Научная статья на тему 'Proper names as components of idioms in Medicine (on the material of Russian and German)'

Proper names as components of idioms in Medicine (on the material of Russian and German) Текст научной статьи по специальности «Языкознание и литературоведение»

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Ключевые слова
PHRASEOLOGISMUS / ONOMASTIK / PERIPHRASE / METAPHORISCHE UMSCHREIBUNG / EUPHEMISIERUNG / IDIOM / ONOMASTICS / MEDICAL PHRASEOLOGY / PERIPHYRASE / EUPHEMIZATION

Аннотация научной статьи по языкознанию и литературоведению, автор научной работы — Zueva E.

The article deals with the functioning features of idioms with the onomastic components as medical terms. Historical and etymological analysis of proper names as part of medical idioms helps reveal the semantic features of these idioms and assess their pragmatic potential.

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Текст научной работы на тему «Proper names as components of idioms in Medicine (on the material of Russian and German)»

EIGENNAMEN ALS KOMPONENTEN VON FACHPHRASEOLOGISMEN IN DER MEDIZIN (UNTERSUCHUNG ANHAND RUSSISCH UND DEUTSCH)

Zueva E.

staatliche nationale Forschungsuniversität Belgorod Kandidat der philologischen Wissenschaften außerordentliche Professorin

PROPER NAMES AS COMPONENTS OF IDIOMS IN MEDICINE (ON THE MATERIAL OF

RUSSIAN AND GERMAN)

Zueva E.

The national Research University Belgorod Ph.D. in Philology, associate professor

Annotation

In dem Artikel werden die Merkmale der Funktionsweise von Phraseologismen mit einer onomastischen Komponente als medizinische Begriffe untersucht. Die historische und etymologische Analyse von Eigennamen in medizinischen Spracheinheiten lässt die semantischen Merkmale dieser Spracheinheiten aufdecken und ihr pragmatisches Potenzial bewerten.

Abstract

The article deals with the functioning features of idioms with the onomastic components as medical terms. Historical and etymological analysis of proper names as part of medical idioms helps reveal the semantic features of these idioms and assess their pragmatic potential.

Schlüsselwörter: Phraseologismus, Onomastik, Periphrase, metaphorische Umschreibung, Euphemisierung

Keywords: idiom, onomastics, medical phraseology, periphyrase, euphemization

Die rasante Entwicklung der Medizintechnik erweitert die Grenzen des modernen Wissens über Krankheiten und ihre Behandlungsmethoden, Neue Medikamente werden entwickelt und damit entwickelt sich auch die medizinische Terminologie. Medizinische Texte sind reich an medizinischen Begriffen und verschiedenen Akronymen und gehören zu den schwierigsten Texten in linguistischer Hinsicht.

Der freie Informationszugriff durch das Internet sowie zahlreiche Fernsehserien zu medizinischen Themen führt dazu, dass die modernen Patienten über umfassendes medizinisches Wissen verfügen. Das erschwert oft den Interaktionsprozess zwischen einem Arzt und einem Patienten. Zunehmend wird die Meinung über Notwendigkeit der Bildung einer narrativen Kompetenz bei zukünftigen Ärzten als einer Manifestation der kompensatorischen Funktion der Bioethik in der medizinischen Praxis [2: 132], d.h. sorgfältige und aufmerksame Einstellung zu jedem Patienten als einer Persönlichkeit und unter Berücksichtigung des spezifischen Krankheitsverlaufs. In diesem Zusammenhang kann man in der Fachsprache der Ärzte anstelle komplexer medizinischer Begriffe Ausdrücke finden, die die Symptome oder das Wesen der Krankheit kurz und bildlich beschreiben.

Ein Teil dieser Ausdrücke kann dem professionellen Slang zugeschrieben werden, der von medizinischen Fachkräften verwendet wird, wenn sie miteinander kommunizieren. Ihre Verwendung ist nur bei mündlicher Kommunikation unter Medizinern zulässig und ist bei der Kommunikation mit Patienten inakzeptabel [3: 99].

Es gibt jedoch Wörter und Ausdrücke, die ursprünglich dem Fachjargon gehörten, aber im Laufe der Zeit zu allgemein verwendeten Fachwörtern wurden

und in der Großen medizinischen Enzyklopädie festgeschrieben wurden [1].

In diesem Fall ist die Rede von medizinischen Phraseologismen, die am häufigsten verwendet werden, um die Symptome von einer Krankheit oder die Krankheiten selbst zu beschreiben. Solche stehenden Wortverbindungen sind zum großen Teil metaphorisch, was einen gewissen Kontrast zum allgemeinen medizinischen Vokabular schafft und daher immer die Aufmerksamkeit erregt, insbesondere bei Menschen, die nichts mit der Medizin zu tun haben. Diese Namen verbergen jedoch schwere Erkrankungen und Beschwerden.

Bei der Analyse und Klassifizierung von phrasenbezogenen Einheiten, die zur medizinischen Terminologie gehören, fand sich eine ziemlich große Gruppe von Phraseologismen mit einer onomastischen Komponente.

Viele Namen von Krankheiten beziehen sich auf die Heiligen oder bekannte biblische Geschichten. Solche Redewendungen tauchten höchstwahrscheinlich schon in Mittelalter auf, als der Entwicklungsstand der Medizin noch nicht sehr hoch war und Ärzte bei Krankheitsdiagnose und Symptomenbeschreibung häufig auf kirchliche Formulierungen zurückgegriffen.

Unter dem Namen "Lazarus-Krankheit" verbirgt sich also die gefährliche und heimtückische Krankheit "Lepra". Eine der Varianten des Namens dieser Krankheit ist im Russischen auch der Ausdruck «болезнь Святого Лазаря», der an die bekannte biblische Geschichte vom Heiligen Lazarus erinnert [4].

Ein weiteres anschauliches Beispiel für „eine mittelalterliche Diagnose" ist der Krankheitsname «der Veitstanz» für chronisch progressive Chorea, die sich in Form willkürlicher unkoordinierter Bewegungen der Gliedmaßen zeigt [1]. In mittelalterlichem Deutschland

glaubte man, dass eine schwere Krankheit geheilt werden konnte, indem man am Veitstag also am 15. Juni vor seiner Heiligenfigur tanzte. In einigen Gegenden wurden diese Tänze zu einer echten Manie. Hierher kam der Name für diese Nervenkrankheit [6]. Auch in die russische Sprache wurde der Name «пляска святого Витта» übernommen, der offenbar eine Lehnübersetzung des deutschen Wortes ist.

In einigen Krankheitsnamen tauchen Helden der antiken und mittelalterlichen Mythologie auf. Viele dieser Krankheitsnamen klingen ziemlich poetisch.

Ein Beispiel dafür ist das "Undine-Syndrom" (früher auch Undine-Fluch-Syndrom) / синдром «проклятия Ундины», oder mit anderen Worten das kongenitale zentrale Hypoventilationssyndrom, das einen plötzlichen Tod im Schlaf verursacht. Diese tödliche Krankheit wurde nach der Heldin der berühmten mittelalterlichen Sage von Undine benannt. Sie war die Tochter eines Seekönigs, die sich in einen irdischen Mann verliebte. Undine verfluchte ihren Geliebten, als sie von seiner Untreue erfuhr, und kündigte seinen Tod an, sobald er einschlief [6].

Es ist anzugeben, dass die Periphrasen für viele Krankheitsnamen aus dem Mittelalter auch in der modernen Medizin verwendet werden, obwohl diese Krankheiten gut untersucht sind und nicht mehr als „Fluch Gottes" gelten.

Ein typisches Beispiel ist der sogenannte „Halsband der Venus"/ «ожерелье Венеры», ein Ausdruck für syphilitische Leukodermie [1]. In diesem Fall fanden es die Ärzte angebracht, auf Euphemisierung zurückzugreifen, um bei den Patienten keine unangenehmen Gefühle gegenüber dieser Krankheit zu verursachen.

Zu den „Helden" einiger Krankheitsnamen wurden Charaktere berühmter literarischer Werke oder Legenden. Besonders oft findet sich dieses Phänomen in der Psychiatrie, wenn sich gefährliche seelische Störungen oder abweichendes Verhalten, die für die Helden dieser Werke charakteristisch waren, hinter den romantischen Krankheitsnamen verbergen.

Beispielsweise ist «das Münchhausen-Syndrom» / «синдром Мюнхгаузена» eine artifizielle Störung, bei der eine Person die Symptome einer Krankheit simuliert, bei sich erfindet oder verursacht, um medizinisch untersucht, behandelt oder operiert zu werden. [1]

„Das Dorian Gray Syndrom" / Синдром «Дориана Грея» ist nach der Zentralfigur von Oscar Wildes Roman "Das Porträt von Dorian Gray" benannt. Einige Psychiater führen diesen Zustand auf psychische Störungen zurück. Es äußert sich in einer Angst vor körperlichem Welken und Altern, die durch infantiles Verhalten kompensiert wird, was für die Pubertät typisch ist und zu Depressionen und Selbstmordversuchen führen kann [5].

In vielen Beispielen werden die Namen der Wissenschaftler oder Ärzte, die die Krankheit oder das Symptom als die Ersten beschrieben, als die Namenkomponente der Phraseologismen verwendet.

"Stokes-Symptom " / «Воротник Стокса» ist eine Vergrößerung der mediastinalen Lymphknoten aufgrund lokaler venöser Stauung (bei Kompression der oberen Hohlvene). Das Symptom wurde nach dem irischen Arzt W. Stokes benannt, der es erstmals beschrieb [1].

Das „Corvisart-Gesicht" / «лицо Корвизара» wurde vom französischen Arzt J. N. Corvisard als Symptom einer schweren chronischen Herzinsuffizienz beschrieben [1].

Oder „Hippokrates Gesicht" / «лицо Гиппократа» hat seinen Namen nach dem berühmten antiken griechischen Arzt und Philosophen Hippokrates erhalten und beschreibt eine Reihe charakteristischer Gesichtszüge einer Person, die als Zeichen schwerer Erkrankungen der Bauchorgane angesehen werden [1].

Es gibt auch einzelne Beispiele, in denen die Namenkomponente durch einen Ortsnamen dargestellt wird.

Zum Beispiel beschreibt das Syndrom mit dem poetischen Namen "Sixtinisches Kapellensyndrom" Schwindel oder Bewusstlosigkeit infolge eines verminderten Blutflusses durch die Wirbelarterien zum Gehirn, wenn der Kopf scharf gedreht oder zurückgeworfen wird. Es wird bei Besuchern der Sixtinischen Kapelle im Vatikan beschrieben, die die Fresken auf ihren Gewölben betrachteten [1].

Wenn wir uns über Gründe für die Verwendung der Phraseologismen in der medizinischen Terminologie Gedanken machen, können wir den Schluss ziehen, dass es vor allem der Wunsch der Ärzte ist, für den Patienten unangenehme Informationen zu verbergen oder irgendwie zu verschleiern. Das bedeutet, dass dies dem Zweck der Euphemisierung dient. In den meisten Fällen vermitteln solche medizinische Phraseologismen in metaphorischer Form jedoch die Symptome der Krankheit, was den Ärzten detaillierte Beschreibungen erspart und bei medizinischen Eingriffen erhebliche Zeit spart.

Quellenverzeichnis

1. Große medizinische Enzyklopädie. Elektronische Ressource: https://bme.org/index.php/ (abgerufen am 10. April 2019).

2. Meshcheryakova T. V. Bildung der narrativen Kompetenz beim zukünftigen Arzt. // Hochschulbildung in Russland. Nr. 2, 2013. S. 132-137.

3. Filippova E.Yu. Ethische Aspekte des medizinischen Slangs. // Bulletin der Staatlichen Pädagogischen Universität Tomsk. Nr. 7 (148), 2014.S. 99-102.

4. Lazarus Stiftung. Elektronische Ressource: https://www.lazarus-fonds.com/was-ist-lepra.html (abgerufen am 10. April 2019).

5. Spektrum der Wissenschaft. Elektronische Ressource: https://scilogs.spektrum.de/die-sankore-schriften/das-dorian-gray-syndrom/ (abgerufen am 04.04.2019).

6. Wahrig Herkunftswörterbuch. Elektronische Ressource: https://www.wissen.de/wortherkunft/ (abgerufen am 10. April 2019).

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