ББК Ю953
KORPERSPRACHE I.E. Ilyina, M.N. Makeewa
Lehrstuhlfur Fremdsprachen, TSTU
Der Artikel ist von dem korrespondierenden Mitglied des Redaktionskollegiums Professor W.I. Konovalov vorgestellt
Schlusselworter: Kommunikation; Gesten; Mimik; Gefuhlsbewegung; Kultur; Kinesik; Zeichen; Tonfall.
Zusammenfassung: Es werden die Fragen der verbalen und nonverbalen Kommunikation, die Elemente der Korpersprache, die Funktionen der nonverbalen Kommunikation betrachtet. Die Korpersprache umfasst Korperbewegungen, Gesten, Mimik, Haltungen, telweise Tonfall. Auf die Korpersprache haben einen Einfluss verschiedene Faktoren, z.B. die Kultur, individuelle Besonderheiten des Menschen u.a.
1 GRUNDLAGEN DER KORPERSPRACHE
Korpersprache ist eine Komponente zwischenmenschlichen Verhaltens, die menschliche Beziehungen - ohne Sprache, bewusst und unbewusst - aufrechterhalt und steuert [1]. Korpersprache umfasst Korperbewegungen, Gesten, Mienen, Haltungen und Handlungen sowie die Position im Raum (zueinander), auch der Tonfall zahlt teilweise zur Korpersprache [2,3,4]. Als Teil der nonverbalen Kommunikation gewahrleistet die Korpersprache vor allem Informationen auf der Beziehungsebene.
Durch das Verhalten, die Haltung von Armen und Beinen, durch den Ausdruck der Augen, der Mundwinkel oder der Hande verraten Menschen eine Menge uber Gedanken, Seelenleben, Angste und Begierden. In einem sehr weiten Sinne gehoren auch Eigenschaften wie Korperfulle, Kleidung, Stimme, Frisur und sogar Details des Gesichts zu den Informationsquellen, aus denen man auf Charaktereigenschaften oder Stimmungen schliessen kann. All das nennt man Korpersprache.
Entscheidungen und Verhalten werden nur zum Teil bewusst gesteuert. Sie werden vom Unterbewusstsein und von vielen Kleinigkeiten, die oft dem Gefuhl zugeschrieben werden, angetrieben. Die Korpersprache von Kommunikationspartnern reflektiert und beeinflusst das Verhalten.
Der wissenschaftliche Fachbegriff ist «Kinesik». Kinesik ist ein Teilbegriff der Kommunikation innerhalb des Wissenschaftszweigs Sozialpsychologie [5]. Die Erforschung nonverbaler Kommunikationsweisen hat in den letzten Jahren stark an Popularitat gewonnen. Verschiedene Studien haben die Bedeutungen der Korpersprache untersucht.
Die Korpersprache untergliedert verschiedene Teilbereiche nonverbale Kommunikation: Mimik, Gestik, Blickkontakt, raumliches Verhalten (Nahe/Distanz) sowie Tonfall.
Viele der Verhaltensmuster werden nach Ansicht von Anthropologen und Verhaltensforschern genetisch weitergegeben. Nach ihrer Ansicht ist Korpersprache ein uberlieferter Code, der die Funktion hat, menschliche Beziehungen zu regulieren, Machstrukturen aufrechtzuerhalten und die soziale Ordnung zu festigen. Beispielsweise
ist das Heben der Augenbrauen ein «internationaler Standard» fur einen Ausdruck des Erstaunens. Und das seitliche Neigen des Kopfes um vom Gegenuber etwas zu erbitten, das sowohl bei Kleinkindern als auch bei Erwachsenen zu beobachten ist.
Die psychologische Forschung greift die Ansicht auf, dass die gesprochene Sprache dem Ausdruck von Gedanken dient und der Korper das Ausdrucksmittel fur Emotionen ist [6]. Sie ordnet bestimmten korperlichen Ausdrucksverhalten eine psychologische Bedeutung zu (Psychodynamik).
Trotz erheblicher gesellschaftlicher und kultureller Unterschiede gibt es einheitliche Grundreaktionsmuster. Zu diesen angeborenen Primar-Affekten zahlen vor allem mimische Ausdrucke, beispielsweise von Freude, Trauer, Angst, Zorn, Ekel [7]. Im Laufe der Sozialisation des Kindes und dem Bewusstwerden der eigenen Signalwirkung wird die Mimik allerdings verstarkt kontrolliert, deswegen zahlt die Mimik eines Menschen fur gewohnlich nicht zu den ausdrucksstarken und «ehrlichen» Merkmalen nonverbale Kommunikation.
2 EINFLUSSE AUF DIE KORPERSPRACHE
2.1 Individuelle Einfltisse
Das Denken hat einen Einfluss auf die Korpersprache. Je nachdem, welcher Erfahrungsprozess durchlaufen wurde und wie gefestigt und konkret das personliche Weltbild ist, pragt genau diese Haltung auch die Korpersprache. Ebenso beeinflussen Urteile oder auch Vorurteile uber den digitalen (gesprochenen) Inhalt den analogen (korpersprachlichen) Inhalt.
Die Macht der Erwartungen, die man an einen anderen Menschen stellt, ist so gross, dass durch sie alleine schon dessen Verhalten beeinflusst werden kann. Man nennt dies eine sich selbst erfullende Prophezeiung: Was man einem Menschen zutraut, entscheidet manchmal auch uber seinen Werdegang.
Naturlich gibt es gewisse Gewohnheiten, die berucksichtigt werden mussen. Ein Berufssoldat oder ein Hotelportier haben ihre Pragungen erhalten, der eine durch eine funktionale, prazise Form des Auftretens und Bewegens, der andere durch standiges Zurschaustellen von Zuvorkommenheit und Hoflichkeit. Das jahrelange Unterdrucken bzw. Vorspielen von Korpersprache hat hier naturlich Gewohnheitsrechte erwirkt.
2.2 Kulturelle Einfltisse
Je nachdem, wie differenziert, kompliziert oder einfach eine Sprache aufgebaut ist, hat dies konkrete Auswirkungen auf den nonverbalen Anteil. Bei einer stereotypen, wenig differenzierenden Sprache steigt die Bedeutung der Korpersprache. Besonders wird dies bei den - Geheimcodes gleichenden - ausschweifenden Gesten deutlich, die jugendliche Gangs benutzen, um zwischen Stereotypen wie «cool» und «Alter» kommunizieren zu konnen. Im Gegensatz dazu ist im japanischen Alltag der nonverbale Anteil gering ausgepragt, da neben der traditionell geforderten Zuruckhaltung der stark nuancierte Sprachschatz ein Hochstmass an Konzentration erfordert.
Es gibt auch nationale Unterschiede. Beispielsweise sitzen amerikanische Manner oft mit ubereinandergelegten Beinen, wobei der Unterschenkel eines Beins quer uber dem Knie des anderen liegt. Die Sitzhaltung mitteleuropaischer Manner mit geschlossenen Oberschenkeln empfinden Amerikaner eher als ungewohnt [8].
Hinzu kommen Unterschiede zwischen Mann und Frau, Erwachsenen und Kindern, Unterschiede, die sich aus Status und Rolle einer Person erklaren [7]. So nehmen z. B. Manner in ihrer Sitzhaltung und ihrer gesamten Gestik mehr Raum ein als Frauen.
Desweiteren hat jeder Kulturkreis eigene Korpersprachregeln entwickelt. Ein deutliches Beispiel dafur ist das (vertauschte) Kopfnicken/-schutteln zur Verneinung/Bejahung in Bulgarien, das Gaste des Landes regelmassig in Zweifel uber den Wahrheitsgehalt verbaler Aussagen der Einwohner geraten lasst.
Verschiedene korpersprachliche Elemente haben sich durch ihre Weiterverbreitung international durchgesetzt. Das beste Beispiel ist das «Victory»-Zeichen (Zeige- und Mittelfinger der sonst nach vorn geschlossenen Hand nach oben zum «V» gestreckt) sein: Dieses Symbol durfte selbst Angehorigen der Inuit oder Massai bekannt sein.
3 BEDEUTUNG NONVERBALER KOMMUNIKATION
Nonverbale Kommunikation unterliegt aufgrund ihrer genetischen und kulturellen Wurzeln weitaus weniger der bewussten Kontrolle als die verbale. Zumeist dient sie der Unterstreichung der gewahlten Worte, oder sie bietet eine Alternative, wenn die gesprochenen Worte nicht ausdrucksstark oder differenziert genug erscheinen. Teilweise wird auch bewusst auf die Korpersprache zuruckgegriffen.
Bis heute gibt es kein zuverlassiges Standardlexikon der Korpersprache. Sie wird zwar in ihrer Komplexitat immer wahrgenommen, weil jeder Mensch angeborene und erlernte Interpretationsfahigkeiten besitzt. Es ist aber nur selten moglich, einem einzelnen Signal einen konkreten Sinngehalt zuzuordnen.
Bei der Analyse einzelner Reaktionen und einzelner Verhaltensweisen wendet man sich den einzelnen Korperteilen zu: Augen, Kopf, Mund, Nase, Augenbrauen, Schulterpartie und Oberkorper, der Haltung von Beinen und Fussen beim Sitzen, der Haltung der Hand und der Finger.
Aber es geht beim Verstandnis der Korpersprache nicht nur um wenige Grundregeln, sondern um das Zusammenwirken vieler Einzelheiten. Das Thema Korpersprache umfasst verschiedene psychologische Bereiche: Personlichkeit,
Kommunikation, Instinktverhalten, Aggressivitat und Affektivitat. Nur durch sorgfaltiges Beobachten des situativen Umfeldes kann der Gefahr grober Missdeutungen begegnet werden.
Es mag sein, dass Korpersprache sehr eindeutig ist, aber sie ist gewiss nicht eindeutig zu deuten. Dazu kennt man in jeder Situation einfach zu wenige Details. Verschiedene Menschen verhalten sich nicht zwangslaufig gleich.
Sowohl im Privatleben als auch im Beruf kommt es nicht nur darauf an, was jemand sagt, sondern auf die unbewussten Signale seines Korpers. Diese sind oft ehrlicher; und man sind auch bereit, diesen Signalen - wiederum unbewusst - viel mehr Glauben zu schenken. Es ist wichtig, solche Signale richtig zu deuten.
Korpersprache bewusst einzusetzen, ist gewiss von Vorteil. Aber es funktioniert nur, wenn es perfekt gemacht wird. Ein aufgesetztes Lacheln oder widerspruchliche Signale sind leicht erkennbar. Wer Offenheit demonstriert und dabei bewusst lugt, erzeugt in sich einen Widerspruch, der sich in gegensatzlichen Signalen niederschlagt. Je mehr jemand «er selbst» ist, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass man bei ihm Signale registriert, die inkongruent zu seiner Person sind.
Fur denjenigen, der Korpersprache verstehen will, gilt immer: Jemand, der sich seiner eigenen korpersprachlichen Signale nicht bewusst werden kann, wird die Signale anderer nie sehr exakt registrieren konnen und je mehr Einfuhlungsvermogen ein Mensch in die eigene Gefuhlswelt hat, desto mehr wird er auch fur die anderer entwickeln konnen.
4 DIFFERENZ VERBALER UND NONVERBALER KOMMUNIKATION
Es gibt immer zwei Kommunikationsebenen:
ш verbal (Inhaltsebene): Der Inhalt einer Information wird durch das gesprochene Wort vermittelt.
ш nonverbal (Beziehungsebene): Das subjektive Erlebnis dieser
Gesprachssituation und die Gefuhle und Einstellungen, die man mit dieser Information verbinden, artikulieren man selten durch Worte, aber sie sind in unserem Korperverhalten durch bestimmte Signale erkennbar.
ш Signale der Inhaltsebene liefern Information, wahrend Signale der Beziehungsebene Informationen uber die Information selbst liefern.
ш Signale der Inhaltsebene konnen um so besser verstanden werden, je positiver die Beziehung der Gesprachspartner verlauft.
ш Signale der Inhalts- und Beziehungsebene sind entweder kongruent oder inkongruent.
Im Gegensatz zur verbalen, gesprochenen Sprache fehlt der Korpersprache das Alphabet. Es ist nicht moglich, jeder Verhaltensweise, d. h. jedem «Wort» der Korpersprache eine universelle, in jedem moglichen Kontext identische Bedeutung zuzuordnen. So kann beispielsweise in unterschiedlichen Situationen intensiver Augenkontakt als bedrohlich oder aber als Zeichen von Anziehung gewertet werden.
Weiterhin sind Menschen unterschiedlich gut mit der Fahigkeit zur Korpersprache ausgestattet. Zusatzlich kann die Korpersprache bewusst ubertrieben oder blockiert werden.
Im Extremfall kann eine ubertriebene Korpersprache die verbale Kommunikation vollstandig ersetzen.
In der Regel unterstreicht Korpersprache das gesprochene Wort. Stehen jedoch nonverbale und verbale Kommunikation im Widerspruch, wird im allgemeinen der Korpersprache das grossere Gewicht beigemessen, auch um z. B. den Wahrheitsgehalt der verbalen Information zu beurteilen.
5 ELEMENTE DER KORPERSPRACHE
5.1 Korperhaltung und -bewegung
Rund um Korperhaltung gibt es interessanterweise sehr viele sprachliche Metaphern und Volksweisheiten wie beispielsweise:
ш «mit beiden Beinen auf der Erde stehen» bedeutet Realitatssinn; «einen festen Standpunkt haben» dokumentiert klare und eigentlich unverruckbare Ansichten;
ш «vor jemandem kriechen» heisst eine widerspruchslose, unterwurfige Haltung einnehmen.
Das erste, worauf man sein Augenmerk richten sollte, ist die Gewichtsverlagerung. Steht ein Mensch aufrecht oder ist sein Gesicht vor bzw. hinter das Becken verlagert? Hier besagt die korperliche Theorie dasselbe wie der Volksmund: Je gerader jemand steht, desto aufrechter ist seine innere Haltung. So ein Mensch ist weder unsicher (Neigung nach vorne) noch uberheblich (Neigung nach hinten). Ein weiterer -sprachlich ubertragbarer - Aspekt ist die Offenheit bzw. Geschlossenheit einer Haltung. Damit ist der Hals- und Brustraum gemeint. Weiterhin ist bedeutungsvoll, ob ein Mensch frei steht oder ob er irgendwo eine Stutze sucht. Es gibt Menschen, die sich immer irgendwo anlehnen mussen.
Die Korperhaltung ist also ein Ausdruck von Gefuhlen und personlichen Befindlichkeiten. Sie liefert Interpretationshilfen dafur, wie sicher, souveran, uberlegen
sich jemand fuhlt. So spiegelt sich Frohlichkeit in einer aufrechten, offenen Haltung oder Resignation in einer leicht gebeugten, in sich gekehrten, also optisch eher geschlossenen Haltung wider. Auch die Konzentration auf einen anderen, schlichte Neugier, Irritation oder auch nur Nachdenklichkeit lassen sich leicht ablesen.
Ein sehr einpragsames Kennzeichen ist die plotzliche Veranderung der ausseren Haltung - sie spiegelt immer eine plotzliche Veranderung der inneren Haltung wider.
Vom sozialen Rang her hohergestellte nehmen Menschen in ihrer Korper- und Sitzhaltung mehr Raum fur sich in Anspruch, sie geben sich von der Korperhaltung her offener, weil sie sich fur weniger verletzlich halten. Mit der Analyse der Korperhaltung konnen sehr eindeutige Aussagen uber Statusunterschiede getroffen werden konnen.
Auch die Korperbewegungen spielen bei der Gesamtinterpretation eine Rolle. Ein vorgeneigter Oberkorper in einem Gesprach signalisiert Aufmerksamkeit oder den Hinweis, dass jemand etwas sagen mochte, er kann aber auch Skepsis ausdrucken. Mit einem demonstrativen Zurucklehnen wird Desinteresse oder Missfallen am Thema angedeutet.
Die Sitzhaltung und wieviel Raum in Anspruch genommen wird liefert weitere Anhaltspunkte fur die Wahrnehmung. Jugendliche wollen z. B. oft signalisieren, dass sie «gutem Benehmen» keine Beachtung schenken (wollen) und hiermit ihre Unabhangigkeit und Selbstandigkeit fur alle sichtbar dokumentieren. Dabei ist haufig zu erkennen, dass das Ignorieren des mit Erziehung erworben Verhaltens einige Uberwindung kostet. Andere tun genau das Gegenteil: Sie beschranken sich auf die Sitzkante, lehnen sich nicht gemutlich zuruck und setzen ihren Korper damit einer physischen Belastung aus, die eine psychische Anspannung zwangslaufig noch verstarkt und dem Beobachter Unsicherheit, mangelndes Selbstbewusstsein, Nervositat signalisiert.
Je mehr jemand dafur sorgt, dass er bequem sitzen kann, desto souveraner gibt er sich. Meistens kommt dieses Selbstbewusstseins bei Zuhorern und Beobachtern an. Eine angespannte Sitzhaltung kann jedoch in Kombination mit krampfhaften Fussbewegungen auch bedeuten, dass jemand weg mochte, weil ihn die Unterhaltung eigentlich nicht interessiert. Ein praziser Beobachter kann ein solches Verhalten registrieren und verbal hinterfragen.
Der Gang gehort als Ausdrucksmittel zur Korperbewegung und lauft in gewisser Weise in bezug auf den Ausdruck von Gefuhlen synchron zur Korperhaltung. Zusatzlich aber ist ein gehender Korper in Bewegung, so dass man sich fragen kann, wie er diese Bewegung realisiert. Geht ein Mensch zielsicher, sind seine Bewegungen flussig, geschmeidig, beweglich oder steif und verkrampft?
Signalwirkung kann auch die Art haben, wie ein Mensch seine Fusse setzt. Eine Person, die das Knie vor den ersten Punkt des Korpers zieht, demonstriert Vorsicht oder eher noch Unsicherheit. Im Gegensatz dazu kann man auch so laufen, dass die Zehen immer vorausgeht. Ein Zehengang hingegen ist meist ein kraftiger, raumeinnehmender Gang. So lauft jemand, der keine Angst hat, vielleicht jemand, der ein klares Ziel vor Augen hat oder auch jemand in Eile. Hier sollte wieder darauf geachtet werden, ob das Korpergewicht vor, uber oder hinter dem Becken liegt.
5.2 Raumliches Verhalten
Der Oberbegriff «raumliches Verhalten» beinhaltet neben der Bewegung innerhalb einer raumlichen Anordnung das personliche Orientierungsverhalten und das Territorialverhalten [9]. Bewegungen in einem Raum sind in erster Linie Interaktionssignale. Man geht auf jemanden zu, weil man sich mit ihm unterhalten oder sich neben jemanden setzen will. Man steht auf oder geht weg und beendet so eine Interaktion.
Man schafft also mit dem personlichen raumlichen Verhalten Rahmenbedingungen fur verschiedene Formen der Kommunikation. Hierbei die richtigen Akzente zu setzen, gehort unbedingt zum Repertoire der sozialen Fertigkeiten. Obwohl es beispielsweise nicht unublich ist, beim intensiven Nachdenken oder einer moglichst kreativen Problemlosung in einem Zimmer auf und ab zu laufen, macht genau dieses Verhalten im Zuge einer unmittelbaren Kommunikation den anderen eher nervos, weil dieser schlecht einschatzen kann, was sich dahinter verbirgt.
Ahnliches gilt fur den Sitzplatz, den sich jemand an einem Tisch aussucht. In einem Restaurant wird sich zum Beispiel derjenige, der abgesehen von der Bedienung von niemandem angesprochen zu werden wunscht, so hinsetzen, dass er keinen unmittelbaren Blickkontakt hat; sucht er dagegen Gesellschaft wird er - ob bewusst oder unbewusst - dafur sorgen, dass er den grossten Teil des Raumes einschliesslich der Eingangstur im Gesichtsfeld hat.
Weil sich verbale Kommunikation oft im Sitzen abspielt, wird der Begriff Orientierungsverhalten am Beispiel einer Sitzordnung am rechteckigen Tisch sehr deutlich. Ist an einem Tisch keine konkrete Sitzordnung vorgegeben und fur einen Neuankommling nur noch ein Platz frei, dann wahlen die meisten Menschen, die Ziel und Zweck der bevorstehenden Kommunikation kennen, ubereinstimmend die gleichen Sitzpositionen: Fur eine lockere, durchaus intensive, aber angenehme Konversation setzen sich die Gesprachspartner jeweils an der kurzen und langen Seite uber Eck. Dabei wird in etwa die Halfte des Tisches fur sich selbst in Anspruch genommen (Intimzone).
In Verhandlungssituationen zeigen Sitzpositionen zusammen mit den raumlichen Zonen beispielsweise, wie die Beziehung gestaltet werden soll. Falls es unter Berucksichtigung von Raum und Mobiliar die Moglichkeit uberhaupt gibt, ist es nicht unublich, dass Menschen im Laufe einer Unterhaltung ihre Sitzpositionen verandern, naher an jemanden heran- oder abrucken. Ganz generell kann gesagt werden, dass zu grosse Zonen Unsicherheit schaffen, weil zu wenig Kontakt moglich ist. Ist dagegen der Abstand zu klein, entsteht das der Beengtheit. Das irritiert und fuhrt zu Nervositat und Konzentrationsschwierigkeiten im Gesprach.
Auch der Winkel, in dem die beiden oder auch mehrere Gesprachspartner zueinander stehen, spielt eine grosse Rolle. Findet der Kontakt nicht frontal statt, wird das Uberschreiten einer Zone als nicht so gravierend wahrgenommen. Die Personlichkeitsstruktur beeinflusst das Verhalten in diesem Punkt ebenfalls. Introvertierte Menschen halten grossere Zonen aufrecht und grenzen sich mehr ab als extrovertierte.
Das gesamte zwischenmenschliche Leben spielt sich in vier Kreisen rund um das Individuum ab: Intimzone, personliche Zone, soziale Zone, offentliche Zone [9].
Je nachdem, wie gut man jemanden kennt und wie nahe er steht, desto naher lasst man ihn ausserlich an sich heran. Unterlauft jemand in einer bestimmten Gesprachssituation die ihm zugeordnete Zone fuhrt das zu Irritationen und wirkt sich damit auf die gesamte Kommunikationssituation negativ aus.
Das Territorial- oder Revierverhalten ist ein weiterer wichtiger Aspekt des raumlichen Verhaltens. In der Regel brauchen Menschen fur die Regulierung ihres seelischen Gleichgewichts Ruckzugsmoglichkeiten. Dies ist zuallererst die eigene Wohnung («my home is my castle»). In der Wohnung gibt es normalerweise Raume, die Besuchern zuganglich gemacht werden, und andere, die man nur selbst betreten darf.
Das, was unter der Uberschrift «Raumliches Verhalten» als Territorialverhalten beschrieben ist, ist insofern weitgehend identisch mit diesen Zonen rund um Individuen.
5.3 Mimik
Mimik umfasst Gesichtszuge, Augenkontakt und Blickrichtung sowie Kopfbewegungen. Einzelne Ausdrucksformen sind als psychosomatische Auswirkungen des Nervensystems jedoch nicht zu beherrschen, diese Reaktionen erfolgen unwillkurlich. Dazu gehoren das Blasswerden und besonders die Erweiterung der Pupillen bei starken emotionalen Erregungen.
Die Mimik eines Menschen ist ein sehr ausdrucksstarkes Element der Korpersprache. Meist wird ihr aber ein zu hoher Stellenwert in der tatsachlichen Aussagekraft beigemessen. Die Mimik unterliegt in einem ausserordentlichen Umfang der personlichen Kontrolle, da insbesondere das Gesicht wahrend der Kommunikation genau beobachtet wird. Weil das so ist, versucht man, diesen Gefuhlsausdruck so stark wie moglich unter Kontrolle zu halten.
Mimik ist ein Medium der Kommunikation, das schon im Sauglingsalter deutlich verstanden wird. Babies konnen fruhzeitig vertraute Gesichter erkennen und auf sichtbare Stimmungen reagieren. Dies offenbart sich deutlich in der Entwicklungsphase, wahrend derer das Kind schreit, wenn sich ein fremdes Gesicht zum Baby beugt, egal wie freundlich dieses Gesicht ist [7].
Zur Deutung bzw. Kategorisierung der Mimik gibt es gegenlaufige wissenschaftliche Stromungen:
ш nach den inhaltlichen Mitteilungen wie Freude, Uberraschung, Interesse, Trauer, Furcht, Wut, Ekel, Verachtung, die zu den vermutlich angeborenen Ausdrucksformen gehoren, da sie bei allen Kulturen in gleicher Weise ausgedruckt und interpretiert werden, oder
ш nach den grundlegenden Gesichtsbewegungen wie Augenbrauenbewegungen, Lidpositionen, Mundstellungen etc.
Mimik hat auch die Funktion, den Gefuhlszustand auszudrucken und ihn dem Gegenuber zu ubermitteln. Die Mimik macht deutlich auch, welche Einstellung man gegenuber dem Gesprachspartner hat.
Daruber hinaus stellt sie eine permanente Ruckmeldung zum gesprochenen Wort dar: ob der verbale Teil verstanden wurde, ob der andere zustimmt oder eher ablehnend oder uberrascht reagiert. Waagerechte Stirnfalten deuten an, dass die Aufmerksamkeit stark in Anspruch genommen ist. Senkrechte Stirnfalten deuten darauf hin, dass die gesamte Aufmerksamkeit mit starker Konzentration auf etwas (jemand) gerichtet ist.
5.4 Gestik
5.4.1 Aussere Erscheinung
Die aussere Erscheinung hat eine (fast zu) grosse Bedeutung fur den ersten Eindruck. Je nachdem, welche Wertigkeit Kleidung und Aussehen fur den Beobachter haben, werden unter Umstanden schon damit die Weichen fur die eigenen nonverbalen Ausserungen gestellt. Eine solche Wertung ist allerdings begrenzt akzeptabel, da die aussere Erscheinung tatsachlich viel uber das Selbstverstandnis des Betreffenden aussagt: Ob er sich durch die Kleidung oder Haartracht einer bestimmten Gruppe zugehorig fuhlt, wie er sich selbst sieht beziehungsweise gesehen werden mochte, uber Lebensumstande und Status und nicht zuletzt uber seine Personlichkeit.
Zur ausseren Erscheinung zahlen die Kleidung, Abzeichen, Schmuck, Frisur, Aussehen der Haut, Make Up, Korperfigur usw. Alles zusammengenommen hat tatsachlich einen gewissen Aussagewert, weil die genannten Dinge in einem erheblichen Umfang beeinflussbar sind und in der Regel der personlichen Kontrolle unterliegen.
Im Zuge selektiver Wahrnehmung werden sogar von besonders markanten ausseren Merkmalen andere menschliche Eigenschaften abgeleitet. Eines der (fur den Trager) angenehmeren Beispiele ist die Brille; Brillentrager gelten oft als intelligent: die Brille als teures Instrument war - wie Bildung auch - Wohlhabenderen vorbehalten, ausserdem wurde Kurzsichtigkeit als Resultat vielen Lesens angesehen.
Dabei kann der Einfluss von solchen Zeichen der Gruppenzugehorigkeit so weit gehen, dass sich Menschen - beispielsweise in einer Uniform - anders verhalten als ohne sie. Manche Berufe werden eben deshalb gewahlt, weil eine Uniform einen gewissen Status verleiht. Eine zusatzliche Komponente vieler Uniformen sind die Korpergrosse erhohende Helme oder auffallige Mutzen, die diese Personen noch respektabler erscheinen lassen.
Auch nicht der personlichen Kontrolle unterliegende korperlichen Merkmale konnen bei anderen zu unmittelbaren Reaktionen fuhren. Vergleichbar den kulturellen Vorurteilen, haben die meisten Menschen ein Schubladendenken in bezug auf die aussere Erscheinung: Dicke gelten als gemutlich, athletisch gebauten Menschen wird Selbstsicherheit und Durchsetzungsvermogen unterstellt.
5.4.2 Gesten
Gestik wird im Alltagsdenken, vielleicht weil sie selbstverstandlich erscheint, im Rahmen des Gesamteindrucks von Korpersprache weniger beachtet und (unbewusst) ausgewertet. Es gibt kaum gesicherte Erkenntnisse, ob es angeborene Gesten gibt, die bestimmte Gefuhlszustande zum Ausdruck bringen. Der grosste Teil wird anscheinend im kulturellen Umfeld erlernt.
Gestik wird vor allem zur Untermalung des verbalen Inhaltes benutzt. Je starker die Gefuhle angesprochen werden, desto akzentuierter wird auch die Gestik.
Sehr deutlich wird dies beim Telefonieren: Obwohl der Gesprachspartner die Gestik nicht wahrnehmen kann, macht man sehr haufig Hand- oder Fingerbewegungen. Genauso werden Hande und Arme benutzt, wenn fur einen Gegenstand nicht sofort die richtige Beschreibung parat ist.
Daneben gibt es die Gesten, die eine Aussage konkretisieren oder abrunden sollen. Sagt also beispielsweise eine Frau zu ihrem Mann: «Gib mir noch einen Abschiedskuss», will dabei aber ihren frisch aufgetragenen Lippenstift retten, wird sie mit der Hand und ihrem ausgestreckten Zeigefinger beispielsweise auf ihre linke Wange zeigen und dabei gleichzeitig den Kopf entsprechend geneigt vorstrecken.
Mit Handen und Armen kann man: ablehnen, abwarten, abwehren, angreifen, auf etwas zeigen, Aufregung ausdrucken, beeindrucken, Begeisterung aussern, bremsen, demonstrieren, einladen, Freude zeigen, identifizieren, konkretisieren, Nachdenklichkeit signalisieren, Nervositat verraten, Punkte setzen, relativieren, Schlussstriche ziehen, Sympathie bekunden, ubereinstimmen, ungeduldig sein, untermauern, werben, Zufriedenheit bekunden, zuruckhalten und so weiter...
Diese (unvollstandige) Aufzahlung zeigt, dass Gesten auch unbeabsichtigt Gefuhlszustande zum Ausdruck bringen. Beispiele dafur konnen
ш Fingerspiele oder das Spielen an Gegenstanden als Ausdruck von Nervositat,
ш das Umklammern von Dingen als Ausdruck verhaltener Wut,
ш das Streicheln von fuhlbar angenehmen Gegenstanden als Zeichen von
Einsamkeit,
ш das Ballen der Faust als Ausdruck von Aggression,
ш das Pressen der Augen uber der Nasenwurzel als Signal von Mudigkeit und Erschopfung,
ш das Kratzen am Kopf fur Ratlosigkeit oder ш das Hochwerfen der Arme fur Begeisterung sein.
Einzelne Gesten konnen sogar so klar definiert sein, dass sie die verbale Kommunikation punktuell oder vollstandig ersetzen. Diese Definitionen mussen naturlich - wie auch Sprache - gelernt werden und sind deswegen auf Gruppen von Menschen bis hin zu Kulturkreisen beschrankt. Beispiele dafur sind:
ш die vertikal vorgestreckte Faust mit erhobenem Daumen fur «alles in Ordnung»,
ш die Zeichensprache innerhalb militarischer Einheiten sowie
ш die Gebardensprache der Horgeschadigten.
Gestik wird nur in sehr geringem Masse kontrolliert. Deswegen ist die Gestik gut dazu geeignet, wahrend einer Unterhaltung herauszufinden, ob jemand etwas vortauscht. Auch der Wahrheitsgehalt der verbalen Aussage lasst sich durch bewusste Wahrnehmung der Gestik mit grosserer Wahrscheinlichkeit abschatzen.
Da gerade die bildliche Untermalung einer Beschreibung mehr oder weniger automatisch erfolgt, kann eine fehlende Gestik bei einer dramatischen Urlaubsbegebenheit oder einem anderen wirklich eindrucksvolle Ereignis darauf hinweisen, dass derjenige die Sache nicht selbst erlebt hat und damit auch gestisch nicht konkretisieren kann. Besonders grosse Begeisterung kommt ohne Gestik kaum aus.
Wie unwillkurlich Gestik in den meisten Fallen ist, merkt man am besten bei dem Versuch, sich mit einer vorgegebenen Stellung der Hande zu zwingen eine Kommunikation uber ein bestimmtes Thema zu fuhren.
5.5 Blickkontakt
Der Blickkontakt ist unser wichtigstes Gefuhls- und Stimmungsbarometer fur andere, was selbstverstandlich auch Informationen wie Uberraschung oder Erschrecken, Staunen, Angste oder Verlegenheit beinhaltet. Mit den Augen nimmt man in der Regel zuerst wahr, wenn notwendig alarmieren sie unmittelbar unseren Verstand.
Auch eine gewisse Anspannung im Sinne von Unsicherheit oder dem Bewusstsein einer heiklen Situation schlagt sich in wesentlich haufigeren Blickkontakten mit kurzer Blickdauer nieder. Bei kaum einem anderen Element der Korpersprache gibt es so viele feststehende Redewendungen wie: «Das war Liebe auf den ersten Blick!» oder: «Wenn Blicke toten konnten.»
Die Interaktion zwischen zwei Menschen beginnt in der Regel mit einem langeren Augenkontakt, der pruft, ob der andere uberhaupt zu einem Kontakt bereit ist. Die erste Phase ist dadurch gekennzeichnet, dass man sich und dem anderen die Option offenhalt, den Kontakt weiterzufuhren beziehungsweise eine Unterhaltung zu beginnen. Diese Moglichkeit wird dadurch uberpruft, indem derjenige, der die Unterredung wunscht, beispielsweise fragt, ob er stort. Wahrend dieser ersten Momentaufnahmen lasst sich der Kontakt dann noch weitgehend problemlos und ohne Verargerung abbrechen, wahrend dies zu einem spateren Zeitpunkt nur noch mit glaubhaften Erklarungen moglich sein wird.
Die meisten Menschen sehen deswegen, wenn sie ein Gesprach beginnen, zunachst noch einmal weg, um die Chance zur Kontaktverweigerung zu unterstreichen. Augenkontakt im Sinne von Kontrollblicken stellt einen wesentlichen Aspekt der erfolgreichen Gesprachsfuhrung dar.
5.6 Tonfall
Ohne den Tonfall waren verschiedene Arten der Kommunikation nicht moglich. So wird der Unterschied zwischen einem Befehl oder einer Frage durch die Stimmodulation angezeigt. Der Tonfall liegt im Grenzbereich zwischen verbaler und nonverbaler Sprache und ist eine Interpretationshilfe fur Worte und Aussagen [1,10].
Die Reaktion auf den Tonfall einer Aussage, kann sehr intensiv sein, so dass es nicht selten Auseinandersetzungen uber den Inhalt gibt. Der Inhalt des Satzes kann vollig harmlos gewesen sein, aber eine unangebrachte Betonung (oft in Verbindung mit anderen korpersprachlichen Signalen), kann zu ernsten Konflikten fuhren.
Gerade in sprachlich heiklen Situationen, wenn man jemanden professionell kritisieren muss, wird vielfach mehr auf den Ton gehort als auf die einzelnen Worte -vor allem aber auf die Ubereinstimmung von beiden. Da es bei jeder Kommunikation eine Sach- und eine Beziehungsebene gibt, wird verbal und nonverbal auf unterschiedlichen Kanalen gesendet und dann uberwiegt die Beziehungsebene.
Insbesondere beim Tonfall entstehen die meisten Vorverurteilungen, die zum Problem der selektiven Wahrnehmung fuhren. Bei einem durch einen falschen Tonfall hervorgerufenen Streit, werden die Worte im Nachhinein sozusagen zum - tatsachlichen oder vermeintlichen - Tonfall passend gemacht: Hat sich ein Satz vorwurfsvoll oder autoritar angehort, hat derjenige anschliessend einen Satzbau und Worte in Erinnerung, der mit dem tatsachlich Gesagten nicht ubereinstimmt.
Der Sprachrhythmus hat kaum Informationswert, fallt aber sofort (unangenehm) auf, wenn er den Erwartungen nicht entspricht, wahrend die Sprachmelodie zahlreiche Informationseinheiten beeinhaltet, und zwar sowohl auf der Inhalts- als auch auf der Beziehungsebene.
Schliesslich konnen auch von der Lautstarke eines Gespraches Statusunterschiede abgeleitet werden. Unsichere Menschen sprechen eher leise und erkennbar vorsichtig, und signalisieren damit, dass sie bei einem Irrtum jederzeit zum Ruckzug des Gesagten bereit sind. Ranghohe Menschen - nach Position oder sozialer Schicht - sind eher lautstark. Je sicherer jemand ist, desto klarer wird die Aussprache einzelner Worte im allgemeinen sein.
6 INKONGRUENZ
Wenn ein Mensch korpersprachliche Signale sendet, die nicht zur verbalen Aussage passen, verhalt er sich korpersprachlich inkongruent. Diese Inkongruenz erhalt besondere Bedeutung, wenn jemand einen anderen nachahmt, also ein Vorbild imitiert. Der Betreffende verhalt sich fur Beobachter unnaturlich.
Auch Unsicherheit fuhrt haufig zu Inkongruenz, die jedoch leicht falsch interpretiert werden kann.
Oft bleiben innerhalb des Gesprochenen wichtige zusatzliche Informationen unausgesprochen, oder es gibt gar einen Widerspruch zwischen dem Gesagten und dem Gemeinten, was Verwirrung und Missverstandnisse stiftet. Wenn man inkongruente Signale wahrnimmt, erfahrt man lediglich, dass eine Inkongruenz stattgefunden hat, man weiss aber noch nicht, worauf diese zuruckzufuhren ist.
Deswegen sollte jeder «er selbst» sein. Nur wenn verbale und nonverbale Kommunikation im Einklang stehen, wirkt sie uberzeugend.
Literatur
1 Steuble A. Integrative Konversationsanalyse: Zum Zusammenhang von Sprache, nonverbaler Kommunikation und interaktiver Beziehung. - Pfeilenweiler, 1986. - 258 S.
2 Birdwhistell R.L. Kinesics and Context. - Philadelphia, 1970. - 208 p.
3 Birdwhistell R.L. Introduction to Kinesics. - Louisville, Ky.: Univ. of Loursville Press, 1952. - 115 p.
4 Argyle M. Nonverbal Communication in Human Social Interaction // Nonverbal Communication. - Cambridge, 1972. - P. 421-439.
5 Mehrabian A. Silent Messages. - California, 1971. - 325 p.
6 Ekman P. Studies in communication through non-verbal behavior // Mental
Health Programm Reports. Vol. 6. - Washington, D.C.: U.S. Government Printing Office, 1973. - P. 715-732.
7 Klineberg O. Social Psychology. - N.Y.: Holt, 1948. - 258 p.
8 Kudoh T. Matsumoto D. Cross-Cultural Examination of the Semantic Dimensions of Body Postures // Journal of Personality and Social Psychology. - 1985. -№ 48. - P. 440-446.
9 Noth W. Das Handbuch der Semiotik. - Stuttgart, 1985. - 248 S.
10 Laver J. Labels for Voices // Journal of International Phonetic Association,
1974. - Vol. 4. - № 2. - P. 62-75.
Язык тела И.Е. Ильина, М.Н. Макеева
Кафедра иностранных языков, ТГТУ
Ключевые слова и фразы: жесты; знак; интонация; кинесика;
коммуникация; культура; мимика; эмоция.
Аннотация: Рассматриваются вопросы вербальной и невербальной
коммуникации, элементы языка тела, функции невербальной коммуникации. Язык тела включает в себя телодвижения, жесты, мимику, позы, частично интонацию. На язык тела оказывают влияние различные факторы, например, культура, индивидуальные особенности человека и др.
Body Language I.E. Ilyina, M.N. Makeeva
Department of Foreign Languages, TSTU
Key words and phrases: gestures; sign; intonation; kinesics; communication; culture; mimicry; emotion.
Abstract: Matters of verbal and non-verbal communication, elements of body language, and functions of non-verbal communication are considered. Body language involves movement of the body, gestures, mimicry, poses and intonation to some extent. Body language is influenced by various factors, for example, culture, person’s individual peculiarities, etc.
Langage du corps
Resume: Sont examines les problemes de la communication verbale et non-verbale, les elements du langage du corps, les fonctions de la communication non-verbale. Le langage du corps comprend les mouvements du corps, les gestes, la mimique, les poses et parfois l’intonation. Plusieurs facteurs, comme par exemple la culture et les particularites individuelles et autres, influencent le langage du corps.