Chirchik State Pedagogical University Current Issues of Modern Philology and Linguodidactics
Staatliche Pädagogische Universität Chirchik Aktuelle Fragen der modernen Philologie und Linguodidaktik
ABLEITUNG DIE DURCH PRÄFIX
Studenten: Dinara Xaydarova
dinarakhaydarova64@gmail.com Wissenschaftliche Betreuerin: Dilobar Abduxalilova
ANNOTATION
Eines der Hauptprobleme, auf die in diesen Informationen zu künstlichen Wörtern, die durch Anhängen von Suffixen gebildet werden, und zu ihren morphologischen und syntaktischen Typen sowie zu ihrer Verwendung und Funktion. Es werden Beispiele für Kunstwörter im Deutschen mit Präfixen gegeben und ihre Statistik beschrieben.
SCHLÜSSELWÖRTER: Explizite Derivation, Präfix, Präfigierung, Negation, semantische Präfixe, Herkunft, Komposition, Zeitliche Bezeichnungen.
ABSTRACT
One of the main problems pointed out in this information about artificial words formed by adding suffixes and their morphological and syntactic types, as well as their use and function. Examples of made-up words in German with prefixes are given and their statistics are described.
Keywords: Explicit derivation, prefix, prefiguration, negation, semantic prefixes, origin, composition, temporal designations.
Diese beiden Wortbildungsarten bilden die sog. „explizite Derivation". Sie erweitern die Base um ein Präfix oder Suffix (selten durch ein Zirkumfix). Während der triviale Unterschied zwischen der Präfixbildung und der Suffixbildung darin liegt, dass die Präfigierung die Base um eine Vorsilbe und die Suffigierung um eine Nachsilbe erweitert, gibt es zwischen den beiden Wortbildungsarten noch andere Unterschiede:
Präfix
• ändert nie die Wortart der Base
• kann unspezifisch sein
• ist betont oder unbetont
• dient in erster Linie zur semantischen Erweiterung der Base
Bei der Präfigierung handelt es sich um die Stellung der Affixe, die stets vor dem Basiswort vorkommen. Gemäß dieser Stellung wird diese Art der Affixe als „Präfix" bezeichnet.
Präfixe (lateinisch: präfigiere ,vorn anheften) werden morphologisch als gebundene Einheiten definiert, die immer die Position vor einer Basis besitzen. Präfixe
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sind hauptsächlich aus einer Silbe gebildet z.B. ge-, haupt-. Ausnahmen sind vor allem Lehnpräfixe wie hyper-, mega- , mini.
Durch Präfixe und Präfixoide wird in erster Linie die Base semantisch erweitert. Weiterhin können Präfixe als Intensifikatoren (erzblöd) dienen,9 oder sie können den Aspekt ändern (enden - beenden, ändern - verändern). Präfigierung lässt sich nach unterschiedlichen Kriterien betrachten:
Nach der Herkunft:
Fremde Präfixe anti-, quasi-, sub- etc. kommen häufiger mit fremden Basen vor. einheimische/ native Präfixe be-, ent-, zer-, un- etc. kommen mit einheimischen, aber auch mit fremden, in die Sprache bereits „eingebürgerten" Basen, vor (entfantasieren , unkontrolliert).
Nach der Semantik: räumliche, ornative, negative, privative, rekurrierte und andere Präfixe (siehe weiter) synonyme Präfixe - z. B. dis-, un-, anti- bei den negativen Präfixen gegensätzliche (Opposition) Präfixe - z. B. auf- x ab- (Aufgang x Abgang), ein-x aus- (einschalten x ausschalten) homonyme Formen - z. B. betontes um- x unbetontes um-. Sie werden traditionell als „trennbare und untrennbare" Präfixe bezeichnet. Diese Aufteilung ist jedoch bereits überholt, wir können mit gutem Gewissen von verbalen Komposita („trennbar") - d.h. Partikel/ Präposition + Verb auf der einen Seite, und präfigierten Verben („untrennbar") auf der anderen Seite sprechen. (Einige Autoren verwenden auch andere Bezeichnungen - z. B. „Präfixverb" und „Partikelverb". Es gibt also keinen strukturellen Unterschied zwischen fernsehen (Adv. + Verb), kennenlernen (Verb +Verb) oder Radfahren (Subst. +Verb - „alte" Rechtschreibung) und umfahren (Präp.+Verb) und anderen Kompositionen mit sog. „trennbaren Präfixen"/ verbalen Kompositionen. Da das System der Präfixe der deutschen Sprache sehr komplex ist, werden wir uns nur dem Bereich widmen, der erfahrungsgemäß für die tschechische Zielgruppe Schwierigkeiten bereitet. Eine ausführliche Übersicht der Semantik einzelner Präfixe und ihr Vorkommen in einzelnen Wortarten liefern Engel. Hier werden nur die wichtigsten semantischen Gruppen der Präfixe angeführt. Ihre Bedeutung kann nur grob erfasst werden, deswegen sind alle Bedeutungen in Anführungszeichen angegeben.
Negation
nicht-, un-, non-, a-, des-, dis-, in-/il-/ir-: Nichtmuttersprachler, nichtgetätigt, Unlust, Unschuld, Unsitte, unübersichtlich, unmenschlich, Nonsens, Nonkonformist, nonverbal, anormal, Desinteresse, Disharmonie, inhuman, illegal, irregulär, asozial, aber auch unsozial...
Eine bedeutende Untergruppe der Negation ist die Erweiterung der Base um die Merkmale „fehlerhaft", „schlecht", „irrtümlich" mit den Präfixen: fehl-, miss-, ver-: fehlschlagen, Fehlbetrag, Fehlanzeige, missbilligen, misslingen, Missglück, Misswirtschaft, Versprecher, (sich) verschreiben, (sich) verfahren u. a.
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Zeitliche und räumliche Bezeichnungen
„später" oder „ Vorbild"
nach-: Nachgeschmack, Nachwehen, Nachtrag, nachahmen, nachlesen, nachhören, nachweihnachtlich, Nachhilfe und sogar Nachrichten („Mitteilung nach der man sich richtet" u. a
„früher" oder „näher" oder aber auch „ Vorbild"
vor-: Vorgeschmack, Vorwehen, Vorfahren, vorgehen, vorchristlich, Vorhalle, Vorraum; Vorbild, vorschreiben u. a.
„ehemalig", „vergangen"
alt,- ex-: Altbürgermeister, Altbundespräsident, altmodisch, Exfrau, u. a. (Das Präfix ex- wird häufig pejorativ verwendet.)
„Anfang"
an-, er-: ansprechen, anbeißen, anbraten, erblühen u. a.
„Ende mitBewirkung"
ab,-, auf-, aus-, be-: abriegeln, abschmecken, abschließen, abdanken, aufessen, ausschalten, ausarbeiten, begrenzen, beherrschen, beschildern u. a
„ Platzierung zwischen zwei Punkten"
zwischen-: Zwischenrufe, Zwischenkriegszeit, Zwischenbilanz u. a. „nach oben" auf-, er-: aufsteigen, errichten u. a. „nach unten" ab-, unter-: absteigen, untertauchen, untergehen u. a. „ hinein" ein-: einwandern, einlegen, Einblick u. a.
„Änderung der Richtung, des Ortes, Wandel" um-: umladen, umsteigen, umfahren; umbenennen u. a.
„Auseinanderbewegung" zer-: zerschlagen, zermahlen u. a.
„Bewegung zu einem Punkt", „zielgerichtete Tätigkeit" zu-: zudrücken, zuschließen, zugehen, zuschauen, zureden, zuteilen u. a.
„zusammen", „miteinander" mit-, ko-/co-, zusammen-: Mitschüler, Mitfahrer, mitarbeiten, Koproduktion/ Coproduktion, Koautor, kooperieren, zusammenarbeiten, Zusammenfassung.
anti-, gegen-, kontra-, wider-: Antithese, Antichrist, antidepressiv, antipatriotisch, Gegenpapst, Gegenwind, Gegenwirkung, Kontrarevolutionär, Kontrapunkt, kontraproduktiv, widerspiegeln, widersprechen. mini-: Minibatterie, Minirock.
maxi-, riesen-, jumbo-: Maxidisk, Maxiportion, Riesenerfolg, Riesenglück, Jumboburger, Jumboessen.
ver-: verhungern, verblöden, versprechen, vergolden.
wieder-, re-: wiederholen, wiedersehen, reanimieren, reprivatisieren.
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Präfixe mit substantivischer Basis Wie bereits erwähnt, haben die substantivischen Ableitungen bei der Präfigierung nur substantivische Basen. Beispiele für die Präfixe mit substantivischen Basen sind:
affen- Affenschande, Affenhitze, Affenkälte blitz- Blitzaktion, Blitzreise, Blitzstart
bomben- Bombenbesetzung, Bombengehalt, Bombenerfolg, Bombenfigur erz- Erzfeind, Erzgauner, Erzlügner, Erzrevanchist, Erzbube, Erzdieb, Erzmörder extra- Extrabonus, Extraurlaub, Extravorstellung
ge- Geäst, Gebälk, Gebüsch, Gedärm, Gehörn, Gemäuer, Gestein, Gesträuch, Gewölk, Gestirn, Gewässer, Gesims, Getränk, Geflügel, Gewitter, Gefährte, Geselle, Gesindel
haupt- Hauptdüse, Hauptfilm, Hauptinstrument, Hauptproblem, Hauptweg heiden- Heidenarbeit, Heidenmühe, Heidenlärm, Heidenangst, Heidenschreck, Heidenspaß
höllen- Höllenhitze, Höllenlärm, Höllenangst, Höllenpein, Höllenwut, Höllenkrach
ko- Kopilot, Koautor, Kodirektor. mini- Minirock, Minipartei, Minipreis.
miss- Missernte, Missgeburt, Missverständnis, Misstrauen, Missmut, Missverhältnis, Missstimmung, Missbrauch, Misserfolg, Missbehagen, Missgriff. mit- Mitbürger, Mitmensch, Mitglied, Mithäftling. riesen- Riesenauflage, Riesenauswahl, Riesendefizit, Riesenumsatz. sonder- Sonderausgabe, Sonderwerkzeug, Sonderzulage.
REFERENCES
1.Duden. Deutsches Universal Wörterbuch A-Z. Herausgegeben und bearbeitet unter der Anleitung von Günther Drosdowski. Mannheim, 1989.
2.Duden-Grammatik (1984): Drosdowski, Günther (Hrsg.): Duden - Die Grammatik. Bibliographisches Institut, Mannheim 1984.
3.Die Basen dieses Suffixes sind eigentlich keine Adjektive, sondern Konfixe, die sich mit Substantiven und Adjektiven verbinden z.B. arrogant, effizient, kompetent, konsequent.
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