Научная статья на тему 'Towards the study of the vocabulary of Mennonite Low German (Plautdiitch) present in dialectological materials from the archive of V. M. žirmunskij'

Towards the study of the vocabulary of Mennonite Low German (Plautdiitch) present in dialectological materials from the archive of V. M. žirmunskij Текст научной статьи по специальности «Языкознание и литературоведение»

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Ключевые слова
НЕМЕЦКАЯ ДИАЛЕКТОЛОГИЯ / НЕМЕЦКИЕ ОСТРОВНЫЕ ДИАЛЕКТЫ В СССР / НИЖНЕНЕМЕЦКИЕ ДИАЛЕКТЫ / ДИАЛЕКТ МЕННОНИТОВ / ДИАЛЕКТНАЯ ЛЕКСИКА / ДИАЛЕКТОЛОГИЧЕКИЙ АРХИВ В. М. ЖИРМУНСКОГО / GERMAN DIALECTOLOGY / GERMAN "INSULAR" DIALECTS IN THE USSR / LOW GERMAN DIALECTS / DIALECTS OF MENNONITES (PLAUTDIITSCH) / DIALECTAL VOCABULARY / DIALECTAL ARCHIVE OF V. M. ŽIRMUNSKIJ

Аннотация научной статьи по языкознанию и литературоведению, автор научной работы — Найдич Лариса Эриховна

Статья продолжает исследование диалектологических материалов из архива В. М. Жирмунского. В 1920-е годы ученый организовал исследовательскую группу, которая занималась изучением немецких «островных» диалектов на территории СССР. Материалы, собранные Жирмунским, его коллегами и учениками, не могли быть полностью обработаны и опубликованы. Только в наше время постепенно они вводятся в научный обиход. В статье исследуется лексика нижненемецких меннонитских островных говоров из языковых осторов на юге СССР. Исследуемый материал переведенные на диалект и записанные информантами тестовые фразы (фразы Венкера) и дополнительный список слов, а также словарные анкеты, составленные Жирмунским для диалектного словаря крестьянской лексики, который он планировал издать. В статье обсуждается диалектная принадлежность и происхождение лексического материала.

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К изучению нижненемецкой лексики меннонитов на материале архива В. М. Жирмунского

The article continues the research of dialectological materials from the archive of V. M. Žirmunskij. This famous philologist was engaged in 1920ies in the studies of “insular” German dialects in the USSR, organizing a research group. The bulk of collected data remains unpublished. Thus our task is to evaluate, to present, and to treat this material. The paper deals with the vocabulary of Mennonite Low German (Plautdiitch) present in the following archive records: test sentences (Wenkers Sätze), additional word list, lexical questionnaires of dialectal agricultural terms. Words origin and their dialectal variations are considered.

Текст научной работы на тему «Towards the study of the vocabulary of Mennonite Low German (Plautdiitch) present in dialectological materials from the archive of V. M. žirmunskij»

Larissa Naiditsch

ZUR LEXIK IM MENNONITENPLATT NACH DEM ARCHIV VON

V. M. SCHIRMUNSKI

К изучению нижненемецкой лексики меннонитов на материале архива В. М. Жирмунского

Статья продолжает исследование диалектологических материалов из архива В. М. Жирмунского. В 1920-е годы ученый организовал исследовательскую группу, которая занималась изучением немецких «островных» диалектов на территории СССР. Материалы, собранные Жирмунским, его коллегами и учениками, не могли быть полностью обработаны и опубликованы. Только в наше время постепенно они вводятся в научный обиход. В статье исследуется лексика нижненемецких меннонитских островных говоров из языковых осторов на юге СССР. Исследуемый материал - переведенные на диалект и записанные информантами тестовые фразы (фразы Венкера) и дополнительный список слов, а также словарные анкеты, составленные Жирмунским для диалектного словаря крестьянской лексики, который он планировал издать. В статье обсуждается диалектная принадлежность и происхождение лексического материала.

Ключевые слова: немецкая диалектология, немецкие островные диалекты в СССР, нижненемецкие диалекты, диалект меннонитов, диалектная лексика, диалектологичекий архив В. М. Жирмунского,

I. Einleitung

Der vorliegende Aufsatz ist eine Vorabversion der Erforschung der Lexik in einer der deutschen Inselmundarten nach den Fragebögen aus dem Archiv Viktor Schirmunski (Viktor Maksi-movic Zirmunskij) . Im Mittelpunkt der Forschung steht Lexik des Mennonitenplatt (Plautdietsch - weiter PD) nach den in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts von Schirmunski und seinen Schülern und Kollegen angesammelten schriftlichen Materialien.

Bekanntlich ist deutsche Dialektologie eine der Facetten des vielseitigen wissenschaftlichen Nachlasses dieses hervorragenden Philologen, lange Zeit Altvaters der sowjetischen Germanistik. In den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts wandte sich dieser Gelehrte, damals schon Professor und namhafter Forscher der deutschen und

1 Die Verfasserin dankt Dr. Anna Pavlova und Dr. Rudolf Post für ihre Hilfe und ihre wichtigen Hinweise bei der Arbeit am vorliegenden Aufsatz

russischen Literatur, wie auch der Theorie des Verses, der Analyse der Volksdichtung und der Dialekte der Russlanddeutschen zu, wozu er eine Arbeitsgruppe in Leningrad gründete (Schirmunski 2010: 19-28). 1926-1930 unternahm Schirmunski zusammen mit den Teilnehmern dieser Gruppe zweimal pro Jahr während der vorlesungsfreien Zeit Forschungsreisen in die deutschen Kolonien der Gebiete Leningrad und Nowgorod, der Ukraine, der Krim und Transkaukasiens (Sinder / Stroeva 1978; Sinder 1998; Berend / Jedig 1991: 113-150; Svetozarova 2006; 2013, 2015; Najdic 1997: 40-48; Naiditsch 2008). An dieser Arbeit nahmen auch seine Mitarbeiter teil: Assistenten Ellinor Johannson und Alfred Ström und damals noch Studenten und später bekannte Universitätsprofessoren Tatjana Sokolskaja (Stroeva) und Lew Sinder. Infolge dieser Arbeit entstanden mehrere Publikationen in russischen und deutschen Zeitschriften und ein Buch über Deutsch in der Ukraine (Schirmunski 1928). In diesen Arbeiten wurde nur ein Bruchteil des umfangreichen angesammelten Materials präsentiert. Anfang der 30er Jahre musste das Projekt aber eingestellt werden, da sich Stalins Terror gegen nationale Minoritäten, u.a. auch gegen Russlanddeutsche, immer mehr verschärfte. Auch die Germanisten, die Kultur und Sprache der Nationalminderheiten erforschten, waren Repressalien ausgesetzt. Zwei letzte Studienreisen haben zwischen Juni und September 1930 stattgefunden. Die endgültige Auflösung der deutschen Kolonien in den europäischen Teilen der UdSSR erfolgte in den Jahren 1941/42; die Einwohner der Kolonien wurden nach Sibirien und Mittelasien deportiert. In der Nachkriegszeit blieb die Erforschung der Russlanddeutschen viele Jahre unerwünscht, beinahe untersagt. Für lange Zeit wurde die mühsame wissenschaftliche Analyse des Archivs aufs Eis gelegt.

Erst vor kurzem rückte Schirmunskis Archiv ins Blickfeld der Germanistik und wird nun allmählich bearbeitet. Im Rahmen des Projekts von RGNF (2014-2016) wurde ein Teil des Archivmaterials ausgewertet . Im Archiv Schirmunski an der Akademie der

2 Das Projekts von RGNF No. 13-04-00369: „Germanistische Archive in St. Petersburg. Wissenschaftliche Aufarbeitung des Archivs V. M. Schirmunski (Zirmunskij) an der Akademie der Wissenschaften". Die Arbeit im Rahmen des Projekts wurde von Natalija Swetozarowa, Larissa Pusejkina und Larissa Naiditsch durchgeführt. Während der ersten Phase des Projekts, 2014-2016, wurde die Auswertung der Archivmaterialien und die Bearbeitung eines Teils der Fragebögen durchgeführt.

Wissenschaften Russlands in St.Petersburg liegen unter anderen Materialien über 1000 ausgefüllte dialektologische Fragebögen hauptsächlich aus den südlichen Gebieten der Sowjetunion (Smir-nickaja 2000; Svetozarova 2006, 2013). Das sind die Krim, der Kaukasus, Saporoshje, Melitopol', Nikolaew, Odessa, Konotop, Kriwoj Rog, Wolynien, Korostel', Cherson, Mariupol', Dnepro-petrowsk.

In seiner dialektologischen Arbeit gebrauchte Schirmunski sowohl direkte, als auch indirekte Methodik: man konnte ja nicht alle Kolonien bereisen, um Aufzeichnungen zu machen. Er verschickte Fragebögen bestehend aus 40 Sätzen (Wenkers Sätze), denen er noch 200 Wörter und Wendungen beigefügt hat, in die deutschen Kolonien mit der hauptsächlich an Deutschlehrer gerichteten Bitte, die Fragebögen eigenhändig oder mit Hilfe von Informanten auszufüllen. Somit sind die Aufzeichnungen, die im Archiv liegen, Ergebnisse der Methodik, die bereits von Georg Wenker als Grundlage für Erstellung des Deutschen Sprachatlasses eingesetzt wurde. Wenkers Sätze waren vor allem für die Erforschung der mundartlichen Phonetik und Grammatik bestimmt. Schirmunski wollte aber auch den Wortschatz der Russlanddeutschen nicht vernachlässigen (Naiditsch / Swetozarowa 2013); von dem Interesse für dieses Thema zeugt die Überschau über die dialektalen Wörterbücher, die er in seinem Artikel zur Methodik der

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Sozialgeographie (1932) zusammengestellt hat (Zirmunskij 1976: 422-452, besonders 426-429). Es war geplant, ein Wörterbuch der Bauernwirtschaft in den Kolonien zusammenzustellen, wobei Wörter und Sachen erforscht werden sollten (Schirmunski 1925). Dieses Projekt von Schirmunski ist nie umgesetzt worden, jedoch liegen im Archiv des Gelehrten auch lexikalische Fragebögen, die noch nicht bearbeitet worden sind. Somit verfügen wir über folgende Quellen des lexikalischen Materials im genannten Archiv: 1) Wortschatz aus Wenkers Sätzen; 2) Wortschatz aus zusätzlicher, von Schirmunski zusammengestellter Liste der Wörter und Wendungen, die dem Fragebogen von Wenker beigefügt wurde; 3) lexikalische Fragebögen zum Thema Bauernwirtschaft. 4) Zusätz-

Исследование выполнено при финансовой поддержке РГНФ проекта проведения научных исследований («Германистические архивы в Санкт-Петербурге. Научная обработка архива В. М. Жирмунского в СПФ АРАН»), проект № 13-04-00369.

lich befindet sich im Archiv eine Kartei der Benennungen von Tieren und Insekten in den südlichen russlanddeutschen Kolonien, die von Lew Sinder zusammengestellt wurde. Im Folgenden wird sie nicht betrachtet, weil es sich dort um ausschließlich hochdeutsche Mundarten handelt; diese Kartei wird extra in Naiditsch / Svetozarova 2015 behandelt.

Wie die Analyse der im Archiv liegenden Fragebögen gezeigt hat, sind manche im Archiv festgehaltenen Mundarten niederdeutschen Ursprungs; sie spiegeln das Mennonitenplatt (Plaut-dietsch) wider. Die Archivmaterialien, die PD betreffen, sind Gegenstand weiterer Betrachtung im vorliegenden Aufsatz. Im Großen und Ganzen wurden von mir 50 mennonitische Fragebögen, die Wenkers Sätze enthalten, aufgearbeitet. Zusätzlich wurden 20 lexikalische Fragebögen analysiert. Im Mittelpunkt unserer Betrachtung stehen Probleme der Wortgeographie und der Etymologie; dabei steht fest, dass auch ein einzelnes Wort auf Sprach- und Dialektkontakte und auf die ursprüngliche Heimat der Sprecher hinzuweisen vermag.

II. Plautdietsch. Allgemeine Anmerkungen

Mennoniten gehören zu einer Glaubensrichtung, deren Namensgeber der friesische Theologe und Priester Menno Siemons (14961561) war und die der reformatorischen Bewegung entspricht (siehe GAMEO). Etwa zweieinhalb Jahrhunderte lebte eine große Gruppe Mennoniten in den Niederungen der Weichsel, wo sich ihre Mundart als eine plattdeutsche, preußische, mit einigen Einsprengseln aus dem Friesischen und Polnischen ausgebildet hat (Mitzka 1930; Moelleken 1987). Nach der ersten Teilung Polens im Jahre 1772 gehörte dieses Gebiet zu Preußen; die Mennoniten waren harten Verfolgungen ausgesetzt. Ihre Auswanderung nach Russland begann 1789 und dauerte bis in die 70er Jahre des 19. Jahrhunderts. Die ersten mennonitischen Siedlungen im Russischen Reich, die sogenannten Altkolonien, entstanden in Chortitza am Dnepr. Anfang des 19. Jahrhunderts begann die zweite Welle der Ansiedlung der Mennoniten im Russischen Reich; diesmal am Fluss Molotschnaja im Kreis Melitopol'. Im Süden des russischen Staates entstanden auch zahlreiche mennonitische Tochterkolonien. Die Mundarten in Chortitza unterscheiden sich von denjenigen im Gebiet Molotschnaja in einzelnen phonetischen Zügen. So war in den

Chortitzer Maa n im unbetonten Auslaut im Unterschied zu den Maa in Molotschnaja erhalten geblieben (räden / räde 'reden'); die in Chortitza vorkommende Spontanpalatalisierung von langem u fehlt in Molotschnaja (Hüs / Hus ,Haus'). Wegen der Umsiedlungen und der Bildung der Tochterkolonien sind in betrachteten Fragebögen Spuren der Dialektmischung zu beobachten. Die Geschichte der mennonitischen Tochterkolonien, areale Verteilung einzelner mennonitischer Dialektzüge - diese Probleme werden hier nicht betrachtet; sie würden den Rahmen dieser Forschung sprengen.

Es sei gemerkt, dass PD heute als Umgangs- oder Haussprache der sprachlichen, religiösen und kulturellen Minderheit der Mennoniten in verschiedenen weit voneinander entfernten Regionen erhalten geblieben ist. Wegen der Emigrationen der „russischen Mennoniten" wird es in den USA und in Kanada, in Brasilien und Paraguay, in Mexiko und in Deutschland gebraucht (Brandt 1992; Nieuweboer 2000; Kaufmann 2004). Sprecher des PD leben heute auch in Sibirien und in Kasachstan. Heute gibt es eine Reihe Beschreibungen unterschiedlicher Aspekte des PD, die im Großen und Ganzen gemeinsame Züge dieses Dialekts in unterschiedlichen Regionen zeigen (Goerzen1952; Thiessen 1963; Jedig 1966; Moelleken 1972; Brandt 1992; Klassen 1993; Kanakin, Wall 1994; Nieuweboer 1999; Naiditsch 2001; 2006; 2015; Cox, Driedger, Tucker 2013).

Die Erforschung des PD begann in den 20er-30er Jahren des 20. Jahrhunderts in Deutschland und in Russland (Schirmunski 1928: 51-53, Quiring 1928, Mitzka 1930). Seit den 50er Jahren wurde das PD zum Thema einiger Arbeiten auch in Übersee, vor allem in Kanada (Goerzen 1952; Moelleken 1972), später auch in Mexiko (Brandt 1992). Der Lexik der kanadischen Mennoniten ist die Dissertation von John Thiessen (1963) gewidmet. Nach langer zwangsläufigen Unterbrechung wird das Thema russlanddeutsche Mundarten in der sowjetischen Germanistik seit den 1960er Jahren allmählich wieder aufgenommen. An einigen Universitäten, besonders in Sibirien und in Kasachstan, wurde es zum Objekt der Dissertationen (Berend / Jedig 1991, Bibliographie: 269-374). Zu dieser Zeit war in der sowjetischen Linguistik Phonologie, wie auch Morphologie besonders aktuell, was sich in den Themen dieser Arbeiten widerspiegelte. Die Publikationen, die die Lexik des PD betreffen, sind nicht zahlreich. Besonders hervorzuheben sind die Forschungen von Heinrich Wall (1974), der die Wortbildung des

MP untersuchte. Er und seine Kollegen aus der Universität Omsk stellten auch ein Verzeichnis der Lexik der sibirischen Mennoniten zusammen (Wall / Wedel / Jedig 1978, 1979, 1980, 1981), das in germanistischen Zeitschriften Sibiriens publiziert wurde. Die wichtigsten Wörterbücher des PD bleiben bis heute Thiessen 1963 und Rempel 1995. Von großem Wert ist auch Koehler / Zacharias 2013, wo mennonitisch-plattdeutsche Wörter in demselben Dialekt definiert werden. Infolge des Interesses für PD in verschiedenen Ländern entstehen zur Zeit neue online-Vokabulare, die auch wissenschaftlichen Wert haben könnten (Penner).

III. Sätze von Georg Wenker in den Fragebögen von Schirmunski

Wenden wir uns der Lexik in mennonitischen Fragebögen zu. Unter den in Wenkers Sätzen enthaltenen Lexemen sind uns im Zusammenhang mit dem PD die folgenden von Interesse: böse 14 , artig 15, heute 15 und 38, Flasche 16, Korb 19, schreien 22, Haus 26, warten 27, Feld, mähen 38, Korn (ins Korn gefahren) 40.

Im Satz 14 Die bösen Gänse beißen dich tot sind drei lexikalische Varianten des Adjektivs ,böse' zu finden: 1) dee bossi / de bösi / de beesi / de boßji / de boßche; 2) di schlachti / de schlachte / di schlajti; 3) de dolli/dolle. Sie alle haben Entsprechungen in der deutschen Hochsprache. Dabei hat das Wort doll (die hd. Entsprechung toll) die Bedeutung ,toll, wütend' (Thiessen 2003; Rempel 1995).

Das Wort artig übersetzten die Mennoniten in den meisten Fragebögen als schmock, was auf PD ,schön, nett, artig' bedeutet (vgl. hd. schmuck); die anderen Übersetzungen: oatig oder otig und ontlich sind seltener zu treffen. In einem Fragebogen aus einer Kolonie auf der Krim wird vermerkt, dass oatig nur die ältere Generation sagt. Das Wort ,heute' im 15. und im 38. Satz von Wenker lautet nach vielen Fragebögen vondoag mit folgenden phonetischen Varianten: vondäg / vondöag / vendoag. Das Lexem entspricht dem Niederdeutschen und dem Niederländischen. Seine ursprüngliche Bedeutung ist ,an diesem Tag,' eigentlich wie auch diejenige des deutschen heute. Die Diphthongierung vor g, die wir in diesem Wort beobachten, ist für das PD typisch. In demselben Satz (15) wird das Wort ,früher' als tidja („zeitiger") oder eha („eher") übersetzt.

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Die Nummern entsprechen denjenigen des Satzes von Wenker.

Im 16. Satz von Wenker finden wir sowohl die unmittelbare Entsprechung von Flasche - Flausch, als auch oft in den russlanddeutschen Maa vorkommende lexikalische Variante Budd(e)l, ein Lehnwort, das möglicherweise schon früher existierte und nach Russland mitgebraucht wurde. Es entspricht aber auch dem russischen Wort mit derselben Bedeutung - butylka, butyl'.

Das Wort ,Korb' (19) wurde entweder als Korf oder als Kjiep / Tchip / Tjip übersetzt. Sowohl das ndd. Korf, als auch das hd. Korb, sind Entlehnungen aus dem lateinischem corbis. Was das Wort Tjiep betrifft, so wird es in Wörterbüchern von PD als ,geflochtener Korb' definiert und als Kjiep oder Tjiep transliteriert (vgl. Koehler / Zacharias 2013; Thiessen 2003; Rempel 1995; vgl. auch kipe in Schiller, Lübben 1875-1881). Das Wort wird nach den Gesetzen der diachronen Phonologie des PD mit dem palatalen Konsonanten im Anlaut ausgesprochen: /t'ip/. Das ndd. Wort Kiepe ,Rückentragkorb' (Frischbier 1882: 868) drang auch in das Md. ein und ist seit dem 18. Jh. auch in literatursprachlichen Texten nachgewiesen. Die Pluralform Körbe wurde von Schirmunski in seine zusätzliche Wortliste aufgenommen, wobei die Informanten entweder die Form Karw oder Kjiepe / Tchipe angegeben haben.

Das Wort ,schreien' wird im Satz 22 als beltje / belkje / beltsche / belken mit palatalem /t'/ wiedergegeben. Dieses Verb bedeutet ,schreien, sprechen'; vgl. hd. bellen, alt-isl. belja, ndd. belken, bölken, was ,rufen, schreien, bellen' u.ä. bedeuten kann.

Das Wort ,Haus' (№ 26, 33) wird in einigen Fragebögen als Hus / Hüs übersetzt; dabei ist ü Ergebnis der Spontanpalatalisierung von langem u , die, wie oben erwähnt wurde, für das PD von Chortitza charakteristisch war. Das andere Lexem ist das typisch niederdeutsche Kot (nach Schiller / Lübben: 550 Kote, Kotte, Kate); in Wörterbüchern des PD finden wir Kate als ,kleines einfaches Bauernhaus', ,small, simple abode' übersetzt. Kote als Nebenform von Kate ist typisch niederdeutsch, vgl. auch Entsprechungen aengl cot, engl. cot, anord. kot u.a. (überall Bedeutung ,Hütte', ,kleines Haus', ,Schuppen'), wie auch das heutige cottage (Pfeifer 2004: 635).

In Wenkers Satz 27 wird ,warten' nicht nur als wachte/ wachti / wachten, sondern auch als lure/ luri, übersetzt (vgl. lüare in den Wörterbüchern des PD und hd. lauern, auch mnd. lüren ,im Hinterhalt liegen', nl. loeren ,lauern', engl, to lour ,düster, mürrisch blicken').

In Wenkers Satz 38 sind zwei Lexeme von Interesse: Feld und mähen. Das letztere wird durch das Verb, das dem hd. hauen entspricht, wiedergegeben: heiwen /heiwe / heiwi u.ä. ,Feld' heißt im PD Stap (aus russ. und ukr. Steppe - степь) mit der gesetzmäßigen Senkung e > a: in geschlossener Silbe. Die Lexeme Feld und Fleck kommen in diesem Satz selten vor.

Im letzten Satz (40) hat die Übersetzung der Redewendung ins Korn fahren vermutlich Schwierigkeiten hervorgerufen. Das Wort Korn wird in vielen Fragebögen als Roge / Rogg/ Roag ,Roggen' oder als Jitrejd u.ä. ,Getreide' wiedergegeben.

Anhang zum Abschnitt III. Beispiele aus den Sätzen von Georg Wenker im Archiv Schirmunski

Liste der Abkürzungen und Informationen über die Kolonien. Die Letzteren, die den Fragebögen entnommen wurden, enthalten Folgendes: volle Benennung der Kolonie, Gebiet, Angaben über die Gründung der Kolonie, Informant/in (sein / ihr Name, Abstammung, Geburtsjahr, ob er / sie die Ma. beherrscht und ob er / sie selbst oder mit Hilfe von Anderen den Fragebogen ausgefüllt hat).

Al. - Alexandrowka, Wysokopoliw Rajin, Tiege; Informant Heinrich Ens, aus Münsterberg, Wysokopoliw Rajon, geb. 1889, selbst ausgefüllt.

Alex - Alexandrowka, Cherson Kreis, Katschkarow Rajon. Post Dudschan. Kolonie gegründet aus Sagradowka und Altkolonie, im Jahre 1805. Informant Jakob Jakow. Epp, aus Sagradowka, Chersoner Kreis, geb. 1889, ausgefüllt selbst

Berg - Bergtal, Lugansk, Dmitriewka. Aus dem Mariupoler Kreis, Luxemburger Rajon, etliche Bauern stammen aus Wickerau, die anderen aus Kirschwald, beide aus dem obenbenannten Kreise und Rajon. Informant Woldemar Obendörfer, aus Samara, Stahl, geb.1893, ausgef.selbst.

Gnad. - Gnadental, Kriworoger Kreis, Sofiejewer Rajon, Софиевка. Informant Kornelius Korn. Winter.

Mar. - Mariapol, Nikopoler Rayon, Post Scholochowo. Informant Aron Peters aus Saporoscher Kreis, Chortitzer Rayon. Geb. 1882. Selbst.

NH - Neu-Halbstadt, Kreis Cherson, Rayon Wysokopoler, St. Tiege. Kolonie aus der Krim und aus der Molotschna. Gegründet im Jahre 1872-73. Informanten Katherina Heinrich Esau und Peter

Jakob Dörksen, aus Krim, Kreis Dschankoj, Rayon Dschurtschie, geb. 1889, ausgef. selbst mit der Hilfe von Peter Dörksen, 20 Jahre alt.

Orl. - Orloff, Kreis Cherson, Rajon Petrowski, Poststation Tiege. Kolonie aus den Dörfern des Halbstädter und Gnadenfelder Bezirks, Molotschna, Melitopoler Kreis.

Informant Kröner Aron, aus Melitopoler Kreis, Rajon Halbstadt. Ausgef.selbst, geb.1883.

Schm - K. Schmidt, Kreis Lugansk, R. Nowo Swetlowka, Post Zerkowen. Kol. aus Kampenau und Reichenburg, Mariupoler Kreises. Informant Johannes Seibel, aus Mariupoler Rajon, Luxemburg. Geb. 1886, ausgef. selbst.

Sel - Kol. Selenopole, Kreis Kriwoj Rog, Poststation Veselye Parny. Informant J. Quiring, aus dem Kreis Saporosje, Gebiet Chortiza, geb. 1884.

Steinf - Steinfeld, Cherson, Wysokopolie, Tiege. Kolonie aus der Molotschnaer Mennonitenbezirk. Gründungsjahr der Kolonie 1878. Informant Heinrich Fart, aus Hierschau, Gnadenfeld, geb.1898, ausgf. selbst.

Tiege - Tiege, Chersoner Kreis, Wysokopoler Rajon, Tiege. Kolonie aus Molotschna und Chortiza. Informant Isbrand Friesen, aus Cherson Wysokopolier, geb. 1899. Kolonie aus Molotschna und Chortiza.

14. Mein liebes Kind, bleib hier unten stehen, die bösen Gänse beißen dich tot4.

Minn lewet Kint, bliw hea unji stoani, de dolli Jans bieti dia dot (Gnad).

Min lewit Kind, bliew hia ungi stoni, de bosi Gans biti die dot (Alex).

Mein lewit Tjind, bleiw hia unjin schtohn, di schlachti Jans bieten die doht (Sel.).

Mihn löwste Kind bliew hia unje stone, deh dolle Gans bihte die dot (Al.).

Mien leewit Kind, bliew hia ungi stoni, de bos'ji jans bieti di dot (Orl).

4 Zuerst wird hier der zum Übersetzen bestimmte hochdeutsche Satz von Georg Wenker angegeben

Min leewit Kind, bleiw hia unje stoini, de schlachti Gjans bieti di dot (Steinf). Anmerkung: oi ist ua, nj ist n'

Min lewet Kind, bliw hia unji stoani, de bösi Jans biti di dot (Tiege).

15. Du hast heute am meisten gelernt und bist artig gewesen, du darfst früher nach Hause gehen als die anderen.

Du hast vondoag aum measchten jileat onn beseht schmak waßt, du doascht vor di aundri no Hus gone (Sel.)

Du hast vondog aum measchten geleat on best schmock gewast, du kaunst eha no Hus gonen aus de aundere (Mar.).

Du hast vindoag dit measchti gileat, unn beßt ordentlich giwesi, du kaunst er no Hus goni, aus die Aundri (Alex).

Du hast vondoag aum meschti jeleht, en best flitig jewäsi, du doascht tidja noa hus goni aus de aundri (Tiege)

Du hast vondoag aum meschte jeleet on best ondlich jewäse, du doascht eha noa Hus goane aus de aundre (NH).

Dü hast vondoag det meeschti jelent, on best schmock jewesi, dü kaunst ea no Hüs goni aus de aundri (Orl.).

Du hast vondoach aum mejaste jelejat on best schmok jewese, du darst tidje nohüs gohne aus d aundre (Berg).

19. Wer hat mir meinen Korb mit Fleisch gestohlen?

Wea haft mie minen Korf mett Fleesch jischtolen? (Sel.)

Wea haft mie mienen Korf mett Flesch jistoali? (Gnad.).

Weha haft mienen Korf met Flehsch gestohlen (Al.)

Wea haft mie miene Tchip met Flejsch jestohle (Schm.).

22. Man muß laut schreien, sonst versteht er uns nicht.

Maun mott lud belken, senst vesteit hö ons nich (Mar.)

Ena mout lud schrin, aundescht vesteit hö ons nicht (Al.).

Maun mott lud schriei, sist vesteit he ons nich (Gnad).

Maun mott lud schriee, senst vestieht he ons nich (NH).

Ena mot lüd belki, senst vesteit he ons nich (Orl).

Ma mot lüt bältj(e), seist vastäit hei ons nich (Berg).

Ejne moot lüt beltsche, sest vastejt hej ons nech (Schm).

26. Hinter unserem Hause stehen drei schöne Apfelbäumchen mit roten Äpfelchen

Hinja unsem Hus stoni dre schöni Apelbemkis mit rodi Apelkis (Gn)

Hinja onse Koht stohn(e) driei(e) schmoke Opelbeimtjes met rod(e) Opltj(e)s. (Berg)

Henja onsre Kot stohne drej schejne Aupelbejmtsches met roude Aapeltsches (Schm)

27. Könnt ihr nicht noch einen Augenblick auf uns warten, dann gehen wir mit euch.

Tjänn ji nich noch enen Ogenbletj opp ons wachten, dann go wie mett ju (Sel).

Könn jie nich noch en Ogenbleck op ons wachti, dann goi wie mett ju (Gnad).

Könn ji nich ehnen Oogenblick ob ons wachten, dann go wi met ju (Mar.).

Könn ji nich noch en Ogenbleck opp ons lure, dann jing wi met ju (NH).

38. Die Leute sind heute alle draußen auf dem Feld und mähen

De Lied sent vondoag aula butten opp i Stapp onn heiwen (Sel).

De Lüd sent vondoag aula buten oppe Stap on heiwen. (Mar.)

Dö Lied send vondog aulli buti op dö Stap on heiwi (Al.)

De Lit send von dög aula butte op de Staap on häiwe (Schm.)

40. Ich bin mit den Leuten da hinten über Wiese ins Korn gefahren

Etj sie mett de Lied doa hinjen äwa di Wes ent Jitrejd jiforen (Sel).

Eck sün met de Lid doa hingen äwa de Wäs en Roggen gefoaren (Mar)

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Eck sie met de Lied doa hingi oppi Wes nom Roggi gifoiri (Alex).

Eck sie met die Lied doa hingi ewa de Plauwing (auch Wes) ent Gitreid gofoari (Steinf)5.

IV. Schirmunskis Liste der Vokabeln

Die zusätzliche Liste, die Schirmunski zusammengestellt und den Sätzen von Georg Wenker beigefügt hat, besteht aus 11

5 Was das Wort Plauwing betrifft, so finden wir einen Hinweis darauf in einer Forschung von Willi Vogt (http://chort.square7.ch/orte43.htmls): „Zwischen der Dörferreihe und dem Flusse Tock war eine zwei Meilen breite niedrige Fläche, die jährlich nach der Schneeschmelze überschwemmt wurde, und „Plauwing" genannt wurde".

Punkten. Die Punkte1 bis 8 enthalten Wörter, die einzelne phonetische Dialektbesonderheiten veranschaulichen; danach folgen die Fragen, die einige Probleme der Verbmorphologie klären sollten, zwei letzte Punkte 10 und 11 sind vor allem der Lexik gewidmet. Folgende Lexeme, die in betrachtetem Teil des Fragebogens vorkommen, sind für das PD typisch: Schaubel ,Bohne', Kjniepa / Tjniepa ,Käfer', Emski / Eemstji ,Ameise', Oafti / Oawt ,Erbse' (Rempel 1995, Penner, Koehler / Zacharias 2013). Das Wort ,Magd' wurde von Informanten sowohl durch unterschiedliche phonetische Varianten ein und desselben Lexems als auch durch ein anderes Lexem wiedergegeben: Moagd / Moacht / Meagd / Moajal oder Tjätjschi / Tjeatschi / Käkschi. Nach John Thiessen 1963: 156, 160 ist die Form Mejal für ,Mädchen' eine Entlehnung aus dem Baltischen (Preußischen). Das letztere Wort ist etymologisch mit dem Wort ,Küche' verbunden, auf PD Tjeatj. In den Benennungen der Wochentage sind die Lexeme ,Sonntag' und ,Dienstag' bemerkenswert. Die Formen Sinndach/ Sünndach gehen auf a-sächs. sunnundag zurück, vgl. ahd. sunnüntag, mhd. sunne(n)tac (Pfeifer 2004:1309). Dingsdach / Dinjsdach entsprechen der alten mnd. Form Dingesdach (Tag des Kriegesgottes Ding, des Beschützers der Volksversammlung) (Pfeifer 2004: 225). Unter den Numeralien entspricht achtzig den niederdeutschen, niederländischen und friesischen Formen mit t im Anlaut: tachendech, tachintich, tachentij (vgl. alt-sächs antahtoda, wo ant aus hunt entstanden ist (Gallee 1993: 235; Köbler 2013).

Besonders kennzeichnend ist das Wort ,Kartoffel', das auch unter den Russlanddeutschen als Schibboleth des MP dient: Etschock / Eatschock / Edschocki / Eatschocken / Ödschocki, ursprünglich aus Artischocke. Das Wort war neu, weil der Anbau von diesem Gemüse in Europa erst im 18. Jahrhundert begann. In hochdeutschen Maa finden sich einige lexikalische Varianten dieses Begriffs.

Anhang zum Abschnitt IV. Beispiele aus den Fragebögen im Archiv Schirmunski

Sonntag, Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Sonnabend, fünf, elf, fünfzehn, sechzehn, siebzehn, zwanzig, dreißig, vierzig, fünfzig, sechzig, siebzig, achzig, neunzig, hundert, zwei Brüder, zwei Schwestern, zwei Kinder.

Kartoffel, Gurke, Kamm, Fisch, Hahn, Huhn, Küken, Mädchen, Magd, Junge, Hemd, Topf, Schlitten, Schinken.

Sinndach, Mondach, Dinjsdach, Middweatj, Donnadach, Friedach, Sinnowent, fief, alf, fefftien, saßtien, sewentien, twintich, dertich, veatich, fefftich, ßaßtich, ßäwentich, tachentich, näjintich, hundat, twee Breeda, twee Saßtern, twee Tjinja. Eatschock, Gurtj, Koum, Fesch, Hoan, Hahn, Tjitjel, Mätjen, Moagt, Jung, Hamd, Topp, Schläden, Schintjen (Sel.)

Sindach, Moundach, Dingstach, Medweek, Donadach, Fridach, Sinoawend, fif, feftin, sasstin, sewentin, twintig, dartich, veatich, föftich, zas stich, zäwintich, tachentich, negentich, hundat, twe Breda, twe Seste, twe Kinga. Etschok, Gurk, Kaum, Fesch, Hoan, Han, Kükel, Make, Käksche, Jung, Hamd, Top, Schlade, Schinke (Tiege).

Sendach, Moundach, Denjsdach, Medwetch, Dounadach, Friedach, Sennowend, fiw, alw, fefftijen, saaßtijen, sewwentijen, twentech, daartech, featech, fufftech, tsastech, tsewentech, tachentech, nechentech, hondat, twej Brejda, twej Sestre, twej Tchenje. Tschoke, Gurtje, Kaum, Fesch, Hohn, Hean, Tschekel, Majaltche, Möcht, Jong, Hamd, Topp, Schlede, Schenke (Schm.)

V. Schirmunskis Fragebogen zum Wortschatz der Bauernwirtschaft

Die Fragebögen, die extra für das geplante Wörterbuch der landwirtschaftlichen Lexik bestimmt waren, wurden unabhängig von den oben betrachteten zusammengestellt und in die deutschen Kolonien in der Ukraine geschickt. Schirmunskis Arbeit an der Lexik wurde, wie schon erwähnt, auf einmal zwangsläufig unterbrochen; ihre Ergebnisse wurden bis jetzt in keiner Publikation zusammengefasst. Auch heute bleibt dieses Material nicht bearbeitet.

Der lexikalische Fragebogen schließt 51 Punkte ein. Unten sind drei ausgefüllte Fragebögen zur Übersicht in einer Tabelle zusammengefasst

Kolonie Dorf Karlowka Кар-ловка, Сталинский округ, Се-лидовский р-н. П. о. Селидовка Kolonie Ilowajskaja Иловайская N 8 Район Сталино Харцыск. П.о. Иловайское Kolonie Гончарова балка, район Макеевка, Poststation Charzuk, Kreis Stalino

Name des Lehrers, Abstammungsort, Geburtsjahr Loewen Heinrich Franz. Abstammung Dorf Gri-gorjewka, Rayon Barwenkorw, Kreis Isjum, Gouv. Charkow, geb. 1892 Lehrer Emmanuel Zimmer. Geb. 1885. Aus Alexandrograd Сталинского округа. Arbeite hier schon 20 Jahre Lehrer Lutseher Ella Dorf Wasserau, Rayon Prischib, Kreis Melitopol, geb. 1908

Wer hat geholfen? Selbst Mit Hilfe eines 75jährigen Mütterleins Karolina Bliefernitz, geb. Just Mit Hilfe eines Bauern Krause Jakob, 23 Jahre alt

Ursprung der Kolonie Kolonie von der Molotschna, Rayon Halbstadt und Gnadenfeld Kolonie vom Mariupoler Plan aus: Reichenberg N 9, Wickerau N 8, Rosengart N 3, Schönfeld und Schönbau N 4. Aus der Mariupoler Kolonie, gegründet 1875

1 Der Zuchtstier бугай (de Boll) m. De Boll (m) Dej Zuchtboll (auch Jemejnsboll) (m) De Boll (m)

2 Das Kalb (теленок) a) männlch, b) weiblich Kaulf (s) a) Bollkaulf, b) Kieskaulf Daut Kaulf a) Bollkauf b) Kieskaulf Kies wie тьие Daut Kalbche a) Bollkalbche b) Tjieskalbche

3 Das Schwein (allgemeine Bezeichnung) Daut Schwien (s) Daut Schwien Daut Schwien (s)

4 Das männliche Zuchtschwein (кабан) De Kujel (m) Kujel De Kujel (m)

5 Das verschnittene männl. Schwein (боров) De Borch (m) Borch (ch wie ich) De Borjch

6 Das weibliche Zuchtschwein (Mutterschwein) De Säj (w) Zuchtsheej (зей) De Sej

7 Das Ferkel (поросенок) Daut Fokil (s) Voakel Daut Fokel

8 Das unver-schnittene männl. Pferd (жеребец) De Hingst Höngst Hengst

9 Das verschnittene männl. Pferd (мерин) De Kunta (m) Konta Kunder (m)

10 Das weibliche Pferd De Kobbel (w) De Kobbel (w) Kobel (w)

11 Das junge Pferd Daut Falem (s) Fahlem (s)

12 Die Ziege De Kos (w) Dej Kosh (коз) (w) De Kosa (w)

13 Der Hahn De Hon (m) Dej Hohn (m), Hahn (w) De Hohn (m)

14 Das brütende Huhn De Kluck (w) De Kluck (w) De Kluk (w)

15 Die Ente (allgem. Bezeichnung) De Ent (w) De Ent (w) De Ente

16 Die männl. Ente (селезень) De Woat (m) De Woat (m) De Woat

17 Die weibl.Ente De Ent (w) De Ent (w) De Ente (w)

18 Die männl. Gans (гусак) De Gaunta (m) De Gaunta (m) De Gaunta (m)

19 Der weibliche Hund (сука) De Zuck (Zagg) (f) De Zuck De Zuck (w)

20 Der Kater De Kota (m) Koota (m), Kaut (w) De Kota (m)

21 brünstig (von einer Kuh, die Kuh will zum Stier) De Koh es bolsch bollsch De Kouh es bolsch

22 Nicht milchgebend von einer Kuh (недойная корова) De Koh es jiest (de jieste Koh) jiest

23 Die Biene (пчела) De Bie (w) De Bieh (w) De Beje (w)

24 Die männl. Biene (der Hummel, трутень) De Drohn Wiesa (m) Hommel (m)

25 Die Pferdemücke (овод) De Petsmigg (w) Brams De Pedmücke (w)

26 Die Ameise (муравей) De Emski (w) Ejmstje De Amstjche

27 Der Marienkäfer Daut Harrmaunspetki (s) Leywe Gottje Peadtje oder auch Harrmaunspetki (s) Daut Liebegottjchepied-che (s)

28 Der Schmetterling De Schmataling (Sommavoagil), der Flotta (Falter), beide m Dej Sommavöagel Moltjetäva (m)

29 Der Maulwurf De Moltworm (m) Dej Moltworem Do Moltwoarm (m)

30 Der Fußboden des Zimmers пол a) Lehmboden, b) Bretterboden De Floa (w) a) Lehmfloa, b) Holtfloa Für Fußboden keine Bezeichnung a) Ejadboddem, b) Breedaboddem De Flua (w)

31, 32 Die Zimmerdecke (потолок) De Bähn (m) Behne De Beene (m)

33 Der mittlere Raum des Hauses vor der Küche Daut Featus Fäathüss (w) Daut Kchellrüm (de Kot ver de Küeck). Verthüs

34 Der gedeckte Vorbau vor der Tür (крыльцо) Daut Bieschlag (s) (Schaffot) Faalejw (w) Verlev (m)

35 Der Dreschplatz auf dem Hofe (ток ) De Dehl De Dehl De Dehl (w)

36 Der Schuppen (сарай) De Schien (w), de Schoppi (m) Saraj De Sarau (w)

37 Der Weingarten De Wiengodi (m) De Wiengode (m) Wingate (m)

38 Der Schrank Daut Schaup (s) Daut Schauf De Schauf (w)

39 Die hängende Kinderschaukel (im Garten) De Schockil (w) De Schockel (w) De Hängschokel (w)

40 Die Stecknadel (булавочка ) De Spal (w) Schlottspal De Spal (w)

41Der Kübel oder Eimer zum Kuhmelken Daut Steppil (s) Dej Maltchahama De Maljkama tim de Kouh maljkje

42 Der Backtrog (деревянная посуда для замешивания теста) De Backtroch (m) De Backtroch (m) oder Backmol De Backtroch (m)

43 Das Tragholz (mit dem man Wasser in Eimern trägt) De Peed (w), daut Drogholt (s) Dej Pöjd - eine alte Bezeichnung heute koromislo коромысло De Wodaphei (m)

44 Die Sense коса De Sans (m) Deej Sans (m) De Sans (w)

45 Das Korn mit der Sense abschneiden косить haui, hauwi heawe De Rogge mät de Sans auf hejwe

46 Die Hacke (сапка для окучивания картофеля ) De Hack (w) De Haak (w) Hacke

47 Kartoffeln häufen (окучивать картофель) Etschocki behiepi Schocke behiepe De Schocke hüppe

48 pflügen pleji (pleaji) pleeje plüge

49 Die Gartenerde ist locker De Goddiead es lock (de lockeri Ead) Deej Goadeead ess locka De Godeied äs mollich

50 gleiten (auf dem Eise ohne Schlittschuhe gleiten) glitschi jlötsche Glitsche op im Is

51 Was für ein Liedchen singen die Kinder, indem sie den Marienkäfer auf die Hand nehmen? Harrmaunspetki, flej wachj, flej nachj dieni Kinjakis hungat no Bottamalk Harrmaunspedtje, flej wach, dien Hüschke brennt, dien Leppeltje schmellt, diene Kenjatsches schrie noh Bottabrout Piedche, Piedche, bur ma wit wit diena Kinda sand im Tjäla beschloate mät Blout begoate

52 Kennt man in ihrem Dorf ein Liedchen über die Kärwe (Kirb)? nein nein nein

Einzelne Anmerkungen zur Tabelle (Lexik in alphabetischer Ordnung)

Das Wort Boll in der Bedeutung ,Zuchtstier' (Bulle) wurde in vielen russlanddeutschen Maa registriert, auch in hochdeutschen. In den von Schirmunski beschriebenen hochdeutschen Maa betrachtete er dieses Wort, wie auch einige andere, als niederdeutsche Einschläge. Zuchtboll ist ein hybrides Kompositum aus einem hochdeutschen und einem niederdeutschen Teil (Naiditsch / Swetozarowa 2015: 692, 693).

Das Wort Borch ,das verschnittene männliche Schwein, Eber' ist in den Formen Barch, Barg, Bark, Bork, Borsch in einigen nd. und in hd.Maa gebraucht und hat mhd. und mnd. Entsprechungen (Wall/ Wedel / Jedig 1979: 20; Schiller / Lübben: 387; Köbler 2013; Kohler/ Zacharias 2013; Frischbier 1: 97; Grimm 1: Sp. 240).

Die Form daut Featus entspricht dem Wort «Vorhaus»; Tus, Tüs ist ,Haus, Zuhause'.

, Marienkäfer' wurde in einigen Fragebögen als Harrmaunspedtje bezeichnet, wobei der zweite Teil ,Pferdchen' bedeutet, der erste Teil wahrscheinlich Hermann. Im Preuss. Wb. Bd. II, 874 findet sich eine Karte 'Marienkäfer' mit Belegen Herrgottspferd, -käfer, kuh, -vogel und auch Hermannskuh. Die Form Herrmannspferdchen ist dagegen nicht belegt. Der erste Teil

dieses Lexems ist in deutschen Maa mit den Namen von Herrgott oder Marie verbunden (Kaiser 1936). Nach Rudolf Post (persönliche Mitteilung) sind Bildungen mit dem ersten Teil Hermannsmöglicherweise sekundär, vielleicht Ausweichformen, weil man den Namen Gottes aus Ehrfurcht nicht aussprechen wollte.

Das Wort jist ,nicht milchgebend' ist unter güst in Grimm 9, Sp. 1205 belegt, wo Folgendes behauptet wird: „möglicherweise zur wurzel gheu- 'gähnen, klaffen', wie geest zur gleichbedeutenden Variante ghei-, vgl. nisl. gisinn, dän. gissen 'vor trockenheit geborsten, rissig', ags. g^sne 'unfruchtbar', ahd. keisini ' sterilitas'". Die ursprüngliche Bedeutung wird also ,trocken, leer' gewesen sein. Das Wort ist in nord- und mitteldeutschen Maa registriert.

Das Wort Tjieskaulf ist in PD verbreitet; die Form Kieskalb wurde in preußischen Maa registriert DWA Bd7 / 1, Frischbier 1882: 365, wie auch in PD in Kanada (Thiessen 1963: 118-119); vgl. auch Koehler / Zacharias, wo auch das Adjektiv kjiess ,female animal' angegeben wird.

Das Wort Kujel (Kojel) 'Zuchtschwein' ist im PD aus der

V

preußischen Sprache entlehnt: cuylis (Zirmunskij 1931: 106; Wall/ Wedel / Jedig 1980: 45, Thiessen: 160; Koehler / Zacharias 2013; Naiditsch / Swetosarowa 2015: 694).

Auch das Wort Kunta ,Wallach', in den preußischen Maa Kunter, ist preußischen (baltischen) Ursprungs (Frischbier 1: 447; Thiessen 1963, 160; Wall/ Wedel / Jedig 1980: 45; vgl. Koehler / Zacharias 2013).

Das Wort Moltworm entspricht in seinem ersten Teil der germanischen Wurzel mit der Bedeutung ,Erde, Staub' vgl. ahd. moltwerfo, a-sächs. moldwerp. Der zweite Teil entstand infolge der Umdeutung nach der Volksetymologie

Woat (hd. Enterich oder Erpel) entspricht dem plattdeutschen Waart, Waat, Woort; das Pr.Wb. , wie auch Frischbier, geben die Form Wart oder Waat. Die Verbreitungskarte (Pr. Wb. VI: 562) zeigt, dass Wart neben Weddik weit verbreitet war. Die Form im PD entspricht den typischen Vokalveränderungen vor r + Konsonant (Verdumpfung und Diphthongierung).

Das Wort Zuck ,Hündin' stellt uns vor viele Rätsel. Loren Koehler and Ed. Zacharias (2013) geben die Variante suck, was dem russischen suka (сука) nahe steht. Jedoch finden sich die Formen Zuck, Zock, Zocke, Zohe auch in zahlreichen deutschen Maa (Grimm 32: 281, 31: 399, Kühlbier 2: 497). Es gibt auch deutsche dialektale

Varianten Zupp und Zaupe, die möglicherweise mit den obigen etymologisch verbunden sind. Die Hypothese, nach der das russische suka aus den deutschen Maa entlehnt wurde (Grimm 31: 399), ist nicht stichhaltig: nach Vasmer (3: 798) hat dieses russische Wort wahrscheinlich indoeuropäischen Ursprung. Aus diesen Angaben folgert somit, dass das angeführte mennonitische Wort eigenständig sei.

VI. Schluss

Die in den Materialien des Archivs Schirmunski festgehaltene Lexik entspricht im Großen und Ganzen derjenigen, die in den Wörterbüchern und Dialektbeschreibungen des PD in Sibirien, in Kanada und in den USA präsentiert ist. Das zeigt, dass die Dialekte, die in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts von Schirmunski und seinen Schülern erforscht wurden, auch später in unterschiedlichen Regionen gut erhalten geblieben sind. Der Wortschatz der Mennoniten ist in seinem Kern niederdeutsch, bewahrt aber Spuren der Sprachkontakte. So sind die Wörter Kujel ,Zuchtschwein' und Kunta ,Wallach' Entlehnungen aus einer baltischen (der preußischen) Sprache. Unter den Entlehnungen aus dem Russischen sind Kos ,Ziege' (коза) und Saraj ,Scheune'(capa^ zu nennen. Das Lehnwort Stap [sta:p] aus dem russischen oder dem ukrainischen Wort step' ,Steppe' als Übersetzung von Feld ist besonders interessant. Die neue Gegend, wo sich die Kolonisten angesiedelt haben, entsprach gar nicht ihrer Vorstellung von dem Feld, was die Entlehnung verursacht hat. Das Wort hat die Lautveränderungen, die für das PD typisch sind, durchgemacht (e > a: in geschlossener Silbe).

Die Variierung der Belege, d.h. der Übersetzung ein und desselben Wortes durch einen Informanten in seinen Dialekt, ist sowohl durch phonetische und orthographische Ursachen bedingt, als auch durch die Unterschiede des Wortschatzes in einzelnen Mundarten. Manchmal können solche Varianten durch Sprach- und Dialektkontakte erklärt werden. In einigen Fällen wiesen die Informanten selbst auf die Alternierung eines eigenständigen und eines entlehnten Wortes. So war es mit dem Wort Peed ,Tragholz', das nach dem Hinweis der Informanten durch die russische Entlehnung ersetzt wurde und nur bei der älteren Generation erhalten blieb.

Das angeführte Material trägt auch zur historischen Lexikologie bei: So sind die mundartlichen Formen Dingsdach / Dinjsdach ,Dienstag' Fortsetzungen der alten mnd. Form Dingesdach (Tag des Gottes Ding, des Beschützers der Volksversammlung ), die in der deutschen Standardsprache nicht erhalten geblieben ist. Solche Wörter, wie das oben genannte Stap ,Feld' aus Steppe oder Eatschock ,Kartoffel' aus Artischocke (Neubildung aus dem 18. oder Anfang des 19. Jahrhunderts), sind Zeugnisse dessen, wie Sprachentwicklung Hand in Hand mit den Veränderungen der Lebensweise einhergeht. Sie veranschaulichen das Prinzip Wort und Sache.

Die oben angeführte Analyse der Lexik in PD ist die erste Annäherung an die Erfassung des entsprechenden Materials im Archiv Schirmunski6 ; damit wird ein Ausblick auf weitere Forschung gegeben.

Wörterbücher, Nachschlagewerke

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GAMEO - Global Anabaptist Mennonite Encyclopedia Online http:

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Rempel 1995 - Rempel, Herman. Kjenn Jie Noch Plautdietsch? A Mennonite Low German Dictionary. Prairie View Press. 1995.

6 Die Analyse des Konsonantismus des PD nach den Materialien dieses Archiv siehe in Naiditsch 1915.

Schiller / Lübben 1874-1881. Schiller Karl und August Lübben. Mittelniederdeutsches Wörterbuch. Bremen: Kühtmann [u. a.]. Bände 1 (1875)-6 (1881).

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Thiessen 2003 - Thiessen, Jack Mennonite Low German Dictionary / Mennonitisch-Plattdeutsches Wörterbuch, University of Wisconsin, 2003.

Penner - Penner, Waldemar. Mennoniten Plattdeutsches Wörterbuch http://www.plaut-dietsch.de/pages/plathoch.html

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Vasmer: Vasmer's Etymological Dictionary http://starling.rinet.ru/cgi-bin/response.cgi?root=%2fusr%2flocal%2fshare%2fstarling%2fmor pho&morpho=1 &basename=morpho\vasmer\vasmer&first=1 Oder https://vasmer.lexicography.online/

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L. Naiditsch, Towards the study of the vocabulary of Mennonite Low German (Plautdiitch) present in dialectological materials from the archive of V. M. Zirmunskij

The article continues the research of dialectological materials from the archive of V. M. Zirmunskij. This famous philologist was engaged in 1920ies in the studies of "insular" German dialects in the USSR, organizing a research group. The bulk of collected data remains unpublished. Thus our task is to evaluate, to present, and to treat this material. The paper deals with the vocabulary of Mennonite Low German (Plautdiitch) present in the following archive records: test sentences (Wenkers Sätze), additional word list, lexical questionnaires of dialectal agricultural terms. Words origin and their dialectal variations are considered.

Keywords: German dialectology, German "insular" dialects in the USSR, Low German dialects, dialects of Mennonites (Plautdiitsch), dialectal vocabulary, dialectal archive of V. M. Zirmunskij.

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