprache; Identität; Einstellungen und Herausforderungen; Burgenlandkroaten; Österreich; die Slowakei.
А. Щуканек, И. Чагали, А. Скелин Хорват Концепция родного языка в общинах бургенландских (градищанских) хорватов в Австрии и Словакии: Отношения и вызовы
Университет Загреба, Хорватия [email protected], [email protected], [email protected]
Аннотация. В многонациональных общинах язык играет первостепенную роль. Тем самым некоторые темы не теряют свою актуальность, например: соотношение «(родной) язык и идентичность» или «язык (меньшинства) и официальный язык». Что касается родного языка в многоязычных сообществах, следует учитывать динамический статус национальной идентичности, так как ее многообразие отражается как в самом языке, так и в его восприятии. Размышления о родном языке и о собственной идентичности у членов сообществ национальных меньшинств обычно связаны с различными факторами (уровень образования, жизненный опыт, участие в жизни и деятельности сообщества и т.д.).
Работа посвящена исследованию отношения жителей двух хорватских общин в Австрии и Словакии к родному языку, а также связанных с этим проблем, с которыми они сталкиваются. Несмотря на общую историю, географическую близость и «похожий» родной язык, члены этих общин в некоторых аспектах имеют заметные различия, особенно из-за отсутствия или наличия стандартного родного языка в обитаемых сообществах и в отношении к его различным вариантам. В таких условиях в обеих странах возникают определенные языковые конфликты между родным языком и другими языковыми возможностями.
Интервью, проведенные среди членов этих двух общин, позволяют проанализировать их отношение к родному языку, к (не-) институциональному изучению и обучению родному языку и к роли языка нац. меньшинства в повседневной жизни.
Ключевые слова: родной язык; идентичность; отношение и вызовы; бур-генландские хорваты; Австрия; Словакия.
Поступила: 22.01.2018 Принята к печати: 15.03.2018
A. Scukanec, I. Cagalj, A. Skelin Horvat The concept of mother tongue in burgenland Croatian communities in Austria and Slovakia: Attitudes and challenges
Zagreb, Croatia, Zagreb University [email protected], [email protected], [email protected]
Abstract. In multiethnic communities language plays an important role. The language issues are usually closely intertwined with the topics such as the relation «mother tongue - identity» or «minority language - official language». In a multilingual context the identity should be considered as a multi-layered construct, which is re-
flected in the language itself but also in the perception of mother tongue. The attitudes of members of minority groups toward mother tongue and minority identity are associated with various factors (education, life experience, involvement in the community and activities of this community, etc.).
This paper discusses speakers' attitudes toward mother tongue in two Croatian communities, in Austria and Slovakia, and the challenges they are facing. Despite the common history, geographical proximity and «similar» language, the members of these two communities display significant differences in some aspects, most notably due to the (non-) existence of a standard language and in relation to various linguistic varieties. Such circumstances often result in certain language conflicts between mother tongue and other varieties.
The chosen and analyzed excerpts from interviews that were conducted among the members of the communities in question illustrate the attitudes of Burgenland Croats toward mother tongue, (non)-institutionalized learning and teaching of mother tongue and other varieties and the role of minority language in everyday life.
Keywords: mother tongue; identity; attitudes and challenges; Burgenland Croats; Austria; Slovakia.
Received: 21.01.2018 Accepted: 15.03.2018
1. Einführung
Die burgenländischen Kroaten sind Kroaten, die vor etwa 500 Jahren ihre Heimat verlassen haben, und die Gebiete des damaligen Westungarns, Niederösterreichs, südlichen Mährens und der heutigen südlichen Slowakei bevölkert haben. Heute leben sie größtenteils in Österreich, einige sind in Ungarn zu finden, und ein kleinerer Anteil lebt in der heutigen Slowakei. In dieser Arbeit wird eines der wichtigsten Elemente im alltäglichen Leben der burgenländischen Kroaten sowohl in Österreich als auch in der Slowakei besprochen: die Muttersprache. In der Analyse werden mithilfe ausgewählter Auszüge aus (narrativen) Interviews, die mit den Mitgliedern der zwei genannten Gemeinschaften geführt worden sind, die Einstellungen der Informanten zur Muttersprache und damit eng verbundenen Themen, dargestellt. Einige Aspekte, die im Kontext der Muttersprache in meisten Interviews angesprochen worden sind, sind Identität, Sprachvermittlung und Sprachverlust. Diese Arbeit hat zum Ziel, die aktuelle (sprachliche) Situation in den untersuchten Gemeinschaften zu beleuchten und die Herausforderungen, mit denen sich die Informanten und andere burgenlän-dische Kroaten täglich auseinandersetzen müssen, zu erläutern.
2. (Historischer) Überblick und soziolinguistischer Rahmen
Wie schon erwähnt, leben die burgenländischen Kroaten schon jahrzehntelang auf dem Gebiet der heutigen Slowakei, in Österreich und Ungarn. Im 16. Jahrhundert kam es, nämlich, zu spontaner und organisierter Migration aus dem territorial kompakten Raum mit Dialekten im Kontakt. Die Ursachen sind in der Expansion des Osmanenrei-ches im südöstlichen Europa und in der innenpolitischen und wirtschaftlichen Situation zu suchen. Manchen Schätzungen nach haben an der massiven Auswanderung vor fünfhundert Jahren zwischen 100 000 und 200 000 Menschen aus Kroatien und einigen Teilen des damaligen Bosniens teilgenommen1. Auch die aktuellen Daten zur heutigen Zahl der burgenländischen Kroaten sind nicht präzis, da die klaren Kriterien bei der Durchführung der Volkszählung nicht bestimmt worden sind (z.B. aktiver oder passiver Sprachgebrauch, Identität, usw.). So wird ihre Zahl in Österreich auf 20 000 bis 30 000 geschätzt, während in der Slowakei weniger als 1000 zu finden sind.
Obwohl die Anzahl der burgenländischen Kroaten immer niedriger wird2, blieb ihre Sprache doch erhalten, was sie in erster Linie der Kirche zu verdanken haben. Schon bei der ersten großen Migrationswelle haben die Priester, die mit dem Volk auf die neuen Gebiete gekommen sind, unter anderem Bücher, Manuskripte und andere geschriebene Materialien mit sich gebracht. Außerdem hat die Kirche in Burgenland erste Schulen gegründet, in denen die Priester die ersten Lehrer waren. Trotz aller oft ungünstigen Umstände und historischpolitischen Ereignisse und Turbulenzen war und blieb Burgenlandkroa-tisch3 in Österreich4 die Sprache der Liturgie.
1 Zur Geschichte der burgenländischen Kroaten siehe z. [Kucerova, 1998; Tobler, 1995, S. 38-42; Ujevic, 1934, S. 8-9; Valentic, 1970; Vranjes-Soljan, 2005], usw.
2 Zur Illustration könnten einige Daten aus Österreich genommen werden: nach der Volkszählung aus dem Jahre 1991 sprachen oder verstanden mehr als 24 000 Menschen im Burgenland (9% der Bevölkerung) Kroatisch [Holzer, Münz, 1993, S. 19, 21-23]. Die Volkszählung aus dem Jahre 2001 erwähnt 17 330 Menschen, von denen 16.334 Burgenlandkroatisch und 996 Kroatisch als ihre Umgangssprache bezeichneten [Vranjes-Soljan, 2005, S. 153-157].
3 Die in der Kirche gesprochene Variante des (Burgenland) kroatischen hängt meistens von lokalen Priestern ab, bzw. von der Variante, die der Priester spricht.
4 Auch in der Slowakei war die Sprache der Liturgie Kroatisch, aber in den letzten Jahrzehnten sind die Priester die Slowaken, die gelernt haben, die heilige Messe auf Kroatisch zu lesen. So ist die Messe auf Kroatisch und die Predigt auf Slowakisch.
Das Burgenlandkroatische beruht auf dem cakavischen Dialekt. In Österreich wird die ikavisch-ekavische Basis des nördlichen und mittleren Burgenlands betont, die mit dem Wortschatz des südlichen Teils mit cakavisch-ikavischen Elementen bereichert ist [Rotter, 1996, S. 3-4; Weilguni, 1984, S. 1]. Dabei ist insbesondere hervorzuheben, dass die Burgenlandkroaten in Österreich neben lokalen Varietäten des Burgenlandkroatischen auch die burgenlandkroatische Standardsprache benutzen, während die Burgenlandkroaten in der Slowakei eine Standardsprache nicht entwickelt haben. Sie sprechen vier lokale nicht-standardisierte kroatische Dialekte (novosielski, horvatanski-grobljanski, jandrofski und cunovski) mit begrenzten Gebrauchsdomänen und in der Schule lernen die kroatische Standardsprache. Als Basis ihrer Sprache und sprachlichen Varietäten dient mittel-cakavischer Dialekt mit ikavisch-ekavischem Jat-Reflex mit intradialektalen Einflüssen.
Die heutige Situation in diesen zwei Gemeinschaften ist folgendermaßen zusammenzufassen: die burgenländischen Kroaten in Österreich genießen den Status der autochthonen Nationalminderheit. Obwohl heute noch die meisten im Bundesland Burgenland ansässig sind, viele wohnen in den Großstädten, vor allem in Wien, und es gibt zahlreiche Pendler. In der Slowakei sind die Burgenlandkroaten als alte au-tochthone kroatische Minderheit bezeichnet. Die meisten sind in 4 Siedlungen in der Nähe der Hauptstadt Bratislava zu finden: Novo Selo (Devinska Nova Ves), Hrvatski Grob (Chorvatsky Grob), Hrvatski Jandrof (Jarovce) und Cunovo.
Wenn es vom (aktuellen) Sprachgebrauch die Rede ist, sind in der Sprache der burgenländischen Kroaten in Österreich erhebliche Einflüsse des Deutschen und Ungarischen, teilweise auch des Slowakischen bemerklich, was auch mit geschichtlichen Umständen und der geographischen Nähe zusammenhangt. Bei der Beschreibung der aktuellen sprachlichen Situation bei den burgenländischen Kroaten in der Slowakei sind die folgenden Punkte zu nennen: in der Slowakei ist die sogenannte regressive Zweisprachigkeit zu betrachten, was nicht verwunderlich ist, da Kroatisch und Slowakisch1 zu derselben Sprachfami-
Auch in Österreich, in Dörfern ohne kroatische Priester, ist eine ähnliche Situation zu finden: die Messe auf Kroatisch, die Predigt auf Deutsch.
1 Wegen der sozialpolitischen Umstände und Veränderungen waren die burgen-ländischen Kroaten unterschiedlichen sprachlichen Einflüssen nicht gleichmäßig ausgesetzt: im Norden sind slowakische Einflüsse mit den Industrialisierungsprozessen am Ende des 19. Jahrhunderts verbunden, während im Süden Deutsch lange Zeit Vorrang
lie gehören. Daher sind auch die Interferenzen noch häufiger zu erwarten. In Hrvatski Jandrof, Cunovo und Novo Selo kann von aktivem Gebrauch der (burgenland)kroatischen Sprache gesprochen werden, aber in Hrvatski Grob ist die integrale Phase der Zweisprachigkeit zu sehen. Im Großen und Ganzen bedeutet dies, dass die älteren Generationen lokale Idiome sprechen, während die jüngeren Generationen passive Sprachkompetenzen im Burgenlandkroatischen aufzeigen.
3. Korpus und Methodologie
Das Korpus für diese Arbeit ist aus zwei Subkorpora zusammengestellt. Das erste Subkorpus machen die sprachbiographischen Texte und Interviews aus, die im Rahmen einer umfangreicheren Studie über deutsch-kroatische Sprachkontakte im Burgenland gesammelt worden sind. Das zweite Subkorpus beinhaltet transkribierte halbstrukturierte Interviews mit Burgenlandkroaten aus der Slowakei1, in denen die Informanten auch ihre Einstellungen zur Muttersprache und damit eng verflochtenen Themen geäußert haben.
Die hier angewandte Methode basiert auf narrativen Interviews, bzw. sprachbiographischen Interviews im weiteren Sinne. Das narrative Interview wurde in den Sozialwissenschaften entwickelt, insbesondere in der Biographieforschung von Fritz Schütze. Schütze [Schütze, 1983, S. 285-286] versteht darunter die Interpretation und Rekonstruktion einer Lebensgeschichte. Dabei muss betont werden, dass bei der Analyse und Darstellung «nicht nur der ,äußerliche' Ereignisablauf sondern auch die ,inneren Reaktionen', die Erfahrungen des Biographieträgers mit den Ereignissen und ihre interpretative Verarbeitung in Deutungsmustern» in Betracht gezogen werden. Als eine der Subkategorien des narrativen Interviews gilt heute die Sprachbiographie. Franceschini [Franceschini, 2004, S. 228-229] definiert diesen Begriff als die Lebensgeschichte eines Informanten, wobei der sprachlichen Dimension eine besondere Aufmerksamkeit geschenkt wird. Nekvapil [Nekvapil, 2001, S. 249] hebt weiter hervor, dass die Sprachbiographie eine
vor dem Ungarischen hatte, und slowakische Einflüsse sind erst im 20. Jahrhundert bemerkbar.
1 Diese Materialien sind in einer noch laufenden Untersuchung über die Burgen-landkroaten in der Slowakei, ihre Sprache und Identität gesammelt.
äußerst nützliche Methode für die Analyse unterschiedlichster Daten ist, die man in literarischen Werken oder Zeitungsartikeln gefunden oder anhand Fragebogen zusammengestellt hat. Eine gute Interpretation bietet auch Barth [Barth, 2004, S. 76], die diese Methode als Kombination von subjektiven Informationen, die die Forscher von ihren Informanten bekommen, und mehr oder weniger objektiven situativen Beschreibungen seitens Forscher, versteht. In dieser Arbeit wird (narratives) Interview als Oberbegriff benutzt, da im zum Zweck dieser Arbeit fertiggestellten Korpus sprachbiographische Texte im engeren und weiteren Sinne zu finden sind.
4. Analyse
Die ausgewählten Interviews aus beiden Subkorpora wurden zuerst getrennt analysiert, um die von Informanten angesprochenen Themen und ihre Einstellungen und Erfahrungen zu klassifizieren. Nachdem die aus Interviews entnommenen Auszüge nach bestimmten Domänen kategorisiert worden sind, wurden die einzelnen Themenbereiche verglichen, um die Ähnlichkeiten und Unterschiede bei den burgenländischen Kroaten in Österreich und in der Slowakei zu detektieren und die aktuelle Situation in den untersuchten Gemeinschaften zu illustrieren.
4.1. Die Einstellungen zur Muttersprache
4.1.1. Österreich
Mehr als vier Jahrzehnte lebten Burgenlandkroaten in Österreich wie eine ziemlich geschlossene und fast isolierte Gemeinschaft. Dies hat wesentlich zur Erhaltung der kroatischen Sprache, Kultur und Identität beigetragen. Die Mehrheit der Informanten erwähnte, dass es noch vor zwei oder drei Jahrzehnten selbstverständlich war, in der Familie und in der lokalen Gemeinde Burgenlandkroatisch zu sprechen. Laut Marko (57) wurde in seiner Familie und in seinem Dorf in der Alltagskommunikation ausschließlich Kroatisch verwendet:
«Kod nas u selu Cogrstof gde ja stanujem ko u nasoj familiji se je govorilo samo hrvatski tako da ja nikad u familiji nisam ovako u normalnem razgovoru cuo drugi jezik neg hrvatski. Ali ni bilo kao da su moji stariji to kanili mene prisiliti i moju sestru, nego to je jed-nostavno bila ili navada, ali bi rekao, vjerojatno navada da se govori u stanu hrvatski jezik».
[In unserem Dorf Cogrstof und in unserer Familie wurde ausschließlich Kroatisch gesprochen. Nie habe ich in einem normalen Gespräch eine andere Sprache gehört. Aber meine Eltern haben weder mich noch meine Schwester dazu gezwungen, Kroatisch zu reden; dies war einfach eine ,Gewohnheit', in unserem Haus Kroatisch zu sprechen.]
Heute sind die (eher negativen) Auswirkungen der Globalisierung auf den Sprachgebrauch sichtbar. Die Assimilierungsprozesse führten zur Dominanz des Deutschen auch in der Sphäre des Privatlebens. Die Informanten unterstreichen die Bedeutung der Familie bei der Bewahrung des Burgenlandkroatischen. Obwohl es überhaupt nicht leicht ist, die Kinder dazu zu bringen, zu Hause Kroatisch zu sprechen, bleiben einige Eltern konsequent. Marko (57) erzählte, wie die Situation in seinem Haushalt aussah und wie er und seine Frau mit ihren Töchtern umgingen:
«[...] moja zena je isto Hrvatica, ali interesantno da od moje zene otac je govorio samo njemacki, a od njega otac je opet bil Nijemac, ne-Hrvat [...] A kod njih u stanu opet je majka prevagnula i ona se je z di-cun na hrvatskom jeziku. Ona je govorila hrvatski, a on njemacki. Ali ona je htjela i njemu, muzu na hrvatskom rec, ne, tako da je on to sve razumiu, al ni pricao, ali razumiu je sve. Tako da je moja zena isto jako dobro znala hrvatski. Zato su nase, tri kceri imamo da su isto samo hrvatski pominamo. I mi isto inzistjeramo, z nasom dicom se nismo nikad doma pominali njemacki.
A divicice, one su pak kad su dosle u cuvarnicu su bile konfrontierane i s nimskim jezikom i onda je pak bila tako nekak po par mjeseci bila pogibielj da bi nam bili i oni poceli po stanu govoriti samo njemacki. I mi jednostavno smo bili tvrdoglavi zena i ja i moji stariji koji su bili u stanu tako da mi nismo tili razumit kad su tili oni na njemackom sta reci. Onda nismo htjeli odgovarat. Mi to ne razumimo. Ali to je j edna borba».
[Meine Frau ist auch Kroatin, aber es ist interessant, dass ihr Vater nur Deutsch spricht. Auch sein Vater war Deutscher und nicht Kroate. Bei ihnen zu Hause spielte die Mutter eine große Rolle und sie hat mit den Kindern Kroatisch gesprochen. Sie hat Kroatisch gesprochen, er Deutsch. Manchmal benutzte sie auch mit ihrem Mann Kroatisch. Er verstand alles, aber sprach nicht Kroatisch. Deswegen spricht meine Frau Kroatisch sehr gut und zu Hause sprechen wir mit unseren Töch-
tern, drei Töchtern, ausschließlich Kroatisch. Wir insistieren darauf. Zu Hause haben wir mit unseren Kindern nie Deutsch gesprochen.
Als sie in den Kindergarten kamen, waren sie mit der deutschen Sprache konfrontiert. Die ersten paar Monate hatten wir Angst davor, dass sie beginnen könnten, zu Hause Deutsch zu sprechen. Meine Frau, ich und meine Eltern, die mit uns lebten, blieben hartnäckig; wir wollten nicht reden, wenn sie auf Deutsch sprachen, wir wollten nicht antworten. Wir taten so, als ob wir nichts verstehen könnten. Aber das ist ein Kampf.]
In vielen Familien ist eine ähnliche Situation zu beobachten, insbesondere in gemischten Familien, in denen ein Elternteil nur Deutsch spricht. In solchen Fällen kommt es sehr oft dazu, dass sie den leichteren Weg gehen und zu Hause immer mehr oder überwiegend Deutsch sprechen. Auch manche jüngeren Informanten finden, dass es eine Schande ist und äußern ihre Kritik gegen solche Eltern, die sich nicht darum bemühen, ihren Kindern Kroatisch beizubringen. Ivana (21) sprach auch zu diesem Thema:
«Danas dica se u cuvarnici vec po nimsku pominadu i znadu puno vec nek smo mi u ta cas znali. Sada zivu ur vec "moderniji" roditelji ki od pocetka ucu dicu i po nimsku, kad velu da imadu onda njeva dica lagje. Ja poznam jednu familiju kade su roditelji svi dva hrvati, a otac se je pocel ziz malim ditetom pominat po nimsku da ima lagje, za mene je to bilo jako tuzno kad sam to vidila, jer sada se dite pomina ziz ma-mom po hrvatsku a ziz tatom po nimsku».
[Heute sprechen die Kinder im Kindergarten Deutsch, viel besser als wir in ihrem Alter. Die heutigen Eltern sind ,moderner' und vom Anfang an sprechen sie mit ihren Kindern Deutsch, weil sie glauben, dass es den Kindern auf diese Weise leichter ist. Ich kenne eine Familie, in der beide Elternteile Kroaten sind. Der Vater begann, mit dem Kind auf Deutsch zu sprechen, um ihm zu erleichtern. Ich finde dies wirklich traurig, weil jetzt das Kind mit seiner Mutter Kroatisch und mit seinem Vater Deutsch spricht.]
4.1.1.1. (Mutter)sprache und Identität
Die meisten Informanten, die der jüngeren Generation gehören, halten Burgenlandkroatisch für ihre Muttersprache. Aber viele heben hervor, dass eigentlich Deutsch ihre erste Sprache ist, da ihre burgenlandkroati-schen Sprachkenntnisse in manchen Bereichen mangelhaft sind. Die Mut-
tersprache verbinden sie mit ihrer Identität, sie fühlen sich als Burgenland-kroaten und deshalb halten sie auch Burgenlandkroatisch für ihre Muttersprache, obwohl mit begrenzten Gebrauchsdomänen. Der folgende Auszug aus dem Interview mit Marija (28) dient als gute Illustration:
«GH svakako smatram svojim materinskim jezikom, to je za mene jednostavno jezik obitelji, familije i svega sto tome pripada. Ipak moram priznati - kako sam cijelo skolsko obrazovanje prosla samo na njemackom - da se u njemackom jeziku osjecam do neke mjere sigurni-jom jer se mogu bas u svim situacijama izraziti na njemu».
[In jedem Fall halte ich Burgenlandkroatisch für meine Muttersprache. Burgenlandkroatisch ist für mich die Sprache der Familie und alles, was mit der Familie verbunden ist. Aber da während meiner Ausbildung alles auf Deutsch war, muss ich doch zugeben, dass ich mich in der deutschen Sprache einigermaßen sicherer fühle, weil ich mich in jeder Situation auf Deutsch äußern kann.]
Obwohl manche der Meinung sind, dass die Identität, insbesondere in zweisprachigen Gemeinschaften, in erster Linie durch die (Mut-ter)sprache geäußert wird, glaubt Ana (24), dass sie gleichberechtigt mit anderen Burgenlandkroaten ist, auch wenn Deutsch ihre erste Sprache ist: «[...] ja smatram njemacki kao moj prvi jezik. Jer kad sanjam go-vorim njemacki, kad razmisljam o necemu razmisljam na njemacku... Sigurno smatram hrvatski isto kao moj materinski jezik, naravno, ali prvi jezik koji mi dodje na pamet je njemacki. To ali ne znaci, da sam zbog toga manje Hrvatica nego drugi, ne, mislim da sam ja od sveg srca Hrvatica, mislim vise nego ki ta clovik koji nije iz dvojezicne obitelji».
[Ich halte Deutsch für meine erste Sprache, weil ich auf Deutsch träume und nachdenke. Natürlich finde ich, dass Kroatisch meine Muttersprache ist, aber die erste Sprache, die mir in den Kopf kommt, ist Deutsch. Aber das bedeutet nicht, dass ich deshalb keine Kroatin bin. Nein. Ich glaube, dass ich Kroatin bin, von ganzem Herzen, auch mehr als die Menschen, die nicht einer zweisprachigen Familie entstammen.]
4.1.1.2. Sprachunterricht
Wenn es von dem Sprachunterricht1 die Rede ist, generell kann gesagt werden, dass in den ersten vier Klassen der Grundschule Bur-
1 Mehr zum Sprachunterricht siehe bei [Kinda-Berlakovich, 2005].
genlandkroatisch gelernt wird, und in den höheren Klassen wird es durch Standardkroatisch ersetzt. Die größten Schwierigkeiten stellen die Unterrichtsmaterialen vor, da die Schulbücher überwiegend auf Deutsch oder auf Standardkroatisch sind. Infolgedessen tauchen auch die Probleme mit der Terminologie auf. In solchen Umständen spielen die Lehrer eine hervorragende Rolle, da es von ihnen abhängt, in welchem Maße (Burgenland)kroatisch im Unterricht vertreten wird. Lovro (23) sprach nicht nur über seine Erfahrungen in der Schule sondern auch wie es im Kindergarten war:
«U cuvarnici su se cuvarnicarke s nami pominali po hrvatsku. Imalo je i dica koja su iz takorekuc misane familije, ke je jedan dio roditeljev nimac. Ta dica su ali zato jos najmanje razumili svaku hrvatsku ric, iako nisu bili tako za razgovor po hrvatsku. S njimi smo se onda po nimsku pominali. I u osnovnoj skoli se nigdor ni brigao kako se pomina. Hrvatski ili nimski, kako su bili tvoji tovarusi, tako si se i ti pominao. Jur oto se je ali vidio fenomen asimilacije, znaci da se veckrat zbog jednog nimca po nimsku pominas».
[Im Kindergarten haben die Erzieherinnen mit uns Kroatisch gesprochen. Mit uns waren auch die Kinder aus gemischten Familien, in denen ein Elternteil Österreicher war. Diese Kinder haben Kroatisch verstanden, aber haben es nicht gesprochen. Mit denen haben wir Deutsch geredet. Auch in der Grundschule war es allen egal, wie wir reden. Kroatisch oder Deutsch? Du hast so gesprochen wie deine Freunde. Schon dann war das Phänomen der Assimilation sichtbar: auch wegen nur eines Deutschen sprichst du Deutsch.]
Im Gegensatz zu Lovro hat Katarina (23) nur positive Erfahrungen mit dem Status des Kroatischen in der Schule:
«A onda sam dosla i u skolu. Zivim u malom selu s 600 stanovniki, tako da smo bili u svi cetiri razredi 18 dice. A nasa gospa je sve najednoc poducavala, ali poducavanje je bilo po hrvatsku, a knjige po nimsku. To je znamda sada smisno za razumit, ali bilo je tako. Stali smo si tekst po nimsku, a po hrvatsku ga uciteljica razlozila. Onda sam dosla u Glavnu skolu u Veliki Boristof, kade nas je isto bilo meru. U mojem razredu je bilo 11 dice, skoro kotno privatna skola. I onde su jos znala sva dica super hrvatski, i onde smo se medjusobno svi po hrvatsku i pri uri i med pauzami. Imali smo i dobroga ucitelja u hrvatskom, kade smo se cuda naucili i jos sada od toga profitiram».
[Dann bin ich in die Schule gekommen. Ich lebe in einem kleinen Dorf mit 600 Einwohnern. In allen vier Klassen gab es 18 Schüler. Un-
sere Lehrerin hat in beiden Sprachen unterrichtet. Der Unterricht war eigentlich auf Kroatisch und die Lehrbücher auf Deutsch. Ich weiß, dass das nicht leicht zu fassen ist, aber es war so. Wir lasen einen Text auf Deutsch und die Lehrerin erklärte alles auf Kroatisch. In der Hauptschule in Veliki Boristof gab es auch nicht so viele Schüler. Meine Klasse besuchten 11 Schüler, wie in einer Privatschule. Auch dort verfügten alle Kinder über sehr gute kroatische Sprachkenntnisse und wir sprachen alle untereinander Kroatisch, sowohl im Unterricht als auch in Pausen. Wir hatten auch einen guten Lehrer im Kroatischunterricht, mit dem wir viel gelernt haben. Heute noch sehe ich, wieviel ich davon profitiere. ]
4.1.2. Die Slowakei
Infolge unterschiedlicher sozio-politischen Verhältnisse ist Bur-genlandkroatisch in der Slowakei heute noch weniger vertreten als in Österreich. Besonders unter jüngeren Generationen hat Standardkroatisch Vorrang vor dem Burgenlandkroatischen. Dabei muss aber auch der Unterschied bei den Einwohnerzahlen in Betracht gezogen werden.
4.1.2.1. (Mutter)sprache und Identität
Die Informanten, die der jüngeren Generation gehören, halten Slowakisch für ihre Muttersprache, obwohl sie Burgenlandkroatisch mit der Sphäre der Familie und des Privatlebens verbinden, wie es auch bei jüngeren Burgenlandkroaten in Österreich der Fall ist. Dominika (30) berührte dieses Thema:
«Materinski mi je slovacki. S bakom i didom razgovaramo hrvatski, ali gradiscanski. Znaci, to je vec narjecje, koristimo cakavsko narjecje i nekakve arhaicne rijeci i puno puno recenica dolazi iz Madarske i Njemacke. Austrije i tako. Zbog toga da, ima nekakve razlike».
[Meine Muttersprache ist Slowakisch. Mit meinen Großeltern spreche ich Kroatisch, aber Burgenlandkroatisch. Das ist ein Dialekt. Wir benutzen den cakavischen Dialekt und archaische Wörter. Sehr viele Sätze stammen aus Ungarn und Deutschland. Und Österreich. Ja, es besteht ein Unterschied zwischen dem Kroatischen und Burgenland-kroatischen.]
Die Informanten aus der Slowakei glauben, dass Standardsprache, bzw. Standardkroatisch, nützlicher als lokale Dialekte und Burgen-landkroatisch ist. Daniela (28) hat in ihrem Interview die Sprache und
(ethnische) Identität verbunden. Ihrer Meinung nach muss eine Person auch die kroatische Sprache können, um sagen zu dürfen, dass sie Kroate ist. Dabei ist es, laut ihr, besser, Standardkroatisch zu beherrschen, weil es bestimmte Regel und Grammatik hat, was beim Burgen-landkroatischen schwer zu sagen ist.
4.1.2.2. Sprachunterricht
Während in Österreich der Sprachunterricht auf Kroatisch auch gesetzlich geregelt wird, wurde in der Slowakei einen Kompromiss für sprachlich heterogene Gemeinschaft mit fallender Einwohnerzahl gefunden: mit der Unterstützung des kroatischen Bildungsministeriums ist in den Grundschulen der Unterricht in der Standardsprache organisiert, ohne lokale cakavische Dialekte. Daniela (28) erwähnte auch, dass es nicht in allen Schulen diese Möglichkeit gibt. Der Kroatischunterricht wird auch im Rahmen der kroatischen Klubs organisiert. Auch Daniela hat (Standard)Kroatisch in einem kroatischen Klub mit einer Lehrerin aus Kroatien gelernt, und Burgenlandkroatisch ausschließlich zu Hause.
In diesem Kontext kann bereits vom Sprachverlust gesprochen werden. Sogar die jüngere Generation bemerkt wesentliche Veränderungen beim Sprachgebrauch, besonders bei denjenigen, die die Schule in Österreich besuchen. In einem Gruppeninterview haben die zwanzigjährigen Informanten aus Cunovo ihre Beobachtungen zu diesem Thema geteilt:
«Taj se jezik ne odrzava. To je istina jer, na primjer, ljudi koji su stariji, recimo, sad deset godina od mene, oni su... Mislim da oni pricaju bolje hrvatski, ako bi htjeli, nego ja. Dobro, mi to odrzavamo doma, ali ako bi... Ne znam, oni imaju i onaj naglasak. Imaju bolji nego mi. Stvarno je istina da to sve se nekako izgubljuje... Izgubiva. Izgubljuje... Ne znam. Stvarno je vazno... Sad, mi smo ovdje pokraj granice, pokraj austrijske granice. Puno djece ide u Austriju u skolu. Znaci, oni vise ne znaju ni slovacki dobro. Hrvatski, tako, kao slovacki. Oni su vise vec Austrijanci. Ima i toga, da ne znaju ni jednu rijec, ono, dobro».
[Diese Sprache wird nicht gepflegt. Es ist wahr. Diejenige, die 10 Jahre älter als ich sind, sprechen Kroatisch besser als ich. Bei uns zu Hause wird zwar Kroatisch gepflegt, aber wenn ich... Ich weiß nicht, sie haben auch einen Akzent, einen besseren Akzent als wir. Es ist
wirklich so, dass alles langsam verloren geht. Ich weiß nicht... Wir sind in der Nähe der Grenze, der österreichischen Grenze. Viele Kinder aus der Slowakei besuchen die Schule in Österreich. Dies bedeutet, dass sie auch Slowakisch nicht mehr gut beherrschen, weder Kroatisch noch Slowakisch. Sie sind schon eher Österreicher. In einigen Fällen können die Kinder kein Wort des Kroatischen.]
5. Schlussbemerkungen
Wenn der analysierte Teil des Korpus aus der Makroperspektive betrachtet wird, ergibt sich ein breiteres Bild zu burgenländischen Kroaten in Österreich und in der Slowakei, aber zugleich kommen einige Fragen auf, die auch in anderen mehrsprachigen Gemeinschaften relevant sein könnten. Die ausgewählten Auszüge aus den Interviews veranschaulichen die Erfahrungen und Einstellungen der Informanten zum Thema der Muttersprache, woraus sich Folgendes schließen lässt:
a. Mehr Informanten in Österreich halten Burgenlandkroatisch für ihre Muttersprache, auch wenn sie leichter auf Deutsch kommunizieren.
b. Die standardisierte Sprachvarietät in Österreich trägt stark zur Sprachbewahrung bei.
c. In österreichischen Schulen werden sowohl Burgenlandkroa-tisch (in den ersten Klassen der Grundschule) als auch Standardkroatisch (in der Hauptschule oder im Gymnasium) unterrichtet, während in der Slowakei in der Schule nur Standardkroatisch unterrichtet wird.
d. Die Informanten aus den beiden Gruppen verbinden die Sprache mit der (burgenlandkroatischen) Identität und Ethnizität. Während die Kroaten in Österreich mehr Wert auf Dialekte legen, sind die Kroaten in der Slowakei mit Dialekten nur emotionell verbunden. Den Vorzug geben sie doch der Standardsprache, weil sie, ihrer Meinung nach, viel nützlicher ist.
Literatur
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Vivre avec plusieurs langues: Biographies langagières. - Berne etc: Peter Lang,
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