Научная статья на тему 'Wie sehe ich Russland im europäischen Bildungsraum? (essay)'

Wie sehe ich Russland im europäischen Bildungsraum? (essay) Текст научной статьи по специальности «Языкознание и литературоведение»

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Аннотация научной статьи по языкознанию и литературоведению, автор научной работы — Бухарова Елена Альбертовна

В статье автор размышляет о месте России в новом образовательном пространстве.

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Текст научной работы на тему «Wie sehe ich Russland im europäischen Bildungsraum? (essay)»

E.A. Byxapoea

WIE SEHE ICH RUSSLAND IM EUROPÄISCHEN BILDUNGSRAUM? (ESSAY)

Im November 2003 unterzeichnete Russland die «BolognaErklärung» und erklärte sich damit bereit, das russische Hochschulwesen nach dem einheitlichen europäischen Muster zu reformieren. Dieser Schritt war Endergebnis vieler heftiger Diskussionen, da die Meinungen der Experten zu dieser Frage nicht einheitlich waren. Nach der Analyse aller «pro» und «contra» gesellte sich Russland nach vier Jahren zu den Teilnehmern des «Bologna-Prozesses». Damit legte es den Grundstein zu bevorstehenden tiefgreifenden Veränderungen im System der russischen Hochschulbildung. Zur Zeit, wo man die Grundsätze der «Bologna-Erklärung» auf dem russischen Boden allmählich umzusetzen versucht, lenkt das Thema der Bildung eine besondere Aufmerksamkeit auf sich und steht in verschiedenen Kreisen zur Debatte.

Die Schaffung eines gemeinsamen Europäischen Hochschulraums ist für das vereinigte Europa eine weitere Stufe der Globalisierung. Am Anfang des umfangreichen Bildungsprozesses in Europa steht Russland vor der Wahl: soll es sein eigenes nationales Bildungssystem weiter entwickeln oder sich aktiv dem europäischen Muster anschließen? Der Krieg in Tschetschenien, Probleme des Wirtschaftswachstums drängten die Probleme der Bildung in unserem Land für längere Zeit in den Hintergrund. Das führte dazu, dass Russland in der Situation der intellektuellen «Abrüstung» auf diesem Gebiet den Vorschlägen der westlichen Sachverständigen nichts entgegenstellen konnte. Sich von den Integrationsprozessen in Europa fernzuhalten, würde für Russland bedeuten, den Weg der russländischen Hochschulabsolventen in den immer mehr internationalisierenden Arbeitsmarkt für immer zu sperren. Unter den bestehenden Verhältnissen war der Eintritt Russlands in den «Bologna-

Prozess» wohl die einzig richtige Entscheidung. Nun werden konkrete Handlungen erwartet.

Bei der Realisierung der Bildungsreform wird man in unserem Land mit vielen Problemen konfrontiert. Es geht hier nicht nur um den Umbau des Systems der Hochschule, das sich von europäischen Standards wesentlich unterscheidet, sondern auch um die Veränderungen in der Schulbildung, die die Grundlage für die weitere Bildung sein sollte. Die Absonderung der Schule von der Hochschule ist schon mehrere Jahre einer der Engpässe des russischen Bildungswesens, das den Hochschulbewerbern Schwierigkeiten bereitet. Nach der Meinung einiger Experten würde der Übergang zur zwölfjährigen Schulbildung viele Probleme in diesem Bereich beheben. In Deutschland, zum Beispiel, wo man nach dreizehn Jahren Gymnasiums Abitur macht und mit dem erworbenen Zeugnis sich um einen Studienplatz bewirbt, gibt es die Aufnahmeprüfungenqual so gut wie nicht.

Ein weiteres wichtiges Problem ist die Einführung des Modulprinzips des Studiums, das dem russischen Bildungssystem ganz fremd ist und den Umbau des Fächerprinzips auch in der Schule voraussetzt. Das bedeutet, dass die russischen Bildungsstandards abgeändert werden müssen. Der Übergang zum Bildungsmodul ist jedoch eine Neuheit nicht nur für uns, sondern auch für Europäer selbst, die früher vor allem das Fächersystem hatten.

Der Reformprozess in Russland wird schwieriger ablaufen und länger dauern als in den europäischen Ländern. Und das ist klar. Die Vision eines gemeinsamen Europäischen Hochschulraums ist doch das Geschöpf westlicher Länder, deren Bildungsysteme zu Erneuerungen bereit sind und im Ganzen nicht so gründlich umgebaut werden. So ist es, zum Beispiel, in Deutschland eine lange Tradition, zwischen den Fächern zu wählen und seinen eigenen Stundenplan zusammenzustellen oder sein Studium abzubrechen und ein Auslandssemester zu machen. Für uns und für Europa hat der «Bologna-Prozess» verschiedenen Aufgabenbereich. Europa hat seine Bildungstradition, es modifiziert und konsolidiert sie. Wir sollen diese Tradition annehmen und uns an Europa anschließen. Die Autoren der «Bologna-Erklärung» beabsichtigen, den gemeinsamen Europäischen Hochschulraum bis 2010 zu schaffen. Die Umstellung unseres Bildungssystems würde bestimmt mehr Zeit bedürfen.

Auf dem Weg zur neuen Hochschule ist es überaus wichtig, unsere Einstellung zur Hochschulbildung zu revidieren, gar zu verändern. Was ist für uns der Eintritt in eine Hochschule? Für die meisten ist es eine der wichtigsten und schwierigsten Entscheidungen im Leben, weil man mit 17 Jahren nicht nur seine weitere Zukunft auf weitere fünf Jahre im Voraus plant, sondern auch, weil man einen Beruf fürs ganze Leben wählt.

Nach ein paar Jahren des Studiums stellen aber viele fest, dass sie den falschen Weg eingeschlagen haben, aber da gibt es schon kein Zurück mehr. Mit einem neuen Studium anzufangen ist ganz schön problematisch, weil man wieder schwierige Aufnahmeprüfungen zu bestehen hat und im Falle nicht besonders guter Eintrittsnoten sein Studium bezahlen soll, was bei weitem nicht alle sich leisten können. So kommt es also nicht selten vor, dass unsere Akademiker nach dem Hochschulabschluss enttäuscht sind und ihren Berufen nicht nachgehen wollen. Folgt daraus etwa, dass ein Student kein Recht auf Fehler hat? Trägt nur er die Verantwortung für seine Entscheidung? In Deutschland darf und kann man einige Male das Studienfach wechseln. Die Deutschen schreckt die Perspektive des lebenslangen Lernens nicht ab.

Was geschieht, wenn man in Russland an eine Hochschule immatrikuliert wird? Man kommt an die Fakultät, und weiter wird von ihm, als dem Menschen, der sein Studiumsmodell bildet, die ganze Verantwortung abgenommen. Es werden Vorlesungen und Seminare angeboten, die man besuchen soll, und zwar in einer festgelegten Reihenfolge. Man hat keine Wahl, alle werden über einen Kamm geschert. In diesem Fall unterscheidet sich die Hochschule wenig von der Schule. Das Studium wird zur Routine. Alles wird für uns im Voraus bestimmt und wir bekommen das Gefühl, dass wir nicht für uns selbst studieren, sondern weil es von uns verlangt wird. All das führt zur falschen Einstellung zum Studium, zur Unterschätzung der Rolle des Studenten als Teilnehmer des Bildungsprozesses. Deswegen, wenn wir uns in den europäischen Hochschulraum integrieren wollen, werden wir das System der SubjektObjekt-Beziehungen brechen und zu einem neuen Niveau der Beziehungen übergehen müssen, wo der Studierende sein Recht realisieren kann, zu wählen, Fehler zu machen, Herr seiner Zeit und seiner Handlungen zu sein und - was ja überhaupt sehr wichtig ist - dafür die volle Verantwortung trägt. Diese Idee fasziniert mich. Gewiss wird ihre Verwirklichung auf viele Hindernisse stoßen, weil sie die Veränderung der traditionellen Organisation des russländischen Bildungsprozesses voraussetzt. Die studentische Gruppe, die früher ein unteilbares Ganzes war, wird an ihrer Bedeutung einigermaßen verlieren. Als Folge werden die Verbindungen zwischen Studierenden und zwischen Hochschullehrern und Studierenden weniger intensiv sein. Das wäre ein Nachteil. Einerseits, weil die Arbeit in der Gruppe die Fähigkeit der Studierenden zum Teamwork entwickelt, was für das Berufsleben wichtig ist, andererseits, weil das Zusammenwirken der beiden Seiten eine besondere Art der zwischenmenschlichen Kommunikation ist, die eine große Rolle bei der Bildung spielt.

Die Freiheit der Wahl, die das gemeinsame europäische Hochschulsystem uns anbietet, besteht auch darin, dass man entscheiden kann, ob er den Bachelorstudiengang macht und ins Berufsleben einsteigt oder sein Studium weiter im Magisterstudiengang fortsetzt und sich auf eine wissenschaftliche Laufbahn vorbereitet. Ich denke, dass die Einführung des zweistufigen Systems von Studienabschlüssen für viele Fächer vorteilhaft wäre. Eigentlich ist dieses Modell unserem Land schon längst bekannt.

Zweifellos bedarf unser System der Bildung zeitgemäßer Reformen. Der «Bologna-Prozess» mit seinen progressiven Konzeptionen bietet uns neue Perspektiven an, gibt umfassende Möglichkeiten. Ich glaube, dass wir auf dem richtigen Dampfer sind und will hoffen, dass Russland ein Teil des gemeinsamen Europäischen Hochschulraums wird, ohne dabei seine nationale Qualität der Bildung zu verlieren. Vorläufig kann ich diesen Prozess nur von der Seite beobachten, als Studentin werde ich wohl schon keine Chance mehr haben, das neue Bildungssystem zu erproben. Im gemeinsamen Europäischen Wissenschaft- und Hochschulraum sehe ich mich doch in der Zukunft als eine engagierte, kompetente, aufgeschlossene Person und will hoffen, dass ich in diesem Raum ein geeignetes Betätigungsfeld finden werde.

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В статье автор размышляет о месте России в новом образовательном пространстве.

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