Научная статья на тему 'Deutsche Tage in Ischewsk: Förderung von Mehrsprachigkeit und interkulturellem dialog in der Republik Udmurtien'

Deutsche Tage in Ischewsk: Förderung von Mehrsprachigkeit und interkulturellem dialog in der Republik Udmurtien Текст научной статьи по специальности «Языкознание и литературоведение»

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Текст научной работы на тему «Deutsche Tage in Ischewsk: Förderung von Mehrsprachigkeit und interkulturellem dialog in der Republik Udmurtien»

языком и культурой стал фестиваль немецкого кино в киноцентре «Дружба».

Так почему же для подобного мероприятия все-таки был выбран немецкий язык? Наверное, каждый ответит на этот вопрос по-своему. Одно остается несомненным: в условиях мировой глобализации знакомство с другими языками и культурами становится не просто интересным, но и необходимым. Дни Германии в Ижевске - это маленький кусочек жизни, который мы прожили вместе, несмотря на различие в языках и традициях.

Тойкина О. В., Dingler K.

DEUTSCHE TAGE IN ISCHEWSK: FÖRDERUNG VON MEHRSPRACHIGKEIT UND INTERKULTURELLEM DIALOG IN DER REPUBLIK UDMURTIEN

An der Udmurtischen Staatlichen Universität (UdGU) in Ischewsk werden jedes Jahr im Rahmen der «Woche der Mehrsprachigkeit» verschiedene Veranstaltungen rund um das Thema (Fremd-)sprachen und kulturelle Vielfalt organisiert. Ziel des Projekts ist es einen Raum für Austausch auf und über unterschiedliche(n) Sprachen zu schaffen. Eine besonders wichtige Rolle bei dieser Veranstaltung spielen, neben Russisch und verschiedenen europäischen Fremdsprachen, auch die Regionalsprachen Russlands wie Udmurtisch und Tatarisch.

Ischewsk ist die Hauptstadt Udmurtiens, einer multikulturellen Region, deren Bewohner damit vertraut sind, die Herausforderungen interkultureller Kommunikation zu bewältigen und die auch ein Beispiel für gelebte Mehrsprachigkeit ist. Zu den größten Bevölkerungsgruppen der Republik Udmurtien gehören Russen, Udmurten und Tataren. Offiziell ist Udmurtisch neben Russisch zweite Amtssprache. Zudem hat der Erwerb von Fremdsprachen in der udmurtischen Hauptstadt

eine lange Tradition und es bestehen Möglichkeiten zum Spracherwerb für alle Altersstufen.

Im Jahr 2011 war die deutsche Sprache einer der Schwerpunkte der «Woche der Mehrsprachigkeit». Von 28. November bis 14. Dezember fanden in Ischewsk «Deutsche Tage» statt. Die «Deutschen Tage» sind ein Projekt der Deutschen Botschaft und finden seit 2004 jedes Jahr in verschiedenen Regionen Russlands statt

(http://www.moskau.diplo.de/Vertretung/moskau/de/06/deutsch e-tage/0-deutsche-tage.html). Um die Position der deutschen Sprache unter anderen Fremdsprachen in der Republik Udmurtien zu stärken, entstand die Idee die «Woche der Mehrsprachigkeit» mit den «Deutschen Tagen» unter dem Slogan «Warum Deutsch?» zu vereinen. Dies ist besonders vor dem Hintergrund der im russischen Bildungssektor bestehenden Unausgeglichenheit zwischen der Präsenz des Englischen im Gegensatz zu anderen europäischen Fremdsprachen aktuell.

Das Ziel der «Deutschen Tage» in Ischewsk war, durch die deutsche Sprache sowie andere Fremd - und Regional sprachen die Präsenz der deutschen Kultur in Udmurtien zu fördern. In der Republik Udmurtien gibt es verschiedene Institutionen und Organisationen, die zur Verbreitung der deutschen Sprache und Kultur in der Region beitragen. Dazu zählen staatliche Institutionen, Bildungsinstitutionen, wie Schulen und Hochschulen sowie Kulturvereine, Gesellschaften und Vertreter unterschiedlicher Wirtschaftsorganisationen. Die Regional- und Staatssprachen werden durch zahlreiche Institutionen und Organisationen auf staatlicher sowie gesellschaftlicher Ebene unterstützt. Bisher existierten allerdings kaum Verbindungen zwischen diesen Institutionen. Aus diesem Grund war es ein weiteres Ziel der «Deutschen Tage», den Austausch zwischen den unterschiedlichen im Sprach- und Kulturbereich engagierten Institutionen zu fördern.

Die «Deutschen Tage» in Ischewsk wurden von der UdGU organisiert. Die Organisation der «Deutschen Tage» wurde im Wesentlichen von den zwei linguistischen Fakultäten

koordiniert, dem Institut für Fremdsprachen und Weltliteratur und der Fakultät für fachbezogene Fremdsprachen. Das Programm der Veranstaltung umfasste neben Lehr- und Lernveranstaltungen auch eine Vielzahl interaktiver Workshops und Treffen, die einen kreativen Zugang zur deutschen Sprache ermöglichten. Somit konnten nicht nur Deutschstudierende, sondern ein breites Publikum erreicht werden. Die Veranstaltungen widmeten sich zum einen Fragen zum Thema Fremdsprachenerwerb. Wie kann der Erwerb von Fremdsprachen insbesondere der deutschen Sprache gefördert werden? Wie unterrichtet man erfolgreich? Zum anderen stand das Thema Mehrsprachigkeit und Leben in multikulturellen und multisprachlichen Gesellschaften im Vordergrund.

In der wissenschaftlichen Bibliothek der UdGU fand eine Bücherausstellung zum Thema «Die deutsche Sprache in einer multikulturellen Region» statt. Vom akademischen Auslandsamt der UdGU wurde ein Runder Tisch zum Thema «Die Perspektiven der Eröffnung eines Zentrums für deutsche Sprache und Kultur» organisiert, an dem neben dem Direktor der Universität auch der erste Sekretär der Deutschen Botschaft in Moskau, Knut Zuchan, teilnahm. Als Ergebnis dieses Treffens wurde am 02. März 2012 das Zentrum für deutsche Sprache und Kultur an der Universität eröffnet.

Im Rahmen des wissenschaftlich-methodischen Seminars «Die Deutsche Sprache in einer multikulturellen Region» fanden zahlreiche Vorträge und Workshops von Dozierenden statt. Auch die Studierenden waren nicht nur an der Organisation, sondern auch an der Durchführung verschiedener Veranstaltungen beteiligt. Bei einer Dolmetscherwerkstatt und Diskussion zum Thema «Die Zukunft des Multikulturalismus» mit deutschen Journalisten und Politologen, sowie einer russischen Soziologieprofessorin, die von Studierenden gedolmetscht wurde, bekamen diese die Möglichkeit ihre professionellen Fähigkeiten im Dolmetschen zu trainieren.

Die Regionalsprache Udmurtisch spielte während der Veranstaltung eine wesentliche Rolle. Im Rahmen einer

einstündigen Live-Sendung des Senders «Moja Udmurtia» wurde die einheimische udmurtische Bevölkerung über das Programm der Veranstaltung informiert. An der Eröffnung der «Deutschen Tage» nahmen die udmurtischen Volksmusikgruppen «Tschiptschirgan» und «Neofolk» teil. Die «Deutschen Tage» wurden aktiv von den regionalen Ministerien wie dem Bildungsministerium, dem Ministerium für Nationalpolitik und dem Wirtschaftsministerium unterstützt. Das städtische «Haus der Völkerschaft» stellte eine Vielzahl an Räumen für verschiedene kulturelle Veranstaltungen im Rahmen der «Deutschen Tage» zur Verfügung. So fanden u.a. eine Pressekonferenz, an der deutsche Gäste sowie Vertreter der regionalen Präsidialadministration und verschiedener Ministerien der Republik Udmurtien teilnahmen, die offizielle Eröffnungsfeier der «Deutschen Tage», die Vorführung und Besprechung des Dokumentarfilms «Elsa & Olaf» und eine Lesung mit anschließendem Gespräch der deutschen Autorinnen des Romans «Katias Zorn» im «Haus der Völkerschaft» statt. Die Veranstaltungen im «Haus der Völkerschaft» trugen wesentlich dazu bei, einen interkulturellen Raum für den Austausch zwischen der deutschen, russischen und udmurtischen Sprache zu schaffen. Auch die im «Haus der Völkerschaft» ansässige russisch-deutsche Jugendorganisation «Jugendheim» sowie andere Vertretungen der Russlanddeutschen vor Ort brachten sich in die Organisation ein.

Ein besonderes Projekt des udmurtisch-deutschen Programms war die Übersetzung und Vorführung des polnischudmurtischen Films «Uzy-Bory» («Beere-Erdbeere»). Dieser wurde mit Hilfe des Übersetzerklubs «Berykton Lud» von Studierenden und Dozierenden des Lehrstuhls für deutsche Philologie vom Udmurtischen ins Deutsche übersetzt und anschließend mit deutschen Untertiteln in der Universität gezeigt. Großes Interesse hat auch die Ausstellung deutscher Comics mit udmurtischer Übersetzung des Masterstudenten der Universität Göttingen Andras Gyuro geweckt.

Neben der UdGU beteiligten sich noch zwei weitere Universitäten an den «Deutschen Tagen», die Staatliche Landwirtschaftliche Akademie Ischewsk und das Staatliche Pädagogische Korolenko-Institut aus der Stadt Glasow (Udmurtien). Die Dozierenden beider Hochschulen waren in die Ausarbeitung des Programms des wissenschaftlichmethodischen Seminars involviert. Im Rahmen dieses Seminars fand auch eine Versammlung der Abteilungen der GoetheGesellschaft aus Ischewsk und Glasow statt. Die Studierenden der beiden Hochschulen nahmen an dem PowerPointWettbewerb «Lingualand und wir» teil. An diesem Wettbewerb beteiligten sich nicht nur Studierenden aus Udmurtien, sondern auch aus der Baschkirischen Staatlichen Pädagogischen Universität Ufa (Baschkortostan).

Für den interkulturellen Austausch und die Vermittlung eines modernen Deutschlandbilds war die Teilnahme zahlreicher Deutsch-Muttlerspracher an der Veranstaltung ein besonderer Gewinn. Mit Unterstützung der Deutschen Botschaft in Moskau wurde der deutsche Performancekünstler und Slam-Poet Tobias Kunze eingeladen. Sein Auftritt in dem Klub «Kwartira» und seine Workshops in der UdGU trugen in Ischewsk zur Steigerung des Interesses an der modernen deutschen Kultur bei.

Über das «Grenzgängerprogramm» der Robert Bosch Stiftung konnten die beiden (Hörfunk-) Autorinnen Jutta Jacobi und Julia Solovieva sowie der Literaturübersetzer Andreas Tretner nach Ischewsk eingeladen werden. Die Autorinnen stellten ihren in Ischewsk spielenden Roman «Katjas Zorn» sowie einige ihrer Hörfunkbeiträge zu Udmurtien vor und diskutierten mit dem Publikum über kulturelle Selbst- und Fremdwahrnehmung. Mit Andreas Tretner hatten die Studierenden die Möglichkeit im Rahmen eines Workshops und einer Diskussion die Schwierigkeiten und Besonderheiten des Übersetzens zu besprechen und trainieren.

Ebenfalls mit Unterstützung der Robert Bosch Stiftung wurden über das Lektorenprogramm drei in Russland und Belarus tätige Boschlektoren als Workshopleiter eingeladen. In

den Workshops wurden unter dem Motto «Ein kreativer Zugang zur deutschen Sprache und Kultur» neue didaktische Modelle und Methoden für den Daf-Unterricht vermittelt.

Im Rahmen der «Deutschen Tage» wurde außerdem ein deutsches Filmfestival veranstaltet. Dieses vom «Ischewsker Kinoklub» organisierte einwöchige Festival findet bereits seit einigen Jahren in Kinotheater «Druschba» statt. Die Kooperation mit dem «Ischewsker Kinoklub» brachte nicht nur eine Erweiterung des Kulturprogramms der «Deutschen Tage», sondern für das Publikum des «Ischewsker Kinoklubs» die Möglichkeit, ihre Kontakte zur deutschen Sprache und Kultur zu erweitern.

Aufgrund der Aktualität der Themen «Fremdsprachenerwerb» und «Mehrsprachigkeit» im Bereich der Schulbildung stießen die «Deutschen Tage» auch bei Lehrern und Schülern auf reges Interesse. Von dem linguistischen Puschkin-Lyzeum № 22 Ischewsk, einer Schule mit erweitertem Deutschunterricht, wurde zudem ein Theaterwettbewerb zum Thema «Auf den Spuren der Märchen der Brüder Grimm» organisiert. An dem Wettbewerb beteiligten sich Schüler der fünften Klassen aus der ganzen Republik.

In Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Moskau wurde eine Ausstellung eines internationalen Comicsprojektes «Respekt» organisiert. Ziel des Gemeinschaftsprojekts von Künstlern aus Russland und anderen europäischen Ländern ist es, aktuelle soziale Probleme und Toleranzfragen zu analysieren. Im Rahmen der Ausstellung fand auch ein Workshop mit einigen der Künstler statt.

Bereits seit mehren Jahren besteht zwischen der UdGU und der Universität «Leuphana» in Lüneburg (deutsche Partnerstadt von Ischewsk) eine enge Zusammenarbeit. In Rahmen der «Deutschen Tage» wurde mit der Universität «Leuphana» ein Online-Seminar zum Thema «Fragen zur Anpassung an eine fremde Kultur» durchgeführt. Dieses bot deutschen und russischen Studierenden und Dozierenden die Möglichkeit

gemeinsam interkulturelle Schwierigkeiten zu besprechen und zu diskutieren.

Rückblickend waren die «Deutschen Tage» und die «Woche der Mehrsprachigkeit» in Ischewsk mit ca. 2500 Teilnehmern ein großer Erfolg. Die Rückmeldungen waren überwiegend positiv und das Interesse an der deutschen Sprache in der UdGU sowie der Region ist deutlich gestiegen. Die Veranstaltung hat wesentlich zum interkulturellen und intersprachlichen Austausch in der Region und zur Festigung des Bewusstseins über die Existenz und den Nutzen von Mehrsprachigkeit beigetragen.

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